Ab in die Zukunft - China ft. chinese aviation

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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
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Prolog

Im November 2023 bin ich mit nem Nachtzug von SaPa / Lao Cai nach Hanoi gefahren. Vor der Abfahrt verbrachte ich ein paar Stunden in Lao Cai und obwohl es dort eine Landgrenze zu China gibt, war das Land für mich dennoch unendlich weit weg.

Dann kam die Sache mit der Einreise ohne Visum und latent hatte ich Hoffnung, dass man so mal hin kommt, bevor es möglicherweise die halbe westliche Welt macht. Damit war für mich klar, dass ich irgendwann in diesem Jahr mal vorbei schauen wollte.
Nun war ich bis Mai schon echt viel unterwegs und den Sommer verbringe ich üblicherweise in Deutschland. Einst hoffnungsvoll lerne ich aus meinen Fehlern aber nicht und verbrachte schließlich einen Regentag nach dem anderen zu Hause :D

Für China hätte ich September präferiert. Ein Freund, mit dem ich vor zwei Jahren schon etwas durch Washington state fuhr, würde allerdings zwischen September und November „in der Gegend“ sein. Für ihn passte Anfang Oktober besser und da hatte ich auch nichts gegen. Erst später lernte ich, dass die chinesische golden week noch bis zwei Tage nach meiner Ankunft dauern sollte, aber voll würde es wohl so oder so werden.

Ich war vor einigen Jahren auf dem Weg nach Seoul schonmal drei Tage in Shanghai. Im Wesentlichen waren das meine Berührungspunkte mit dem Mainland. Entsprechend wenig Pläne hatten wir. Hotelmäßig würde es wohl ganz passabel werden. Wenn man will gibt es in China sogar das Highend relativ günstig. Also zum Beispiel Intercontinental ab rund 100€ pro Nacht und FouSeasons ab rund 200€ pro Nacht.

Routing aka aviatische Highlights
Flugtechnisch kamen für mich mal wieder AY von DUS oder LHG ex OSL in Frage. Da ich aber aufgrund zu günstiger paid C fares fast Mühe habe meine AY Voucher einlösen zu können wurde es AY.

Leider kann man bei AY sobald Mainland China involviert ist keine Gabeln buchen. Mein Favorit wäre eigentlich zurück von HND oder HKG gewesen, so wurde es dann ein return in Eco light für rund 650€ nach PVG. Glücklicherweise ist die Upgrade Verfügbarkeit nach PVG hervorragend, sodass es in Business dann doch wieder ein echt guter Deal sein sollte.
Mit der Zeit ergaben sich Xi’an und Chengdu als Ziele. Praktischerweise bedient MU beide mit C919 von SHA aus, sodass für den Flugnerdspaß nichtmal was unnötiges gebucht werden musste.
Weitere Highlights aviatischer Natur ergeben sich für mich mit Tibet Airlines A319neo nach DLU und Air China fliegt von TFU nach SWA mit ARJ70 bzw. jetzt C909. Chinese mad dog, does it get any better?
Von SWA geht’s mit dem Zug nach Shenzhen und von dort dann nach zwei Nächten mit Hainan zurück nach Shanghai.

T und ich machen „nur“ Xi’an und Chengdu gemeinsam. Die Strecke zwischen den Städten wird mit nem Zug zurückgelegt. Von Chengdu wird er dann nach Nepal fliegen, während ich den Flugnerdkram erledige. Interessant und gleichermaßen seltsam sind die Preise für chinesische domestics. Während die längerfristig oft bei >200€ oneway liegen gibt es mit Vorlaufzeiten von 1-3 Wochen eigentlich alle Flüge für rund 70-80€ oneway. Eine große Hilfe ist Trip.com – teilweise lassen sich die Flüge sonst gar nicht buchen oder nur exorbitant teuer.

Wie immer in tabellarisch aufgeführt | fett gedruckt = erstmalig
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Den sidetrip nach DLU wollte ich eigentlich gar nicht machen. Aber die Verbindung XIY-LJZ-CTU wurde zeitlich irgendwann so geändert, dass mir das auf zwei Tickets in China als nicht machbar erschien. Ich habe ohnehin lange die operations studiert, um Wechsel auszuschließen. Klar werden sowohl A19N, C919 und C27/C909 noch lange fliegen. Die Frage ist eher wie easy man langfristig nach China kommt und noch viel mehr wann die Airlines anfangen die C919 nicht nur auf spezifischen Flügen einzusetzen, sondern im System so streuen, dass am Ende auch ne B738 da stehen könnte.

