Auf in die Fremde Usbekistans - Eine Rundreise in eine andere Welt

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herward1

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Gute Frage, mit dem Essen! Ich war vor ein paar Jahren mal dort und empfand dies als schwierig bzw. gewohnheitsbedürftig (Fleisch zerkocht, viel Knochen, schwere Soßen - dazu noch für uns "Westler" recht unbekannt). Aus Verzweifelung (weil man da ein wenig besser zurande kam) ging es dann schon mal in ein "Yolki Palki". Das hat sich aber sicher mittlerweile geändert.
 

Hene

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Usbekistan ist doch himmlisch, wenn's ums Essen geht. Gute Zutaten sowohl pflanzlicher als auch tierischer Natur. Persische, europäische und fernöstliche Einflüsse. Fleisch oft geschmort, bis es auf der Zunge. Zugegeben, leichte Küche sieht anders aus.
 

herward1

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02.04.2011
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Ich wollte nur sagen, daß es für uns ein wenig schwierig war, da wir das Gebotene nicht kannten und wg. mangelnder Sprachkenntnisse auch bei der Identifizierung etwas aufgeschmissen waren.
 
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Samarkand - Sonntag Teil 1

Sonntag, 17. März 2019

Gegen 7 wache ich auf, irgendwie ist es doch zu früh und so stehe ich um 8 Uhr auf, um festzustellen, dass keines der Bäder frei ist, also nochmal kurz zurück und einen Moment warten. Gegen 9 sitze ich bereits am Frühstückstisch. Es ist ein kleines Hostel mit gerade einmal 12 Betten verteilt auf zwei Zimmer. Zum Frühstück gibt es Weißbrot, eine undefinierbare weiße Pampe und Marmelade, darüber hinaus zwei gekochte Eier und Kaffee.

Nach dem Frühstück packe ich meinen Rucksack mit der Kameraausrüstung, nehme das Stativ aus dem großen Rucksack und mache mich auf in die Stadt. Es ist doch anders als in Tashkent, so sind die Straßen nicht ganz so extrem voll und auch die Temperatur ist angenehmer, auch wenn es kaum kälter ist. Mein erster Stopp ist die usbekische Bank, ich tausche nochmal 100€ um, dieses Mal zum Kurs von 1€ = 9.320 So’m.


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Das Gebäude rechts ist die Verwaltung der Ipoteka Bank, ich nehme an das Hochhaus gehört auch dazu.

Über dem angrenzenden Park weht die Nationalflagge Usbekistans im Wind. Durch den Park komme ich zum städtischen Theater, gerade wird scheinbar für eine Aufführung im freien geprobt. Eine Freilichtbühne ist außerdem aufgebaut, über die Straße hinweg sehe ich die erste blaue Kuppel.


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Lektion 1: Straße überqueren, teilweise wird sich an die Ampeln gehalten und angehalten, in allen anderen Fällen gibt’s für Rechtsabbieger jedoch einen grünen Pfeil, entweder man ist mutig oder beeilt sich, aber manches Mal war schon echt kritisch, nicht nur bei mir selbst.


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Amir Temur Mausoleum, davor das Rukhobod Mausoleum

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Im Hintergrund sieht man schon das Highlight der Stadt

Die Kuppel gehört zum Mausoleum des Amir Temurs, es ist sehr viel los, ich suche einen weiteren Eingang und so laufe ich zunächst durch den angrenzenden Stadtteil, ein kleiner Junge rennt mit einem Drachen über die Straße, leider bleibt diese hängen und reißt ab, ich hebe ihn auf und gebe ihn dem Jungen, der sich mit einem Lächeln bedankt. Durch die Straßen schlendernd erreiche ich den hinteren Eingang des Geländes, in Ruhe kann ich einige Fotos machen, bevor es weiter geht.


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Die Sonne knallt bereits recht stark nieder, es sind inzwischen wieder um 23 Grad. Durch den Amir Temur Park geht’s Richtung Registon, was so viel wie Platz aus Sand bedeutet. Ich schaue mich zunächst außen um, bis mich einer der vielen Securityguards anspricht, ob ich ein Ticket hätte. Natürlich hatte ich noch keines, wieso sollte ich sonst auch von Außen Bilder machen?


