Alles um die Fußball Bundesliga

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boekel

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
2.777
329
GVA
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Bayer 04 Leverkusen und VfL Wolfsburg sind Traditionsvereine. B04 wurde 1904 gegründet und der VfL Wolfsburg 7 Jahre nach Gründung der Stadt. Beide Vereine spielten bereits in den 50er Jahren erstklassig, als es noch kein relevantes Sponsoring gab.

Da geht es wohl eher um die Themen Finanzierung und Eigentumsverhältnisse. Da halte ich das Sponsoring durch einen Weltkonzern mit Zentrale in der Stadt des Vereins für traditionsbewusst und deutlich moralischer als was andere Vereine in Deutschland und - noch schlimmer - international so treiben.

Das ist bei Hoffenheim und RB Leipzig anders gelagert. Das stört mich persönlich jedoch nicht. Mir ist ein professionell geführtes Hoffenheim/RB Leipzig lieber als die vielen selbsternannten Traditionsvereine, die auf Kaninchenzüchtervereinsniveau geführt werden.
zumal alle genannten Mannschaften zu einem Verein gehören. RB ist auf dem Papier her auch ein Verein, merkwürdigerweise hat dieser exakt 7 handverlesene Mitglieder und man kann bei diesem Verein auch nicht Mitglied werden. Glaube mehr muss dazu nicht gesagt werden. Das die professionell geführt werden steht allerdings ausser Frage
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.462
7.450
Trans Balkan Express
Also in Sachsen interessiert sich kam einer für das Konstrukt.

Das ist so nicht richtig. Du sprichst nur für die Dresdner Region. Das mangelnde Zuschauerinteresse wird vom Feuilliton herbei geschrieben. Man muss konstatieren, dass RB aus der Gegend um Leipzig viele Zuschauer anzieht, was ich auch nachvollziehen kann (auch wenn ich RB meide).

Wenn Du Dir anschaust, was aktuell in anderen Stadien in Sachsen so abgeht: Pyro-Attacken bei eurem Spiel gestern, das letzte Ortsderby in Leipzig wieder knapp vor dem Abbruch wegen bekloppter Elokah Fans sowie einige Chemie-Fans, die glaubten, sich mit der Polizei prügeln zu müssen, dazu Chemnitz-Ultras, die beim Sachsen-Pokal-Finale Spielbesucher am Samstag drangsaliert und am Stadionbesuch gehindert haben:


Die Mehrzahl der Leute möchte das einfach nicht und deshalb übt das Brausekonstrukt eine große Anziehungskraft aus.
 
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janetm

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11.02.2012
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1.037
DUS, HAJ, PAD
Wenn ich dieses Pyro Spektakel gestern gesehen habe bin ich auch froh das mir Dresden nächstes Jahr und gerne auch in Zukunft in der 2. Liga erspart bleibt. Im Block können die gerne zündeln wie sie wollen, die Dinger aber auf den Platz zu werfen geht gar nicht. Und in der Menge ist das doch vom Verein zumindest toleriert...
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.630
970
MUC, BSL
Natürlich wird das toleriert, das geht doch schon seit Jahrzehnten so zu und her. Wundert mich ehrlich gesagt auch nicht, es passiert ja auch nicht verrückt viel. Mal ein paar Geisterspiele und kein DFB Polal hier und da und das eigenwillige Verhältnis der sächsischen Polizei zum Rechtsstaat ist ja auch hinlänglich bekannt.

Ausbaden dürfen es dann immer die anderen. Grundsätzlich Hochrisikospiele dank dieser Prügeltruppen, für jeden Kleinsch... Stadionverbote und in Dresden wird geflissentlich weggeschaut. Na herzlichen Dank auch.
 
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frogger321

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09.06.2010
2.477
544
Naja mit Dresden wäre ein ostdeutscher Verein in Liga 2 für die Region und Wirtschaft schon noch ganz schön gewesen, ebenso wie Energie Cottbus früher. Da war einfach mehr Aufmerksamkeit!
Und Bengalos sind bei den Ski Spielen auch sehr beliebt, schade dass da beim Fußball immer drüber geschimpft wird.. Mit Erlaubnis und richtiger Anwendung wäre es wahrscheinlich auch risikoärmer als die geschmuggelten Dinger - so in der Art wird übrigens auch für Cannabis oder ähnliches diskutiert..