Und visualisiert
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Das ganze ist diesmal wieder retrospektiv und wie immer vom nächsten Part an auch opulent bebildert!
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
Disclaimer:
Ich habe die Texte so geschrieben wie ich es erlebt habe und das war nachhaltig beeindruckend. Ohne Frage darf man nicht vernachlässigen, dass vieles seines Preis hat. Entsprechend habe ich mich im Vorfeld zum Beispiel auch bewusst dagegen entschieden Alipay herunterzuladen.

02.10.24 | DUS-HEL

Finnair bedient Shanghai nicht täglich und daher hatte ich auch nicht die große Auswahl. Mittwochs ist Präsenztag und so verbrachte ich den Tag bis kurz vor 16 Uhr im Büro, bevor es mit dem völlig überfüllten RE1 in gut 20 Minuten zum DUS ging. Am CI von AY war nichts los und ich wurde mein zehn Kilo schweres Gepäckstück entsprechend schnell los. Auch die SiKo war schnell durchschritten. Nicht zuletzt dank der CT Scanner, die DUS seit einiger Zeit hat.

Die HJL bessert sich in letzter Zeit wieder, wenngleich das Essen erneut nicht hätte billiger sein können. Ohne den nötigen DB Puffer wäre ich auch erst später zum DUS gefahren. Der Inbound kam pünktlich an und mehr oder weniger pünktlich war die OH-LKO zum einsteigen bereit.
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Die AY ops Planung finde ich auch interessant. Teilweise fliegt auf dem Flug A321 und teilweise E-190. Also ne Verdopplung der Kapazität und das langfristig geplant.

Ich hatte mal wieder Reihe 11 gewählt und somit den besten Platz der vollen Karre erhalten. Während der exakt zwei Stunden Flugzeit konnte ich als AY Plat die 7€ fürs Bier sparen und verbrachte den Flug im Wesentlichen damit auf dem Handy diverse Bilder zu löschen. Da kommt man ja sonst nicht zu.
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In HEL ist abends auch nix los, vor allem non Schengen nicht. Es gibt am späten Abend üblicherweise noch 4-5 Abflüge. Dafür finde ich die non Schengen Lounge dann immer recht voll, allerdings sind dennoch etliche Plätze frei.
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03.10.24 | HEL-PVG

Die Lounge wurde um Mitternacht geschlossen und normalerweise passt das auch für alle Abflüge. Allerdings sollte AY87 heute später starten.
Die OH-LWC kam nämlich erst um kurz vor zwölf aus DEL in HEL an. Mithin zehn Stunden zu spät.
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Meiner Recherche nach ist die OH-LTP drei Tage zuvor in DEL verreckt und offenbar hat AY keine A333 backups und so musste es n A359 sein. Gleichzeitig werden die in DEL keine entsprechende Crew gehabt haben und es liegt nahe, dass die deadhead hingeflogen sind und dann nach minimum crew rest wieder zurück. Für alle Beteiligten sehr angenehm.