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Das Tor wird geöffnet und ich zu einem weiteren Herrn gebracht, der mir ohne ewiges anstellen ein Ticket für 40.000 So’m verkauft (ca. 4,30€). Das Ticket gilt den ganzen Tag. Es ist doch recht voll, man sollte sich allerdings genug Zeit lassen um alles zu sehen. Zwischendurch treffe ich den Franzosen wieder, nach einer kurzen Unterhaltung und dem betreten eines weiteren Platzes trennen sich unsere Wege wieder.


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Ich werde von einem jungen Mädchen angesprochen, ob ich Russische spräche, Rusky no, English. So bekomme ich eine sehr interessante Erklärung über das Webhandwerk auf Englisch, alle Teppiche und Tücher in dem Raum sind Handgemacht, jeder Stoff fühlt sich anders an.


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Der Frühling kommt

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Ich kaufe ein kleines Stück für 15.000 So’m. Und schaue mich weiter im Registan um.

Fortsetzung folgt im nächsten Beitrag…
 

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Samarkand Sonntag Teil 2

Ein Goldkämmerchen

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In einem anderen Raum ist ein kleines Museum aber auch wieder ein Teppichhandel untergebracht

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Noch ein paar Detailaufnahmen

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Ich verbringe gute drei oder vier Stunden in der Anlange bevor ich mir auf dem Rückweg zum Hostel etwas zu essen kaufe (ca. 60 Cent) und verlasse am Abend nach einem Schläfchen nochmal das Zimmer.


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Leider ist der Registon nicht bei Nacht beleuchtet, sehr schade, die Lampen im Boden sind also nur zu Zierde. Den Rückweg mache ich vorbei am Mausoleum, welches sehr schön ausgeleuchtet wird und wo nichts mehr los ist.

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Auch hier ist alles sehr detailliert gestaltet

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Theater bei Nacht

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Bevor es zum Hostel geht komme ich noch an seiner großen Statue vorbei. In einem kleinen Bistro esse ich noch was (ca. 4€). Damit neigt sich auch der zweite Tag in Usbekistan dem Ende.
 

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Eine Frage: du wechselt Geld.
Kann man da kein Geld am Geldautomaten ziehen?

wenn du einen findest, der gut bestückt ist, ich habe mich darauf eingestellt Bargeld zu wechseln, da ich vorher oft gehört/gelesen habe, dass man an Automaten nur USD bekommt oder die Automaten nicht genug Geld haben. Ich stand in den Banken nie mehr als 3 Minuten an, es geht schnell und unkompliziert.

Wenn du Geld zurücktauschen musst / willst, brauchst du die Quittung vom Wechseln. Ausweis/Pass ist beim Tauschen nicht nötig.

Wenn Kreditkarten am Automaten akzeptiert werden, ist es zu 99% die Visa oder UnionPay

In manchen Hotels in Tashkent stehen auch Automaten, welche mit USD bestückt sein sollen. Die wenigsten Hotels außerhalb Tashkents nehmen Kreditkarten, wenn dann eher UnionPay bzw. Uzcard
 
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07.02.2015
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wenn du einen findest, der gut bestückt ist, ich habe mich darauf eingestellt Bargeld zu wechseln, da ich vorher oft gehört/gelesen habe, dass man an Automaten nur USD bekommt oder die Automaten nicht genug Geld haben. Ich stand in den Banken nie mehr als 3 Minuten an, es geht schnell und unkompliziert.

Wenn du Geld zurücktauschen musst / willst, brauchst du die Quittung vom Wechseln. Ausweis/Pass ist beim Tauschen nicht nötig.

Wenn Kreditkarten akzeptiert werden, ist es zu 99% die Visa oder UnionPay

Um die Wartezeit ging es mir nicht.
Ich würde nicht so gerne so viel Euros in Bad mit nehmen.

Aber in Baku ging es uns auch so, dass der Automat am Flughafen nicht bestückt war, aber wir hatten einen im Hotel, das war praktisch.

Ist es möglich die Währung in DE zu bekommen, also vorher zu tauschen?
 

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Um die Wartezeit ging es mir nicht.
Ich würde nicht so gerne so viel Euros in Bad mit nehmen.

