ist Transit rechtlich definiert und geregelt? ist es ein Fall von Pech gehabt oder IDB?

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albben

Reguläres Mitglied
03.04.2020
28
0
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Gibt es allgemeine rechtliche Regelungen in der EU wann es sich um einen Transit handelt und wann nicht?

und müssen für einen Transit zwingend beide Flüge auf einem Ticket sein?

Ich hatte am Donnerstag ein paar Schwierigkeiten und die Frage ist jetzt ob LOT die Beförderung berechtigt verweigert hat oder nicht.
Das ist passiert:
Ich bin am DOnnerstag mit dem ersten Flug nach Warschau geflogen danach hätte es mit dem Flug LO537 nach Budapest gehen sollen beide Flüge befanden sich auf einem Ticket.
Ziel der ganzen Operation war es einen Datenträger von einem Kollegen zu bekommen.
Der eigentliche Rückflug war für den nächsten Tag mit LO536 am Mittag geplant.
Ursprünglich war die normale Einreise und die Übernachtung in einem Hotel geplant, das war dann wegen der aktuellen Lage nicht mehr möglich auch weil die Polizei die vorherige Genehmigung der Einreise abgelehnt hatte.

Unabhängig davon haben aber ungarische Behörden bestätigt dass der Transit weiterhin möglich ist.

Um eine unbequeme Übernachtung im Flughafen Budapest zu vermeiden habe ich dann ein neues Ticket für wenig Geld mit dem Flug LO538 also dem direkten Returnflug gebucht.

Die Idee war, der Kollege warte im Bereich des Gates drückt mir die Datenträger in die Hand ich steige ein und fliege wieder zurück sollte das nicht funktionieren hätte es den nächsten gebuchten Flug am nächsten Mittag gegeben es wäre also nicht nötig gewesen in Ungarn die Einreise zu machen.

Jetzt hat LOT aber am Gate die Beförderung verweigert mit dem Hinweis ich könnte die nötige Einladung nicht vorlegen.
Auf den Hinweis dass ich ja gar nicht einreisen will sondern nur als Transit-Passagier unterwegs bin und beide Bordkarten für die Rückflüge vorgelegt habe wurde damit reagiert das die Frau am Gate telefoniert hat.
Am Ende blieb es dabei und ich konnte nicht in den Flug LO537 einsteigen.

Ich habe dann in Warschau übernachtet der Kollege hat einen ungarischen Freund gefunden der mir am nächsten Tag den Datenträger gebracht hat und als Staatsbürger wieder zurück reisen konnte.
Weil natürlich LOT wegen dem fehlenden Flug des Rückflugtickets das ganze Ticket als ungültig eingestuft hat konnte ich natürlich auch nicht mehr den zweiten Flug zurück nach Deutschland nutzen.

Am Ende war das nicht das riesige Problem weil ich noch eine Fahrkarte mit dem Eurocity bekommen und für 40 Euro damit nach Berlin fahren konnte.

Wie ist jetzt das ganze rechtlich zu bewerten?
war es denn überhaupt korrekt mir in Warschau den Flug nach Budapest zu verweigern?

Da der Schaden jetzt in Geld eher gering ist lohnt der Anwalt eher nicht.
Es sind rund 110 Euro für das Ticket wovon der erste von vier Flügen genutzt wurde dann der einzelne Rückflug Budapest - Warschau für knapp 70 Euro die 40 Euro für den Zug und knapp 30 Euro für das Hotel in Warschau und wenn man Pfennigfuchser ist noch je einen knappen Euro für den Bus vom Airport zum Hotel und von dort zum Hauptbahnhof.

Dann komme ich da auf rund 250 Euro an Schaden in Geld + das mich die Sache ein drittel mehr vom Freitag gekostet was sich ja aber nicht in Geld umrechnen lässt.

Ist das jetzt schon ein involuntary denied boarding oder einfach mein Pech?
Und war es eigentlich in Ordnung das Lot nur weil man einzelne Flüge vom Ticket ausfällen lässt das ganze Ticket für ungültig erklärt?
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.965
2.395
Ein Transit ist A > B > C. Habe ich richtig verstanden, dass du A > B > A geplant hattest, also einen Return?
 

