Wie die Generation Y kommuniziert

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Acht Studenten der Hochschule Furtwangen wagten ein Experiment: Sie verzichteten eine Woche komplett auf Internet und Handy.

Normalerweise weckt mich mein Handy. Aber heute macht das mein Fernseher, den ich eigentlich sonst kaum noch benutze. Es hat mich eine Stunde gekostet herauszufinden, wie ich ihn als Wecker programmiere. Allerdings benötige ich den Wecker während meiner Internetabstinenz kaum mehr, weil ich so viel wie seit Jahren nicht mehr schlafe. Ich könnte mich daran gewöhnen. Sonst wünsche ich mir immer, ich wäre abends so müde, wie morgens. Ich habe eigentlich nie das Gefühl, ausgeschlafen zu sein. Bei Facebook passieren die meisten Dinge nachts, und morgens schaue ich dann üblicherweise erst einmal rein. Das gehört für mich zum Aufstehen dazu. Weil ich nicht weiß, worüber die Freunde sprechen, fühle ich mich total isoliert. Seit Tagen lebe ich mit dem Gefühl, ständig etwas zu verpassen.

Auf dem Weg zur Uni will ich am EC-Automaten Geld abheben. Doch ich muss unverrichteter Dinge weiterziehen, weil ich meine Geheimzahl im Handy gespeichert habe. Und das liegt nun mal beim Professor Trost in der Schublade. Wenige Minuten später stehe ich in einem leeren Hörsaal. Wurde die Veranstaltung verschoben oder nur der Raum geändert? Wieder habe ich das Gefühl, den Schuss nicht gehört zu haben. Normalerweise würde ich jemanden aus meinem Semester anrufen. Aber nun marschiere ich zum Dekanat. Endlich bin ich im richtigen Raum, und das Seminar ist schon voll im Gange. Der Dozent bespricht eine Fallstudie, die ich nicht bekommen habe. Sie wurde offenbar per E-Mail verschickt. Bis zum nächsten Mal sollen wir in Gruppen den Fall weiter bearbeiten. Dazu sind Recherchen notwendig. Ich werde mich weder mit meinen Kommilitonen abstimmen noch nach Informationen im Internet suchen können. Studieren ohne das Web ist nicht möglich.

Aber schlimmer ist das ständige Gefühl und die chronisch lauernde Gefahr, bei den anderen und bei den Professoren als Hinterwäldler dazustehen. "Wie, du nutzt kein Internet?" Ich hatte einmal eine Freundin, die in einer Sekte war und viele Dinge nicht durfte. Ich kann sie jetzt gut verstehen. Die anderen verstehen einfach nicht, warum ich etwas scheinbar Selbstverständliches nicht tue. Das ist schon hart.

Zum Artikel:

Blog: Wie die Generation Y kommuniziert - Harvard Business Manager

Das Experiment hat allen Beteiligten klargemacht, wie anders die jüngere Generation mit modernen Medien umgeht. Doch was bedeutet dies für die Arbeitswelt? Was sind Ihre Erfahrungen? Wie sollten die Verantwortlichen in den Unternehmen auf diese Entwicklungen reagieren?
 

Krummbein

Erfahrenes Mitglied
19.07.2009
717
161
HAM
In einem Vielfliegerforum bekommt der Begriff "Generation Y" irgendwie einen ganz eigene Bedeutung....
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.499
4.012
Paralleluniversum
Ohne den Blog gelesen zu haben...

Ich sehe mich nicht als Internet süchtig an.
Aber, 1 Tag ohne Internet ist für mich kaum vorstellbar.

Das liegt zum einen an meinem Job, an meinem Hobby und daran, dass sich mein Leben ansich darauf eingestellt hat, mit den meisten Leuten die ich so kenne auch online zu kommunizieren.
 
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Reaktionen: steffen0212

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Ich hatte neulich auf einer 2-tägigen Frankreich-Reise mein Handy am Flughafen in NUE vergessen. Ich fühlte mich total amputiert, mußte lange überlegen, wie die Handynummer meiner Frau ist, um sie abends vom Hoteltelefon anzurufen und habe mir im Tagungshotel 24h WiFi gegönnt, um zumindest online zu sein (quasi das Handy-Methadon)...

