Kleidung, die nicht von Sklaven in Übersee produziert wird?

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ElPistolero

Guest
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Hallo zusammen!

Das Thema ist ja seit dem Fabrikeinsturz aktuell und wird auch gerade bei Günter Jauch diskutiert. Ich habe gerade mal nachgesehen und musste mit Erschrecken feststellen, dass 90% meiner Kleidung in klassischen "Billiglohnländern" produziert wurde. Darunter sind Marken wie Adidas, Joop, Gaastra, Hilfiger und Boss.

Gibt es eigentlich noch Firmen, die in Europa oder Nordamerika produzieren lassen? Oder Firmen, die in Asien zu menschlichen Bedingungen produzieren lassen?

Zugegeben war ich jetzt etwas perplex als ich sah, dass eine Hose zu 139,99 € unter derartigen Bedingungen geschneidert wurde.

Schönen Restsonntag!
 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
8.415
730
american apparel

aus wikipedia ...

Eine Besonderheit ist, dass dieses Unternehmen Sweatshop-freie Kleidung anbietet, die in der Innenstadt von Los Angeles mit Durchschnittslöhnen von 12 US-Dollar hergestellt wird. Die Angestellten erhalten bezahlte Time off (eine gewisse Anzahl frei verfügbarer Tage für Urlaub oder auch Krankheit), Gesundheitsvorsorge, subventionierte Verpflegung, Jobtickets, Massagen, Parkplätze, eine gute Arbeitsplatzumgebung und meist moderne Betriebseinrichtung. Außerdem gibt es, auch als Teil des Umweltprogrammes, frei verfügbare Fahrräder und einen hauseigenen Fahrrad-Mechaniker. American Apparel engagiert sich besonders für die Rechte von Immigranten. Teil dieses Engagements sind Unterricht in Englisch als Fremdsprache, hauseigene Telefone mit der Möglichkeit kostenloser Ferngespräche und die Gründung der inzwischen landesweiten Initiative Legalize LA.

nur einen makel hat die gannze marke - sie produzieren potthässliches zeugs ... :eek:
 

Maluku_Flyer

Erfahrenes Mitglied
01.10.2010
2.053
1
MUC
Müsste doch irgendwo eine "Positivliste" zu dem Thema geben. Ist wahrscheinlich ziemlich kurz.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.152
467
Das Thema ist ja seit dem Fabrikeinsturz aktuell ...

Warum eigentlich? Der Fabrikeinsturz hat doch erst einmal mit Textilproduktion überhaupt nichts zu tun. Bei dem Einsturz geht es doch erst einmal um Pfusch am Bau, möglicherweise gar kriminelle Machenschaften in der Bauindustrie in Bangladesh, aber ob da jetzt eine Textil- oder irgendeine andere Fabrik war, ist erst einmal sekundär bzw. hängt damit zusammen, daß Bangladesh nuneinmal vor allem Textilien und nicht ipods produziert.
 

Jack_Donaghy

Erfahrenes Mitglied
14.04.2012
625
0
CGN
Es gibt noch genügend High-Fashion-Marken wie etwa Lanvin oder YSL produzieren noch in Europa, also meistens in Italien oder Frankreich.

Jeans kaufe ich gerne bei Jacob Cohen, die produzieren auch in Italien. Bei uns in Köln gibt es auch einen netten Laden, indem der Besitzer in der Slowakei Anzüge und Hemden, auch Freizeithemden produzieren lässt. Preise sind sehr vernünftig und er sagt, dass er ständig die Produktionsstädte in der Ost-Slowakei besucht!
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Es geht nicht um die Länder in denen produziert wird, sondern um die Bedingungen zu denen produziert wird.

Gleiches gilt für Elektronik oder Spielzeug.

Desweiteren kann man den "Made in" Angaben keinesfalls vertrauen - es reicht wenn der letzte Arbeitsschritt in Italien gemacht wird um ein "Made in Italy" an die Ware zu kleben. Siehe hier auch die chinesischen Fabriken in Italien Textilstadt Prato: „Made in Italy“ - Der Etikettenschwindel - Wirtschaft - Tagesspiegel

Wenn sich was ändern soll muss die Gesellschaft umdenken. Aber dafür müssen ein paar mehr Menschen sterben.
 
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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Selbst wenn die Kleidung in Europa produziert wird, die Stoffe kommen doch zumeist weiterhin aus Billiglohnländern.
 
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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Genau, so wie Jogeshwar gestern es am Schluß bei Jauch auch gesagt hat:
Wenn ich ein indisches Motorrad auf den Markt bringen will, dann brauche ich eine TÜV-Zulassung, welche mir bescheinigt, daß es deutschen Normen und Werten entspricht.

