Like Ice in the Sunshine - Neufundland 2022

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shauri

Erfahrenes Mitglied
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Like Ice in the Sunshine - Hiking am Mooseway one

Heute ist schon wieder Fahrtag und wir verlassen das wunderschöne Städchen Twillingate in Richtung Westen. Wir haben etwa 400 km Fahrt vor uns, daher muss erst einmal ausgiebig gefrühstückt werden. Der Gatte nimmt das Gleiche wie gestern, daher ohne Foto. Ich genehmige mir einen leckeren Frühstückssandwich mit Ei, Käse und Paprika. Vom Gatten gibts eine Scheibe Bacon und ein Touton im Austausch gegen ein Stück Sandwich dazu. Die interessante Perspektive resultiert aus dem Versuch, den Inhalt mit zu fotografieren.

Danach wird noch schnell ein Souvenir-T-Shirt erstanden und dann passiert erst einmal so 250 km lang nichts. Naja, außer dass wir nach etwa einer Stunde Fahrt mit ca. 100 Stundenkilometern auf dem Highway One an zwei uns freundlich kauend hinterherschauenden Elchen vorbeirauschen. Die beiden wussten aber sicher vorher schon, dass sie verschwunden sein würden, bis ich fünf Minuten später gewendet und nochmal für ein Foto vorbeigefahren bin. Damit das fehlende Elchfoto nicht ganz so enttäuschend wird, hier ein paar Moose Droppings von der Wanderung später - ohne Elchsichtung natürlich.

Wir taufen den Highway one jetzt in "Mooseway one" um, schließlich fanden hier 300 % unserer kanadischen Elchsichtungen statt.
Ansonsten passiert wirklich nichts, bis wir in Richtung King's Point abbiegen, wo wir den "Alexander Murray Hiking Trail" wandern wollen. In meinem Kopf war es ein kurzer Weg zu einem Aussichtspunkt, genau das Richtige für einen Nachmittagsspaziergang zur Auflockerung einer langen Fahrstrecke. Der Gatte liest rein interessehalber die Beschreibung des Weges und stößt auf 2200 Treppenstufen, 375 Höhenmeter und 9 km Länge?! Gehzeit 2.5 bis 3 Stunden, es ist jetzt kurz nach 14 Uhr, also genau das Richtige für den restlichen Nachmittag! Bis zu unserem nächsten Hotel in Deer Lake haben wir danach noch etwa eine Stunde und 15 Minuten Fahrzeit, passt also, dass wir zu einem späten Abendessen ankommen. Lust zu laufen haben wir nach der Fahrerei allemal. Aufgrund der Kürze der Zeit und der vor uns liegenden Wegstrecke verkneife ich mir heute allzu exzessives Fotografieren mit der Kamera und mache stattdessen unterwegs nur schnelle Handyfotos. Zunächst führt der Weg durch grünen Nadelwald vorbei an ein paar idyllischen Bächen über viele Stege. Gefällt uns, besonders die vielversprechenden Moose Droppings am Boden. Spoiler: Es ist nicht der Mooseway one, also keine Elchsichtung hier.



Danach kommen Treppen im Wald.

Gefolgt von Treppen in der prallen Sonne. Da sind auch 10 Grad zu warm.



Die Landschaft ist schön und zum Glück ist der vorhergesagte Regen bisher ausgeblieben - im Gegenteil.

Danach ein kurzer Boardwalk vorbei an einer schönen Schlucht mit einem Wasserfall, in die man über, wer hätte es geahnt, Treppen hinabsteigen könnte.



Verkneifen wir uns mal lieber, bevor wir den restlichen Weg nicht schaffen oder doch nicht mehr zum Abendessen in Deer Lake ankommen. Bis zum Gipfel sind es nämlich noch einige Treppen.

Dennoch hat es sich gelohnt, die Aussicht von oben ist dann doch fantastisch. Sogar ein paar Schneefelder sind hier oben noch zu sehen.

Blick zur Meeresbucht von King's Point. Hier könnte man Wale und Eisberge sehen. Gerade halt nur Landschaft, ist auch schön.





Da sind wir losgelaufen.

Wir rasten kurz und gönnen uns unsere vorhin noch unauffällig auf der Herfahrt besorgten Donuts mit Aussicht.
Verdient.

Den Rückweg wollen wir zügig hinter uns bringen, wir müssen ja noch ein bisschen fahren, und es sind wieder einige Treppen zu bewältigen.




Dummerweise ist der Rückweg zunächst noch Teil eines Rundweges, und wir konnten ja nicht ahnen, dass es hier noch ein paar Highlights auf uns warten, wo ich unbedingt nochmal die Kamera auspacken muss.
Davor: Treppen.
Diesmal abwärts.

Plötzlich haben wir noch mitten im Wald Aussicht auf einen Wasserfall, der sich leider nicht allzugut fotografieren lässt.

Der nächste ist dafür um so fotogener.

Nochmal der ausdrückliche Hinweis, dass wir uns hier im borealen Nadelwald befinden.


Danach führt der Weg noch - weitgehend treppenfrei - idyllisch an einem Bach vorbei durch den Wald, was sich nach den ganzen Treppen und mit der guten Stunde Fahrt zum Hotel jedoch ein bisschen in die Länge zieht.







Nach dreieinviertel Stunden (davon 2 Stunden 50 Minuten reine Gehzeit) erreichen wir wieder unser Auto und setzen unsere Fahrt nach einem schönen Nachmittagsspaziergang fort nach Deer Lake.
Dort checken wir ins Holiday Inn Express ein und lernen Wilson, den Hotelhund kennen. Er lässt sich streicheln und für Spaziergänge ausleihen.

Unser Zimmer für vier Nächte ist geräumig und auch mit einer Sofaecke ausgestattet. Kann man aushalten.

Beim Abendessen habe ich einfache Prioritäten: Bier und reichlich Herzhaftes, außerdem möglichst nah am Hotel gelegen. Keine 200 Meter Fußweg entfernt befindet sich das "Wing'n it", eine Kanadische Kette mit allerlei Herzhaftem von Chickenwings über Burger bis Taccos und ähnlichem. Außerdem gibt es das bereits aus irgendeinem der vorherigen Kanada Urlaube bekannte "Rickard's Red" vom Fass.

Vorspeise: Onion Rings.

Der Gatte hat sich für die Pulled Pork Nachos entschieden und diese für gut befunden.

Ich bin ja bekanntlich für alles mit Käse zu haben und nehme die Chicken Quesadilas. Auch gut.

Dan Nachtisch lassen wir zugunsten eines zweiten isotonischen Rotgebräus vom Fass heute ausfallen. Der kurze Heimweg fällt uns selbst nach der Wanderung noch leicht, danach ist aber auch - nach ein bisschen Wilson-am-Eingang-Kraulen - Feierabend.
 
Zuletzt bearbeitet:

YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
506
322
Tja was will man machen... er wird seine Gründe gehabt haben. So lange das Gemosere hier nicht Überhand nimmt (bisher kann ich nicht klagen :) ) gibts dann von mir wenigstens wieder ein paar eisige Fotos.
Wer möchte, findert ihn im www; er veröffentlicht seine TR auf seiner HP ;)
 
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shauri

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Like Ice in the Sunshine - und täglich grüßt der Elch am Highway

Ich schaffe es heute, bis halb 10 zu schlafen, und so bekommen wir gerade so noch Frühstück. Nichts aufregendes, aber ich hatte schlimmeres befürchtet. Außer dass es nur Einmalgeschirr gibt, ist es akzeptabel.