Für mich gings dann mit +1h los und ich hatte diesmal 9L gewählt. Üblicherweise ist 2A meine Wahl, allerdings wollte ich mal die hintere C testen und da es in Reihe 9 keinen Mittelblock gibt, könnte es recht ruhig sein. Aufgrund der galley war das nicht unbedingt der Fall und zukünftig wird es wieder 2A.
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Die C war ganz gut gebucht, in Y dürfte es recht leer gewesen sein. Warum AY bei ner STD um 0:50 noch Essen reichen möchte erschließt sich mir nicht, allerdings hat das in der hinteren C cabin wohl auch niemand in Anspruch genommen. Ich wollte auch sobald als möglich schlafen.
Das kann ich in diesem Sitz erfahrungsgemäß gut und nach rund sechs Stunden wachte ich auf, eigentlich sogar etwas zu spät um möglichst direkt in der lokalen China Zeit zu sein.
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Free wifi für Platinum funktionierte wie immer gut und auch über China problemlos.
Als zweites Essen wurde ein „Brunch“ serviert. Auch fraglich warum man hier nicht nach der PVG Zeit geht, war trotzdem ganz delikat.
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Im Flugzeug wurden Einreisekarten für China verteilt. Das Feld „besuchte Länder der letzten zwei Jahre“ reicht vom Platz her für zwei Länder. Allerdings hätte ich auch Mühe alle aufzählen zu können. Die Landung erfolgte schließlich kurz nach Sonnenuntergang.
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Die Einreise erfolgte mäßig zügig und wenn man in PVG ankommt dann ist ne Fahrt mit dem Transrapid obligatorisch. Zumal mein Ziel heute ein Hotel am SHA sein sollte.
Blasting through Shanghai
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Das Hotel erreichte ich gegen 21 Uhr und T war ebenfalls bereits vor Ort. Allerdings ist er bereits drei Tage zuvor aus BKK nach PVG geflogen. Retrospektiv wäre der offenbar angebotene Bus PVG-SHA die bessere Wahl gewesen, zumal ich in der U-Bahn auch bis zum SHA stehen musste.

Wir liefen noch etwas in der Gegend umher und tranken 2-3 BIer
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Bevor es dann gegen Mitternacht schlafen ging
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04.10.24 | SHA-XIY | Xi’an I

Das Hotel am SHA resultierte auch aus dem Umstand der STD um 08:20 Uhr und weil ich so oder so nach der recht späten Ankunft in PVG nicht mehr wirklich was in Shanghai hätte machen wollen.
Gegen kurz vor 6 Uhr verließen wir das Zimmer bei gutem Wetter
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Man hätte wohl eine Station U-Bahn fahren können, allerdings liefen wir durch den Bahnhof und diverse weitere Hallen, bis wir schließlich am SHA eintrafen. Das dauerte rund 10-15 Minuten.

Zu meiner Überraschung ging der OLCI bei MU sogar noch von Deutschland aus, allerdings mussten wir ja eh zum bag drop. Hier gelang es auch meine SK Nummer einzutragen. Nicht nur China Eastern scheint noch nicht mitbekommen zu haben, dass SK jetzt bei SkyTeam ist – zumindest auf der Webseite.
Da ich mit SkyTeam bisher nix am Hut hatte war ich auch sehr negativ überrascht, dass man nur bei int Flügen auf dem Ticket Lounge Zugang hat. Das unterstreicht aber meine Benefit Präferenz umso mehr OneWorld > Star Alliance > … > SkyTeam.

Für Prio Zugang am CI war es dann immerhin nicht gänzlich unbrauchbar, da der normale CI echt voll war.
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Da es bei SkyTeam domestic ja auch keine Lounge gibt musste PP herhalten und es ging in die von Juneyao Airlines, die überraschend gut war.
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Die C919 haben in SHA offenbar immer ein Bus Gate, weil die Karren vorm Hangar von MU stehen. Nicht selten fliegen die auch nur eine Rotation pro Tag.
Ich hätte schon gerne die allererste C919 gehabt, stattdessen wurde es die Dritte. Kurzeitiges war auch brandneues Exemplar vorgesehen.
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Ohne Gerümpel, dafür etwas Gegenlicht direkt nebenan
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Wenn es nicht überall drauf stehen würde, dann wäre es maximal unauffällig. Allerdings habe ich da jetzt auch nichts anderes erwartet.
So viel Spielraum ist bei 3-3 dann auch nicht.
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Einzig die overhead bins sind subjektiv viel kleiner als bei Airbus, die dort mit den neuen aber auch einen USP haben dürften.
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Die Karre wurde komplett voll und auch einige der Chinesen hatten reges Interesse am Fabrikat.
Ob das Nerdigkeit, oder dem chinesischen Hintergrund geschuldet war entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Pünktlicher Abflug und zunächst ziemlich gutes und klares Wetter. Hierbei könnte es sich um Hefei halten.
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Mit der Zeit gab es Essen. Das war sogar ziemlich passabel - um nicht zu sagen gut.
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Je näher wir XIY kamen, desto diesiger wurde es.
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Die Landung erfolgte kurz vor der Zeit und obwohl das Gepäck sogar tatschlich als erstes kam, dauerte es von touchdown bis zur Subway auch hier fast ne Stunde. Die Fahrt in die Stadt zog sich auch sehr, zumal wir durchgängig stehen mussten.
 