DUSZRH

Erfahrenes Mitglied
04.11.2018
1.846
1.237
Ich habe dann in Warschau übernachtet der Kollege hat einen ungarischen Freund gefunden der mir am nächsten Tag den Datenträger gebracht hat und als Staatsbürger wieder zurück reisen konnte.
Weil natürlich LOT wegen dem fehlenden Flug des Rückflugtickets das ganze Ticket als ungültig eingestuft hat konnte ich natürlich auch nicht mehr den zweiten Flug zurück nach Deutschland nutzen.

Am Ende war das nicht das riesige Problem weil ich noch eine Fahrkarte mit dem Eurocity bekommen und für 40 Euro damit nach Berlin fahren konnte.

Wie ist jetzt das ganze rechtlich zu bewerten?
war es denn überhaupt korrekt mir in Warschau den Flug nach Budapest zu verweigern?

Da der Schaden jetzt in Geld eher gering ist lohnt der Anwalt eher nicht.
Es sind rund 110 Euro für das Ticket wovon der erste von vier Flügen genutzt wurde dann der einzelne Rückflug Budapest - Warschau für knapp 70 Euro die 40 Euro für den Zug und knapp 30 Euro für das Hotel in Warschau und wenn man Pfennigfuchser ist noch je einen knappen Euro für den Bus vom Airport zum Hotel und von dort zum Hauptbahnhof.

Dann komme ich da auf rund 250 Euro an Schaden in Geld + das mich die Sache ein drittel mehr vom Freitag gekostet was sich ja aber nicht in Geld umrechnen lässt.

Ist das jetzt schon ein involuntary denied boarding oder einfach mein Pech?
Und war es eigentlich in Ordnung das Lot nur weil man einzelne Flüge vom Ticket ausfällen lässt das ganze Ticket für ungültig erklärt?

Sie hätten dich zumindest zum Ausgangsort zurückbringen müssen meines Wissens nach.
 

sweet

Erfahrenes Mitglied
25.02.2014
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Ui, ein sehr interessanter Fall für die Forenanwälte.
Darf eine Airline einem den Transport versagen auf der Grundlage, dass man in dem Zielland gar nicht einreisen darf, wenn man gar nicht einreisen möchte sondern sofort wieder zurückfliegen will?
Ist es relevant ob es dafür auf einem Ticket sein muss oder split sein darf?
Oder anders: darf die Airline einem (egal ob split oder transit) den Transport untersagen, wenn das finale Ziel (=final destination) des gebuchten Tickets der Passagier nicht einreisen darf oder darf die Airline den Passagier abweisen aus wirtschaftlichen Interesse da bei Einreiseverbot der Passagier auf Kosten der Airline wieder rücktransportiert wird.

Wenn die Airline einen nicht abweisen darf, dann wären da ja ganz neue Möglichkeiten machbar:
Passagier vergisst vorher sein ESTA zu beantragen, macht es noch schnell am Flughafen, Genehmigung dauert aber dafür heutzutage paar Stunden - Tag(e).
Stand aktuell: Airline lässt den Passagier nicht fliegen.
falls Änderung: Airline lässt Passagier fliegen, Passagier hat nach dem 7-12h Flug in die USA entweder ESTA Genehmigung erhalten oder bleibt solange im Wartebereicht vor der immigration bis die email mit der ESTA Genehmigung da ist :D
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
Die Sache ist von ungarischer Seite recht einfach:

Auswärtiges Amt DE meinte:
Seit dem 1. September 2020 gelten für Ungarn neue Einreisebestimmungen. Eine Einreise ist für u.a. Deutsche dann grundsätzlich nicht mehr möglich. In dem Zusammenhang führt Ungarn zunächst bis 31. Oktober 2020 auch wieder EU-Binnengrenzkontrollen durch.