Ab morgen werden wir zumindest bei den Getränkebechern Müll sparen und unsere eigenen mitbringen. Danach fahren wir in den Gros Morne Nationalpark. Auf dem Weg dorthin steht mitten in einer Baustelle, also wie üblich ohne Halte- und Wendemöglichkeit, ein prächtiger, genüsslich am frischen Straßenrandgrün knabbernder Elch. Es muss nicht immer der Transcanada Highway sein.
Wir gönnen uns gleich den ganzen Jahrespass für Gros Morne, der aufgrund des "Early Bird" Rabattes zum halben Preis wohl aktuell günstiger als ein Dreitages-Pass ist.
Wir halten kurz am Visitor Center in Rocky Harbour. Sieht nett aus, hier.

Danach ein kurzer Stop am Lobster Cove Head Lighthouse, bevor wir zu unserem eigentlichen Tagesziel kommen.





Da unsere Beine die 2200 Treppenstufen von gestern ertsaunlich gut überstanden haben, entscheiden wir uns auch heute wieder für eine 10 km Wanderung, diesmal aber mit weniger Steigung und weniger Treppen. Es geht zu den Baker's Brook Falls. Die Chance auf Elchsichtung soll hier ebenfalls ziemlich hoch sein, aber es ist halt kein Highway. Die Landschaft gefällt uns wieder, sumpfig mit kleinen Bäumen und schon recht grün für Ende Mai.



Der Weg führt meist über Boardwalks durch den Sumpf, so bleiben die Schuhe wenigstens sauber und trocken. Die Aussicht ist abwechslungsreich, wie immer hier. Besonders schön ist die Schleife zum "Little Pond".





Hier gibt es unglaublich viele Vögel, die sich auch nicht weiter durch uns Wanderer stören lassen. Der Weg ist alles andere als überlaufen, außer uns sind noch etwa fünf Paare auf der gesamten Strecke unterwegs.

Eine Lerche




Unser Vogel des Urlaubs, die Weißkehlammer, die pfeift, als würde sie eine ganze Kompanie damit kommandieren.






Außerdem beobachten wir sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg einige Kleinspechte bei der Arbeit.







Über die Rebhühner hier könnte ich mich auch immer ganz wunderprächtig amüsieren, zumal diese extremst im Paarungsmodus sind und auch gerne mal mitten auf dem Weg völlig unbeeindruckt von Wanderen lustig vor sich hin balzen.

Teilweise sind sie so nah, dass man auch schnell mal ein Handyfoto machen kann, wenn das Tele gerade im Rucksack steckt.

Fliegen können sie auch, wenn auch nur leidlich und ich hatte Sorge, dass der Herr im Liebesrausch vom Baum und mir auf den Kopf plumpst.

Dank der vielen Vögel und ständiger Ausschau nach Elchen kommmen wir nicht so richtig vom Fleck. Immerhin erreichen wir den Wasserfall nach 5 km und knapp zwei Stunden auch noch. Er ist ziemlich groß und ziemlich lohnend.





Nach einer kurzen Essenspause - das Wetter ist übrigens hellbewölkt und angenehm warm mit knapp 15 Grad - treten wir den (gleichen) Rückweg an, den wir etwas zügiger abarbeiten, auch wenn wir trotzdem noch einige Vogelbeobachtungsstops, wenn auch mal unbebildert, einlegen. Von Elchen waren mal wieder nur Fußspuren und Köttel zu sehen. Offenbar ist es am Highway netter. Für die Rückfahrt wird der Gatte mit der Kamera mit passendem Objektiv und Einstellung ausgestattet, Elche bleiben daher wieder aus. Dafür gibt es noch ein paar schöne Aussichten über den Meeresarm und die Tafelberge auf der anderen Seite des Parks.



Zum Abendessen machen wir es uns wieder einfach und gehen wieder die paar Meter zu Wingin' it. Heute mal einen gesunden Ceasar-Salad als Vorspeise für alle.

Danach nimmt der Gatte hervorragende Spareribs mit Süßkartoffelfritten und ich die pulled Pork Nachos.



Dank der leichten Vorspeise passt noch in jeden von uns ein Nachtisch. Lava Cake für den Gatten, Brownies mit Eis für mich.



Das Kulturgut war das selbe wie gestern und blieb daher undokumentiert. Danach sind Kopf und Beine ein wenig schwer vom Tag und wir machen Feierabend.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Like Ice in The Sunshine - Picture, or it didn't happen!

Heute ist das Wetter dann leider mal so schlecht wie angekündigt. Vom Frühstück gibt es auch keine Bilder. Zum Glück habe ich noch eine Tour zum "The Arches Provincial Park" mit etwa 120 km Fahrstrecke durch den Gros Morne Nationalpark geplant. Es schüttet dann auch die ganze Fahrt. Garniert mit heftigsten Windböen, die den Jeep mehrfach beinahe von der Straße drücken, ist das nicht so richtig spaßig. Aber irgendwas muss man ja im Urlaub unternehmen. Der Gatte ist mit der Kamera für den Fall einer Elchsichtung ausgestattet, und so verläuft unsere Hinfahrt vollkommen ereignislos. Immerhin macht der Regen eine kurze Pause, als wir bei den Arches ankommen, und wir können uns wenigstens kurz die Beine vertreten und ein paar Fotos machen.




Auch bei schlechtem Wetter ist es eindrucksvoll, und die tollen Farben der Kiesel kommen vermutlich sogar nur nass so richtig gut zur Geltung.

Da es wieder leicht anfängt zu regnen, mache ich noch ein paar Fotos unter dem Arch, dort ist wenigstens trocken.






Die Perspektive gefiel mir irgendwie besonders gut.


Neben dem Arch stehen noch einige prächtige Steinbrocken in der Gegend herum.


Der Strand und die Dünen lassen erahnen, wie es hier wohl bei gutem Wetter aussehen muss.






Noch ein paar Fotos von den wirklich eindrucksvollen Arches, bevor wir vor dem stärker werdenden Regen wieder ins Auto flüchten, um unser Mittagessen bestehend aus Sandwiches und Cookies zu uns zu nehmen.



So friedlich das Wetter auf den Fotos aussehen mag, die Realität war eher so:

Da das Wetter auf der Rückfahrt ähnlich schlecht ist wie auf der Hinfahrt, wenn man von noch stärkeren Böen absieht, bleibt die Rückfahrt ebenfalls ereignislos und ohne weitere Stops. Das einzige Ereignis unterwegs ist der umgewehte Anänger, den wir vorsichtig umfahren müssen. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber es ist wohl keine gute Idee, bei diesem Wind mit einem großen Anhänger zu fahren.
Eine Sache habe ich jetzt vorenthalten: Der Gatte hatte wieder während der gesamten Rückfahrt die Kamera in der Hand.
Ihr denkt, Ihr wisst, wass das jetzt heißt?
Heute heißt das endlich, eine gigantische Menge an Fotos eines nassen, gemütlich das Highway-Begleitgrün futternden Elches.
Und wehe, jetzt beschwert sich einer!

Der Elch sieht uns kommen und freut sich, dass er der Auserwählte ist, der auf meine Fotos darf. Der Gatte hält schonmal drauf, bis ich das Auto sicher am Straßenrand zum Stehen gebracht habe und ihm die Kamera entreiße.


Lecker frisches Grün!




Eleganz und Grazie.




Auch die andere Seite ist ganz wunderprächtig.


Er findet einfach das Grün lecker.






Wie's guckt... als wollte er mitfahren.


Mit frischem Grün im Mundwinkel. Kleidsam.




... und noch ein kräftiger Haps grün...

... und wir lassen ihn wieder beim Mitagessen in Ruhe und setzen unseren Weg fort. Endlich habe ich meine Elchfotos. (Einige davon könnten sogar vom Gatten geschossen worden sein, diese sind ihm augenscheinlich so gut gelungen, dass ich es nicht mehr nachvollziehen kann. Natürlich hat er der Veröffentlichung - nicht ganz ohne Stolz - zugestimmt.)
Noch ein unwirtliches Foto von eindrucksvollen Klippen unterwegs, ansonsten zählt die Fahrt mit den Windböen heute ganz klar als körperliche Betätigung für mich.

