Ist jemand Kunde bei P&R Container ?

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herward1

Erfahrenes Mitglied
02.04.2011
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522
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Hallo, gibt es hier Investoren bei P&R , mit denen man sich wegen der obskuren Lage austauschen kann ?
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Ich kannte das Modell bis heute gar nicht - sieht aber nicht gut aus.

Der Spiegel meinte:
"P&R droht zum größten deutschen Anlageskandal der jüngeren Vergangenheit zu werden", sagte Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick. Der Fall zeige, dass die derzeitige Gesetzeslage Anleger in Deutschland weiterhin nur ungenügend vor nicht tragfähigen Geschäftsmodellen schütze. Weil im "Grauen Kapitalmarkt" trotz milliardenschwerer Anlagesummen kein Tragfähigkeitsgutachten eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erforderlich gewesen sei, habe sich die Aufsicht nur auf Vollständigkeit, Verständlichkeit und Widerspruchsfreiheit des Prospekts konzentrieren können.

Containerfirmen der P&R-Gruppe sind insolvent - SPIEGEL ONLINE
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Der Spiegel meinte:
Der Fall zeige, dass die derzeitige Gesetzeslage Anleger in Deutschland weiterhin nur ungenügend vor nicht tragfähigen Geschäftsmodellen schütze
Ohne jetzt hier irgendjemand zu Nahe treten zu wollen, aber vor nicht tragfähigen Geschäftsmodellen kann einen eigentlich nicht der Gesetzgeber schützen, sondern nur der gesunde Menschenverstand. Es ist halt immer automatisch so, dass das Renditeversprechen proportional zum Risiko der Geldanlage ist.

Ich hatte mir dieses attraktiv erscheinende Angebot auch vor ein paar Jahren mal angeschaut und mich seinerzeit gefragt, was ich im Fall des Falles (Insolvenz) mit meinem Container machen würde, wenn ihn der Anbieter nicht mehr für mich vermieten kann. In meinem Garten war kein Platz mehr dafür, deshalb habe ich seinerzeit (gottseidank) nicht abgeschlossen.
 

Wagimen

Erfahrenes Mitglied
23.02.2014
793
4
Na ja, ich hatte früher des öfteren P+R Container - und da gab es nie Probleme. Weder bei der Zinszahlung noch bei Rückzahlungen.
Dass die aktuelle Lage obskur ist steht außer Frage...
 

kingair9

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18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Dass die aktuelle Lage obskur ist steht außer Frage...

Vielleicht kennen wir Beide eine unterschiedliche Definition von „obskur“ - aber dunkel oder zweifelhaft ist da für mich gar nichts. Ähnlich wie bei den Containerschiffen sind die Charterraten wegen Überangebot im Keller und die Firmen der P+R Gruppe konnten die zugesicherten Renditen nicht mehr erwirtschaften. Man legte also drauf und hat jetzt die Reissleine gezogen / ziehen müssen.

Im Schiffscharter laufen der Niedergang der Raten und damit verbunden auch die Insolvenzen bzw. Haircuts ja schon seit Jahren.

Und auch wenn ich, wie oben geschrieben, das Modell P+R bisher nicht kannte -in der Seeschiffahrt kenne ich mich ein wenig aus.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Die Frage bleibt, ob es "nur" an der Schiffahrtskrise liegt, oder ob hier möglicherweise von vorn herein ein Schneeballsystem aufgebaut wurde, welches zwangsläufig beim Ausbleiben neuer Kunden zusammenbrechen musste?
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Die Frage bleibt, ob es "nur" an der Schiffahrtskrise liegt, oder ob hier möglicherweise von vorn herein ein Schneeballsystem aufgebaut wurde, welches zwangsläufig beim Ausbleiben neuer Kunden zusammenbrechen musste?

Das ist wohl für eine mögliche „Ahndung“ von Interesse. Unterschrieben haben die Leute aber in den meisten Fällen einen Vertrag, dem man schon damals mit etwas Recherche der Branche mit Zweifeln hätte begegnen müssen.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
470
... aber vor nicht tragfähigen Geschäftsmodellen kann einen eigentlich nicht der Gesetzgeber schützen, sondern nur der gesunde Menschenverstand. ....

