Jalousien nicht geeignet?

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frontloop

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
345
0
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Hi,

ich streite mich gerade mit meinem Bauträger bzw. dessen Fensterbauer rum. Es geht um die bei uns verbauten Jalousien.

Problem ist, dass diese (elektrisch angetrieben) sich im Sommer verziehen (Kunststoff) und im Winter reißen.

Konkret:
Wenn die Jalousie im Sommer komplett zu ist (Raum soll komplett dunkel sein - z.B. Kinderzimmer), kann die Hitze durch Sonneneinstrahlung so groß werden, dass der Kunststoff sich ausdehnt und die Jalousie sich dadurch verzieht und nicht mehr richtig öffnet/schließt.

Im Winter das andere Problem: Die Jalousie kann festfrieren und dann reißen, weil der Elektromotor halt einfach drauf los zieht.

Aussage des Fensterbauers bzw. des Jalousie-Herstellers: Im Sommer darf man die Jalousie nicht ganz schließen (ergo: Der Raum wird nicht dunkel) und im Winter, d.h. ab Temperaturen kleiner 3°C (Plus!!), darf man sie nicht mehr verwenden.

Kann das denn sein?! Ist ja irgendwie so, wie wenn ich mir einen Porsche kaufe und auf dem nur Reifen aufgezogen sind, die bis 100 km/h zugelassen sind!? Ich meine, wir reden hier ja nicht von irgendwelchen Arktischen/Saharischen Extremtemperaturen sondern von Mitteleuropa! Da müssen doch Jalousien verbaut sein, die grundsätzlich immer komplett genutzt werden können, oder?

Wie ist Eure Meinung da dazu?
 

flashbyte

Erfahrenes Mitglied
20.01.2016
351
33
LEJ/DRS
die Frage ist ja auch: meint man Jalousien, oder Rolläden?
Bei Jalousien wird ein Raum niemals ganz dunkel und Jalousien aus Kunststoff ist ja wohl ein NoGo

ich habe bei mir am Haus (Alu) Jalousien und da war in über 10 Jahren noch nie was festgefroren, obwohl gerade die Jalousien an der Terrasse im Winter schon mal "im Schnee stehen"

aber Bauexpertenforum passt schon als Anlaufstelle
 

HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
11
ZRH
Aussage des Fensterbauers bzw. des Jalousie-Herstellers: Im Sommer darf man die Jalousie nicht ganz schließen (ergo: Der Raum wird nicht dunkel) und im Winter, d.h. ab Temperaturen kleiner 3°C (Plus!!), darf man sie nicht mehr verwenden.

Habe seit ewigen Zeiten Jalousien, sowohl elektrische als auch manuelle. Ausser einem gerissenen Gurt und einer ausgehängten Kette hatte ich keine Probleme, insbesondere nicht mit Festfrieren, allerdings Aluläden.

Gibt es denn schriftliche Spezifikationen oder nur mündliche Aussagen des Herstellers? Im ersten Fall wäre es halt blöd diese erst jetzt zu bekommen. Offensichtlich sind die Jalousien dann nicht für den Einsatz in diesem Fall geeignet. Sind es aber nicht Hauptaufgaben einer Jalousie Wärme zu dämmen und Sonnenlicht draussen zu halten um die Energie zu sparen? Anzumerken wäre auch noch, dass ein guter Antrieb bei Überlast abstellen sollte und nicht einfach die Jalousie zerstört.

Was ist denn die Auswirkung, wenn sie sich verziehen im Sommer? Das Festfrieren könnte man ja auch noch handlen, falls es nicht zu oft auftritt. Wenn es nur Reifeis ist geht das mit der Sonne weg oder ev. hilft Fenster öffnen und warme Luft an die Jalousien zu lassen.

Je nach dem dürfte dies aber auf einen Rechtstreit herauslaufen.
 

