Mietwagenpreise Schweden 2021: Was ist da los?

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taxtasy

Aktives Mitglied
10.01.2010
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Hallo zusammen, gehen wir mal davon aus, dass die Impfungen kommen und wir schon mal jetzt stornierbar bisschen was in Schweden buchen. Was mich wundert: Die Preise für Mietwagen 2021 sind ja wohl explodiert. Wir sind seit Jahren dort und bezahlten bislang immer ca. 300-350€ für 2,5 Wochen. Für dieselbe Zeit und Zeitraum sind wir jetzt bei mind. 550€. Hat jmd. eine Erklärung? Gibt es noch Vermieter, die dort ein gutes Angebot machen und von denen ich noch nichts weiß? Danke für eine kurze Info.
 

rcs

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06.03.2009
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München
Generell ist weltweit in ganz vielen Ländern eine extreme Mietwagen-Knappheit zu beobachten.

Ganz schlimm ist es auf Hawaii, wo derzeit ganz massiv der Inlands-Tourismus boomt, nachdem die US-Bürger nun auch wieder ohne Quarantäne und allzu große Fallstricke reisen können. Hier sind auf einzelnen Inseln teilweise mit unter 2-4 Wochen Vorlaufzeit so gut wie keine Mietwagen mehr zu bekommen; in Florida gibt es teilweise ähnliche Bilder.

Aufgrund der Corona-Krise haben die Autovermieter ihre Flotten verkleinert, und jetzt wo eine höhere Nachfrage auf ein knappes Angebot trifft, gehen die Preise spürbar in die Höhe.
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
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Kann da rcs' Antwort nur voll und ganz bestätigen.

Die Mietwagenhersteller haben als Antwort auf ihre angespannte wirtschaftliche Lage bzw. teilweise auch in der geplanten Insolvenz/Restrukturierung die Flotte massiv verkleinert.

Dort wo die Nachfrage zurückkommt, gibt es teils katastrophale Zustände. Check etwa mal die Berichte aus den Boardingarea-Blogs. Da berichten Blogger von Tagesraten bis USD 600, davon, dass überbucht wird und man am Ende nach ewiger Wartezeit am Schalter feststellt, dass man keinen Wagen zur Verfügung hat etc.

USA aktuell wohl am schlimmsten, weil dort die Markterholung sehr weit fortgeschritten ist. Aber auch die deutsche Presse berichtet schon davon, dass die Preise für Mietwagen in Europa stark angezogen haben für den Sommer 2021 und später relativ zu 2019.
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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Habe gestern, da mir die Situation schon länger bekannt war und ich schon länger die Preise am beobachten war (die bisher seit Januar auch nicht billiger wurden), eine stornierbare Backup-Buchung in FCO mit Zahlung 14 Tage vor Anmietung gemacht. Größtenteils richtige Abzocke (Sorry...).

War über Ostern ja auf Mallorca, viele Anmieter waren trotz Tagesraten ab 70-80€ für die kleinste Kategorie komplett ausgebucht (und das auf Mallorca und wirklich viele Flüge gab es nach Mallorca ggü. den früheren Osterferien ja nicht!).

Bei Hertz bei Abholung war das komplette Parkhaus in MDMR/MCMR (Mini), EDMR/ECMR (Economy) und CDMR/CCMR (Compact) LEER - ich habe mit meiner MDMR-Buchung dann abends gegen 21:00 an Karfreitag das letzte sichtbare Auto in Eco (einen Hyundai i20) erhalten, in Compact habe ich kein einziges Fahrzeug mehr gesehen ...

