[Bilderschau] Groundhopping in Grönland / Fußball im Eis

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Zinni

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Zwischen zwei Urlauben von mir (am Dienstag geht es wieder los) etwas Kurzes für unsere Fußball- und/oder Grönland-Freunde:

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Fußball und Groundhopping ist mein Leben! Nach Besuchen von Stadien in Burkina Faso, Kirgisistan und der Mongolei fehlte mir von den großen Fußballnationen nur noch Grönland, und das wollte ich unbedingt umsetzen. Nach Erwerb von teurer arktischer Expeditionsausrüstung und jahrelangem Eistraining unter erschwerten Bedingungen war es endlich soweit, mein Traum sollte in Erfüllung gehen!

Nein, Quatsch. Nach dem Abstieg meiner Lieblingsmannschaft in die Niederungen der vierten Liga war ich schon lange nicht mehr in einem großen Stadion. Ich bin an Fußball interessiert und verfolge das Geschehen, aber nur eine Reise zu einem Spiel bei dem ich nicht einmal weiß zu wem ich halten soll würde ich nicht machen.

Da ich an keinem Fußballplatz vorbei gehen kann ohne einen Blick darauf zu werfen sah ich beim meinen vierzehn Besuchen in Grönland einige kuriose Spielstätten:

Uummannaq

Im Norden des Landes war einer der Strafräume unbespielbar:

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und am anderen wurde fleißig Elfmeter geübt (na ja es waren eher nur fünf...):

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Ilulissat

Im Westen in der Stadt der Eisberge ist der Platz von Felsen umgeben:

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Platz für eine Erweiterung ist vorhanden:

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aber im Winter unbespielbar:

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Ittoqqortoormiit

Im Osten waren die Spieler froh überhaupt eine eisfreie Fläche gefunden zu haben:

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Nanortalik

Im Süden durfte auch ein Hund mitspielen, der sich wie die jungen Spieler über das Tor freute:

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Qaqortoq

Nachdem ich in Qaqortoq (auch im Süden gelegen) von einer wunderschönen Bootstour zu faszinierenden Eisbergen zurück in den Ort gebracht wurde, erwähnte der Bootsführer dass an diesem Abend ein Fußballturnier in dem Stadion des Ortes ausgetragen wird. Ich wurde hellhörig, und nahm mir einen Besuch vor. In 2009 entstand der erste Kunstrasenplatz des Landes der am 13. September 2010 eingeweiht und von Joseph S. Blatter an den Grönländischen Fußballverband GBU übergeben wurde. Die Kosten von USD 500.000 wurden größtenteils durch das FIFA Goal-Projekt übernommen. Wettbewerbsspiele darf der Verband allerdings immer noch nicht durchführen, obwohl bislang immer der fehlende Platz die Begründung war. Nun ist die Voraussetzung die Existenz eines souveränen Staates und dessen Anerkennung durch die UNO.

Der Aufstieg war etwas mühevoll, der Platz liegt erhöht und ist in Felsen eingebettet:

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Nun konnte ich verstehen warum UEFA & Co Grönland nicht bei den Qualifikationsspielen dabeihaben wollen. Ich kann mir beileibe auf diesem Platz kein Länderspiel vorstellen. Das Gras konnte sich sehen lassen, nur Drumherum gab es nichts, keine Tribüne oder gar Absperrungen. Die Sicherheitsbeauftragten der Gästemannschaften dürften bereits bei der Planung graue Haare bekommen. Ich entdeckte keine Umkleidekabinen oder ähnliches, vielleicht wird beim Nachbarn geduscht und umgezogen.

Ich betrachtete mir eine kurzweilige Halbzeit des ersten Spiels des Turniers an (bei dem ich nicht wusste um was es überhaupt ging). In der ersten Minute passierte bereits einiges, das Video dauert 36 Sekunden:



Die besten Spieler des Landes werden eher nicht dabei gewesen sein, dafür waren einige Spieler zu beleibt und/oder nicht mehr im besten Fußball-Alter.

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Ich verließ gut gelaunt und zufrieden die Anlage. Der Kurzbesuch hatte Spaß gemacht und es war sehr interessant wie unter arktischen Bedingungen Fußball gespielt wurde.

Takuss! (Grönländischer Abschiedsgruß)