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Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
04.10.24 | Xi’an I

Das Hotel der Wahl war ein Hampton nicht super weit vom Bell Tower entfernt. Bei Ankunft gegen 13 Uhr konnte das Zimmer bereits bezogen werden.
Latent erwartete ich rudimentäres Englisch der Mitarbeitenden. Das war aber nicht vorhanden. Lediglich ein herbeigerufener Herr konnte ein paar Worte.
Wie sich später zeigen sollte besteht (aktuell) aber auch noch gar kein Bedarf. Wenn man am Tag zehn westliche Menschen sieht, dann ist das schon viel.

Classic Hampton würde ich sagen, mir gefällt der Bezug zu Xi'an.
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Wir sahen uns zunächst kurz in der Gegend um. Städtebaulich hat Xi'an bereits das was viele Städte wollen und auch dringend brauchen. Bauliche Trennung der Verkehre um Konflikte zu miminieren und die Sicherheit zu erhöhen. Das geht natürlich auch leichter, wenn man die alte Stadt komplett platt macht und planen und bauen kann wie man möchte.
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Nutze es zu Hause sehr oft, wenngleich die Qualität der Fahrräder in Deutschland natürlich besser ist.
Bikesharing ist hier aber echt an absolut jeder Ecke zu finden und es wird auch sichtbar gut genutzt.
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Kurze Zeit später liefen wir ein paar Meter nach Norden
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um dort die Stadtmauer über das nördliche Tor zu erklimmen.
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Hier war weniger los als gedacht und wir liefen nach Osten
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Da man nicht überall hoch und runter kommt war der Spaziergang doch länger als gedacht, bis wir am östlichen Stadttor wieder die Mauer verlassen sollten.
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An diesem Tor befindet sich auch ein kleines Museum und wir lernten, dass die Mauer wieder neu gebaut und wieder aufgebaut wurde.
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Originär erschien uns der Eintritt von 54RMB (Grobe Umrechnung zu Euror--> durch 8 teilen) echt teuer, mit dem Museum war es dann einigermaßen akzeptabel. Möglicherweise hätten die anderen Tore auch noch mehr geboten, allerdings dürfte eine komplette Umrundung über 15 Kilometer lang sein.
Wir nahmen einen Abgang und es gab nebenan etwas, das ich als normale Wohnstraße ausmachte
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Danach gerieten wir an einen angrenzenden „Markt“ der doch sehr auf die Bedürfnisse des chinesischen Binnentourismus ausgelegt war. Das Konzept geht aber auf, da jeder Chinese etwas kauft. Essen, Trinken oder irgendwelche China Souvenirs.
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Auch wir wollten hier und da etwas der streetfoodartigen Stände testen. Das war schwieriger als gedacht, da eigentlich nur Alipay oder WeChatpay angeboten wurde.
Ich hatte vorher überlegt mir Alipay zuzulegen, es dann allerdings u.a. nach dem Studium der Rezensionen im Google Play Store wieder sehr zügig verworfen.
Ein Chinese erkannte unseren struggle und bezahlte für uns, nachdem wir ihm das Geld cash gaben.
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Danach ging es noch planlos zu ner vermeintlichen Gegend, an welcher es einen nightmarket hätte geben sollen.
Die Informationslage ist häufig jedoch nicht korrekt, veraltet, oder verweist auf den falschen Ort.
Entsprechend wurden wir hier nicht fündig.
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Zu meiner Freude konnte ich aber beobachten, wie die Fahrräder hier ausgebracht werden
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Mit der Zeit gings dann wieder zurück zum Hotel.
Der Rückweg war dann zeitlich äußerst ungünstig. So voll wie hier war es später dann nirgendwo mehr. Gelungener Einstieg. Insgesamt ist China zunächst relativ anstrengend. Entsprechend sollte man meiner Meinung nach schon ein wenig Erfahrung mitbringen.
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Wir hatten zuvor ein paar Häuser weiter neben dem Hotel ein offenbar lokales Restaurant gesehen, das nur ne handvoll Gerichte anbot und sehr gut besucht schien. Das war auch am Abend noch so und für rund 18RMB gab es zwar nicht das eigentlich präferierte, allerdings stellte sich das Dargereichte auch als sehr delikat heraus.
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Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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05.10.24 | Terrakotta Armee | Xi’an II

