Emirates storniert alle bestellten A350-Großraumflieger

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quatchi

Erfahrenes Mitglied
11.06.2011
617
1
MUC
Interessant. Gibt es irgendwo einen Artikel mit den Hintergründen zu der Entscheidung? aero.de hat nur die gleiche DPA Meldung.

Ich habe gerade die Geschichte zum A350 nicht im Kopf. War Emirates nicht eine der Airlines, die Airbus dazu gedrängt haben, anstelle einer Weiterentwicklung der A340/330 zur A350 einen komplett neuen Rumpf (XWB) zu designen? Interessant wäre auch, wie Emirates sich aus den festen Bestellungen wieder freigekauft hat. Ob sie das einfach so aufgrund ihrer großen A380 Bestellung konnten, oder ob sie irgendwelche anderen Zugeständnisse (andere Bestellungen, Strafzahlung, etc.) leisten mussten.


EDIT: Ich habe gerade bei Wikipedia nachgeschaut und da werden namentlich nur ILFC, GECAS und Singapore genannt, die Kritik an einer A350 basierend auf dem A300 Rumpf geäußert hatten. Vielleicht war Emirates da nicht federführend dabei.
 
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ETOPS

Erfahrenes Mitglied
25.12.2013
2.863
284
airside
Wow! Das ist echt heftig! 70 Maschinen... Über die Gründe wird sicherlich wenig an die Öffentlichkeit drängen, aber vielleicht ist der EK nun doch der Unterschied zwischen 777X und A350 nicht signifikant genug, um beide Typen zukünftig zu betreiben. Und da man schon A380 einsetzt, hat man sich hier für Boeing anstatt Airbus entschieden
 

AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
4.252
44
Wird Airbus aber mächtig ärgern....
Wohl kaum, dahinter steckt mit Sicherheit ein anderer Deal - sei es 330NEO in Kombination mit 380CEO/NEO oder nur zusätzliche 380. Die Strafe für die Stornierung alleine wäre sonst zu hoch, das rentiert sich nicht.

Die Frage ist, warum - Clark äußert ja bekanntlich gerne Unzufriedenheit...
An der Perfomance liegt es wohl kaum, Mr. QR ist wie auch diverse Berichte seitens Airbus zufrieden. Was passiert, wenn in Qatar schlecht über die Leistung gedacht wird ist ja bekannt...

Außerdem ist zu bedenken, dass Airbus jetzt frühzeitige Slots verfügbar hat, ggü. der 777X ein riesiges Plus. ;)
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
0
MUC
Gibt es irgendwo einen Artikel mit den Hintergründen zu der Entscheidung? aero.de hat nur die gleiche DPA Meldung.
aerotelegraph.com spricht auch nur von der omniösen Begutachtung des zukünftigen Bedarfs bzw. der Flottenplanung. Mehr Interna wird man da vermutlich auch nicht hören.

Interessant wäre auch, wie Emirates sich aus den festen Bestellungen wieder freigekauft hat. Ob sie das einfach so aufgrund ihrer großen A380 Bestellung konnten, oder ob sie irgendwelche anderen Zugeständnisse (andere Bestellungen, Strafzahlung, etc.) leisten mussten.
Die Anzahlung ist halt weg, sonst ist es kein Problem sowas wieder zu lösen - kommt bei anderen Airlines auch vor.

Wohl kaum, dahinter steckt mit Sicherheit ein anderer Deal - sei es 330NEO in Kombination mit 380CEO/NEO oder nur zusätzliche 380. Die Strafe für die Stornierung alleine wäre sonst zu hoch, das rentiert sich nicht.
Ich denke nicht, dass da was anderes kommt. Vermutlich merkt man einfach wirklich, dass man mit der zukünftigen Kombi aus 777-300ER / 777X (von der man ja auch weit über 100 bekommt) und A380 am besten fährt. 330NEO sind für die Wachstumsstrategie zu klein, der "neue" A380 ist noch weit entfernt - da wird man eher welche von den 140 noch offenen Bestellungen umschreiben. Gäbe es da was neues auf der Hand, würde man das mit so einer Negativschlagzeile verpacken, wenn auch nur Andeutungsweise.

An der Perfomance liegt es wohl kaum, Mr. QR ist wie auch diverse Berichte seitens Airbus zufrieden. Was passiert, wenn in Qatar schlecht über die Leistung gedacht wird ist ja bekannt...
Deshalb wäre es ja gerade hier mal interessant, wenn EK auch mal so öffentlich plaudern würde. Wird natürlich nicht passieren.
 