Aber in Baku ging es uns auch so, dass der Automat am Flughafen nicht bestückt war, aber wir hatten einen im Hotel, das war praktisch.

Ist es möglich die Währung in DE zu bekommen, also vorher zu tauschen?


unwahrscheinlich. Zumindest habe ich bisher noch nichts gehört, die Währung außerhalb zu bekommen.

Es wäre möglich in den großen Banken in Tashkent per Visa/Master über USD zu tauschen, ich weiß nicht wie schlecht der Kurs dafür sein sollte und dazu kommen noch 3% Gebühren. Ein doppelter Verlust. Dann lieber € in Bar mitnehmen, und ich hatte mehr als genug dabei.

Die Online auffindbaren Kurse von 1€ = 9.600S habe ich nirgends bekommen, aus 1€ wurde 9.310, 9.320 und 9.390 bei den drei Malen, die ich gewechselt habe. Rücktausch war immer >9.500S -> 1€ angeschlagen

am 19. März waren die Kurse in TAS am nationalen Terminal folgende

BuySell
USD8.3508.430
EUR9.3909.580
GBP11.00011.200
CHF8.2808.450
JPY74,576,0


Neue Scheine 50/20/10 (ohne Macken) wurden problemlos angenommen.
 
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unseen_shores

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30.10.2015
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Trans Balkan Express
Dies ist Zentralasien. Und war lange Zeit eines der restriktivsten autoritären politischen Systeme weltweit, was dann auch die Abstinenz von Straßenständen teilweise erklärt (s. auch Minsk sowie Aschchabad)

Wie ist denn die aktuelle Situation in Taschkent? Ich war in der Zeit nach "Andijan" nicht mehr in Usbekistan, weil man bestimmte Projekte nicht mehr im Land haben wollte. Im Jahr 2004 gab es in der Innenstadt von Taschkent noch jedem Menge Stände, an denen man sich mit ausgezeichneten Schaschliks versorgen konnte. Vom Duft des gebratenen Fleischs in den Straßen kann ich heute noch schwärmen. Dass die Melonenverkäufer in Buchara und die Märkte in Samarkand verdrängt wurden, hat man schon im Bericht von HON/UA gesehen und war wohl dem Misstrauen des Regimes gegen Händler geschuldet.
 

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Wie ist denn die aktuelle Situation in Taschkent? Ich war in der Zeit nach "Andijan" nicht mehr in Usbekistan, weil man bestimmte Projekte nicht mehr im Land haben wollte. Im Jahr 2004 gab es in der Innenstadt von Taschkent noch jedem Menge Stände, an denen man sich mit ausgezeichneten Schaschliks versorgen konnte. Vom Duft des gebratenen Fleischs in den Straßen kann ich heute noch schwärmen. Dass die Melonenverkäufer in Buchara und die Märkte in Samarkand verdrängt wurden, hat man schon im Bericht von HON/UA gesehen und war wohl dem Misstrauen des Regimes gegen Händler geschuldet.

"Jede Menge Stände" habe ich in Tashkent vermisst, auch der Markt hat jetzt nicht viel "neues" geboten. Stände mit warmen Essen oder getrockneten Früchten, Nüssen oder Gewürzen gab's allerdings an einigen Ecken in den anderen Städten.
 
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reisehaile

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01.09.2014
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Danke für deinen Bericht, hast dir ein wirklich schönes Reiseziel ausgesucht.
Zum Thema Geldwechsel, wir haben es einige mal in Usbekistan so gemacht das wir beim Souvenirs kaufen mit Euro bezahlt haben und dann das Restgeld in Som erhalten haben.
P.S. der Registan war letztes Jahr Abends beleuchtet
 

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Danke für deinen Bericht, hast dir ein wirklich schönes Reiseziel ausgesucht.
Zum Thema Geldwechsel, wir haben es einige mal in Usbekistan so gemacht das wir beim Souvenirs kaufen mit Euro bezahlt haben und dann das Restgeld in Som erhalten haben.
P.S. der Registan war letztes Jahr Abends beleuchtet

Danke

Euro war so erst im Dutyfreeshop angegeben. Habe ihn aber auch nicht vermisst ;)

In welcher Jahreszeit warst du denn da? könnte mir vorstellen, dass man es Saisonabhängig macht
 

herward1

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Wird da nicht mehr Geld (zu deutlich günstigerem Kurs) auf der Straße /in Geschäften gewechselt ?
 