Das Wetter bleibt auch den restlichen Abend nicht sonderlich einladend, und so fahren wir heute mit dem Auto zu Pizza Delight und genehmigen uns vorab einen Salat mit Ziegenkäse, Walnüssen und Cranberries:

Eine Pizza mit verschiedener Salami, Bacon, Hack, Zwiebeln, Paprika und Käse ...

... und eine mit Gemüse und Feta, die uns versehentlich eine Nummer größer als bestellt serviert wird.

Da die kleine Pizza auch etwas kleiner als erwartet ist, schaffen wir trotzdem beide Pizzen, zumal sie sehr lecker sind. Nachtisch passt vorrübergehend keiner mehr rein, obwohl einiges auf der Karte verlockend klingt. Dafür nehme ich mir dann im Hotel noch einen kostenlosen Kaffee mit auf die Couch, und nach einer kurzen Pause gibt es noch meinen heißgeliebten Butterfinger, einen Erdnussbutterkrokant-Riegel, zum Nachtisch.
 

flyglobal

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25.12.2009
5.603
505
Danke für die tollen Fotos. Ich hoffe es gibt keinen Streit, aber mir ist es völlig wurscht wer diese tollen Fotos schießt.
Halten wir mal fest, dass ihr was erlebt was ich noch nachholen muss!.

Im Ehekosmos Flyglobal mit japanischer Gattin hat es sich statistisch herausgestellt, dass die Japanerin im großen Durschschnitt die besseren Fotoergebnisse erzielt.
Das heißt nicht dass mir nicht auch gute Ergebnisse gelingen, aber statistisch ist die geliebte japanische Ehefrau im Vorteil! Das erkenne ich neidlos an und bewältige daher eher die Fahraufgaben in jeglichem Gelände um Raum für bessere Fotos zu schaffen.
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
Danke für die tollen Fotos. Ich hoffe es gibt keinen Streit, aber mir ist es völlig wurscht wer diese tollen Fotos schießt.
Halten wir mal fest, dass ihr was erlebt was ich noch nachholen muss!.

Im Ehekosmos Flyglobal mit japanischer Gattin hat es sich statistisch herausgestellt, dass die Japanerin im großen Durschschnitt die besseren Fotoergebnisse erzielt.
Das heißt nicht dass mir nicht auch gute Ergebnisse gelingen, aber statistisch ist die geliebte japanische Ehefrau im Vorteil! Das erkenne ich neidlos an und bewältige daher eher die Fahraufgaben in jeglichem Gelände um Raum für bessere Fotos zu schaffen.
Danke🙂
Ich fahre (weil ich ein schlechter Beifahrer bin) und fotografiere (weil ich ein guter Fotograf bin). Der Gatte darf entspannt genießen. Immerhin habe ich eine japanische Kamera 😀
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.411
752
Danke🙂
Ich fahre (weil ich ein schlechter Beifahrer bin) und fotografiere (weil ich ein guter Fotograf bin). Der Gatte darf entspannt genießen. Immerhin habe ich eine japanische Kamera 😀
Ist doch immer wieder gut, dass jede/r das macht, was sie/er besser kann.
Davon abgesehen, gilt die alte Regel: happy wife, happy life.
Erst recht mit Elch...
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
Like Ice in the Sunshine - Die Fjorde sind hier besonders gelungen

Weil das Wetter heute spätestens ab Mittag wieder besser sein soll, haben wir gestern Abend noch spontan Tickets für die Western Brook Pond Bootstour gebucht, die DAS Highlight hier im Park sein soll. Hierfür nehmen wir noch einmal etwa 60 km Anfahrt sowie 3 km Fußweg zum Dock in Kauf.
Der Weg ist recht unspektakulär, er führt eben durch Sumpfland, bis auf den ordentlichen Wind der immernoch weht.

Am Dock angekommen ist es, wie man auf dem Hinweg bereits erahnen konnte, sehr neblig, kein Fjord ist zu sehen und so müssen wir bis Abfahrtszeit um 12:30 warten, ob der Nebel sich lichtet. Bei Nebel wird verständlicherweise nicht gefahren. Die Wartezeit unterhalten wir uns gut mit einem Paar aus Vancouver, das wir seit unserem Aufenthalt in Trinity regelmäßig treffen, weil sie ungefähr die selbe Route fahren. Pünktlich lichtet sich, wie von mir und der Wettervorhersage vorhergesagt, der Nebel, und wir dürfen aufs Boot.

Der Wind ist immernoch sehr steif, und so verkneifen wir uns die besten Plätze ganz oben mit der meisten Aussicht und setzen uns nach "Halbdraußen" im hinteren Teil des Bootes. Da wir in den Fjord rein und wieder raus fahren, kommt alles, was vorne vorbeikommt, auch irgendwann hinten vorbei. Außerdem kann man sich ja bewegen und muss nicht steif am Platz sitzen. Bei Abfahrt unterhalten wir uns noch mit einer älteren Dame aus Toronto, die uns auch nochmal bestätigt, wie übel das Unwetter in Toronto am vergangenen Samstag gewesen sein muss.
Dann geht es auch schon zügig los, zunächst unspektakulär vorbei am Sumpfland.

Doch bald schon kommt der Fjord in Sicht und der Himmel reißt passenderweise auf. An der Bugwelle kann man erkennen, dass wir ziemlich flott unterwegs sind. Es schaukelt auch dank des Windes ordentlich, obwohl wir uns auf einem Inlandfjord mit Süßwasser und ohne Seegang befinden. Spoiler: Ich bin mal nicht Seekrank geworden.

Vorbei an ersten spektakulären Felsformationen nähern wir uns dem Fjord.






Ab hier lasse ich überwiegend die Bilder für sich sprechen. Das Wetter ist inzwischen ziemlich perfekt, ein paar Wolken sind spektakulärer in einer solchen Landschaft, als ganz blauer Himmel, da sind sich alle anwesenden Fotografen einig. Das Publikum ist übrigens aufgrund der Tatsache, dass man sich die Tour mti einem 3 km Fußweg "erarbeiten" muss sehr angenehm, die "Wir fahren hin, konsumieren und sind wieder weg ohne wirkliches Intersse"-Fraktion fehlt, obwohl es DAS Highlight hier im Park ist, gänzlich. Ein erster Wasserfall kommt in Sicht und wir fahren ganz dicht ran. Das Wasser ist zum Glück so klar, dass der Kapitän sehr genau sehen kann, wo Felsen sind und bis wohin er fahren kann. Außerdem macht er das sicher nicht zum ersten Mal.





Danach geht es dann "so richtig" in den Fjord.




Über den Blick nach hinten raus kann man hier wirklich nicht klagen.

Noch ein toller Wasserfall in der Ferne.

Hier queren wohl oft Caribous den See. In dem flachen Tal steigen sie ab, an der gegenüberliegenden Seite wieder auf. Leider haben wir keine gesehen.

Mit Blick auf einen weiteren, spektakulären Wasserfall nähern wir uns dem Ende des Fjords. Mal ein paar Fotos mit Boot, zwecks Größenverhältnis.





Blick zum Ende des Fjords. Hier kann man sich auch absetzen lassen und einige Backcountry-Wanderungen über die Berge zurück zum Bootssteg oder zum Gros Morne machen. Heute steigt niemand aus.



Nochmal mit Wasserfall


 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Und dann geht es nach knapp anderthalb Stunden auch schon wieder zurück.


Die Rückfahrt geht sehr flott, hindert mich aber nicht daran, noch ein paar spektakuläre Fotos von den Wolken zu machen, die sich jetzt langsam wieder über die Felswände schieben, nachdem sie uns während der Hinfahrt brav den Blick auf die Berge freigegeben haben.