Meine Anreisen gestalten sich in letzter Zeit oft recht langwierig, sodass ja heute erst der erste komplette Tag an einem Ort ist :D
Bekanntermaßen bin ich kein Frühstücksfan und entsprechend mit wenig zufrieden. Neben Obst und Gemüse gab es auch mehr als zehn warme Speisen, vorwiegend chinesischer Natur
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Bereits gestern hatten wir an der Rezeption um einen Transport vom Hotel gebeten. Initial wurden hierfür 160RMB aufgerufen, die laut den wenigen Internetseiten am unteren Ende der Skala einzuordnen sind, sodass uns das fair erschien.
Pünktlich um 07:30 Uhr wartete der Fahrer in nem chinesen E-Auto bereits und nach rund 40 Minuten war das Ziel erreicht.
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Vor Ort waren schon rund eine Million Chinesen anwesend. Das lag wohl nicht nur an der golden week – vielmehr soll es hier der Normalzustand sein.
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Wir beschlossen den „Pit 1“ als letztes zu besuchen, da es dort wahrscheinlich so oder so sehr voll werden würde.
Tatsächlich waren die anderen Stätten noch nicht sooo voll. Aber weit entfernt von einer wirklich angenehmen Erfahrung.
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Die Haupthalle – es wurde tatsächlich überall ne riesige Halle drüber gebaut – war dann aber wirklich nicht mehr ertragbar voll.
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Wenngleich es schon sehr faszienierend ist. Glücklicherweise konnte ich schon diverse kulturelle und historische Stätten begutachten und vieles beeindruckt dann doch nachhaltig.
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Auch wenn es China ist - es war einfach zu voll.
Sollen sie es halt so machen wie an der Akropolis Zeitslots und gut. Oder halt nen Einlasstop, bis es drinnen wieder etwas leerer ist. Direkt am Anfang ging es noch, aber da die Seitengänge weniger breit waren, gestaltete sich das Durchkommen hier extrem schwer und es war einfach nur maximal unangenehm.
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Wir nahmen daher den ersten Notausgang, um so nicht noch weitere 200 Meter verbringen zu müssen. Es wird gedrängelt ohne Ende und wären wir nicht signifikant größer als die Chinesen wären wir wahrscheinlich immernoch da.
Durch den Ausgang gabs dann noch nen kurzen Blick zurück, das musste reichen.
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Danach war hier dann auch alles gesehen. Zu unserer Überraschung wurde es am Ausgang maximal kommerzialisiert. Gift Shop schön und gut, aber es folgten unendliche Aneinanderreihungen von Shops und Restaurants bzw. Snackständen. Hatten wir so nicht erwartet, aber der Chinese verlangt offenbar danach.
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Es gibt noch einen gratis Bus zu dem rund 1,5 Kilometer entfernten eigentlichen Mausoleum und zugehörigen Anlagen, den wir nahmen.
Hier ließen sich die Chinesen für einen mit Alipay zahlbaren Aufpreis in unbekannter Höhe mit kleinen Golfcart ähnlichen Bussen zu den POIs fahren, während wir mangels Beschilderung nicht auf direktem Weg zunächst zum Mausoleum liefen.
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Weiter ging es, stets mit guter Kameraabdeckung, zu einem Museum.
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Auch hier war es an den entsprechenden Stätten nicht weniger voll. Also wirklich einfach nur nervig. Klar waren wir da jetzt auch Teil von, aber ich denke die golden week macht es dann echt nochmal ein bisschen schlimmer. Andererseits geht China in leer wahrscheinlich auch nicht. Das passt aber auch alles nicht so richtig zur stagnierenden Wirtschaft Chinas – mindestens den Binnentourismus betreffend.
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Am Ausgangspunkt stiegen wir in ein Taxi, der mit Meter für das nächste Ziel nur 20RMB verlangte. Das passte für ne Viertstunde und knapp sechs Kilometer.
Tatsächlich hatten wir dieses Ziel zufällig auf der Map der Subway entdeckt und wir vermuteten, dass es recht nah an der Terrakotta Armee sein würde. Man käme also auch einigermaßen mit dem ÖV hin. Das war uns am Morgen aber zu ungewiss.
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Nachdem wir den Eintritt von 120RMB entrichteten, waren neben uns natürlich auch hier ne Million Chinesen unterwegs.
Auf einer Karte wurden diverse Routen zum am angrenzenden Berg erläutert. Die Distanzen wurden jedoch nur in Metern bis zum nächstgelegenen Zwischenstopp angegeben. Selbstredend nix auf englisch.
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Aufgrund der Sichtverhältnisse waren wir unsicher, ob wir überhaupt bis ganz nach oben wollten, aber halbe Sachen sind auch nicht so unser Ding.
Bei 40-50% der Distanz war auf einem Plateau eine erste Aussicht gegeben, zumindest theoretisch.
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Hier versuchten sich diverse Chinesen im Bogenschießen und der Preis von 20RMB für 15 Pfeile lockte auch uns an. Meine Schüsse landeten alle im 10er, 9er oder 8er Kreis. Das sorgte bei den Chinesen für Ehrfurcht und mein bisher unbekanntes Talent wurde sogleich auf etlichen Fotos und Videos von den Chinesen festgehalten :D
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Je weiter nach oben es ging, desto weniger war auch los.
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Bis es kurz vor dem letzten Stück wieder sehr voll wurde. Zudem saßen etliche Chinesen auf den Stufen um zu pausieren, sodass es auch recht eng war.
Es besteht nämlich auch die Möglichkeit mit ner Seilbahn zum Preis von 35RMB oneway bis fast ganz oben zu fahren.
Wir erklommen die rund 2.500 Stufen natürlich ohne Hilfe und auch eher zügig, wenngleich nicht unangestrengt. Die Smartwacht zeichnete für diesen Tag 142 Stockwerke auf, sodass da auch einige Höhenmeter zustande kamen.
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Wie bereits klar war, gab es aussichtsmäßig nicht viel zu sehen.
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Wir verweilten nur kurz und begaben uns zum Ort von welchem die Seilbahn fährt, da hier noch diverse Tempelanlagen liegen.
Es war auch gar nicht mehr zu voll und das ein oder andere wusste auch zu beeindrucken.
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Der Weg von hier nach unten nahm 30-40 Minuten in Anspruch und nach einer kurzen letzten Runde
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Ging es dann raus und in Richtung der tatsächlich nahegelegenen U-Bahn Station,
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Von hier ging es in gut einer Stunde zurück zum Hotel. Essen gab es erneut im bekannten Lokal
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Und am Abend folgte noch ein kurzer Spaziergang, um meinen PR zu überbieten, der nun gut 41K Schritte betragen sollte.
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Zudem dem Mobiliar nach vietnamesischer Einfluss in der Straße
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01.10.2015
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06.10.24 | Xi’an III | Xi’an – Chengdu

