horizontale Bauwerksabdichtung - gegen Erdreich

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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
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Ich suche mir hier den Wolf - folgende Ausgangslage:

Vor einem Haus (60er) befindet sich ein Kellerraum, aus Beton / massivem Mauerwerk gefertigt. Dieser Raum ist aussen, unter Bodenniveau, an das Haus angesetzt.

Er liegt also mit allen Wänden, ausser einer (die zum Haus) frei im Erdreich - darüber war nun ca. 30 Jahre ein Beet / Vorgarten angelegt - als "Abdichtung" war ein Estrich mit Sandzwischenschicht und Bitumenanstrich (Dicke über der Betondecke ca 25 cm) vorhanden.

Im Zuge der Neugestaltung des Vorgartens wurde nun komplett abgeräumt - es liegt nun die nackte Betondecke frei Groesse 3x4m + etwa 30 cm der Seitenwände.

Die Neuplanung des Vorgartens sieht vor, dass darüber wieder ein Beet soll.

Ich rätsele nun darüber wie ich

* einfach
* effektiv
* ohne komplett Freigraben des Kellers bis zur Bodenplatte

eine HORIZONTALE Abdichtung für diese erdberührende Betondecke

herstellen (lassen) kann.

Meine Gedanke bisher

* mehrfacher Flüssigbitumenanstrich, inkl Seitenwände soweit freigelegt (ja ich weiss - nicht mehr zulässig eigentlich)
* Kalt oder Selbstklebende Bitumenbahnen aufschweissen
* Flüssigharz giessen, dazu wahlweise noch Bitumen (flüssig oder als Bahn)
* Dichtschlämme

Dazu würde ich eine umlaufende Drainage um den Rand / mit "Kragen" vom Oberkanten Niveau der Betondecke in die Drainage legen.

aber nichts davon finde ich irgendwo für eine HORIZONTALE Abdichtung im Erdreich beschrieben.

Alles was ich finde, ist vertikale Kellerabdichtung (Aussenwand) - mit drueckendem / schiebenden / stehenden / tanzenden yni Wasser.

Hat jemand Praxis - Erfahrung oder einen Tipp wie ich das angehe?

Vielen Dank.
 

SalParadise

Reguläres Mitglied
20.12.2011
65
2
hat die DIN 18533 dazu nichts zu bieten? im Abschnitt W3-E "Nicht drückendes Wasser auf erdüberschütteten Decken" müsste dieser Fall doch eigentlich beschrieben sein
 
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malone

Erfahrenes Mitglied
11.05.2015
1.393
679
frag mal beim Dachdecker nach; analog zur Abdichtung von Dachbegrünung
 
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Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
808
8
Great Circle
Zuerst möchte ich wissen, ob du die Arbeiten als Hobby-Handwerker (??) selbst ausführen willst - dies schränkt in der Regel Punkto Materialwahl (Verfügbarkeit, Verarbeitung) und Ausführung (Fachkenntnisse, Gerätschaften) ein wenig ein - oder ob du eine Lösung suchst, welche dann von einem Fachbetrieb ausgeführt werden soll?
 

paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Warum willst Du den abdichten - willst Du auf den Keller etwas drauf bauen? Also ausser des Beetes?
Und: wie kommst du in den Keller rein - über das Haupthaus daneben?

Weil grundsätzlich ist ja eine feuchte Kellerwand kein grosses Problem und oftmals auch gewünscht.

Lösungsansatz: wenn Du die Wände+Decke wirklich trocken legen möchtest, musst du alles abdichten - weil selbst einen Teil der Wand+decke komplett + Drainagestreifen wird dir die Feuchtigkeit von unten an den nicht abgedichteten Wänden nach oben drücken. Option wäre da, durch Injektion eine horizontal Feuchtigkeitssperre einzubringen - ist aber teuer (und mM nach sehr oft nicht 100% funktionierend) Alzternativ sperrputz im Keller innen überall, Boden mit WU-Beton.
Problematisch sehe ich eigentlich nur die Wärme- und Feuchtigkeitsbrücke von Keller zu Haus - aber da weiss ich nicht, wie das derzeit baulich gelöst ist.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
Zuerst möchte ich wissen, ob du die Arbeiten als Hobby-Handwerker (??) selbst ausführen willst - dies schränkt in der Regel Punkto Materialwahl (Verfügbarkeit, Verarbeitung) und Ausführung (Fachkenntnisse, Gerätschaften) ein wenig ein - oder ob du eine Lösung suchst, welche dann von einem Fachbetrieb ausgeführt werden soll?

Ich würde das mutmaßlich selbst machen wollen - ich bin ja in vielen Bereichen engagiert, Handwerk gehoert als Gewerbe nicht dazu. Aber ich würde meine Fertigkeiten im Handwerkerbereich nicht (mehr) als "Normalo" Hobby Level einschaetzen...sondern leicht darüber. Ich bin durchaus in der Lage Kupferrohre / Dachrinnen zu löten, ich kann Schwerlastanker setzen, ich bin in der Lage einen Ölbrenner zu warten, ich kann mit einer Lamello Fräse umgehen, ich habe schon 80 m2 Dachbahnen heiss geschweisst (dicht) , ich kann E Verteilung setzen und verdrahten und überhaup bin ich "furchtlos" was derlei Aufgaben angeht + mir nicht zu schade auch mal jemanden zu fragen *Ironie aus* :sick: Und für das meiste andere gibt es Freunde, Bekannte und Nachbarn....