Hier sieht man, wie flott die Rückfahrt war. Auf einmal sind die Außenplätze hinten auch nicht mehr so beliebt, sondern ziemlich nass.

Und dann sind wir nach zwei sehr kurzweiligen Stunden in eindrucksvoller Landschaft wieder zurück am Dock, wo der Himmel inzwischen wieder kräftig zugezogen ist. Macht nichts, den kurzen drei Kilometer Rückweg schaffen wir auch ohne Sonne, dann wird es auch nicht so warm. Wir verabschieden uns noch von unseren Reisebekannten, die ab jetzt eine andere Route als wir einschlagen werden, und so wird es wohl leider keine weiteren Zufallstreffen mehr geben.
Auf der Heimfahrt machen wir endlich noch einen Abstecher in den anderen Teil des Parks, in dem sich die Tafelberge befinden. Da es jedoch dort oben auch gerade ziemlich wolkig ist, fahren wir noch weiter bis Trout River und schauen uns kurz den dortigen Strand an.



Auch auf dem Rückweg sind die Tafelberge ziemlich in den Wolken, und irgendwie packt uns das hier jetzt nach der tollen Tour nicht mehr so richtig. Vielleicht erinnert die Landschaft und das Wetter auch gerade zu sehr an Island, wo es viele derartige Berge gibt. Die Wolken sind allerdings auch hier wieder ziemlich spektakulär.

Der Blick über den Nationalpark ist auch nicht zu verachten.

Auf dem Rückweg nach Deer Lake wird es plötzlich wieder sehr sonnig und daher bekommt auch der Deer Lake Beach noch einen kleinen Fotoauftritt.



Nach diesem langen und beeindruckenden Tag fallen wir zum dritten und letzten Mal nach nebenan zu Wingin' it. Zur Vorspeise gibt es wieder Onion Rings, beim Kulturgut sind wir gerade irgendwie nicht so experimentierfreudig und bleiben beim Roten.

Der Gatte testet heute mal einen Burger und befindet ihn für gut.

Ich verlustiere mich mal wieder mit Käse und teste die Smoking BBQ Quesadilla. Sehr gut vor allem sehr käsig.

Zum Nachtisch gönnen wir uns die Funnel Cake Fries mit Vanilleeis und Erdbeer- und Karamellsoße. Leider siegt die Gier über das Foto und es gibt nur noch ein Beispielbild mit einem Schlachtfeld, für das ich mich in aller Form beim geneigten Leser entschuldige. Es handelt sich bei bei den Funnel Cake Fries um fettgebackene Teigwaren in Zimt und Zucker, die etwas an Churros, die es ja auch oft auf Weihnachtsmärkten gibt, erinnern.

Danach gehe ich ins Bett und schäme mich für das dem restlichen Beitrag unwürdige fotografische Desaster im letzten Foto.
 

shauri

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Like Ice in the Sunshine - Fahrtag mit Nachmittagsspaziergang

Heute denke ich mal wieder an ein Frühstücksfoto. Schließlich habe ich mir einen künstlerisch wertvollen Käseomelette-Bacon-Bagel selbst gebaut.

Danach geht es so zügig, wie es mir morgens eben möglich ist, wieder auf den Trans Canada Highway bis ganz nach Süden, nach Port aux Basque. Größere Zwischenstops habe ich hier eigentlich nicht geplant, im weiteren Verlauf wird sich noch zeigen, was "eigentlich" diesmal bedeutet.
Eine Mittagspause habe ich im Barrachois Pond Provincial Park geplant, dort sah es auf den Fotos im Internet ganz schön aus, Ankunft gegen 13 Uhr passt ja. Tatsächlich kostet der Park sogar Eintritt und beim Entrichten desselben wird uns eine Wanderung mit toller Aussicht empfohlen. Da sagen wir nicht nein, schließlich sind etwa dreistündige Nachmittagswanderungen eine unserer Spezialitäten diesen Urlaub. Wir entscheiden uns also ganz spontan und unvoreingenommen, den Erin Mountain, unten in der Mitte hinter dem See zu erkennen, zu besteigen.



Die Tafel sagt 6 km hin und zurück, mit gerade mal 360 Höhenmetern und 2 Stunden Gehzeit, moderat bis schwierig. Ein idealer Nachmittagsspaziergang. Wir schauen mal, wie weit wir kommen. Den ersten Aussichtspunkt planen wir fest ein, danach scheint es sehr steil zu werden, mal sehen wie wir so drauf sind. Die Aussicht soll toll sein, und wer Aussicht will, muss bekanntlich irgendwo hoch.
Der Weg beginnt gemütlich am See,



... über eine schöne Holzbrücke...

... in den Wald, wo der Weg gemütlich ansteigt.



Das Ziel immer im Blick und ziemlich weit über uns.

Irgendwann passiert es wieder: Treppen.

Viele Treppen.

Und das ist noch der flachere Teil. Nach einem kurzen Stop am ersten Aussichtspunkt





beschließen wir, dass wir für die richtig gute Aussicht wohl doch ganz nach oben müssen. Ab hier wird es jetzt auch richtig steil, Zum Glück sind große Teile des Weges im Halbschatten, denn auch wenn es nur 15 Grad sind, brennt die Sonne wieder ziemlich.








Teilweise gleicht der Weg einem Bach, offenbar ist noch einiges an Schmelzwasser unterwegs. Nach reichlich Fluchen, Schwitzen und Schnaufen erreichen wir den kleinen See, der das Ende des steilsten Aufstiegs markiert. Hat sich schonmal gelohnt, aber jetzt wollen wir auch noch den Gipfel.





Oben angekommen, ist die Aussicht erwartungsgemäß wieder einmal spektakulär.





Außerdem darf der Gatte noch ein Instagram-würdiges Foto, das nicht halb so spektakulär und gefährlich ist, wie es aussieht, von mir machen. Wir sollten auf Influencer umschulen.

Da hier oben wahnsinnig viele Fliegen sind, verkneifen wir uns unsere Gipfel-Maple-Donuts heute und vertagen diese auf unten am See.
Der Abstieg ist einfacher als befürchtet, und nach 40 Minuten und einem Foto von interessanten Bäumen über dem Weg

... erreichen wir wieder die schöne Brücke und kurz darauf unser Auto am See. Insgesamt waren wir inclusive unserer Fotosession zwei Stunden und 40 Minuten unterwegs.

Schnell eine leere Campsite genutzt und ein kleines Stilleben aus Nahrungsmitteln mit See und Erin Mountain im Hintergrund kreiert.

Nach Verzehr der Banane treten wir allerdings den Rückzug ins Auto an, da es auch hier sehr viele Mücken gibt, von denen einige auch zu stechen scheinen. Schade, aber die Donuts schmecken auch im Auto.
Jetzt stehen nochmal anderthalb Stunden Fahrt an bis zu einem Stop am Cape Ray Lighthouse, das unmittelbar vor Port aux Basques liegt.



Die Küste hier ist überwiegend karg, rau und felsig.




Die interessanten Felsformationen und der riesige Sandstrand haben es irgendwie aber nicht mehr bis auf ein Foto geschafft.
Statt des Highway 1 fahren wir jetzt noch ein Stück durch einen Provincial-Park, auch damit sich der Jeep mal wieder lohnt.

Wir checken im St. Chrisopher's Hotel in Port Aux Basque ein, das Zimmer ist ok, die Aussicht super.



Die Restaurantsituation ist hier mal wieder schlechter als befürchtet, das Seafood-Restaurant hat geschlossen und sieht auch nicht sonderlich einladend aus, das Hotelrestaurant überzeugt ebenfalls nicht sonderlich. Das Family Restaurant an der Mall veranlasst uns, direkt beim Betreten wieder umzudrehen, und so enden wir wieder bei Pizza Delight. Ceasar Salat als Vorspeise und danach die gleichen Pizzen wie letztes Mal, diesmal beide in 12 Zoll.