Nach dem vollen Tag gestern starteten wir heute wesentlich später und nach dem Frühstück gings zur bekannten Pagode im Südosten von Xi’an.
Vorgelagert war ein Touristenmarkt. Da es ja de facto nur Binnentourismus gibt waren wir sehr verblüfft, dass die Chinesen wohl alle ihren eigenen China Kram kaufen und mit nach Hause bringen.
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Weiterhin gab es am ebenfalls vorgelagerten großen Platz eine durch Musik untermalte Show anlässlich der golden week bzw. des Feiertags
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An der Pagode war es auch sehr belebt und auch hier wurde Eintritt fällig, 30RMB pro Person. Das Areal war größer als gedacht und es gab neben Perspektiven auf die Pagode
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Auch einige Nebenschauplätze
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Einige hatten zum Beispiel interessante Reliefs zu bieten. Die Pagode selbst hätte nochmal zusätzlich Eintritt gekostet, was es aus unserer Sicht wohl nicht wert sein würde, da es sehr wahrscheinlich auch erneut an englischen Erklärungen mangeln würde.
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Von hier gings zum Bell Tower, den wir aber nur kurz von außen betrachteten.
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Es wären 50RMB fällig geworden Wir liefen allerdings rüber zum muslim quarter, welches aber auch eher ein touristischer Markt mit allerhand Zeug war.
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Es gab einige Seitengassen, die teilweise nahezu verwaist waren und diverse Qualitätswaren anboten.
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Ich erblickte eine weitere Form der chinesischen Stapelkunst
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Da die Fahrten immer wesentlich länger sind, als es auf den ersten Blick auf die Karte scheint, wurde es auch bald Zeit zum Hotel zurückzukehren. Aufgrund der guten Erfahrungen und der Nähe zum Hotel gab es ein drittes und letztes Essen im Restaurant der Wahl. Aber natürlich wieder etwas anderes.
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Xi'an - Chengdu
Danach holten wir das deponierte Gepäck ab und fuhren mit der erneut maximal vollen U-Bahn zum Nordbahnhof der Stadt. Diesen erreichten wir etwa ne Stunde vor Abfahrt, aber uns war der Prozess hier im Vorfeld auch nicht ganz klar.
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Aber am Ende war es dann doch sehr einfach. Tickets gibt es de facto nicht. Stattdessen wird der Reisepass als Ticket benutzt, dessen Nummer bei der Buchung anzugeben ist. Für nicht chinesische Dokumente muss das aktuell noch manuell erfolgen.
Nach der üblichen SiKo ging es in die riesige Halle, welche rund 25 Gleise beherbergt.
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Originär wollten wir mit nem Nachtzug fahren, der dann aber zwei Wochen vorher bereits ausgebucht war. Gleichzeitig hatte ich gehört, dass man Züge erst zwei Wochen im Voraus buchen können soll. Alles etwas undurchsichtig. So wurde es dann halt ein Zug am Abend.