Einzig mein Alter + wenige Zeit + Missus spielen in wechselnder Konstellation nicht mehr mit wie früher ;-)


Warum willst Du den abdichten - willst Du auf den Keller etwas drauf bauen? Also ausser des Beetes?

Nur ein Beet... das liegt übrigens wetterabgewandt...also relativ wenig Niederschlag.

Und: wie kommst du in den Keller rein - über das Haupthaus daneben?

Die Bewohner des Hauses betreten den Keller selten - aber wenn seit 196X durch eine Kellertür.

Weil grundsätzlich ist ja eine feuchte Kellerwand kein grosses Problem und oftmals auch gewünscht.

Korrekt.

Lösungsansatz: wenn Du die Wände+Decke wirklich trocken legen möchtest, musst du alles abdichten - weil selbst einen Teil der Wand+decke komplett + Drainagestreifen wird dir die Feuchtigkeit von unten an den nicht abgedichteten Wänden nach oben drücken.

Achtung: Der Keller ist NICHT feucht, meine Frage ist nicht davon getrieben dass irgendwas NICHT i.O. war wie es war. Der Raum / Wände hat seit Jahrzehnten eine normale Feuchtigskeitserscheinung - er ist nicht furz trocken, aber auch nicht nass.

Mit geht es darum den Zustand zu erhalten - nur: Sand und Estrich ist irgendwie nicht mehr passend...dann eher eine EPDM Folie oder vorgenannte Maßnahmen...

Problematisch sehe ich eigentlich nur die Wärme- und Feuchtigkeitsbrücke von Keller zu Haus - aber da weiss ich nicht, wie das derzeit baulich gelöst ist.

Das war bisher kein Problem - und wird es auch (hoffentlich) nicht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
808
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Great Circle
Ich würde das mutmaßlich selbst machen wollen - ich bin ja in vielen Bereichen engagiert, Handwerk gehoert als Gewerbe nicht dazu. Aber ich würde meine Fertigkeiten im Handwerkerbereich nicht (mehr) als "Normalo" Hobby Level einschaetzen...sondern leicht darüber. Ich bin durchaus in der Lage Kupferrohre / Dachrinnen zu löten, ich kann Schwerlastanker setzen, ich bin in der Lage einen Ölbrenner zu warten, ich kann mit einer Lamello Fräse umgehen, ich habe schon 80 m2 Dachbahnen heiss geschweisst (dicht) , ich kann E Verteilung setzen und verdrahten und überhaup bin ich "furchtlos" was derlei Aufgaben angeht + mir nicht zu schade auch mal jemanden zu fragen *Ironie aus* :sick: Und für das meiste andere gibt es Freunde, Bekannte und Nachbarn....

Sehr gut, das freut mich weil wir dann auf Augenhöhe diskutieren da ich in etwa auf dem gleichen Level "handwerkere". Und ich finde es genauso wichtig, ob man nun "offiziell" Fachmann ist oder nicht, dass man sich auch mal woanders Rat holt. Schlussendlich macht man beim "Projekt" (Hornbach-Sprache) immer wieder mal etwas Neues und kann teilweise kaum auf Erfahrung zurück greifen. Das macht die ganze Sache auch spannend und man muss den Mut haben sich etwas zuzutrauen aber sich vielleicht mal selbst einzugestehen, dass war "Scheisse".

Zum Thema an sich: Bitumenbahnen sind immer noch eine gute Wahl und sind selbst gut zu verarbeiten. Modernere Folien brauchen mehr Verarbeitungsqualität, und je nach Produkt spezielle Werkzeuge; ich bleibe darum beim Selbstbau lieber bei der traditionellen Methode. Wichtig ist m.E. ein guter Durchdringschutz gegen Wurzeln, wenn du diesbezüglich aggressive Pflanzen hast. Hat die Decke einen Überzug mit etwas Gefälle und läuft darum irgendwo seitlich ab?
 
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paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Achtung: Der Keller ist NICHT feucht, meine Frage ist nicht davon getrieben dass irgendwas NICHT i.O. war wie es war. Der Raum / Wände hat seit Jahrzehnten eine normale Feuchtigskeitserscheinung - er ist nicht furz trocken, aber auch nicht nass.
Mit geht es darum den Zustand zu erhalten - nur: Sand und Estrich ist irgendwie nicht mehr passend...dann eher eine EPDM Folie oder vorgenannte Maßnahmen...
Bei der Situation würde ich folgendes machen: Bitumenbahn drauf, Drainage OBEN DRAUF UND an der Seite (dann läuft es Richtung Seite weg), fertig.
Im besten Fall machst Du 3-5% Gefälle auf der Decke von der Mitte aus. Du hast ja darüber ein Beet, was auch nicht unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten zulässt und auch schnell mal weggeschaufelt ist - Wurzelwerk ist auch übersichtlich. Wenn der Keller bis jetzt relativ trocken ist, wird da auch weiterhin kaum was passieren. Je nach Alterung wirst du das Ganze eh mal komplett erneuern müssen - aber das wird noch dauern und dich wahrscheinlich überdauern.
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
...ich kann Schwerlastanker setzen...

Spontan mußte ich schmunzelnd an Captain Hazelwood von der Exxon Valdez denken, der hat seinen Schwerlasttanker ja auch auf einen Felsen gesetzt - bis mir beim zweiten Lesen auffiel, daß bei Dir ein "t" zur Seefahrt fehlt und Du wahrscheinlich etwas meinst, wovon ich null Ahnung habe...

:D

(Sorry für's OT)