Deprimierenderweise gibt es hier nicht einmal Fassbier, da wir aber sowieso sehr durstig sind, gibt es heute mal Softdrinks mit free Refill. Danach sind wir alle müde und gehen ins Bett und gucken mal wieder Eishockey.
 

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
47
Fellbach
Kein Kulturgut UND kein Dessert :-((

Habe gerade aufgrund Deines Reiseberichts mal wieder "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx gelesen - sehr zu empfehlen
 
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shauri

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Kein Kulturgut UND kein Dessert :-((

Habe gerade aufgrund Deines Reiseberichts mal wieder "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx gelesen - sehr zu empfehlen
Ja ist hart hier... Sagt mir nichts, muss ich wohl nach dem Urlaub eine Bildungslücke füllen.

Zuerst das Bild des geschlachteten Nachtisches und dann nix? Ob es da wohl einen Zusammenhang gibt?
Wünsche trotzdem weiterhin schöne Natur und lecker Essen mitsamt Nachtisch.
Ne der fehlende Nachtisch hing eher mit den Portionen vorab zusammen... wir werden alt.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Like Ice in the Sunshine - Sturm und Helden an der Isle aux Morts

Während gestern Abend noch die Fähre nach North Sidney in Nova Scotia unmittelbar vorm Schlafzimmerfenster vorbeigefahren ist,

stellen wir fest, dass wir inzwischen beide Enden dieser Fährstrecke (Sidney 2018 bei unserer Tour durch die Maritimes) bereist haben, ohne auch nur ein einziges Mal diese Fähre betreten zu haben.

Nach einem - wie immer ausgewogenen und reichhaltigen Frühstück - sind wir bereit dem heute wieder schönen, aber auch extrem stürmischen Wetter zu trotzen. Hier ein Foto, nachdem bereits der "Gefangenenaustausch" von Ei und Pancake stattgefunden hat.




Heute wollen wir einen kleinen Teil der rauhen Südküste erkunden. Wir beginnen am knapp 50 km entfernten Rose Blanche Lighthouse.

Wir trotzen dem eisigen Wind und erkunden ein bisschen die Gegend.









Die Bucht unterhalb ist auch noch ganz schön.





Danach retten wir uns, Hut und Basecap erstmal wieder ins Auto und beschließen, den restlichten Tag ohne Sonnenschutz zu verbringen. Ich entscheide mich später sogar für meine Kapuze als Windschutz.
Ein paar Kilometer entfernt steht noch ein kleines Modell des Leuchtturms im Wald.

Unser nächster Stop sind die Barachois Falls. Zugegebenermaßen hätten wir so einen prächtigen Wasserfall hier gar nicht erwartet. Der nur knapp ein Kilometer lange Fußweg ist bei dem Wind ziemlich herausfordernd, ab und an weht es mich fast vom Boardwalk.



Aber wie könnten wir uns so einen tollen Wasserfall entgehen lassen. Zumal das Wetter ja echt fotogen ist, so lange einem die Kamera nicht wegfliegt.



Direkt am Wasserfall ist es sogar einigermaßen windgeschützt, und so können wir die Aussicht in Ruhe und noch dazu alleine und ungestört genießen. Pro Jahr kommen hier laut Tafel gerade mal 7000 Besucher vorbei. So viele kommen vermutlich an den Isländischen Highlights in guten Phasen pro Woche vorbei. Dabei braucht sich der Wasserfall wirklich nicht vor einigen seiner Kollegen zu verstecken, wie wir finden.

Filter und Stativ liegen natürlich im Auto bzw. im Hotelzimmer, trotzem kann ich auch mal ein bisschen länger belichten und mich wie immer nicht entscheiden, ob es mir gefällt oder nicht.

Ohne ist jedenfalls auch toll.



Der weiter Verlauf des Flussis ist wieder schön urtümlich wild.

Danach wehen wir zurück zum Auto und fahren zum Aussichtspunkt auf die Burnt Islands. Ist jetzt weniger spektakulär.


 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Danach geben wir uns windmäßig für heute den Rest und machen noch eine kleine 4 km Küstenwanderung über den Harvey's Trail an der Isle aux Morts.

Der Trail ist nach George Harvey benant, der zusammen mit seiner Tochter Ann und seinem Neufundländer Hairyman über 200 Schiffbrüchige gerettet hat. An dieser Stelle sei insbesondere Hairyman gehuldigt, der mit einem Seil eine Meile zu einem gekenterten Schiff schwamm und damit maßgeblich zur Rettung beigetragen hat. Er ist auch auf den Wegweisern des Trails verewigt. Es scheint also tatsächlich mal Neufundländer in der Gegend gegeben zu haben. Nachfahren von Hairyman begegnen uns leider keine.

Der Weg ist - abgesehen von dem brutalen Wind - angenehm zu gehen und bietet wieder schöne wilde Küstenausblicke und Motive.







Die Felsen sehen sehr interessant aus hier. Man kann hier überall die Arbeit des Meeres und Spuren früherer Vergletscherungen erkennen.

Das Meer ist hier wieder einmal wunderbar blau.

Irgendwo unterwegs stoßen wir zuerst auf einen geschmückten Tannenbaum...

... und kurz darauf auf schöne, bunt bemalte Steine.

Danach kann man einen kleinen Abstecher auf die Landzunge machen. Zunächst vorbei an einem Aussichtspunkt mit kleinem Pavillon mit Aussicht:







Danach kann man noch zur rauhen Küste absteigen,







... wo ein Modell des Bootes steht, mit dem George Harvey mit Unterstützung von Ann und Hairyman die vielen Schiffbrüchigen gerettet hat.

Unser Reiseelch merkt zwischenzeitlich an, dass es wirklich sehr windig ist, und hält sich an unserer Wasserflasche fest.

Wir sind inzwischen auch auf dem Rückweg unserer Runde und haben noch einen schönen Blick über das Örtchen Isle aux Morts.



Vorbei an einem kleinen See...



... erreichen wir wieder den Parkplatz und haben genug sehr frische Luft für heute getankt. Danach erledigen wir so banale Dinge wie Wasser und Proviant für die lange Fahrstrecke morgen einkaufen und heiß duschen. Danach geht es zum Abendessen nach Margaree, einem Nachbarort von Port aux Basques, ins Seashore Restaurant. Dieses wird auf Google sehr gelobt, und wir hoffen auf ein überzeugendes Essen in der rauhen Gegend. Es gibt "Homecooked" Fisch und Fleischgerichte und das Restaurant ist gut besucht, auch unter der Woche. Der Gatte bekommt ein Neufundländisches Bier, ich bin Fahrer und trinke heute Cola. Zur Vorspiese gibt es eine ordentliche Portion Chowder, genau das richtige bei dem Wetter.

Als Hauptgericht - ja das Wetter macht hungrig und wir haben tatsächlich noch Appetit - gönne ich mir endlich mal wieder Hailbutt und bekomme ein prächtiges Steak mit Kartoffelpüree (das auch eindeutig selbstgekocht und nicht aus der Tüte ist), Gemüse und Cole Slaw. Hat mir sehr gut gemundet.

Der Gatte traut sich an die Seafood Platte, die sehr üppig und mit dem Hinweis, man würde es immer sehr gut mit den Fritten meinen, er müsse sie aber nicht aufessen, serviert wird. Es sind mehrere Stücke Fisch, Kabeljauzungen und eine sehr leckere (ich habe probiert und mich selbst überzeugt) Fischfrikadelle darauf.

Kurz darauf werden noch die Shrimps und Muscheln nachgereicht.