Hene

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Wird da nicht mehr Geld (zu deutlich günstigerem Kurs) auf der Straße /in Geschäften gewechselt ?
Schwarzmarkttausch, falls du das meinst, gibt es seit einiger Zeit nicht bzw. lohnt nicht mehr. Der Sum wurde mehrfach abgewertet und Bank- und Strassenkurs sind jetzt gleich.
 

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Wird da nicht mehr Geld (zu deutlich günstigerem Kurs) auf der Straße /in Geschäften gewechselt ?

Die Zeiten sind vorbei. Es gibt eigentlich keinen Schwarzmarkt mehr, als es den noch gab war der Kurs um 4.000-5.000 in den Banken. Den hat man damit verdrängt indem man die Kurse angeglichen hat (wohl in den letzten 2 Jahren).

Inzwischen ist es so, solltest du auf der Straße Geld wechseln gibt es, solltest du einem der wohl vielen Zivilermittler in die Arme laufen, eine saftige Strafe, indem alles eingezogen wird was gewechselt wurde.
 
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Hene

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Wie ist denn die aktuelle Situation in Taschkent? Ich war in der Zeit nach "Andijan" nicht mehr in Usbekistan, weil man bestimmte Projekte nicht mehr im Land haben wollte. Im Jahr 2004 gab es in der Innenstadt von Taschkent noch jedem Menge Stände, an denen man sich mit ausgezeichneten Schaschliks versorgen konnte. Vom Duft des gebratenen Fleischs in den Straßen kann ich heute noch schwärmen. Dass die Melonenverkäufer in Buchara und die Märkte in Samarkand verdrängt wurden, hat man schon im Bericht von HON/UA gesehen und war wohl dem Misstrauen des Regimes gegen Händler geschuldet.
Andijan war auch der Anstoss für einige "Neustrukturierungswellen" in der Taschkenter Innenstadt. So wurden z.B. auch zahlreiche Alleebäume, meistens schattenspendende Platanen, an neuralgischen Punkten der Stadt gefällt. Macht mutmassliche Oppositionskundgebungen in der glühenden Hitze fast unmöglich. (Im russischen Slang ist ja z.B. "Taschkent" ein geflügeltes Wort für "grosse Hitze".)

Auf dem Chorsu-Basar und auf den anderen zentralen Märkten gibt es aber noch Abteilungen für Shashlyk, Plov usw.
 
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Montag, 18. März 2019

Endlich mal wieder ausgeschlafen. Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen und ziehe los, heute will ich ein bisschen tiefer in die Stadt eintauchen und weiteres hinter dem Registon erkunden — so der Plan.

Nach dem ich das Hostel verlassen habe und am Theater vorbeilaufe, komme ich an einigen Personen vorbei, plötzlich fragt mich eine junge Frau, wo ich denn herkäme, als sie „Germany“ hört, funkeln ihre Augen „Oh Deutschland, ich lerne deutsch“. Sie fragte, ob sie mich begleiten könne, gerne doch. Sie fragte vieles und erklärte mir einiges, sie sei Lehrerin an einer Schule außerhalb der Stadt für usbekische Literatur, deutsch und englisch. Sehr interessant. Wir kamen zunächst am Registon vorbei, und es war wie leer gefegt im Vergleich zum Vortag.


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Wir kamen an der Statue des ersten Präsidenten nach der Unabhängigkeit vorbei zur Bibi-Khanum-Moschee, auf der anderen Straßenseite steht ihr Mausoleum.

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Die Gräber der Kinder

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Es ist schon faszinierend, wie solche Bauwerke über die Jahrhunderte überdauerten, heute sind sie die Wahrzeichen der Stadt. Der Eintritt belief sich auf 25.000 So’m für mich, bzw. 2.000 für sie. Ein krasser Unterschied? Für Einheimische ist einiges viel günstiger, dazu zählen Museumsbesuche, aber auch Taxifahrten, denn ohne Russisch oder Usbekisch ist verhandeln Glückssache.. Vor Ort bekomme ich noch einige Erklärungen übersetzt, es kostet weitere 25.000, die ich gerne bezahle. Mittlerweile weiß ich nur noch, dass der Koran beim Gebet in der Mitte des Platzes in die Buchstütze gelegt wurde.