Du hast natürlich Recht. Dennoch ist es immer wieder erstaunlich, daß man in Deutschland - wenn man seinem Kunden eine ganz normale Siemens- oder Daimler-Aktie empfehlen will - alle möglichen Dokumentationen und Nachweise erbringen muß, im grauen Kapitalmarkt dagegen kann jeder (fast) alles verkaufen. :rolleyes::sick:
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.145
3.126
Es ist immer so, dass es nie Probleme gibt, bis es eben welche gibt ;)

Fehlende Ereignisse der Vergangenheit sind kein Gütesiegel für eine rosige Zukunft.

Das ist wohl richtig. Richtig ist aber auch, dass das Geschäftsmodell 30 Jahre oder so funktioniert hat. insofern wohl an sich als Modell nicht "obskur"
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
insofern wohl an sich als Modell nicht "obskur"
Das muss der Staatsanwalt herausfinden.

Falls (spekulativ!) man von vorn herein wissentlich den Kunden eine 1% höhere Verzinsung angeboten haben sollte, als man durch die Vermietung überhaupt herein bekommen kann und dies über ein Schneeballballsystem finanziert haben sollte, dann wäre es tatsächlich obskur. Wäre zumindest nicht das erste mal; aber ich möchte auch keine falschen Anschuldigen aussprechen...

Ponzi Scheme
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
Habe auf der P+R Seite den Hinweis gefunden dass die Container als reale Sachwerte existieren und somit als wahrer Wert vorhanden sind.
Wenn man nun kein Geld durch Vermietung erwirtschaften kann ist das zwar traurig, aber im Garten geparkt könnten man seinen Aufsitzmäher darin unterbringen, zusammen mit sämtlichen anderen Gartengeräten.
Sogar die Nachbarn könnten etwas Lagerraum bekommen...
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Das Zusatzproblem ist vermutlich noch, dass genau "dein" Container gerade zufällig irgendwo in einem Hafen in Australien oder Antarktis steht und du erstmal den Transport von dort in deinen Garten finanzieren musst.
 

Wagimen

Erfahrenes Mitglied
23.02.2014
793
4
P&R-Führung: "Insolvenz dient dem Schutz der Anleger" | Unternehmen | 20.03.2018 | FONDS professionell
Wenn man das liest - muss man sich was fragen.
Das kann an sich kaum am allgemeinen Containermarkt liegen. Der Containervermietmarkt befindet sich seit einiger Zeit auf einem guten und stabilen Niveau. Die Container-Umschlagszahlen sind im letzten Jahr um rund 6 % gestiegen und die Marktteilnehmer erwarten auch für das Jahr 2018 ein Wachstum zwischen 4 % und 5 %. Ausfälle wesentlicher Marktteilnehmer sind nicht bekannt und auch keine anderen Gründe, die gegen einen profitablen Betrieb der Container sprechen.
 
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alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Die Frage bleibt, ob es "nur" an der Schiffahrtskrise liegt, oder ob hier möglicherweise von vorn herein ein Schneeballsystem aufgebaut wurde, welches zwangsläufig beim Ausbleiben neuer Kunden zusammenbrechen musste?

Meine, das ist der springende Punkt, Wenn es rein an der Schiffahrtskrise bzw dem Nachfragerückgang des Objektes liegt, dann ist es ein rein unternehmerisches Risiko und da kann und sollte auch niemals ein Gesetz "vor schützen". Die Idee dazu kann wohl nur "grün" oder "Links" sein. Eine unternehmerische Kapitalanlage ist immer auch risikobehaftet, allein schon, weil die Politik ja auch ihre Meinung wechselt und so die Rahmenbedingungen sich ständig ändern.

Es kann aber auch etwas dafür sprechen, dass man fast nie Gewinne aus dem Geschäftsmodell machte, sondern ein Schneeballgeschäft betrieb. Da waren ja selber schon hoch anerkannte Geldanlagen, nachher nach vielen Jahren und sehr seriösen Anlegern als solches entlarvt worden.
 
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Flying Lawyer

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09.03.2009
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Das Zusatzproblem ist vermutlich noch, dass genau "dein" Container gerade zufällig irgendwo in einem Hafen in Australien oder Antarktis steht und du erstmal den Transport von dort in deinen Garten finanzieren musst.

