Depotübertrag aus USA - Intermediary Clearing Firm?

bursche99 · 23.01.2018

Banker anwesend?
ich möchte mein ehemaliges Firmendepot bei der UBS Amerika auflösen bzw. die Aktien übertragen auf ein deutsches Depot (ING Diba.)
Jetzt wollen die (UBS) für den Übertrag Informationen über eine Intermediary Clearing Firm, deren "DTC Number", etc.?
Ich stehe da etwas ratlos da, und die ING Diba scheint mir bisher auch nicht weiterhelfen zu wollen.
Und UBS meint ich sollte "meinen Broker" fragen.
Ich verstehe ja soweit dass die SWIFT Infos oder ähnliches benötigen, aber eigentlich sollte doch USA -> Deutschland nicht so schwer sein?
Freue mich über sachdienliche Hinweise

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xcirrusx · 23.01.2018

Auch wenn die Banker gleich wieder Sodbrennen bekommen: die DTC ist sowas wie eine Zentralbank für Aktien. So wie deine Bank dein Geld nicht physisch besitzt, so verwalten Depotanbieter deine Aktien auch nur virtuell, während sie Bestandteil eines "großen" Kontos bei einem Clearinganbieter sind.
MMn. entspricht die DTC das was Clearstream in Europa ist.
Somit muss dein Unterkonto an ein anderes Hauptkonto umgebucht werden, dafür benötigt man die DTC Nummer von der ING bei der DTC.

bursche99 · 23.01.2018

ok, d.h. ich muss bei der ING Diba solange nerven bis ich jemand finde der mir bei dem Ausfüllen / dem Depotübertrag behilflich ist.
Mal schauen, das wird spaßig.

Zocky · 23.01.2018

Die Frage ist, unter was die ING in den USA unterwegs sind. So wie ich das sehe, müsste das die ING Financial Markets LLC sein mit der DTC-Nummer 0270.

Ohne Gewähr, aber ich würde diese Nummer mal in den Raum werfen.

zolagola · 23.01.2018

Die Abwicklungsdaten sollte die ING Diba eigentlich schnell zur Verfügung stellen können, i.d.R. sollte sie eine Übersicht über ihr internationales Lagerstellennetzwerk haben aus der für USA auch die DTC-Nummer der dort genutzten Verwahrstelle hervorgeht (das könnte 270 sein wenn man ING Financial Markets nutzt, es kann aber auch ein anderer externer Global Custody-Dienstleister sein). Bevor du allerdings weiter von der ING Diba eine Antwort erwartest, schau mal auf deren Webseite. Dort heißt es:

Nicht übertragen werden können:

[...]

Depots aus den Ländern USA, Kanada, Großbritannien und Irland

https://www.ing-diba.de/wertpapiere/direkt-depot/depotuebertrag/#!klapper_10_8_5

Also entweder eine neue Bank in Deutschland suchen, die Stücke bei der UBS lassen oder dort veräußern und das Cash übertragen.

bursche99 · 24.01.2018

ING Diba meinte:
....Sie möchten Wertpapiere von einem ausländischen Depot übertragen lassen. Allerdings bieten wir für die USA, Kanada, Irland und Großbritannien generell keinen Depoteinzug an - auch der Übertrag von dort zu uns ist nur sehr selten erfolgreich. Das hat mehrere Gründe:

- Die Verrechnungssysteme der ausländischen und deutschen Banken sind sehr unterschiedlich.
- Die Wertpapiere werden häufig nicht korrekt übertragen.
- Es kann zu Wartezeiten von bis zu 6 Monaten kommen.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihren Auftrag deshalb nicht ausführen und auch keine Daten dazu nennen können.
Was können Sie jetzt tun? Sie können die Papiere im Ausland verkaufen und das Geld zu uns überweisen. Oder Sie wickeln den Übertrag über eine andere Bank ab.
Schade, wir hätten Ihnen gerne etwas anderes geschrieben.....blabla

Schon interessant dass sie selber auf eine andere Bank verweisen.

zolagola · 24.01.2018

Zugegebenermaßen ist die Abwicklungsinfrastruktur in den USA eher rudimentär, aber dennoch funktioniert es im institutionellen Geschäft relativ problemlos als dass ein kleiner Privatkundenübertrag das System an die Grenzen bringen könnte. Zumal die Papiere ja nicht nach Deutschland übertragen werden sondern lediglich bei der dortigen Korrespondenzbank der ING Diba verwahrt werden würden, die Wertpapiere also nur zwischen zwei amerikanischen DTC-Teilnehmern frei von Zahlung übertragen werden.

Bietet die ING Diba eigentlich auch Orderausführung in USA an? Dann muss sie diese Transaktionen ja auch abwickeln und ich sehe keinen (technischen) Grund warum man dann auch nicht Depotüberträge empfangen kann. Handelt es sich denn um US-Aktien oder um in USA erworbene deutsche Aktien?