Der Gatte schafft tatsächlich das meiste, zumindest unter Ignorieren der Fritten. Ich unterstütze noch tatkräftig mit dem Konsum eines Shrimps und einer Muschel.
Jetzt tritt eine furchtbare Krise ein, wir sind mal wieder zu satt für Nachtisch, obwohl auf der Tageskarte Homemade Lemonpie ausgeschrieben ist und ich dem eigentlich nie widerstehen kann. Noch dazu wurde ich nach meinem Bericht gestern gerügt, dass es nach dem Schlachtfeld von Sonntag gestern gar keinen Nachtisch gab. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen und wir bestellen kurzerhand ein Stück zum Mitnehmen. Dieses sieht hervorragend und sehr frisch aus.

Genau diesen Eindruck bestätigt es auch beim späteren Konsum, und wir ärgern uns tatsächlich trotz des üppigen Abendessens, dass wir keine zwei Stücke genommen haben. Danach lassen wir den Abend wieder mit Eishockey ausklingen, schließlich laufen gerade die Conference Finals des Stanley Cups.
 

Travel_Lurch

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15.09.2009
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Noch dazu wurde ich nach meinem Bericht gestern gerügt, dass es nach dem Schlachtfeld von Sonntag gestern gar keinen Nachtisch gab. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen und wir bestellen kurzerhand ein Stück zum Mitnehmen. Dieses sieht hervorragend und sehr frisch aus.
Nana....das stimmt so nicht. Das war doch keine Rüge, sondern eher der Hinweis, dass der große Nachtischgott das Nachtischmassaker nicht gut fand und dafür als Ausgleich am Folgetag keinen Nachtisch zur Verfügung stellte :ROFLMAO:

Als Enkel eines Smutje bin ich Essensunglücke aller Art begegnet. Ich erwähne nur Labskaus. Sieht echt nicht schön aus.
 
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jumbolina

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04.07.2018
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MUC/STR
Die Bilder von den Puffins und den Eisbergen sind super! Lese gerne mit!

PS: kann man die Bildermenge auf mehrere Postings aufteilen, damit es übersichtlicher wird und schneller lädt?
 
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shauri

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Like Ice in the Sunshine - da geht nicht einmal ein Elch vor die Türe.

Heute ist das Wetter ziemlich trostlos. Macht aber nichts, wir haben auch unseren ersten und längsten trostlosen Rückfahrtag vor uns. Wir fahren gut 500 km von Port aux Basques nach Grand Falls Windsor, einfach um möglichst viel Strecke zu machen und morgen noch etwas Zeit für den Terra Nova National Park zu haben. Immerhin gibt es heute mal wieder kanadisches Frühstück bei Tim Hortons, und wir nehmen uns noch eine Box Timbits und zwei, in der Tüte versteckte Erdnussbuttercookies (gab es als Combo zum Frühstück, konnten wir nicht ablehnen) für unterwegs mit.

Die Timbits erweisen sich im Tagesverlauf als eines der wenigen Highlights und als extrem lecker, hätten wir eher mal probieren sollen. Ansonsten reißen wir einfach nur die 500 km ab, zu einem verspäteten Mittagessen stoppen wir in King's Point - man erinnere sich, hier waren wir vor einigen Tagen auf dem Alexander Murray Hiking Trail mit 2200 Treppenstufen bei bestem Wetter und haben den "Whale Pavillion" mit Aussichtspunkt auf die Rückfahrt verschoben. Der Stop heute erweist sich als kompletter Reinfall, das Wetter ist mit 5 Grad und Regen einfach nur mies, der Whale Pavillion ist noch closed for the Season und das gestern Abend erworbene Sandwich mit ekliger Wurst belegt und ziemlich trocken. Es sind außerdem weder Wale noch Eisberge zu sehen. Fotos gibts auch keine.
Wenigstens die Erdnussbuttercookies zum Nachtisch waren erwartungsgemäß gut. Elche haben sich bei dem Mistwetter selbst am Highway keine blicken lassen. Das einzige, was auffällt, ist, dass es inzwischen im Gegensatz zur Hinreise vor sechs Tagen verdammt grün geworden ist.

Unser Zimmer im Carriage House and Inn reißt es dann aber wieder raus, sehr gediegen. Schade, dass wir hier nur eine Nacht verbringen.

Auch das Abendessen im Juniper Kitchen & Bistro macht einiges wieder wett. Da ich schon 500 km gefahren bin, bekomme ich das "Rolling Rock", das nach einem Bier für echte Kerle klingt. Leider ist es deutlich heller, als ich beim Namen erwartet habe, aber wenigstens ist es nicht fruchtig und gut trinkbar. Der Gatte muss zurück fahren und sich mit einem dreiprozentigen Molson begnügen.

Schöne Lebensweisheit, die hier so rumhängt.

Daher:
Vorspeise: Winterkohlsalat mit Pekanüssen, Granatapfel, Ziegenkäse und frittierten Kichererbsen


Als Hauptspeise nimmt der Gatte die auf Apfelholz geräucherten Spareribs mit Partridgeberry-Soße und Fritten, war lecker.


Ich nehme den frischen Lachs mit Cajunwürzung und Mango-Tomatensalat, der sehr scharf und sehr lecker ist. Der Reis ist ebenfalls gut, auch wenn mit etwas viel Staudensellerie drin.

Zum Nachtisch teilen wir uns ein Stück Karottenkuchen, dass dem Gatten (der sowieso schon ziemlich satt ist) nicht wirklich schmeckt. Wie schade, mehr für mich.


Zumindest ist der Tag am Ende nun doch noch gar nicht so übel geworden, auch wenn ich noch nie einen so essenslastigen Tag im Blog hatte.
Ich gehe mich schämen und schaue Eishockey.
 

shauri

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Like Ice in the Sunshine - Remove before Flight.

Gut, dass wir uns heute auf einem Streckenabschnitt befinden, auf dem ich auch ein Schlechtwetterprogramm geplant habe. Nachdem es die ganze Nacht gestürmt und geregnet hat, ist die vorhergesagte Besserung leider nicht eingetreten. (Wir wollen mal nicht meckern, schließlich ist zuvor auch tagelang keine vorhergesagte Verschlechterung eingetreten.) Der Nachbarshund ist jedenfalls auch nicht begeistert.

Frühstück ist dafür im hier nochmal in Außenansicht abgebildeten Carriage House Inn gut wie meistens auf dieser Reise.



Die seltsam anmutende Wurst mit Namen "Bologna" schmeckt übrigens ziemlich genau wie der in unseren Breiten wohlbekannte Fleisch- oder Leberkäse. Ich verkneife mir, nach Senf zu fragen.
Wir trotzen dem wirklich unwirtlichen Wetter zumindest auf dem Weg zum Auto und setzen uns unser heutiges Schlechtwetterprogramm als erstes Ziel:

Ist natürlich wirklich tragisch für einen Aviation-Nerd wie mich, jetzt ein paar Stunden im North Atlantic Aviation dem Wetter zu entfliehen. Hier wird die Geschichte der Gander Airbase vom Kriegsschauplatz, als Basis für abenteuerlustige erste Atlantiküberquerer, als Tankstop auf den frühen komerziellen Transatlantikflügen und von 9/11, als etwa 40 Flugzeuge hier gegroundet wurden, anschaulich dargestellt. Die Fotos hier sind alle Handyfotos, weil ich ungern drin mit der riesen Kamera fotografiere.
Gleich am Eingang wird man von einem schicken Flugzeugpropeller begrüßt. Wir haben das Museum übrigens die meiste Zeit komplett für uns.


Der Technikfreak in mir kann sich direkt schonmal für diesen prächtigen Rolls Royce Merlin 27 Zylinder V12 Motor begeistern, der in diversen Flugzeugen im 2. Weltkrieg verbaut war.

Auch am ersten Flugsimulator komme ich nicht ohne Foto vorbei.

Genauso wenig wie an dem DC 6...

... und DC 8 Modell.

