Im Laufe der Geschichte wandelte sich die Bedeutung des Begriffs weiter. Während der Neuzeit wurde er im deutschen Sprachraum zur Bezeichnung für einen feststehenden geographischen und kulturellen Raum. Im 19. Jahrhundert erlangte der Begriff „Orient“ schließlich ein enormes Bedeutungsspektrum.
So bezeichnete der Begriff zu dieser Zeit die gesamte asiatische Welt, das heißt die arabischen Länder, Iran, Indien, China und Japan. Darüber hinaus wurden auch die Länder Südosteuropas, welche zu dieser Zeit zum Osmanischen Reich gehörten, und des Baltikums zum Orient gezählt. Neben diesen aus mittel- bzw. westeuropäischer Perspektive östlich liegenden Gebieten umfasste der Begriff „Orient“ auch aus dieser Perspektive eigentlich südlich liegende Gebiete. So wurde im 19. Jahrhundert fast durchweg auch der ganze afrikanische Kontinent zum Orient gerechnet. Darüber hinaus galten teilweise sogar Spanien, Süditalien, Kreta und Zypern als orientalisch.
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