btw.: Der Hyundai i20 wurde am 20.03.2020 (!) von Proacar (deren Lizenznehmer auf den Balearen) eingeflottet und hatte erst 3.800km Laufleistung ... und das nach einem Jahr ... da ich vermute, dass dieses Jahr generell nur wenig neue Fahrzeuge eingeflottet werden, dürfte es generell an den typischen Feriendestinationen in diesem Sommer "krachen", wenn es einen Reiseboom geben sollte.
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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DTM
Haben vor 14 Tagen einen Kleinwagen für Madeira (Ende Juni) gebucht. Hatten Madeira bereits im Sommer 2020 als Ziel anvisiert. Der Preis ist nun eher etwas gefallen und bewegte sich deutlich unter 200 EUR für eine Woche. Auch für eine griechische Insel (Anfang Juni) kann ich keine erhöhten Mietwagenpreise erkennen. Ich vermute, man hält sich noch mit Buchungen zurück. Aber falls die Länder in den nächsten Wochen touristisch tatsächlich öffnen, werden die Preise ganz sicher nicht fallen.
 

CGNFlyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2012
4.622
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Das hängt stark von den Regionen und/oder der Konkurrenz vor Ort ab.
Auf den Kanaren konnte ich bei mehreren Aufenthalten 2020 und 21 trotz vielfach leerer Parkplätze keine signifikante Erhöhung der Preise feststellen. Bei Cicar zahle ich inklusive Vollkasko um die 100€ pro Woche abhängig von der gebuchten Kategorie.
 

taxtasy

Aktives Mitglied
10.01.2010
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Ok. Danke. Alles wohl nicht so einfach mit Corona.
Habe jetzt mal das billigste gebucht, werde aber (wie in den Vorjahren) bei Sonderangeboten dann wieder stornieren und neu buchen. Gibt es spezielle Tipps für Schweden außerhalb der "üblichen Verdächtigen"?
 

Frankieboy

Erfahrenes Mitglied
25.10.2013
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ist zwar USA - habe für eine Woche ORD im August geschaut - geht so ab rund 70 € pro Tag im Kleinwagensegment los. Das habe ich letztes Jahr für das Mustang Cabrio nicht gezahlt. Einfach irre.
 

flyer09

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04.11.2009
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Sixt Deutschland hat heute die Preise im Juli & August DEUTLICH angezogen - selbst die billigen Wochenendmieten von Fr Nachmittag bis Mo Nachmittag sind mit der 0€ SB-Versicherung von Sixt (die günstigeren Alternativen über Kreditkarte bzw. separater SB-Versicherung kenne ich) kaum mehr für unter 200€ zu bekommen, deutschlandweit, für MBMR (also VW Up oder ähnlich) wohlgemerkt...

Europcar und Avis haben es wohl auch festgestellt und ebenfalls die Preise deutlich angezogen.

Muss wohl daran liegen, dass das Yield Management von Sixt glaubt, dass ein riesengroßer Buchungsboom in den nächsten Tagen einsetzt ... ich glaube "Schnäppchen" kann man wohl eher nicht mehr erwarten...

Bei den noch aktuell stattfindenden Pauschalreisen (Mallorca, Kanaren, Dubai) soll es ja auch die Tendenz geben, dass die Leute nun "zahlungsbereiter" sind und überwiegend bessere Hotels am Zielort buchen (d.h. statt 3 dann 4 Sterne, statt 4* nun 5*), da aufgrund der fehlenden Reisen 2020 halt nun die Ersparnisse aus dem letzten Jahr auf den Kopf gehauen werden.

btw. Meine 8-tägige Buchung für Fiumicino (FCO) im Juli bei einem kleinen Vermieter ist irgendwann in den letzten Tagen auch um rund 150€ in "EDMR" (= Economy) teurer geworden. :oops:
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
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Holidu und billiger-mietwagen.de berichten zu den Mietwagenpreisen auf Basis von mehreren Mio. Abfragen über ihre Portale.

Mietwagenpreise in Europa sind durchschnittlich 20% teurer als 2019. In FR sind es nur 14%, in GB dagegen 35%. In Portugal, der Türkei und Dänemark liegen die Preise sogar unter dem Niveau von 2019. Allerdings wird hier ein deutlicher Anstieg erwartet.