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AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
4.252
44
Die Anzahlung ist halt weg, sonst ist es kein Problem sowas wieder zu lösen - kommt bei anderen Airlines auch vor.
Anzahlung gleich einem Drittel des Auftragsvolumen. ;)

Ich denke nicht, dass da was anderes kommt.
Ich traue mich zu wetten, dass in welcher Form auch immer noch etwas kommt. Keine Ahnung wie es im Vertrag genau geregelt ist, wäre die Strafe für die Stornierung wirklich die gesamte Anzahlung, dann wäre das wie gesagt ein Drittel des Volumens, sollte es nur eine nominell festgelegte Summe sein wird diese bei 70 Einheiten auch nicht gerade gering ausfallen.
Noch dazu sind 70 Maschinen deutlich zu viel, als dass jetzt plötzlich die Erleuchtung kommen könnte, man brauche diese eigentlich nicht. Sollte das trotzdem so sein, sitzen am Golf nur Idioten die EK dank üppiger Geldspritzen der Regierung führen können...
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
0
MUC
Anzahlung gleich einem Drittel des Auftragsvolumen. ;)
Regulär mag das so vorgegeben sein, in der Praxis kaum. War zumindest bei den Fällen so, wo die Summen mal durchgesickert sind. Da waren es nicht mal 10% bei Unterschrift (war aber auch nicht bei EK).

Noch dazu sind 70 Maschinen deutlich zu viel, als dass jetzt plötzlich die Erleuchtung kommen könnte, man brauche diese eigentlich nicht. Sollte das trotzdem so sein, sitzen am Golf nur Idioten die EK dank üppiger Geldspritzen der Regierung führen können...
Dass man sich fragt, wo EK mit den ganzen Maschinen hin will, ist ja nichts neues. Es sind jetzt immer noch über 300 A380 & 777 bestellt. Ich bin aber nicht weniger gespannt als du, mir ist das ganze ein Rätsel.
 
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bfk

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19.05.2013
625
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FRA
Vielleicht realisiert man bei EK auch einfach, dass für so eine große Flotte die Nachfrage doch nicht ausreichend ist. Da muss man als Konsequenz eben ein wenig zurückfahren!

Auf jeden Fall rein imagetechnisch ein schwerer Schlag für Airbus, gerade der A350 hat ja nun doch viele Vorschusslorbeeren eingeheimst.
 
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ichundou

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05.11.2013
2.801
2
FRA
Was die vielen Maschinen angeht die Emirates bestellt hat: Ich habe neulich irgendwo gelesen, dass Emirates die Maschinen nur 6-7 Jahre fliegt. Danach werden Sie verkauft. Somit werden die ersten Maschinen der aktuell offenen Bestellungen schon wieder ausgeflottet sein, wenn die Letzten zur Flotte stoßen.

Was die Stornos angeht: Mir fällt es schwer zu glauben, dass eine Airline "einfach so" eine Bestellung über 70! Langstreckenjets storniert. Es würde mich nicht überraschen, wenn da noch etwas nachkommt, zumal es nicht mehr lange hin ist bis zur Luftfahrtmesse in Farnborough.
 

boarding

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10.01.2012
7.262
0
MUC
Die Pressemeldung von Airbus ist jetzt raus und klingt alles andere als begeistert sondern eher um Schadensbegrenzung bemüht - ein zukünftiges Projekt wird nicht mal angedeutet. Das bestätigt mich irgendwie darin, dass da nicht so schnell eine Bestellung zum Ausgleich kommt und man auch relativ kalt erwischt wurde.

Was die Stornos angeht: Mir fällt es schwer zu glauben, dass eine Airline "einfach so" eine Bestellung über 70! Langstreckenjets storniert.
Große Bestellungen, große Stornierungen. American hat kürzlich auch 50 A320 bei einem Leasinggeber storniert (weil man jetzt selbst kauft, aber der Umfang ist ähnlich). Kleine Mengen an Fliegern werden öfter abgesagt, nur das bekommt meist kaum jemand mit.
 

ETOPS

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25.12.2013
2.863
284
airside
Wobei der Schaden bei 70 abbestellten A350 deutlich höher sein dürfte, als bei den A320. Neben dem gut 3-4 mal so hohen Anschaffungspreis pro Maschine, brechen hier fast 10% des bisherigen Auftragsbestandes weg
 

AUA772

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10.08.2011
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44
Wobei der Schaden bei 70 abbestellten A350 deutlich höher sein dürfte...
Eben nicht, dadurch werden attraktive Slots mit Auslieferungsbeginn 2019 frei, die sich noch dazu teurer verkaufen lassen als zu Programmbeginn. Ergo wird die 350 für Airlines die derzeit die künftige Flotte planen eine deutlich bessere Option als die 777X. ;)
Im Endeffekt könnte das sogar ein Glücksgriff für Airbus sein...
 