aurum

Erfahrenes Mitglied
13.01.2016
1.429
151
daß man Jaluosien und Rolläden als Synonym verwendet, könnte thoretisch zwar bei vielen Netztreffern uneindeutig sein, aber funktionieren sollten beide Systeme meiner Ansicht nach nicht nur bei mittleren temperaturen
 

flashbyte

Erfahrenes Mitglied
20.01.2016
351
33
LEJ/DRS
daß man Jaluosien und Rolläden als Synonym verwendet, könnte thoretisch zwar bei vielen Netztreffern uneindeutig sein, aber funktionieren sollten beide Systeme meiner Ansicht nach nicht nur bei mittleren temperaturen

trotzdem sind Jalousien etwas völlig anderes als Rolläden
und Hitzeprobleme gibt es meist nur bei Rolläden und da auch nur bei den billigen mit Kunststoffbehang, kauft halt gleich was vernünftiges :idea:
 

abvvgold

Erfahrenes Mitglied
28.06.2016
982
145
DUS
frontloop,

ich hatte vielzählige ähnliche Erfahrungen - u.a. mit Balkonplatten ("nicht feuchtigkeitsgeeignet"), Sonnenblenden ("verbleichen bei Sonne", "dürfen nur zw 10 und 25 grad ausgefahren werden") und Außensteckdosen ("Feuchtigkeit in der Steckdose ist zu tolerieren").

Mittlerweile wende ich mich in derartigen Fällen und nach erster (idR erfolgloser) Kontaktaufnahme mit der Bitte um Mängelbeseitigung bzw. Streitbeilegung an die Damen und Herren vom TÜV.
Die kommen mit einem Gutachter, schauen sich sämtliche Unterlagen und Gegebenheiten vor Ort an und dokumentieren. Diese Prüfberichte werden von "den Rechtsabteilungen" der Bauträger ebenso ernst genommen wie von den Gerichten (wenn es denn mal dazu kommt) und bieten eine sehr gute Guidance.

Nicht unbestritten, aber tendenziell: das, was im TÜV Prüfbericht steht, gilt.
Sie bewerten nach Maßstäben mittlerer Art und Güte unter Berücksichtigung der Wertigkeit(svereinbarung) im Einzelfall.

Ist nicht ganz billig - zwischen EUR 1500 und EUR 3500 habe ich pro Gutachten bezahlt. Am Ende trage ich dann idR 50% der Gutachtenkosten. Im Gegenzug erhalte ich dafür die gewünschte Leistung vom Bauträger - ein Austausch der Balkonplatten, Sonnenblenden usw. wäre um ein Vielfaches teurerer gewesen.

Ja, man könnte - und sollte - sich wohl auch noch um die verbleibenden 50% der Gutachterkosten streiten. Das mache ich aber erst, wenn die Gewährleistungsfrist kurz vor Ablauf steht und ich keine weiteren Mängel mehr geltend mache(n kann).

Tipp: Spar nicht beim Gutachter indem du zu einem selbstständigen Sachverständigen gehst. Diese mögen zwar etwas günstiger sein (10-20%), den Feststellungen wird aber bei weitem kein mit dem TÜV vergleichbares Gewicht beigemessen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.145
3.126
Tipp: Spar nicht beim Gutachter indem du zu einem selbstständigen Sachverständigen gehst. Diese mögen zwar etwas günstiger sein (10-20%), den Feststellungen wird aber bei weitem kein mit dem TÜV vergleichbares Gewicht beigemessen.

De richtige Tipp ist es, ein gerichtliches selbständiges Beweisverfahren einzuleiten und nicht einfach einen sogenannten Privatsachverständigen zu beauftragen. Nur dann haben die Gutachten vollen Beweiswert im Prozess: Der "TÜV" (welcher denn? es gibt alleine in Deutschland fünf voneinander völlig unabhängige Organisationen, die dieses Kürzel im Namen tragen) ist in der Regel in einem solchen Verfahren günstiger als bei einer privaten Beauftragung, weil hier erst einmal die Stundensätze nach JVEG in Ansatz zu bringen sind.
 

abvvgold

Erfahrenes Mitglied
28.06.2016
982
145
DUS
De richtige Tipp ist es, ein gerichtliches selbständiges Beweisverfahren einzuleiten und nicht einfach einen sogenannten Privatsachverständigen zu beauftragen. Nur dann haben die Gutachten vollen Beweiswert im Prozess: Der "TÜV" (welcher denn? es gibt alleine in Deutschland fünf voneinander völlig unabhängige Organisationen, die dieses Kürzel im Namen tragen) ist in der Regel in einem solchen Verfahren günstiger als bei einer privaten Beauftragung, weil hier erst einmal die Stundensätze nach JVEG in Ansatz zu bringen sind.

"Welcher" TÜV ist ja letztendlich regionenabhängig.
In Frankfurt / Hessen zB der TÜV Süd.

Keine Zweifel dass ein gerichtliches Beweisverfahren die Goldstandard-Lösung ist. Letztendlich aber auch eine Frage dessen, wie offensiv oder aggresiv man ggü. dem Bauträger auftreten möchte.