Nichts für ungut. Kaiserslautern war besser und ist von der Fan Kultur sicher ruhiger. Für den Osten wäre Dynamo trotzdem gut gewesen. Union oder St Pauli haben auch den einen oder anderen Krawall Fan beispielsweise 😉
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.462
7.450
Trans Balkan Express
Und Bengalos sind bei den Ski Spielen auch sehr beliebt, schade dass da beim Fußball immer drüber geschimpft wird.. Mit Erlaubnis und richtiger Anwendung wäre es wahrscheinlich auch risikoärmer als die geschmuggelten Dinger - so in der Art wird übrigens auch für Cannabis oder ähnliches diskutiert..

Es geht aber nicht nur um Bengalos, sondern darum, dass beim Spiel Dresden gegen Kaiserslautern nach dem 0:2 Raketen aufs Spielfeld geschossen wurden. Hier hätten ja auch Spieler verletzt werden können. Das Spiel wurde wohl nur deshalb nicht abgebrochen, weil der Schiedsrichter sehr besonnen reagiert hat.

Beim letzten Leipziger Ortsderby in der Regionialliga im Mai wurde ein heimischer Fan, von einer Rakete der Gäste-"Fans" so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste. Aus dem Gästeblock stieg minutenlang schwarzer Rauch, weil gezündelt wurde. Mein Kind würde ich zu so einem Spiel nicht mitnehmen. Daher gehen Väter mit ihren Söhnen lieber zu RB. Dort gibt es derartige Vorkommnisse nicht.

Letztlich wird sich dieses Problem aber mit Abstiegen weiter in die unteren Ligen verlagern bzw. ist schon lange dort angekommen. Anders als @spocky83 sehe ich das Problem jedoch aktuell weniger bei der Polizei, als beim Sächsischen Fussballverband, der auf dem rechten Auge blind ist.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.091
9.305
Zu viele Ultras denken, dass sie die Fans und damit die wichtigsten seien und dass Verein und Stadion deshalb ihnen gehörten. Dabei berufen sie sich auf Tradition, haben aber überhaupt keine Ahnung von irgendetwas. Fan-Tradition im Fußball bedeutete, dass man mit Anzug und Hut ins Stadion kommt, keine Pyro und sonstiger Selbstdarstellungskram. So sahen Fußballfans aus bevor Hooligans und Ultras übernahmen.

Dem wäre einfach zu begegnen, man müsste nur konsequent Spiele abbrechen, gegen den Verein der Störer werten und nach z.B. drei Vorfällen den Verein zwangsabsteigen lassen.

Das ist jedoch ebenso wenig erwünscht wie dass sich alle Vereine an die Regeln halten müssen. Dass es Vereine wie PSG oder ManCity, aber auch LFC, Real oder Barca noch gibt, ist eine vollständige moralische Bankrotterklärung des Fußballs. Da bestehen hochkriminelle Strukturen, bei uns wären das Vereine wie Schalke, natürlich weniger als ein PSG. Daher bin ich - obwohl Fußballfans - gegen jegliche Art der öffentlichen Unterstützung von Fußball. Die Vereine sollen Polizeieinsätze etc. zahlen und in Sachen verletzte unbeteiligte Fans eine Haftung wie ein Kernkraftwerk auferlegt bekommen.
 

Barnyard Dawg

Aktives Mitglied
07.10.2021
141
102
Ehrlich gesagt freue ich mich, dass zwei Traditionsvereine aufgestiegen und zwei "Dorfvereine" abgestiegen sind. Ich gucke mir doch eher XXX gegen Schake oder XXX gegen Werder, anstatt XXX gegen Bielefeld oder XXX gegen Fürth an.

Was die Übermacht der Bayern angeht... wird auch noch 10 Jahre so weiter gehen... weil alle anderen Vereine seit 10 Jahren zu dumm sind. Soll mir aber egal sein, ich bin kein Fan aber ich mag die Bayern, die spielen von allen deutschen Mannschaften unumstritten den besten Fußball.