ETOPS

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25.12.2013
2.863
284
airside
Mit dieser Argumentationsweise kannst du natürlich auch Recht haben, trotzdem fällt durch die Abbestellung der Kaufpreis der 70 Flugzeuge, abzüglich der Starfzahlung/Anzahlung, erstmal weg. Und die neuen, freien 70 Slots müssen auch erstmal durch neue Bestellungen wieder belegt werden.
 

Bommel

Erfahrenes Mitglied
02.04.2010
331
69
DEr A350 ist zu nah an der 777 bzw 777x positioniert. Ich bin überzeugt, dass EK in Kürze einen Sack voll A330neo bestellen wird.
 

Ralf1975

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12.05.2009
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Was die vielen Maschinen angeht die Emirates bestellt hat: Ich habe neulich irgendwo gelesen, dass Emirates die Maschinen nur 6-7 Jahre fliegt. Danach werden Sie verkauft. Somit werden die ersten Maschinen der aktuell offenen Bestellungen schon wieder ausgeflottet sein, wenn die Letzten zur Flotte stoßen.

Und wo siehst die den Markt für >50 gebrauchte A380 in der Passagiervariante aktuell?
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
Und wo siehst die den Markt für >50 gebrauchte A380 in der Passagiervariante aktuell?

Wie schon mehrmals an anderer Stelle von verschiedenen Leuten geschrieben ist das nicht das Problem von EK, sondern der Leasingfirmen denen die Maschinen gehören. Und damit natürlich auch den ganzen deutschen (Klein)anlegern die sich die Fondsanteile von ihren Bankverkäufern haben andrehen lassen.
 

Ralf1975

Erfahrenes Mitglied
12.05.2009
6.122
17
Wie schon mehrmals an anderer Stelle von verschiedenen Leuten geschrieben ist das nicht das Problem von EK, sondern der Leasingfirmen denen die Maschinen gehören. Und damit natürlich auch den ganzen deutschen (Klein)anlegern die sich die Fondsanteile von ihren Bankverkäufern haben andrehen lassen.
Eventuell sehe ich das ja zu positiv, aber über so etwas hat sie doch eine Leasingfirma hoffentlich vorher Gedanken gemacht oder liegt das Restwertrisiko alleine bei der Leasingfirma?
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
Eventuell sehe ich das ja zu positiv, aber über so etwas hat sie doch eine Leasingfirma hoffentlich vorher Gedanken gemacht oder liegt das Restwertrisiko alleine bei der Leasingfirma?

Ich bin kein Fachmann für Fonds, aber zumindest bei den mir laienhaft bekannten scheint es ähnlich zu laufen, wie bei den Schiffsbeteiligungen. Es gibt ne Mindesleasingdauer an den Erstabnehmer (hier EK) und danach trägt das wirtschaftliche Risiko der Eigentümer.

Das diejenigen, die Fonds auflegen, zum Teil mit unrealistischen wirtschaftlichen Entwicklungen kalkulieren und auch ansonsten gerne Überkapazitäten schaffen, kann man ja im Schiffsbereich zur Zeit ganz gut beobachten. Ist natürlich zugegebenermaßen auch für andere Professionen nicht schlecht, bei den meisten Kleinanlagern, denen sowas verkauft wurde, ist das ja doch Falschberatung, die nächsten Anlegerprozesse kommen bestimmt ;)
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
2
FRA
Eventuell sehe ich das ja zu positiv, aber über so etwas hat sie doch eine Leasingfirma hoffentlich vorher Gedanken gemacht oder liegt das Restwertrisiko alleine bei der Leasingfirma?

Das machen die, keine Sorge. Entweder über Anleger wie weiter oben geschrieben oder über Garantien von Airbus. Lief beim A340 zum Teil wohl auch so, weshalb Airbus jetzt versucht die alten A340 zu verkaufen, die sie deutlich über Marktwert in Zahlung nehmen mussten und noch müssen.
 

marcuscello

Erfahrenes Mitglied
19.11.2011
1.459
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Vielleicht muss Airbus nur die zum A390 umbenennen und EK ist wieder dabei. Es darf ja nur aufwärts gehen.