:sick:
 

farmer83

Erfahrener Landwirt
27.04.2009
1.989
1
DUS-CGN
Ich bin auch den ganzen Tag kribbelig wenn ich mein Handy zu Hause liegen gelassen habe. Man fühlt sich irgendwie unwohl :sick:
 

hch

Erfahrenes Mitglied
25.05.2009
1.711
545
INN
Ich wuesste ehrlich gesagt nicht was eine Generation Y sein soll, ausser Leute die in der Eco fliegen muessen :)

Das Handy ist schon extrem ziemlich wichtig, aber ohne gehts auch. Ich bin z.B. jedes jahr ca eine Woche in Tokio, und da mein Handy da nicht funktioniert und ich auch keine Lust habe mir eines zu leihen gehts auch immer ohne. Letzes Jahr war ich auch mal eine Woche zu Skifahren / Touren gehen in Kashmir, da gibts zwar GSM, aber nur mit indischen SIM-Karten und nicht fuer Auslaender. Das ging auch ziemlich gut, und im Gegensatz zu Tokio hatte ich auch keinerlei Internet. Nur ohne Internet mach ich eh oft fuer ein paar Tage, was soll da dran das Problem sein?
 

lipton

Queen of :rolleyes:
07.03.2009
3.426
0
HAJ
Ich glaub ich lern mal die Handynummer von meinem Freund auswendig. :censored: Ich würde ganz schön blöd da stehen.
 

fantus

Erfahrenes Mitglied
27.01.2010
885
1
BER
Nummer kenn ich nee Handvoll auswendig... beim Rest müsste ich auch passen...
 

flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.260
1
Ich hatte neulich auf einer 2-tägigen Frankreich-Reise mein Handy am Flughafen in NUE vergessen. Ich fühlte mich total amputiert, mußte lange überlegen, wie die Handynummer meiner Frau ist, um sie abends vom Hoteltelefon anzurufen und habe mir im Tagungshotel 24h WiFi gegönnt, um zumindest online zu sein (quasi das Handy-Methadon)...

:sick:

Das ist mir auch aufgefallen: Bevor ich ein Handy hatte (was erst relativ spaet -- 2004 oder so? passiert ist), kannte ich eine ganze Reihe von Nummern auswendig. Die "alten" Nummern kann ich immer noch, aber die ganzen neuen "wichtigen" Nummern weiss ich alle nicht mehr. Aber meine PINs merke ich mir immer noch :D
 

jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
Eine Woche Verzicht auf Internet und Handy.

Ich bin offen gestanden wenig beeindruckt!

Wenn ich im Urlaub bin, melde ich mich quasi bei allen mir wichtigen Personen ab und stelle die Kommunikation schlicht komplett ein.
Ich brauche im Urlaub kein Hand, Internet, und auch kein Fernsehen.
Was ich brauche ist Ruhe und Entspannung.
Glaubt mir, ein Leben ist auch ohne die modernen Kommunkationsmittel und Medien möglich!
Und in diesen 3 bis 4 Wochen im Jahr lernt man dann wieder, dass der Zwang ständig, immer und überall erreichbar zu sein, eben ein Zwang ist.
Beruflich mag man sich dem Zwang unterwerfen müssen, aber privat sicher nicht.
Deshalb bekommen "meine Lieben" Postkarten aus dem Urlaub (das hatten wir hier ja schon an anderer Stelle) und sicherlich keine Mails, SMSe oder sogar Anrufe.
 

ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
102
Eine gesunde Beziehung wäre wenn Sie nicht ans Handy geht. Er an Ihres natürlich auch nicht.

Bei uns geht jeder an das Handy und den Computer des anderen, wir sind über 10 Jahre glücklich verheiratet und sehen uns alle 2 Wochen für 3 Tage. Ist das nun eine Beziehung mit Vertrauen oder ohne? :D