Diverse "Gimmicks" aus den frühen Transatlantikflügen, als Fliegen noch Luxus war, lange vor meiner Zeit müssen dokumentiert werden.



Noch mehr schöne Flugzeugmodelle hinter Glas:





Auch das erste Modellflugzeug, dass den Atlantik überquert hat, hängt hier. Mir war ehrlicherweise nichtmal bewusst, dass es das gibt.

Für die ganz harten noch ein Doppeldecker.



Mein persönliches Highlight ist das original DC 3 Cockpit, in dem ein Rundflug über Gander simuliert wird.






Am Ende gibt es noch eine sehr bewegende Dokumentation des Groundings von etwa 40 Flugzeugen mit fast 7.000 Pasagieren in Gander (10.000 Einwohner) am 9/11. Die Lufthansa hat zum Dank für die große Hilfsbereitschaft in Gander einen ihrer A340 in "Gander/Halifax" umbenannt. Zum Glück bin ich damals nicht in Gander gestrandet, sondern "nur" 2 Tage später aus Vancouver nach Hause geflogen. Die 747 der Lufthansa, mit der ich damals geflogen bin, hatte es zum Glück bis nach Vancouver geschafft und wurde erst dort gegroundet.

Danach geht es noch eine schnelle Runde durch den immer noch unwirtlichen Außenbereich. Hier habe ich der Einfachheit halber die technischen Daten mit abfotografiert.





Dieses besonders wertvolle Schätzchen soll demnächst eine eigene Halle zum Schutz vor Wettereinflüssen bekommen.













Ein rundum gelungenes Schlechtwetterprogramm, zumal ich endlich noch ein paar Souvenirs in Form eines "Keep calm and fly on" T-Shirts sowie eines (für Aviationfreaks) epischen Schlüsselanhängers finde.
... nie wieder das Handykabel im Auto vergessen. Priceless.
 

shauri

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Das Wetter überzeugt mit Nieselregen und kräftigem Wind weiterhin nicht, das Handywetter zeigt 4-6 Grad, gefühlt -2 Grad, an. Den Eindruck teile ich. Bei Tim Hortons gegenüber gibt es nochmal eine Box Timbits für den kleinen Hunger zwischendurch, ohne Foto diesmal. Danach fahren wir mit wenig Hoffnung in den eigentlich für heute geplanten Terra Nova Nationalpark und besuchen zumindest mal das Visitor Center, wo wir dennoch etwa sechs Dollar pro Person und Tag für einen Park-Pass entrichten und uns zunächst informieren, ob es sinnvolle Outdoor-Aktivitäten gibt. Die Wanderungen sind uns alle zu lang bei dem Wetter, zumal die Wege vermutlich ziemlich unter Wasser stehen dürften, nach zwei Tagen Dauerregen. Bei den zwei Aussichtspunkten wird auf nicht vorhandene Aussicht hingewiesen, aber vielleicht fahren wir dort der Form halber später noch vorbei. Draußen ist es weiterhin gar nicht mal so einladend, wäre aber sicher toll bei gutem Wetter. Dann könnte man auch Kanus leihen.

Zunächst informieren wir uns ein bisschen über Flora und Fauna im Nationalpark und beobachten mit kindlicher Begeisterung diverses Getier in Aquarien, dass netterweise auch gerade gefüttert wird. Auch hier gibt es indoor nur Handyfotos.

Halber Seestern

Ganzer Seestern

Seesternen können Gliedmaßen nachwachsen lassen und wenn ihr Körper getrennt wird sogar zu zwei komplett neuen Seesternen werden.
Was das hier genau ist, war irgendwie nicht auf den Tafeln herauszufinden. Scheint aber nicht allzu gut gelaunt zu sein.



Ein Hummer guckt mal kurz unter einem Stein hervor. Sehr faszinierende Tiere, wenn man sie mal genauer betrachtet. Schade, dass sie auch noch gut schmecken.

Ebenso die Krabben, diese sind vor allem ziemlich riesig und gucken grimmig - im Gegensatz zum freundlich wirkenden Hummer.



Danach können wir uns natürlich wider besseren Wissens den Aussichtspunkt nicht verkneifen. Es ist arschkalt aber natürlich total stimmungsvoll mit dem ganzen Nebel. Wenigstens das Grün ist noch frisch und frühlingshaft.



Wenigstens die Kanadastühle bieten einen Farbkontrast.



Zum Glück ist das hier kein Aussichtsturm (wir hätten uns den Aufstieg heute aber sowieso verkniffen), sondern ein ehemaliger Turm zur Beobachtung und Warnung vor Waldbränden. War sicher ein toller Job, so alleine da oben, besonders bei starkem Wind.

Gebaut ist das ganze auf sehr altem, sehr rotem Vulkangestein aus einem ehemaligen Vulkanschlot. Irgendwie ja auch eine interessante Fotoperspektive.

Wie sie sehen, sehen sie nichts. Damit beenden wir auch ziemlich durchgefroren (und ich bin wahrlich keine Frostbeule) unsere 15-minütige Runde und fahren weiter nach Clarenville.



Dort checken wir in das Quality Hotel ein, an das wir keine großen Erwartungen haben, die sich auch beim äußeren Anblick des Gebäudes zu bestätigen scheinen. Innen werden wir sehr angenehm überrascht. Die drei Quality Hotels in Nova Scotia sind wohl von einer Familie geführt und man bemüht sich sehr um angenehme, familiäre Atmosphäre. Die Zimmer sind geräumig und gepflegt, das Bad scheint recht frisch renoviert. Der Fernseher ist sogar mit Surround-Soundanlage ausgestattet, wie wir später - natürlich beim Eishockey - herausfinden werden.

Zum Abendessen haben wir heute ebenfalls einen kurzen Weg, das uns am meisten zusagende Restaurant in Clarenville befindet sich im Hotel. Daher gibt es heute mal wieder Kulturgut für alle und niemand muss fahren. IPA aus dem bereits bekannten Hause Quidi Vidi in St. John's. Vorneweg ganz leicht fruchtig, dafür nach hinten sehr schön bitter. Beim Bier hatten wir dieses Mal immerhin noch keinen Totalausfall.

Brot mit Paprikaaufstrich "aufs Haus" vorneweg.

Danach tauschen wir fröhlich Muscheln in Bacon ...

... und Seafood Chowder hin und her. Beides sehr lecker.

Als Hauptgericht gönne ich mit mal wieder Fish&Chips. Lecker, auch wenn der Teig sehr reichlich ist und ich nicht alles schaffe. Den Fisch "angele" ich natürlich raus, bevor ich kapituliere.

Der Gatte nimmt heute gegrillten Lachs und als Beilage nach Wahl einen Ceasar Salad. Nicht, weil er plötzlich unter die Gesundheitsfanatiker gegangen ist, sondern weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Fritten bei einem Gericht mit Fritten grundsätzlich aufgrund der Portionsgröße locker für zwei reichen. So werden im weiteren Verlauf der Mahlzeit Fritten und Salat heiß gehandelt.

Nachtisch passt wieder nur einer für zwei, dafür ist der Cheesecake hier extrem lecker.

Das Restaurant hat uns genauso wie das restliche Hotel sehr überzeugt, es ist endlich mal gemütlich eingerichtet und hat noch dazu sehr gut ausgebildetes Personal, und das Essen hat auch geschmeckt. Jetzt aber ab aufs Zimmer zum Eishockey.
 

shauri

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Like Ice in the Sunshine - last Day already?

Als hätte es uns das Wetter der letzten Tage schon andeuten wollen, ist heute tatsächlich schon unser letzter kompletter Tag in Neufundland gekommen. Zwei Wochen Urlaub gehen halt leider noch schneller vorbei als drei. Das Wetter ist auch wieder so ein bisschen wie ein Rausschmeißer. Immerhin ist das Frühstück noch gut und gehaltvoll, es muss ja schließlich auch von innen wärmen.