Auf ein Neues im August. ;)
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.462
7.450
Trans Balkan Express
Ehrlich gesagt freue ich mich, dass zwei Traditionsvereine aufgestiegen und zwei "Dorfvereine" abgestiegen sind.

Damit beweist Du, dass die gesamte Traditionsverein-Diskussion Schwachsinn ist. Bielefeld kann nämlich durchaus als Traditionsverein gelten. Überträgt man Deine Argumentation auf andere Mannschaften, dann wird klar, dass Traditionsverein immer nur das ist, was einem selbst genehm ist.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.975
1.037
DUS, HAJ, PAD
Ehrlich gesagt freue ich mich, dass zwei Traditionsvereine aufgestiegen und zwei "Dorfvereine" abgestiegen sind. Ich gucke mir doch eher XXX gegen Schake oder XXX gegen Werder, anstatt XXX gegen Bielefeld oder XXX gegen Fürth an.

Was die Übermacht der Bayern angeht... wird auch noch 10 Jahre so weiter gehen... weil alle anderen Vereine seit 10 Jahren zu dumm sind. Soll mir aber egal sein, ich bin kein Fan aber ich mag die Bayern, die spielen von allen deutschen Mannschaften unumstritten den besten Fußball.
Ja, da merkt man wieder hervoragend das man keine Ahnung vom Fussball haben muss um Anhänger von Bayern München zu sein...
Grüße aus dem Dorf.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
19.854
11.003
Damit beweist Du, dass die gesamte Traditionsverein-Diskussion Schwachsinn ist. Bielefeld kann nämlich durchaus als Traditionsverein gelten.

Auch 100+ Jahre Vereinsgeschichte und drei Meistertitel machen in den Augen mancher einen Dorf- noch nicht zum Traditionsverein :rolleyes:


Überträgt man Deine Argumentation auf andere Mannschaften, dann wird klar, dass Traditionsverein immer nur das ist, was einem selbst genehm ist.

Traditionsvereine sind immer die Mannschaften, die in der Zeit, in der man fußballerisch sozialisiert wurde, präsent waren. Also während der eigenen Jugend.
 

keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.018
914
Echt witzig wie Alaba und Kroos heute dem unterbelichten Bayern Management und der Oberflachzange Uli Hoeneß den Stinkefinger gezeigt haben. Die halten sich wahrscheinlich noch tagelang die Bäuche vor lachen und beglückwünschen sich, dass sie nichts mehr mit diesen Idioten zu tun haben. Da konnte man heute mal wieder schön sehen wie weit die Bayern von der europäischen Spitze weg sind und warum.
 

eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
2.595
1.221
Europa
Echt witzig wie Alaba und Kroos heute dem unterbelichten Bayern Management und der Oberflachzange Uli Hoeneß den Stinkefinger gezeigt haben. Die halten sich wahrscheinlich noch tagelang die Bäuche vor lachen und beglückwünschen sich, dass sie nichts mehr mit diesen Idioten zu tun haben. Da konnte man heute mal wieder schön sehen wie weit die Bayern von der europäischen Spitze weg sind und warum.
Persönlich mag ich die Bayern nicht, das soll es mal klargestellt werden, aber von den Europäischen Top Teams, finde ich das Bayern Konzept und die Struktur am gesündesten, das System funktioniert einwandfrei und mit etwas mehr Glück konnte gestern anstelle von Liverpool auch Bayern im Finale stehen

Ob die es gewonnen hätten, ist was anderes, in so ein Finale kann alles passieren und gestern hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die Erfahrung, die Klugheit und die "Italienische" :oops: Art Fußball zu spielen ( hat abgewartet und Liverpool machen lassen 9 Torschüsse vs 2 von Real), man muss dazu sagen, dass gestern Courtois einfach eine großartige Leistung abgeliefert hat
Fand aber dieses Jahr, sehr schön die Champions League, Real hat gleich PSG, Chealsea, ManCity (das Hinspiel war einer der schönste Spiele überhaupt) und Liverpool abgeschlagen, nachdem Sie im ersten Heimspiel gegen Sherriff Tiraspol verloren haben
Und zurück zum Thema, Bayern wird bestimmt nächstes Jahr ganz da vorne mit den Top 4 mitspielen
 