Hauptmann Fuchs · 24.01.2018

bursche99 meinte:
Schon interessant dass sie selber auf eine andere Bank verweisen.

Die Gründe werden genannt, und ich kann sie verstehen. Teuere Prozesse einzurichten für Situationen die wohl kaum vorkommen und deren Kosten man nicht integral zum Kunden weiterleiten kann, da würde ich auch passen. Heisst ja auch ING Diba, nicht ING Full-Service.

bursche99 · 24.01.2018

zolagola meinte:
.... Handelt es sich denn um US-Aktien oder um in USA erworbene deutsche Aktien?

Dell Technologies V, DVMT, nix besonderes.
Ja, ich könnt sie verkaufen und cash übertragen, aber ich brauch kein Cash, der Dollar ist mir zu mau aktuell, und jede Menge Transaktionsgebühren fallen da auch an.
Hab jetzt mal bei meiner Hausbank (Postbank) angefragt, vielleicht übertragen die mir das Depot, allzuviel Hoffnung hab ich aber nicht.

zolagola · 24.01.2018

Die Postbank wickelt über die dwp ab, die sind zumindest technisch in der Lage. Frage ist natürlich immer was für Kosten auf dich zukommen für den Übertrag, im Zweifel nehmen die sich nichts mit den Transaktionskosten bei einem Verkauf in USA. Wenn du in USA verkaufst, kannst du die Dollar ja dort liegen lassen. Oder auf ein USD-Konto bei einer deutschen Bank übertragen.

Die Verwahrgebühren bei UBS und Postbank hast du vermutlich schon verglichen.

Bumps · 24.01.2018

bursche99 meinte:
ok, d.h. ich muss bei der ING Diba solange nerven bis ich jemand finde der mir bei dem Ausfüllen / dem Depotübertrag behilflich ist.
Mal schauen, das wird spaßig.

Ich würde mich was anderes fragen
Wollen die Dich als Kunde? Dann füllen die das für Dich aus...
Füllen die nicht aus, dann such Dir ne andere Bank, denn

entweder sind sie zu doof, dann dürften die auch für zukünftige Geschäftsfälle im internationalen Umfeld zu doof sein und Du hast ständig Probleme
oder Du "bist den Aufwand nicht wert", dann werden die Dich auch später nicht gut bedienen, Du passt dann halt nicht in die "Zielgruppe ING Diba Kunden"

Obwohl ich mich mit derartigen Fragen als Auftraggeber in den letzten Jahren mehrfach herumgeschlagen habe, kann ich zu Deinem Nummern-Problem nur

sagen.
Laufen muss es doch so, Du sagst, "Ich will...." und bekommst einen fix-fertigen Satz Formulare zur Unterschrift..., sowieso als Neukunde....

Aber danke für die Warnung...

DFW_SEN · 24.01.2018

Bumps meinte:
[*]oder Du "bist den Aufwand nicht wert", dann werden die Dich auch später nicht gut bedienen, Du passt dann halt nicht in die "Zielgruppe ING Diba Kunden"
[/LIST]

Und daran dürfte es liegen (und das ist nicht persönlich gemeint). Die wenigsten Leute haben soviel Geld in ihrem Depot, dass Banken sich dafür besonders bemuehen wenn man nicht in das normale Raster passt.. Mir hat die Deutsche Bank auch nach 20 Jahren gesagt, dass sie an mir als Kunden nicht mehr interessiert sind, da ich meinen Wohnsitz in den USA haben (FATCA).

bursche99 · 29.12.2020

Ich antworte mal öffentlich, da ich ne PN erhalten habe wie die Geschichte (im Mai 2018) ausging:

Tatsächlich ging der Weg über die normale Geschäftsbank, einfach und problemlos und tatsächlich kostenlos.
1. Postbank Kunde war ich bereits, einfach ein kostenloses Online-Depot dazu eröffnet
2. den Depot-Übertrag bzw. Hilfe dazu habe ich angefragt über die normalen Online-Kanäle
3. irgendwann kam ne Email vom Wertpapier-Team (FMA Wertpapiere) die mir menschlich, freundlich und sauschnell geholfen haben das Form auszufüllen mit Ihren Daten für den Depotübertrag zur Postbank.
4. dann hat's unterwegs noch ein wenig geholpert, auch da Verlass auf das Wertpapier-Team per Email-Support, die mehrfach geprüft, nachverfolgt und geholfen haben
5. und dann ging das reibungslos und kostenlos über die Bühne, innerhalb von 2-3 Wochen.

Am Ende hab ich 1-2 Trades bei Postbank gemacht als Dankeschön, und dann die Positionen weiterübertragen zu meiner eigentlich depotführenden Bank.

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