Argumente für den Abschluß einer Privathaftpflichtversicherung

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Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
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Bräuchte mal ein paar richtige Todschlagargumente für die Privathaftpflichtversicherung.
Vorweg, ich bin begeisterter Versicherungsnehmer und freue mich immer die Beiträge bezahlen zu dürfen, auch wenn ich die Versicherungen hoffentlich niemals brauchen werde.
Allerdings hatte ich letztens mal wieder ein Gespräch mit einem guten Bekannten von mir, Thema: Wir passen auf, ist noch nie etwas passiert, brauchen keine PHV
Auf meinen Einwand dass das mal böse ins Auge gehen könnte und man schließlich mit seinem Privatvermögen (hier Eigenheim) haften muss, kam nur: Naja...
Und nu bräuchte ich Fallbeispiele das sich einem die Fußnägel aufrollen bezüglich Haftung durch selbst verursachte Schäden bei Dritten.
 

bursche99

Erfahrenes Mitglied
14.07.2011
2.831
601
MUC, near OBAXA
Du passt nicht auf und Dein Einkaufswagen rollt leicht abschüssig übern Parkplatz los auf die Strasse. Der Autofahrer bremst und weicht aus und fährt ne Mutter und 'n Kind zu Krüppeln oder tot....
Und derlei Geschichten gäbe es viele...

Die Privathaftpflicht springt bei sowas ein... und natürlich passiert sowas "nie", aber wenn's halt passiert, stehst Du ohne ganz schön deppert da.
Meiner Meinung nach sollte diese Versicherung verpflichtend für jeden Bürger sein (ähnlich wie z.B. Immobilienversicherung als Besitzer verpflichtend ist...)
(denn wenn Dein Bekannter keine Versicherung hat, darf er mit seinen paar Kröten versuchen den Schaden und die Langzeitfolgen zu begleichen, ergo das/die Opfer stehen ohne "Hilfe" da...)
 

pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.234
1.542
Rheinland-Pfalz
Also im Winter ist eine Privathaftpflicht schon mal sinnvoll wenn man den eigenen Bürgersteig nicht ordentlich von Schnee und Eis geräumt hat.Wenn da deswegen jemand stürzt und sich verletzt ist es sinnvoll eine Privathaftpflicht zu haben.
 
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pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.234
1.542
Rheinland-Pfalz
Sehr sinnvoll auch wenn man Kleinkinder hat.
Ist nämlich unangenehm wenn die Nachkommen bei Freunden die Wohnung abräumen und dann aber niemand verantwortlich sind.
Aber darauf achten, dass auch Deliktunfähigkeit mit eingeschlossen ist.
Wichtig für Kinder unter 7 Jahren , bei Verkehrsdelikte auch bis 10 Jahre .
 

marhen

Erfahrenes Mitglied
20.08.2013
353
2
Ist nämlich unangenehm wenn die Nachkommen bei Freunden die Wohnung abräumen und dann aber niemand verantwortlich sind.

Für Bagatellschäden brauche ich keine Versicherung. Ich habe eine Privathaftpflichtversicherung ausschließlich, um mich gegen den Worst-Case abzusichern, d.h. einen Schaden, den ich nicht (annähernd) aus meinen Rücklagen zahlen kann.
 
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ambodenbleiberin

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
930
8
Das bisschen, das die Privathaftpflichtversicherung jährlich kostet, gegen das mögliche Ruinieren gleich mehrerer Existenzen (die der anderen und die eigene) sollte doch Grund genug sein.
Vielleicht möchte er aber gerne für alle Zeiten auf Schadensausgleich verzichten, sollte ihm was passieren. Und sollte er nur nicht mehr gehfähig sein, das Eigenheim hat ja evtl. irgendwo Stufen oder für Rollstühle zu enge Türen oder das Bad ist nicht barrierefrei oder oder oder. Zahlt er sicher gerne aus der eigenen Tasche, wenn er z.B. vom Auto angefahren wurde. Trotzdem der Fahrer aufgepasst hatte, aber eben doch etwas schief ging.