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Als nächstes kamen wir am Siyob Markt vorbei, heute ist quasi geschlossen, Montags wird renoviert, wenige Verkäufer sind anwesend, ich werde mit lokalen Süßigkeiten überhäuft, leider kann ich nichts davon kaufen, da es bei der Temperatur zu schnell schmelzen würde. Allerdings ist der weiße Nougat mit Nüssen (bei uns als türkischer Honig bekannt) sehr viel leckerer als der bisher bekannte. Wir müssen weiter, meine Begleitung hat um 14 Uhr Unterricht.

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Nächster Stopp ist die Hazrat Khizr Moschee, in welcher sich das Mausoleum des Präsidenten befindet, an seinem Geburtstag, so die Erklärung, ist Nationalfeiertag. Hier herrscht Fotografieverbot, ob die Bilder was geworden sind?

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Ausblick

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Es ist halb Eins und langsam kommt der Hunger, wir nehmen ein Taxi zurück in die Stadt, in einem Restaurant namens Manhattan (es ist nur unweit vom Hostel gelegen) gehen wir usbekisch essen. Jetzt gehe ich zum 4. Mal in Usbekistan essen und habe noch nicht die Chance gehabt, das Nationalgericht „Plov“ zu probieren, entweder hat man es nicht oder es ist schon „aus“.

Wir teilen uns eine Portion Schaschlik, dazu gibt es Salat und Brot. Es war sehr lecker und sättigend. Ich hätte sie gerne eingeladen, aber bevor ich irgendwas sagen konnte hörte ich sie schon „ich bezahle“. Das nennt man wohl usbekische Gastfreundschaft. Wir nehmen wieder ein Taxi, da meine Begleitung langsam zur Schule muss.
Ich werde noch an den Shohizinda-Nekropolen rausgelassen, bevor sich unsere Wege wieder trennen. Wir bleiben über Telegram in Kontakt. Es ist mal wieder wahnsinnig diese sechsspurige Straße zu überqueren. Nach ein paar Stufen bezahle ich den Eintritt, es kostet 15.000 So’m.


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Auch hier wieder sehr schöne Muster auf den Türen (erinnert mich an Zanzibar)

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Ein Mausoleum ist schöner gestaltet als das andere. Nur das „unbekannte“ ist schlicht weiß. Die Menschen legen teilweise Geld auf die Särge, moderne Opfergaben? Nach einigen Fotos mache ich mich langsam auf den Weg zurück, unterwegs nehme ich mir noch auf dem kleinen Basar etwas zu essen für abends mit (ca. 50 Cent).

Draußen sind noch Ruinen eines Badezimmers (Hammom) aus dem 15. Jahrhundert

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Am Registan hole ich noch ein paar Fotos nach, die am Vortag leider nichts geworden sind. Am Hostel frage ich noch nach einem Taxi für zweieinhalb Stunden vor meinem Flug. In der Küche lerne ich noch zwei Holländer kennen, sie haben sich das Ziel gesetzt von Breda innerhalb von einem Jahr nach China zu radeln. Das wäre nun wirklich nichts für mich, aber viel Glück. Ich fragte noch nach einem Bahn-Ticket-Büro in der Nähe, leider wisse man keines, so schaue ich noch kurz bei Maps nach dem Weg und mache mich die fünf Kilometer zu Fuß zum Bahnhof. Ich hätte natürlich auch ein Taxi nehmen können, aber ich habe doch Zeit.


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Den Bahnhof erreiche ich im Sandsturm nach guten 45 Minuten. Ein heftiger Wetterumschwung. Der Bahnhof ist eingezäunt und nur über zwei Security Check-Points zu betreten. Ich erkundige mich nach einem Ticketoffice und werde auf die andere Seite geschickt. Nach einer weiteren Nachfrage stehe ich vor drei Schaltern, zwischendurch lerne ich noch einen Japaner kennen, der verzweifelt versucht ein Ticket zu kaufen.