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keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.018
914
Du glaubst ernsthaft die Bayern hätten dieses Jahr Liverpool schlagen können? Na ja das hatte ein Wahrscheinlichkeit <5% würde ich sagen. Dazu hätten sie wohl den Schiedsrichter bestechen müssen. Sie haben es ja nicht mal gegen einen durchschnittlichen spanischen 1. Liga Verein gepackt und davor haben sie auch nur Fallobst gespielt.

Klar könnten die Bayern mit viel Losglück (wie üblich) nächstes Jahr mal wieder ins HF kommen, aber unter den besten 4 Vereinen sehe ich sie keinesfalls. Dafür sind sie einfach viel zu schwach verglichen mit den Topvereinen in Europa.

Also ehrlich gesagt finde ich das Real Konzept mit 5 CL Siegen in 9 Jahren deutlich überzeugender. Auch das was Klopp in nur 7 Jahren aus Liverpool gemacht hat ist überzeugender. Die Worte Bayern und Konzept finde ich sowieso reichlich übertrieben. Spätestens seit dem Abgang von Pep regiert dort doch mehr oder weniger der Zufall. Wenn ihnen nicht Dank Corona und einer Reihe anderer Zufälle ein CL-Sieg zugefallen wäre, hätte man doch jetzt schon seit fast 10 Jahren nichts mehr gerissen.
 
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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.854
11.003
gestern hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die Erfahrung, die Klugheit und die "Italienische" :oops: Art Fußball zu spielen ( hat abgewartet und Liverpool machen lassen 9 Torschüsse vs 2 von Real), man muss dazu sagen, dass gestern Courtois einfach eine großartige Leistung abgeliefert hat
Ich finde nicht, dass man allein aus Feldüberlegenheit, Ballbesitz und Anzahl der Torschüsse folgern kann, dass die Mannschaft mit den jeweils besseren Zahlen auch die bessere Mannschaft gewesen sei. Du schreibst es ja selbst, letztlich hat die Leistung des Torwarts einiges verhindert. Der gehört auch zur Mannschaft. Ob der Sturm den Gegner so kaputtschießt, dass dieser nur noch die Bälle weghauen kann, das Mittelfeld den Ball nicht verliert, die Abwehr keinen Torschuss zulässt oder der Torwart die Chance als letzter Mann verhindert, ist im Ergebnis egal: die Mannschaft hat das Tor verhindert - ganz gleich, in welcher Kennzahl sich das letztlich äußert.

Real hat - durch Können, nicht durch Glück - Gegentore verhindert, den Gegner mürbe gespielt, ihn sich zurechtgelegt und anschließend aus eigener körperlicher Fitness und technischer Fähigkeit das Tor gemacht. Und lief nie Gefahr, den Ausgleich zu kassieren. Das war nicht die schlechtere Mannschaft. (Insofern, anderes Thema, kann ich auch Kroos' Reaktion im Interview nach dem Spiel nachvollziehen.)
 

thbe

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27.06.2013
9.091
9.305
Ich konnte Kroos auch gut verstehen. Die Fragen zeigten eher den Hype um Klopp und seinen LFC als die Fußballkompetenz des Interviewers. Real Madrid hat hochklassig verteidigt, gut 60% gewonnene Zweikämpfe und vor allem fast 74% gewonnene Kopfballduelle zeigen eine Dominanz im defensiven Mann-gegen-Mann, was auf dem Niveau eine deutliche Qualität der Mannschaft darstellt - auch mental. Der LFC hat dagegen fast doppelt so oft gefoult. Während der LFC mehr Torschüsse und mehr Schüsse aufs Tor hatte, hatte Real mehr Großchancen, was ebenfalls ein Ausdruck von Qualität ist.