Ansonsten: "Ich passe auf" hat schon manche Schwangerschaft verursacht... Aufpassen ist also nicht die beste Variante zur Absicherung.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.950
985
DUS, HAJ, PAD
Für Bagatellschäden brauche ich keine Versicherung. Ich habe eine Privathaftpflichtversicherung ausschließlich, um mich gegen den Worst-Case abzusichern, d.h. einen Schaden, den ich nicht (annähernd) aus meinen Rücklagen zahlen kann.

So siehts aus. Deswegen habe ich die auch mit 250 Euro SB, Kleinkran zahle ich selber, den Worst-Case abzusichern ist unabdingbar. Kostest ja auch weniger als 2 mal Essen gehen im Jahr.
 

Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
686
44
Also im Winter ist eine Privathaftpflicht schon mal sinnvoll wenn man den eigenen Bürgersteig nicht ordentlich von Schnee und Eis geräumt hat.Wenn da deswegen jemand stürzt und sich verletzt ist es sinnvoll eine Privathaftpflicht zu haben.

Wenn du Eigentümer bist, brauchst du aber eine eigene Grundstückshaftpflicht für Eigentümer.

Beispiele:
-Mein Kind dreht in einem Holzfertighaus an einem Absperrventil und große Teile des Hauses werden durchnässt (den Fall hatte ich persönlich, war peinlich genug, problemlose Abwicklung durch die Versicherung)
- ich laufe über die Sraße, übersehe ein Auto, Massenkarambolage, ein Tanklastzug fährt auf, es kommt zur Explosion; Alternative, ich übersehe einen Radfahrer, der weicht mir aus, stürzt und fällt für Jahre ins Wachkoma
- Weihnachtsfeier mit einer Kollegin im Büro, ich vergesse die Kerze auszumachen, das Gebäude brennt ab.

Diese Geiz ist geil Mentalität, wegen ca 80 € Jahrsbeitrag...Wegen solcher Menschen habe ich sogar einen Baustein gewählt , dass ich Geld bekomme, wenn mein Schädiger keine Haftpflicht hat.
 

vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
749
161
... also alleine mit Kindern kann man sich alle möglichen worst case Szenarien ausdenken.

Eingefleischte Helikopter-Eltern können das Risiko aber sicher auf 0 senken...

Aber am Ende ist es doch die persönliche Entscheidung nach dem Motto „no risk no fun“ oder ob man mit vergleIchsweise geringen Geld Restrisiken absichern will.
 
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Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
686
44
Aber nicht wenn das Grundstück bebaut ist und ich in meinem eigenen Wohneigentum selbst wohne und es keine Mieter im Haus gibt.

Das ist eine eigene Versicherung oder ein eigener Baustein, egal ob du dein Haus vermietet hast oder nicht. Hunde und Öltanks müssen auch gesondert versichert werden.
Wenn du eine Wohnung in einer Wohnungseigentümergemeinschaft hast, brauchst du keine zusätzliche Haftpflicht für die Wohnung.

Meine beiden Miezen, die Freigänger sind, für die ich auch hafte, sind eingeschlossen.
 

pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.234
1.542
Rheinland-Pfalz
Das ist eine eigene Versicherung oder ein eigener Baustein, egal ob du dein Haus vermietet hast oder nicht. Hunde und Öltanks müssen auch gesondert versichert werden.
Wenn du eine Wohnung in einer Wohnungseigentümergemeinschaft hast, brauchst du keine zusätzliche Haftpflicht für die Wohnung.