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Lektion 2: Zugtickets und Beamte: Von Schalter 1 nach 3 nach 2. Bei 2 nicht aufgeben, der Typ ist zwar nicht der hellste gewesen, aber irgendwann nach gefühlten 20 Versuchen habe ich meine vier Zugtickets, wovon ich eines eigentlich stornieren wollte, da ich die Strecke später in einer höheren Klasse gebucht habe. Nun wollen wir den armen Mann nicht noch mehr überfordern und bedanken uns und schreiben die 5€ ab. Zugtickets sollte man am besten online bei der Usbekischen Eisenbahn kaufen, die Seite ist auch auf Englisch verfügbar, allerdings muss man die Städte per Copy+Paste nehmen, da sie sonst nicht gefunden werden. Die Bestellnummern online bringen schlicht nichts. Mit dem Screenshot der Bestellungen und ein wenig auf die Nerven gehen klappt es dann auch. Für die Züge zwischen Samarkand und Tashkent sowie teilweise nach Buchara sind auch eTickets verfügbar, welche man Zuhause ausdrucken kann.

Die Züge werden ca. 3 Wochen vor Abfahrt online freigeschaltet (Ausnahme Afrosiyob 2 Wochen), manche Buchungsklassen werden erst geschaltet, wenn die niedrigsten Klassen ausverkauft sind. Besonders die Schnellzüge sind recht flott ausverkauft. Vor Ort sollte man entweder viel Zeit mitbringen oder großes Glück haben. Dem Japaner wurde gesagt, dass das nächste Ticket nach Buchara erst in 5 Tagen verfügbar sei. Wir machen uns gemeinsam auf den Rückweg in die Stadt, sein Hotel ist doch ganz in der Nähe.

Beispiel eines Zugtickets für die 3. Klasse (Platskart, Großraumliegewagen)

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Lektion 3: Öffentliche Verkehrsmittel nutzen? Es gibt öffentliche Verkehrsmittel, meist Bus oder Sammeltaxi, aber auch Straßenbahnen. Man braucht kein Ticket beim Fahrer kaufen, es gibt einen Fixpreis, der in jedem Verkehrsmittel bezahlt werden muss, egal wie lang die Strecke ist. In Samarkand kostet dies bspw. 1200 So’m (vgl. 1€ = 9.300 So’m). In den Straßenbahnen kommt nach jedem Halt ein Ticketverkäufer rum, man sollte das Geld möglichst passend haben. In den Bussen legt man die 1.200 So’m einfach dem Fahrer hin, bevor man aussteigt.

Den Rest gingen wir zu Fuß bevor sich unsere Wege trennten, wünschte ihm noch viel Glück und eine gute Weiterreise. Habe ihm noch seat61 für weitere Reisen ans Herz gelegt. Im Hostel angekommen, staunte ich nicht schlecht über den Schritte-Stand von umgerechnet 15 km. Genug für heute. Ich suche noch Sachen für die nächsten Tage raus und verstaue sie besser zugänglich im Rucksack, dann wird nochmal alles eingepackt, die Zugtickets nochmal studiert, da es nicht ganz eindeutig zu erkennen ist, und Geld gezählt. Ich schreibe noch eine Mail an eines der nächsten Hotels, um einen außergewöhnlichen Ausflug zu bestätigen.

Bild vom Amir Hostel und der weiße Lada hatte mich am Samstag am Airport abgeholt

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Mein Taxi kommt in wenigen Stunden und so mache ich die verbleibende Zeit durch. Wie ich nächtliche Abflüge hasse. Manchmal geht’s halt nicht anders.
Es war doch ein sehr schöner Tag, besonders durch diese zufällige Begegnung. Allerdings habe ich noch längst nicht alles von Samarkand gesehen. Leider reicht die Zeit dazu nicht.
 

Hene

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"Ich hätte sie gerne eingeladen, aber bevor ich irgendwas sagen konnte hörte ich sie schon „ich bezahle“. Das nennt man wohl usbekische Gastfreundschaft."

Hast Du eine Vorstellung, was Lehrerinnen so verdienen in Usbekistan? Ich hoffe, Du hattest wenigstens ein kleines Geschenk für sie, dafür, dass sie Dich den ganzen Tag rumgeführt hat.