Was mich ärgert, ist die Konsequenz, die Kroos’ Reaktion auf die Interviewer haben wird. Da wird es vermehrt zu endschwachsinnigen Fragen wie “Wie fühlen Sie sich?” kommen, was nur eine Aufforderung zum emotionalen Bullshit-Bingo ist. Von daher muss man dem Interviewer im Fall Kroos zugute halten, dass er nicht den üblichen Unsinn gefragt hat - dafür leider unüblichen Unsinn.

Man hätte Kroos auch emotionale, aber nicht unsinnige Fragen stellen können. Kroos hat fünf Mal die CL gewonnen. Das ist zwei Mal mehr als die nächsten Deutschen auf der Liste, wenn man den Europapokal der Landesmeister hinzuzählt und drei Mal mehr als der nächste Deutsche, wenn man nur die CL betrachtet. Ob man ihn mag oder nicht: Kroos ist einer der erfolgreichsten Spieler der deutschen Fußballgeschichte und ganz sicher - mit Abstand - DER erfolgreichste aktive deutsche Fußballspieler. Dazu hätte man ihn im ZDF nicht nur fragen können, sondern aus Anstand und Respekt fragen müssen.

Real gebührt - neben anderen Vereinen, inklusive Eintracht Frankfurt - der große Verdienst, die erwartete Dominanz der Premier League gebrochen zu haben. Die PL stellte in den zwei großen europäischen Vereinswettbewerben gerade einmal einen Finalteilnehmer und die Titel gingen nach Spanien und Deutschland. Letztes Jahr waren es noch drei von vier Finalteilnehmern inklusive Gewinn der CL. Auch dazu hätte man - aus europäischer Sicht - eine Frage stellen können, wenn nicht gar müssen.
 

eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
2.595
1.221
Europa
Ich konnte Kroos auch gut verstehen. Die Fragen zeigten eher den Hype um Klopp und seinen LFC als die Fußballkompetenz des Interviewers. Real Madrid hat hochklassig verteidigt, gut 60% gewonnene Zweikämpfe und vor allem fast 74% gewonnene Kopfballduelle zeigen eine Dominanz im defensiven Mann-gegen-Mann, was auf dem Niveau eine deutliche Qualität der Mannschaft darstellt - auch mental. Der LFC hat dagegen fast doppelt so oft gefoult. Während der LFC mehr Torschüsse und mehr Schüsse aufs Tor hatte, hatte Real mehr Großchancen, was ebenfalls ein Ausdruck von Qualität ist.

Was mich ärgert, ist die Konsequenz, die Kroos’ Reaktion auf die Interviewer haben wird. Da wird es vermehrt zu endschwachsinnigen Fragen wie “Wie fühlen Sie sich?” kommen, was nur eine Aufforderung zum emotionalen Bullshit-Bingo ist. Von daher muss man dem Interviewer im Fall Kroos zugute halten, dass er nicht den üblichen Unsinn gefragt hat - dafür leider unüblichen Unsinn.

Man hätte Kroos auch emotionale, aber nicht unsinnige Fragen stellen können. Kroos hat fünf Mal die CL gewonnen. Das ist zwei Mal mehr als die nächsten Deutschen auf der Liste, wenn man den Europapokal der Landesmeister hinzuzählt und drei Mal mehr als der nächste Deutsche, wenn man nur die CL betrachtet. Ob man ihn mag oder nicht: Kroos ist einer der erfolgreichsten Spieler der deutschen Fußballgeschichte und ganz sicher - mit Abstand - DER erfolgreichste aktive deutsche Fußballspieler. Dazu hätte man ihn im ZDF nicht nur fragen können, sondern aus Anstand und Respekt fragen müssen.

Real gebührt - neben anderen Vereinen, inklusive Eintracht Frankfurt - der große Verdienst, die erwartete Dominanz der Premier League gebrochen zu haben. Die PL stellte in den zwei großen europäischen Vereinswettbewerben gerade einmal einen Finalteilnehmer und die Titel gingen nach Spanien und Deutschland. Letztes Jahr waren es noch drei von vier Finalteilnehmern inklusive Gewinn der CL. Auch dazu hätte man - aus europäischer Sicht - eine Frage stellen können, wenn nicht gar müssen.