Meine beiden Miezen, die Freigänger sind, für die ich auch hafte, sind eingeschlossen.
Bin jetzt kein Versicherungsexperte aber meines Wissens nach reicht die normale Privathaftpflicht aus wenn es um einen Unfall wegen nicht Schnee räumen geht sofern das Haus das eigene ist und von einem selbst bewohnt wird. Ist das Haus dagegen vermietet oder Teile davon vermietet reicht die Privathaftpflicht nicht aus.Lasse mich aber gerne eines besseren belehren .
 

stepfel1

Erfahrenes Mitglied
06.01.2012
1.114
160
BER
Bei allen anderen Versicherungen würde ich Dir zustimmen, aber eine Privathaftpflicht halte ich schon aus moralischen Gründen für Pflicht (zu mindestens für Menschen mit weniger als 1 Mio verfügbarem Vermögen)
Wenn man schon jemanden schädigt dann soll der Betroffene wenigstens problemlos seine Entschädigung erhalten, und die kann bei Körperschaden schon mal leicht sechsstellig werden. Wenn der Geschädigte dann kein Geld bekommt weil der Verursacher kein Geld hat ist das inakzeptabel.
Auch bei den weit häufigeren kleinen Schäden, die man problemlos aus der eigenen Tasche bezahlen kann vermeidet die Haftpflicht Stress zwischen den Beteiligten.
 

ponyhofinsasse

Erfahrenes Mitglied
23.08.2017
3.211
13
Also im Winter ist eine Privathaftpflicht schon mal sinnvoll wenn man den eigenen Bürgersteig nicht ordentlich von Schnee und Eis geräumt hat.Wenn da deswegen jemand stürzt und sich verletzt ist es sinnvoll eine Privathaftpflicht zu haben.

Genau, ich zB räume den Bürgersteig praktisch nie
Sehe ich auch gar nicht ein, die Stadt stellt einfach ein Schild auf, das bestimmte Wege bei Schnee nicht geräumt werden
aber der dusselige Anwohner soll städtische Bürgersteige räumen
Hab aber trotzdem jetzt gut 30 Jahre umsonst die Haftpflicht bezahlt
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.167
852
Wer kein Vermögen hat, braucht keine PHV (verhält sich dann aber extrem unsolidarisch ggü. der Gemeinschaft, die ihn meist unterhält), und wer mehr als 50 Mio. Vermögen hat, braucht auch keine.
 

pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.234
1.542
Rheinland-Pfalz
Viele kaufen sich mittels Versicherung frei. :rolleyes:

Ich sehe es absolut so dass Eigentum verpflichtet. Aber die Versicherung braucht es trotzdem, denn man ist nicht immer um 7:00 Uhr morgens anwesend.
Sehe ich genau so.
Wenn ich zu Hause bin mache ich auch den Schnee weg bevor ich ins Büro gehe. Abends wenn ich nach Hause komme auch.
Aber ich kann nicht 3 Mal am Tag nach Hause fahren um den Schnee wieder und wieder weg zu machen.Und bei uns gibt's ne Menge.
Und wenn ich unterwegs bin, was nicht selten vor kommt wird's noch problematischer.
Ich habe meine Privat Haftpflicht auch nicht wegen Schnee gemacht aber es ist beruhigend sie zu haben.
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Meine Grundregel: Wenn es um die „Existenz“ geht -> versichern

Wenn nicht: Möglichst nicht versichern.

Sehe das genauso!
Habe aber gerade etwas erlebt, was mich nachdenlich macht. Hatte einen Wohnungsbrand, von der Küche ausgehend, in meinem Haus, in einer Wohnung die ich bisweilen nutze. Habe keine Hausratversicherung, weil eben da kaum was wertvolles drin ist....nur günstige Möbel, keine Musikanlage, nur einfaches Fernsehen, kaum Kleidung etc.

Nach dem Brand, wo ich unsicher bin, ob ich nicht doch evtl den Teekessel angelassen habe, hatte meine Mutter, die in der Zeit allein in der Stadt war, unsere Versicherung Allianz verständigt. Da kam sofort ein Sachverständiger, der sich das angesehen hatte. Er hatte gesagt, der Brand wäre durch einen alten Dreierstecker verursacht worden (ich meine ja eher ich hätte den Teekessel weiter auf dem Herd gelassen) und gab sofort die notwendigen Arbeiten an eine Fachfirma telefonisch in Auftrag. 1 neues Fenster, in bestimmten Zimmern neue Tapeten und die gesamte Wohnung neuer Bodenbelag etc.