Ich will nicht mehr von meinem Bauträger als das Bezahlte - aber auch nicht weniger. Der TÜV (Süd, oa) hilft mir als sozusagen letzer Fingerzeig vor dem Instanzenweg. Das hat sich in unserem Fall als beiderseits akzeptabel eingependelt und wird nun so beidseitig akzeptiert.

Gerichtliche Beweisverfahren kenne ich aus anderen Wohnungseigentümergemeinschaften - und ist bei absolut verhärteten Fronten der zweifelsohne richtige Weg (bloß nicht eigenmächtig tätig werden oder Veränderungen vornehmen!)


edit:
@Flying Lawyer: Gerade deine Signatur gelesen - dein Hinweis erfolgte also nahezu aus Berufsverpflichtung (y) find ich gut!
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.145
3.126
"Welcher" TÜV ist ja letztendlich regionenabhängig.
In Frankfurt / Hessen zB der TÜV Süd.

Regionenabhängig ist es gerade nicht. Die Sachverständigenorganisationen des TÜV haben heute nur noch wenig mit der traditionellen Überwachung von Dampfkesseln, Autos oder anderen (quasi-) hoheitlichen Aufgaben zu tun, sondern sind als Sachverständige überregional tätig. Und es gibt Sachen, die kann der TÜV Rheinland, der TÜV Nord aber nicht usw. Den TÜV Saarland und den TÜV Thüringen würde ich z.B. überhaupt nicht ansprechen.
 

seppi1337

Erfahrenes Mitglied
03.01.2017
277
15
ZRH
Ich denke du hast eher Rafflamellenstoren als Jalousien. Wie flashbyte schon gesagt hat, bei der Ausführung in Alu passiert selten etwas, kostet halt aber auch bisschen mehr als der Kunststoff müll, aber Hauptsache billig(y)
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.134
3.047
Z´Sdugärd
Naja...Kunststoff ist halt dafür nicht geeignet (aber halt billig). Darum nimmt man Alu die haben das nicht. Nächster Nachteil: Durch die UV Strahlung werden die porös und reisen mit der Zeit von selbst. Darum Alu und die Bahnen auch mal fetten/schmieren. Wo Schmotzi dran kein Wasser und nicht festfrieren. Der Kunde wird ja gefragt obs Alu sein soll, oder was billiges. Um mal bei deinem Autovergleich zu bleiben: Mit nem Porsche im Gelände wirds halt nix. Da muss das Auto aber nicht schlecht sein darum...
 

HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
11
ZRH
Darum Alu und die Bahnen auch mal fetten/schmieren. Wo Schmotzi dran kein Wasser und nicht festfrieren.

Auch wenn Du mit dem Rest recht hast, mit schmieren wäre ich vorsichtig, gerade bei Kunststoff. Fette können den Kunststoff angreifen und aufquellen lassen und sammeln schön Schmutz auf. Allenfalls Silikon an der richtigen Stelle könnte ein festfrieren verhindern und ist eher unproblematisch. Aber auf jeden Fall Herstelleranweisung beachten betreffend Wartung.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.134
3.047
Z´Sdugärd
Auch wenn Du mit dem Rest recht hast, mit schmieren wäre ich vorsichtig, gerade bei Kunststoff. Fette können den Kunststoff angreifen und aufquellen lassen und sammeln schön Schmutz auf. Allenfalls Silikon an der richtigen Stelle könnte ein festfrieren verhindern und ist eher unproblematisch. Aber auf jeden Fall Herstelleranweisung beachten betreffend Wartung.

Darum hatte ich ja extra ALU und die Bahnen FETTEN/SCHMIEREN geschrieben.
 

LoftusChikk2

Neues Mitglied
12.04.2024
1
1
Ich habe immer Probleme mit Jalousien gehabt. Sie gehen häufig kaputt, besonders wenn man Kinder zu Hause hat... Sie schließen nicht richtig, sie machen zu viel Lärm (das hängt vom Modell ab), sie sind sehr teuer zu wechseln, sie sind schwer zu reinigen... Seitdem benutze ich nur noch Doppelglasfenster und Jalousien. Und auch Insektenschutz. Aber Jalousien empfehle ich nicht mehr. Und viele von ihnen sind jetzt mit dem Hausautomationssystem des Hauses verbunden. Und da gibt es viele Probleme, die häufig auftreten. Ich bevorzuge etwas, das ich selbst ohne Probleme wechseln kann.
 
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