Das war natürlich für eventuelle Aussichten auch nicht gut, da es recht bald nach der Abfahrt dunkel sein würde.
Für rund 30€ Festpreis wurde es dann ein Zug in 2-3 Konfiguration aka 2. Klasse
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Die 2-2 in der ersten Klasse lagen bei rund 55€ und Business in 1-2 liegt bei 110€. Letztere wird aber nicht überall angeboten. Insgesamt verkehren zwischen Xi’an und Chengdu pro Tag wohl etwa 60 Züge und benötigen für die Strecke je nach Zug und Route 3-4,5 Stunden.
Der Zug beginnt in Xi’an und entsprechend voll war es am Bahnhof bzw. am Zugang zum Bahnsteig Dieser wurde 30 Minuten vor Abfahrt geöffnet und wir nahmen unsere Plätze im komplett vollen Zug ein.
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Ich bin mir nicht sicher wie das buchbar ist, aber einige Personen hatten keinen Sitzplatz – das ist bei der geliebten DB ja auch üblich.
Unüblich bei der DB ist natürlich ne pünktliche Abfahrt. Das gelang hier und ich habe selten eine so perfekte Schienenqualität erlebt. Man merkt quasi gar nicht dass man gerade mit 250 kmh durch China ballert.
Bin kurz vorher noch wegen der Arbeit in Wiesbaden gewesen und die Fahrt zurück war wieder das perfekte DB Negativbeispiel. Der Streckenabschnitt von Xi’an nach Chengdu von rund 700-800 Kilometer, inklusive diverser Tunnel wurden nach fünf Jahren Bauzeit 2017 fertiggestellt. Es ist echt Wahnsinn was hier in welcher Zeit gebaut wird. Und das völlig unabhängig von Beteiligungsverfahren, Planfeststellungsverfahren und sämtlichen Bürokratiehürden. Selbst ohne das ist die Bauzeit Wahnsinn.

Chengdu wurde natürlich pünktlich erreicht und von dem Ostbahnhof ging es auf direktem Weg mit ner U-bahn zum Tianfu square.
Nachdem wir uns durch den auch am späten Abend extrem vollen Bahnhof gekämpft haben
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Unweit dessen sollte sich irgendwo das Hotel befinden. Da Maps hier ja de facto nicht funktioniert muss man da immer etwas suchen, ob es auch da ist wo man vermutet. Das führte dazu, dass wir aufgrund sehr starken Regens maximal nass geworden sind.
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Hotel der Wahl war aufgrund des sehr günstigen Preises ein HIX inkl. Frühstück, welches wir dann nach einigem hin und her schließlich doch noch gefunden haben
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