Davon abgesehen, ist Kroos immer noch einer, der die besten Pässe abgibt
Unglaublich was er sieht und wo er den Ball schießt, auf so ein Level gab es die letzten 20 Jahren nur Xavi und Pirlo, Kroos spielt mittlerweile seit 10 Jahren auf sehr hohen Niveau, hat sehr viel von Zidane gelernt und Modric ist der beste Partner


Was Klopp in Liverpool geleistet hat, ist sensationell, Klopp ist ein Charismatischer Trainer und hat eine Fußball Vision die Perfekt zur Premier League passt.
Im Internationalen Bereich, ist es schon anderes, Erfahrung, Cleverness, Talent, usw. geben andere Werte als in der Premier League

Ancelotti ist ein Schlitzohr und hat Real so spielen lassen, damit Sie gewinnen, viel erreichen mit sehr wenige Ballkontakte, man sieht auch, außer mit Messi und Iniesta ist TikiTaka kein Erfolgsmodell

Bayern München ist so konstruiert um erfolge zu haben und die haben Erfolge, also geht das Konzept auf
Der Nagelsmann ist noch sehr unerfahren im Internationalen Bereich und man sieht dass er dieses Jahr nicht weit gekommen ist, Bayern konnte locker auf gleicher Höhe spielen wie Real, LFC oder ManCity, seine Zeit wird kommen, lassen ihn Erfahrung sammeln, eine solide Geschäftsführung ist ja da
 

mucaari

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10.01.2016
884
678
HKG
Bayer 04 Leverkusen und VfL Wolfsburg sind Traditionsvereine. B04 wurde 1904 gegründet und der VfL Wolfsburg 7 Jahre nach Gründung der Stadt. Beide Vereine spielten bereits in den 50er Jahren erstklassig, als es noch kein relevantes Sponsoring gab.

Da geht es wohl eher um die Themen Finanzierung und Eigentumsverhältnisse. Da halte ich das Sponsoring durch einen Weltkonzern mit Zentrale in der Stadt des Vereins für traditionsbewusst und deutlich moralischer als was andere Vereine in Deutschland und - noch schlimmer - international so treiben.

Das ist bei Hoffenheim und RB Leipzig anders gelagert. Das stört mich persönlich jedoch nicht. Mir ist ein professionell geführtes Hoffenheim/RB Leipzig lieber als die vielen selbsternannten Traditionsvereine, die auf Kaninchenzüchtervereinsniveau geführt werden.
Selbst Hoffenheim ist nicht mit RB Leipzig zu vergleichen. Hoffenheim ist letztlich der Jugendverein vom Hopp, er wollte sich offensichtlich in der Heimat selbst ein Denkmal setzen mit dem Fussballverein, der nun in der Bundesliga spielt.

Hoffenheim war mal ein Dorfverein, ist dann mit Investitionen durch Hopp in die Bundesliga gekommen. Man muss es nicht lieben, aber das ganze ist durchaus durch Fussballbegeisterung von Hopp so gross geworden.

RB ist nun sehr anders gelagert. Es ist ein Teil der Red Bull Marketing-Maschine. Der Standort Leipzig wurde offensichtlich ausgewaehlt, weil dort weit- und breit kein professionell gefuehrter Verein in der Naehe ist, der in der Bundesliga spielt. Damit hofft man, regional die groesste Anziehungskraft zu haben. In Muenchen, Koeln, Stuttgart, Hamburg, Berlin haette Red Bull nicht viel reissen koennen. Leipzig bedeutet also fuer RB garnichts, letztlich wurde nach Marketingpotential entschieden.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
19.854
11.003
RB [...] ist ein Teil der Red Bull Marketing-Maschine. Der Standort Leipzig wurde offensichtlich ausgewaehlt, weil dort weit- und breit kein professionell gefuehrter Verein in der Naehe ist, der in der Bundesliga spielt. Damit hofft man, regional die groesste Anziehungskraft zu haben. In Muenchen, Koeln, Stuttgart, Hamburg, Berlin haette Red Bull nicht viel reissen koennen.
Eigentlich hat Red Bull es zuerst in den Metropolen versucht, Hamburg, München, Rhein/Ruhr (konkret Düsseldorf). Erst als sie dort abgeblitzt waren, gingen sie auf die Grüne Wiese.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.091
9.305
Bayern München ist so konstruiert um erfolge zu haben und die haben Erfolge, also geht das Konzept auf
Der Nagelsmann ist noch sehr unerfahren im Internationalen Bereich und man sieht dass er dieses Jahr nicht weit gekommen ist, Bayern konnte locker auf gleicher Höhe spielen wie Real, LFC oder ManCity, seine Zeit wird kommen, lassen ihn Erfahrung sammeln, eine solide Geschäftsführung ist ja da
Ich schließe mich der hier geäußerten Kritik am FCB auch nicht an. Bayern hat sich seinen Ruf als Bestia Nedra von Real Madrid und anderen redlich verdient und es ist der einzige europäische Spitzenverein mit soliden Finanzen bei fehlenden zwielichtigen/kriminellen Geldgebern. Die Leistungsdichte in der europäischen Spitze ist so hoch, dass jeder Spitzenverein - inklusive des FC Bayern - die CL gewinnen kann.