Und trotz der Grenzkontrollen kommt der Flug aus WAW weiterhin im Schengenbereich an, wo es keinen "Transit" mehr gibt, sondern man per Zwangslenkung zur Passkontrolle und dann zum Ausgang geleitet wird.

Hinzu kommt noch, daß
Durch- und Weiterreise
Transit durch Ungarn ist nur auf den dafür bestimmten Korridorrouten möglich.

Und selbst, wenn er auf seinem Recht, als Geschäftsreisender einreisen zu dürfen bestanden hätte, dann hätte er nicht am selben oder nächsten Tag den Flug zurück nehmen können, da er nach der Einreise erst einmal 10 Tage in Quarantäne muß.

Rein sachlich war es daher von LOT korrekt, ihn nicht fliegen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

albben

Reguläres Mitglied
03.04.2020
28
0
Dazu passt aber nicht die Auskunft von Ungarischen Behörden die anfang der Woche mitgeteilt haben wenn man nur umsteigt wäre das kein Problem?

Aber ok dann sind wir noch bei dem Punkt mit dem Rückflug.

Ach und eure Fantasie ist echt genial Leute aber wenn es so ein Geheimding gewesen wäre hätte ich natürlich einen falschen Diplopass in der Tasche gehabt damit hätte es bestimmt geklappt.
 

planesandstuff

Erfahrenes Mitglied
08.01.2018
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54
HAM
Wenn die Airline einen nicht abweisen darf, dann wären da ja ganz neue Möglichkeiten machbar:
Passagier vergisst vorher sein ESTA zu beantragen, macht es noch schnell am Flughafen, Genehmigung dauert aber dafür heutzutage paar Stunden - Tag(e).
Stand aktuell: Airline lässt den Passagier nicht fliegen.
falls Änderung: Airline lässt Passagier fliegen, Passagier hat nach dem 7-12h Flug in die USA entweder ESTA Genehmigung erhalten oder bleibt solange im Wartebereicht vor der immigration bis die email mit der ESTA Genehmigung da ist :D

Ist zwar OT, aber gerade ESTA ist doch lediglich die Erlaubnis einen Flug mit Zielflughafen in den USA zu besteigen. Es ist ja gerade kein Visum oder eine Einreiseerlaubnis, sondern eher ins Leben gerufen worden um das unerkannte Boarding von Terroristen auf Flügen in die USA zu verhindern.
 
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Reaktionen: rainer1

L4ibsch

Erfahrenes Mitglied
22.03.2010
482
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Die Sache ist von ungarischer Seite recht einfach:

.. und trotzdem von Dir falsch dargestellt. Nicht, daß ich es empfehlen würde, aber Transit in BUD ist möglich und explizit erlaubt, auch weil die internationalen Flughäfen Teil der Korridorrouten sind. Transit in BUD bedeutet aktuell aber, daß man airside bleiben muß. Quelle: BUD Flughafen.

Der OP hatte aber wie bereits oben erwähnt in BUD keinen Transit und wurde daher korrekt abgewiesen. Ein Weiterflug nach FRA, MUC oder AMS hätte ihm hingegen nicht grundsätzlich verwehrt werden dürfen.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
.. und trotzdem von Dir falsch dargestellt. Nicht, daß ich es empfehlen würde, aber Transit in BUD ist möglich und explizit erlaubt, auch weil die internationalen Flughäfen Teil der Korridorrouten sind. Transit in BUD bedeutet aktuell aber, daß man airside bleiben muß. Quelle: BUD Flughafen.

Der OP hatte aber wie bereits oben erwähnt in BUD keinen Transit und wurde daher korrekt abgewiesen. Ein Weiterflug nach FRA, MUC oder AMS hätte ihm hingegen nicht grundsätzlich verwehrt werden dürfen.

Du hast gesehen, daß der Thread vom Oktober ist?

Damals war zwar auf dem Papier Transit in BUD möglich. De Facto hat man aber alle ankommenden Passagiere per Zwangsrouting zur Passkontrolle geführt.

Daß der TO zudem keinen richtigen Transit A-B-C hatte sondern A-B-A fliegen wollte, kam dann noch dazu.