Ich will ihn gar nicht in meinem Garten haben sondern verkaufe meinen Container, der Ergebnis einfach zu identifizieren ist und von dem zumindest P&R weiß wo er ist, an den nächsten Container-Reeder. Eigentlich nicht anders als ein Wertpapierdepot bei einer Bank. Die Wertpapiere gehören mir und haben keine Probleme mit der Banken Insolvenz. Oder wie der Flugzeug-Leasing-Fonds, der AB nen A320 vermietet. Das Problem ist die Anschlussvermietung.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.145
3.126
Das muss der Staatsanwalt herausfinden.

Falls (spekulativ!) man von vorn herein wissentlich den Kunden eine 1% höhere Verzinsung angeboten haben sollte, als man durch die Vermietung überhaupt herein bekommen kann und dies über ein Schneeballballsystem finanziert haben sollte, dann wäre es tatsächlich obskur. Wäre zumindest nicht das erste mal; aber ich möchte auch keine falschen Anschuldigen aussprechen...

Ponzi Scheme

Das waere aber das erste Schneeballsystem das 43 Jahre mit über 7 Mrd. Investitionsvolumen problemlos funktioniert hätte.

Ich habe jahrelang mit denen fleißig und problemlos Container vermietet. Das Investment machte aber in den letzten Jahren beim niedrigen Zinsmarkt und der heutigen Klassifizierung als Kapitalertrag und nicht mehr Vermietung und Verpachtung keinen richtigen Spass mehr, so dass ich jetzt mit der Insolvenz nix zu schaffen habe.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.145
3.126
...soweit richtig. Aber bei schlechten Aussichten für die Anschlussvermietung sinkt auch der Verkaufspreis entsprechend; möglicherweise dann noch unter den Wert eines Gartenhäuschens....

Das ist aber nicht "obskur" sondern unternehmerisches Risiko, das ich auch schon vor Jahren gekannt habe.
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Deutsche sind bei der Geldanlage schizophren. Zum einen, wollen sie eine Aktien kaufen, weil diese ein zu "grosses Risiko" wären, doch dann gibt es vernünftige und gebildete Leute, die alle Anzeichen von Betrug etc, übersehen "wollen", weil es die Rendite ja Steuerfrei gibt, und/oder "schwarzes Geld " angelegt wird.

Das ist auch schon bei uns Kleinanlegern so, in Börsenforen ist oft nicht ein grösstmöglicher Kursgewinn das Thema, sondern ob er auch steuerfrei sein könnte. Natürlich ist wichtig, was man ende übrig bleibt. Aber wenn ich Gewinne machen kann, dann sollte man diese machen, auch wenn der Staat einen Anteil bekommt. Es hat keinen Sinn, das nur von Steuerüberlegungen abhängig zu machen. Lieber Steuern vom Gewinn als steuerfreier Verlust.....
 
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alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Das waere aber das erste Schneeballsystem das 43 Jahre mit über 7 Mrd. Investitionsvolumen problemlos funktioniert hätte.

I

Tatsächlich? Um wieviel ginge es bei Bernard L. Madoff? Jedenfalls haben da fast alle Banken, auch die Deutsche (die ist sowieso überall dabei,) da Millionnen investiert und der Bestand auch einige Jahrzehnte und galt als höchstangesehende Person.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
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HAM/LBC
Das waere aber das erste Schneeballsystem das 43 Jahre mit über 7 Mrd. Investitionsvolumen problemlos funktioniert hätte.

Soeben über diesen neuen Zeitungsartikel gestolpert:
https://mobile2.12app.ch/articles/26972681

"«Die Mietunterdeckungen von insgesamt über einer halben Milliarde Euro in den drei veröffentlichten Jahren 2014 bis 2016 übertrafen die schlimmsten Befürchtungen.»!

Wenn eine solche "Mietunterdeckung" gegenüber den versprochenen Zahlungen kein Schneeballsystem ist...."
Da hätte man spätestens Ende 2014 die Reißleine ziehen müssen. Und was vor 2014 war, weiß man nicht, da nicht veröffentlichungspflichtig.
 
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