Genau das gleiche muß man bei allen anderen Warenströmen auch machen!
- bei Lebensmittel -> Fleischskandale
- Elektrogeräten -> iPhone
- Kleidung
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Selbst wenn die Kleidung in Europa produziert wird, die Stoffe kommen doch zumeist weiterhin aus Billiglohnländern.

Ja und? Aber diese Firmen müssen nachweisen, daß sie die Stoffe zu europ. Standards hergestellt haben, wenn sie das nicht können, dann dürfen sie halt einfach nicht diesen Stoff in die EU einführen. So einfach ist das.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Ja und? Aber diese Firmen müssen nachweisen, daß sie die Stoffe zu europ. Standards hergestellt haben, wenn sie das nicht können, dann dürfen sie halt einfach nicht diesen Stoff in die EU einführen. So einfach ist das.

*lol* Und du glaubst bei den ganzen Elektroartikeln auf denen CE steht werden die Bedingungen eingehalten?
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
richtig ce hat nix zu sagen ausser dass mindestnormen berücksichtigt sind
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Ja und? Aber diese Firmen müssen nachweisen, daß sie die Stoffe zu europ. Standards hergestellt haben, wenn sie das nicht können, dann dürfen sie halt einfach nicht diesen Stoff in die EU einführen. So einfach ist das.

Weisst du was man zur Zeit nachweisen muss wenn man Kleidung in die EU importiert? GAR NIX. Erst wenn der Zoll z.B. einen Verdacht hat das z.B. gefährliche Chemikalien eingesetzt wurden muss man was nachweisen.

Ansonsten interessiert sich der Zoll mehr dafür ob das Shirt gewebt oder gewirkt wurde - Menschenwürde = Fehlanzeige. Ansonsten ist der Weg den Yogeshwar gestern aufzeigte der einzig richtige - aber auch der würde nicht funktionieren - weil man nicht die gesamte Produktionskette überwachen kann. (zu welchen Bedingungen wurden die Färbemittel hergestellt?)
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Ansonsten ist der Weg den Yogeshwar gestern aufzeigte der einzig richtige - aber auch der würde nicht funktionieren - weil man nicht die gesamte Produktionskette überwachen kann. (zu welchen Bedingungen wurden die Färbemittel hergestellt?)

Ach die Farben sind nicht so das Problem, das ist "Chemie" und dort ist alles schon hochgradig durchindustrialisiert und automatisiert. Da sitzt nur noch ein Mensch vorm Computer und mischt die Zutaten für die großen Chemietanks.

Ne, viel wichtiger ist dann das Färben! In Marokko geht das z.B. so : Reisebericht Marokko - im Gerberviertel. Gut das bei dem Bericht keine Füße und die Haut in Großaufnahme gezeigt wird...:rolleyes:
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Ach die Farben sind nicht so das Problem, das ist "Chemie" und dort ist alles schon hochgradig durchindustrialisiert und automatisiert. Da sitzt nur noch ein Mensch vorm Computer und mischt die Zutaten für die großen Chemietanks.

Und wo bleiben wohl die Abfallprodukte der Herstellung der Chemikalien? Die landen oft ungefiltert im nächsten Fluss, dort fangen die Fischer Fische die wiederum von den Arbeitern der Chemiefabrik gegessen werden... Was helfen da bessere Arbeitsbedingungen wenn die Lebensbedingungen nicht besser werden.
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Und wo bleiben wohl die Abfallprodukte der Herstellung der Chemikalien? Die landen oft ungefiltert im nächsten Fluss, dort fangen die Fischer Fische die wiederum von den Arbeitern der Chemiefabrik gegessen werden... Was helfen da bessere Arbeitsbedingungen wenn die Lebensbedingungen nicht besser werden.

Ja, da hast Du Recht!
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.128
8.359
BRU
Also ähnlich wie bei Fairtrade-Lebensmitteln gibt es auch ein Kleidungshersteller, die sich zu Sozial- und Umweltstandards (über die ganze Produktion hinweg) verpflichten. Das Problem ist allerdings, dass Du da kaum „Business-taugliche“ Kleidung findest, sondern bestenfalls Freizeit-Basics oder „Öko-Look“.
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Also ähnlich wie bei Fairtrade-Lebensmitteln gibt es auch ein Kleidungshersteller, die sich zu Sozial- und Umweltstandards (über die ganze Produktion hinweg) verpflichten. Das Problem ist allerdings, dass Du da kaum „Business-taugliche“ Kleidung findest, sondern bestenfalls Freizeit-Basics oder „Öko-Look“.

Schreibe an deine Lieblingslabel einen freundlichen Brief. Je mehr das machen, um so besser!!