Wenn ich nun eine billige Gebäudeversicherung gehabt hätte, wäre es nie so ausgegangen. Nach ddem Brand hatte die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Nach der Mitteilung , dass der Versicherungssachverständige meinte, die Ursache wäre ein alter Dreierstecker, wurde eingestellt. Und wohl kaum eine Versicherung hätte so komplett auf eine Behebung der Schäden und schliesslich einen neuen Fussboden in der gesamten Wohnung gesorgt.

Das lässt mich überlegen ob es wirklich schlau ist, immer nach den billigsten Versicherungen zu schauen und sonst eben nicht abzuschliessen. Eine Hausratversicherung, wäre sicher auch unter 100 Euro zu haben gewesen, bei dem geringen Wert und hätte sicher soviel erstattet, dass ich sämtliche Hausratversicherungsbeiträge die ich jemals gezahlt hätte, wieder bekommen hätte.

Allerdings eine private Haftpflichtversicherung ist die einzige Versicherung, meiner Meinung nach, die jeder haben sollte, der nicht völlig pleite ist. Denn im Falle eines grossen Schadens, der auch passieren kann, obwohl man aufpasst, kann man mit Mio Schulden zurück bleiben und muss den gesamten Rest des Lebens in Armut, mit allen Konsequenzen, dahin vegetieren. Und das weil man die 60 EUro oder so im Jahr sparen wollte. Das ist kein Verhältnis, zu den Gefahren!

Wenn einer sowieso nix hat, oder noch verschuldet ist, ist es wohl auch egal ob da noch mehr Schulden dazu kommen........
 
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Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
686
44
Wenn ich nun eine billige Gebäudeversicherung gehabt hätte, wäre es nie so ausgegangen.

Kann ich so nicht bestätigen. Meine VHV Haftpflicht liegt im günstigen Bereich und hat 2 Schäden (Trocknung eines Fertighauses weil Kind am Wasserhahn gespielt hat und kompletter Parkettboden neu weil ihn die Katze verunreinigt hat) anstandslos bezahlt. Die Huk ist auch günstig und hat mir über 30.000 € Einbruchsschaden einschließlich Fensteraustausch schnell ersetzt und auch meine Schätzung des Schmucks nicht angezweifelt, obwohl teilweise keine Kaufbelege vorhanden waren.
Ich glaube, es kommt auf den Sachbearbeiter an und auf die Regulierungsvorgaben, die je Versicherung unterschiedlich sind.
Wichtig ist bei der Haftpflicht, dass die grobe Fahrlässigkeit mitversichert ist. Dann wird auch für den ausnahmsweise vergessenen Teekessel des Mieters bezahlt, wenn er einen Brand verursacht.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Wenn ich nun eine billige Gebäudeversicherung gehabt hätte, wäre es nie so ausgegangen. Nach ddem Brand hatte die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Nach der Mitteilung , dass der Versicherungssachverständige meinte, die Ursache wäre ein alter Dreierstecker, wurde eingestellt. Und wohl kaum eine Versicherung hätte so komplett auf eine Behebung der Schäden und schliesslich einen neuen Fussboden in der gesamten Wohnung gesorgt.
JEIN!

Man muss natürlich Preis/Leistung abgleichen. Ist das selbe wie mit irgendwelchen Zahnzusatzversicherungen. Klaro gibts die für 5€ im Monat. Die Frage is eben nur was sie zahlt
 

Arsenic

Erfahrenes Mitglied
13.02.2018
639
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Konkretes Beispiel das einen Freund vor ein paar Jahren passiert ist (dachte er ist noch ueber Familienhaftpflicht versichert, war er aber nicht): Mit dem Mountainbike auf dem Radweg gefahren, hinter einer nicht einsehbaren Kurve Oma die mit ihrem Enkel unterwegs war auf dem Radweg umgefahren die diverse Verletzuungen hatte. Nach saemlichen Rechtsstreit auf 15,000 Euro Schaden sitzen geblieben.