In der Bundesliga nervt mich der Bonus, den der FC Bayern in den Köpfen der Schiris hat. Da war Bayern Abteilung Attacke plus BILD zu lange zu gründlich, so dass es eine unbewusste Parteilichkeit der Schiris in Deutschland gibt. Auf europäischer Ebene gibt es das nicht und sobald gegen den FC Bayern gepfiffen wird, wie es in der Bundesliga meistens für ihn der Fall ist, zeigen sich Brüche in der sonst extrem starken Bayern-Mentalität. In Deutschland hat der FC Bayern diesen Bonus eigentlich nicht nötig und in Europa steht er ihm im Weg.
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.462
7.450
Trans Balkan Express
Eigentlich hat Red Bull es zuerst in den Metropolen versucht, Hamburg, München, Rhein/Ruhr (konkret Düsseldorf). Erst als sie dort abgeblitzt waren, gingen sie auf die Grüne Wiese.

In Hamburg bei St. Pauli. Ebenso haben sie es ja zunächst erfolglos bei "Sachsen Leipzig" versucht. Auch gab es wohl Offerten an die SGD. Wir führen ja diese Diskussion in Schleifen. User @Eastside, der sich ja zu Dresden besser auskennt, hatte - glaube ich- dazu vor geraumer Zeit etwas geschrieben.

So ist es der SSV Markranstädt geworden, der bei wohlwollender Betrachtung seine Wurzeln im Jahr 1912 hat, und damit als Traditionsverein gelten kann (Scherz).
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.854
11.003
In Hamburg bei St. Pauli.

Es entbehrt nicht einer gewissen Komik und spricht für eine grundlegende Verkennung der Aufstellung des Vereins, es dort überhaupt versucht zu haben :LOL: Der HSV, hingegen, der sich für Geld noch jedem an den Hals geworfen hat... :p


Wir führen ja diese Diskussion in Schleifen.

Es ist halt die alte Frage, will man sportliche Qualität, die dann im Zweifel auch schön anzuschauen ist, um jeden Preis, oder offenen Wettbewerb. Ersteres gibt es in höheren Ligen, letzteres zunehmend nur in unteren. Da muss man sich entscheiden, guckt man eher Liverpool gegen Madrid oder Darmstadt gegen Nürnberg. Meinetwegen können Bayern und Dortmund gerne in eine Superliga verschwinden, sportlich wäre es sicher ein Verlust für die Bundesliga, aber spannender würde sie dadurch. (Ob wohl Bayern noch den Weltrekord der meisten hintereinander errungenen Meisterschaften erreicht? Ich glaube fast nicht - schöne Grüße nach Rasgrad ;))

Interessant finde ich in dem Zusammenhang die Einführung der Conference League: Der neue "Cup der Verlierer" - sportlich offen, spannend, Vertreter kleiner Ligen mit realistischer Gewinnchance. Offenbar eine Reaktion darauf, dass man mittlerweile auch die Europa League nur noch als ganz große Mannschaft gewinnen kann (die diesjährige erfreuliche Ausnahme bestätigt die Regel) und dass da so wenig Spannung herrscht wie in der Champions League.
 
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