Danach wagen wir uns trotz allem wieder in die Kälte und machen uns auf den Weg nach St. John's. Die kleine Wanderung unterwegs schenken wir uns heute allerdings. Dafür lassen wir uns dann auf den beiden Aussichtspunkten bei St. John's nochmal kräftig durchpusten:

... so wie hier beim ersten heutigen Stop am Cape Spear. Eisberge sind keine in Sicht, insbesondere Sicht ist auch nicht so viel.

Der Leuchtturm steht trotzdem rum.

Und leuchtet sogar.





Immerhin brandet das Meer bei dem Wind ordentlich an den Klippen, erstaunlich türkis ist es trotz des trüben Wetters.





Danach wärmen wir uns kurz im Auto auf und fahren zum nächsten Ausschtsspunkt. Zufällig kommen wir auf dem Weg bei Tim Hortons vorbei, und ich kann mir ein Heißgetränk gönnen. Da wir Hunger haben, gibt es auch noch zwei Muffins. Und weil sie so lecker sind, ein paar Timbits, bis zum Abendessen ist noch lang.
Falls sich jemand gefragt haben sollte, was Timbits eigentlich sind: Es sind verschiedene Mini-Donuts, die in einer "Werkzeugkiste" gereicht werden, als Anspielung an "Tinbits" - das sind diese verschiedenen Aufstecker für Schraubenzieher. Frau Heimwerkerin kennt das und hat sie natürlich im Haus.

Wir sind inzwischen offenbar ganz gut integriert mit unserem Wrangler.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Auch am nächsten Aussichtspunkt, Signal Hill, der quasi direkt in St. John's liegt, ist es durchaus frostig.

Trotzdem ist der Blick über die Hafeneinfahrt und Bucht von St. John's durchaus schön.





Dennoch flüchten wir zeitnah wieder zu Heißgetränk und Muffins ins Auto. Bananen-Pecan- und Schoko-Muffin über St. John's.

Auch wenn wir während unserer gesamten Reise keinem einzigen vierbeinigen Neufundländer begegnet sind, huldigen wir hier nochmal kurz all den heldenhaften oder auch nur flauschigen Hunderassevertretern von Neufundland und Labrador.



Danach fahren wir vorbei an schönen, bunten Häusern

... in die Innenstadt und beziehen unser letztes Hotelzimmer im sehr gediegenen Murray Premises Hotel in einem ehemaligen Fabrikgebäude.



Jetzt kümmern wir uns erstmal um eine Reservierung fürs Abendessen, was sich freitags in der Stadt als nicht gannz einfach herausstellt. Praktischerweise ist in der direkt gegenüberliegenden Brauerei "Gahan House" noch ein Tisch für 20 Uhr frei. Wir haben ja zum Glück noch Muffins und Timbits gegessen. Fußläufig erreichbar, Aussicht über den Hafen und diverse Biere, Essen liest sich auch ganz passabel - klingt angemessen für den letzten Abend, auch wenn der Gatte somit auf einen zweiten Hummer verzichten muss. The Keg und die Fischrestaurants waren schon ausgebucht, und mir gefiel die Brauerei einfach besser. Ich hoffe, ich liege mit meiner Wahl nicht daneben. Jetzt vertreten wir uns aber zunächst noch ein wenig die Beine und bummeln durch St. John's. Wie immer völlig unvorbereitet und bestimmt massig top Sehenswürdigkeiten verpassend, dafür bekomme ich noch ein paar Klamotten (ich statte mich im Urlaub immer statt mit Andenken mit "Souvenirkleidung" aus). Unter anderem wurde es eine skandalträchtige Jacke der "Dildo Brewery" - ich bin gespannt, wie diese hier ankommt. Zwei Butterfinger müssen auch noch mit.







Leider gibt es auch hier recht viel Leerstand bei den Läden. Danach bummeln wir noch etwas den "Harbour Walk" entlang. Der Gatte liest Geschichtstafeln, ich gucke Boote und fotografiere noch ein bisschen. Wie immer bei Stadtbummmeln nur mit dem Handy.


Links der Turm auf dem Hügel ist der Aussichtspunkt von Signal Hill.

Danach sind die Füße etwas platt, außerdem nieselt es ziemlich kalt vor sich hin, und wir gehen uns aufwärmen und zum Abendessen frisch machen bzw. trocknen. Die Aussicht im Restaurant ist erwartungsgemäß über Hafen und Bucht, gefällt uns. Im unteren Bereich des Restaurants ist ein Pub-Bereich mit Live-Musik, in dem es sehr laut ist. Oben im Restaurant kann man die (erfreulich gute) Livemusik über Lautsprecher auch hören, aber es ist deutlich angenehmer.

Da wir hier in einer Brauerei sind, gönnen wir uns zunächst einen Überblick über die "Classic" Biere, also bloß nichts buntes mit Obstgeschmack. Ein Beer-Flight vorm Heimflug ist ja auch irgendwie passend. Von rechts nach links: ein mildes Honigweizen, das erwartungsgemäß von mir favorisierte Rote, das dunkle, schokoladig-malzige Iron-Bridge, vom Gatten favorisiert, sowie ein (selbst für Pilstrinker extrem bitteres) 1772. Zum Vergleich: Die anderen Biere hatten um die 25 IBU (Bittereinheiten), Pils hat in der Regel 25 bis 45, das 1772 hatte dann doch 70. Konnte man gut trinken, aber war schon recht streng.

Die Entscheidung war irgendwie absehbar, der Gatte nimmt das Dunkle und ich das Rote.

Vorspeise des Gatten: gegrillte Austern mit Knoblauch. Wir sitzen ja morgen die meiste Zeit hinternander und mit Maske, was solls.

Das "Seafood Toast" entpuppt sich erfreulicherweise als eine Art Bruschetta mit sehr reichlich Seafood und Tomaten in einer leicht säuerlichen, hellen Soße. Ich bin begeistert, der Gatte von seinen Austern im Übrigen auch.

Als Hauptspeise setze ich meine Stude "Fishtaccos" fort, wieder eine vollkommen andere Machart: Softshelltaccos mit Rotkohlsalat, Jalapenos, Avocado und Zitroensauce. Auch lecker, alle drei Fishtaccos des Urlaubs waren allerdings absolut nicht vergleichbar. Mein leichter Favorit waren die am ersten Abend in Brigus.

Der Gatte wagt sich an das Rindersteak, das in den Google-Kritiken nicht allzugut wegkommt, da es, wie so oft auch bei unseren Erfahrungen in Kanada, als zu durch daherkommt. Der Gatte scheint des Rätsels Lösung gefunden zu haben und bestellt kurzerhand "Medium Rare, more rare than medium" und bekommt so ein perfekt medium gebratenes Steak. Natürlich hätte er auch mit rare leben können, sonst wäre er das Risiko nicht eingenagen. Dazu gibt es Kartoffeln in Senfsauce und gegrilltes Gemüse.

Zur Feier des letzten Tages wird, obwohl wir ziemlich satt sind, natürlich der Nachtisch nach Chef's-Creation probiert: Cappuchino-Crème-Brûlée, Schokoladen-Shortbread und Sahne mit gerösteten Kaffebohnen. Ein absolutes Highlight nochmal zum Schluss.

Zum Glück war das Steak des Gatten gelungen, und so kann man meine Restaurantwahl zum letzten Abend glücklicherweise als vollen Erfolg bezeichnen. So gute Küche haben wir in einem Brauhuas absolut nicht erwartet.
Im Zimmer wird es dank des Kamins heute noch ein bisschen gemütlich zu den Stanley Cup Playoffs. Schließlich ist es das letzte Spiel, das wir hier live verfolgen, auch wenn es nicht gerade gut für die letzte verbliebene kanadische Mannschaft, die Edmonton Oilers, ausgeht.