Quelle: FAZ Coronaticker auf Basis von AFP Meldung, finde leider keinen stabilen Link.
 

flyer09

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04.11.2009
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Zwar nicht wirklich was neues, aber dennoch durchaus lesenswert zur Mietwagen-Knappheit und dem Buchungsverlauf in den letzten Monaten bzw. in den letzten 2 Wochen: https://www.sunnycars.de/sunny-cars...anstieg-allerdings-auf-noch-niedrigem-niveau/

- 40% der Buchungen in den letzten 2 Wochen in Spanien getätigt (danach folgen Deutschland, Griechenland & Portugal)
- momentaner Durchschnittspreis 370€ (vs. Geschäftsjahr 2017/2018 noch 324€)
- angepeilt in diesem Geschäftsjahr waren 200.000 Buchungen (vermutlich inkl. sunnycars.nl/.ch/.at), momentan steht der Counter bei 71.000 Buchungen
- weiterhin hohe Stornierungsquote
- ein Großteil der Buchungen erfolgt Lastminute < 14 Tage vor Anmietung

Immerhin können die Broker und Vermittler aktuell die geringere Buchungsquote mit einer wohl höheren Provision pro Buchung zumindest anteilsmässig ausgleichen, wenn die Mietwagenpreise gestiegen sind.

Edit: Im Jahr 2019 hatte SunnyCars noch 835.000 Buchungen via sunnycars.de/.nl/.ch/.at.
 
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flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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Guter Artikel heute auf wirtschaftswoche.de:


Dabei gibt es keine Grenzen. „Wir werden so hoch gehen, wie es uns der Markt erlaubt“, sagt Erich Sixt, Gründer und Hauptaktionär des gleichnamigen Vermieters.

Auch spannend - haben die Vermieter sich wohl von Ryanair vor 10-15 Jahren abgeschaut :D
Die Probleme rühren vor allem aus dem merkwürdigen Geschäftsmodell der Autovermieter. Sie lebten bisher auch davon, dass sie im Frühjahr vor der Hauptreisesaison Neuwagen in großen Mengen kauften. Darauf gewährten ihnen die Hersteller angesichts ihrer hohen Überkapazitäten Rabatte von bis zu 40 Prozent – unter anderem, weil damit auch für ihre Ladenhüter die Zulassungszahlen besser aussahen.

Die Wagen überließen die Vermieter dann Urlaubern oder Geschäftsreisenden so lange, bis der Wagen nur noch so viel wert war wie der Kaufpreis. Dann verkauften sie weite Teile der Flotte entweder zurück an Hersteller und Großhändler oder sie vermarkteten sie direkt an Konsumenten. „Damit bekamen die Vermieter die Autos praktisch für lau“, so ein Kenner der Branche."
 

_AndyAndy_

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07.07.2010
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633
.de
Interessant. Die Lage ist zugleich eine Chance für betroffene Regionen, mehr Einnahmen über den ÖPNV zu generieren.
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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Ich war eben ziemlich erschrocken: Für Anfang September ist in der "langen Wochenendrate" die Kategorie JWAR bei Europcar gebucht, habe die Buchung zum Glück bereits am 25.05.2021 abgesetzt, wo die Preise für Buchungen ab Anfang September bei allen Vermietern noch durchgehend niedrig waren (mittlerweile ist auch der September ziemlich hochpreisig in Deutschland bei allen Vermietern).

Habe dann mal geschaut, wie die JWAR-Raten im Winter bzw. Frühjahr/Frühsommer 2022 momentan so liegen... und für meinen am 25.05. bezahlten Preis für JWAR gibt es selbst langfristig bei Europcar Deutschland oft nur MCMR (!), selbst mitten im Winter 2021/2022 bis in den Sommer 2022 hinein. :rolleyes: :oops:

Mal schauen, ob sich hier Europcar im Yieldmanagement völlig verhaut (und dann schon zum Ende des Sommers die Preise auf das Vor-Corona-Niveau purzeln) oder die Buchungssituation schon bis Jahresende (oder sogar darüber hinaus) so angespannt ist, dass die Preise weiter so hoch bleiben.

Selbst Buchbinder und deren eigener Vermittler Global Rent a Car, die durch Fahrzeuge in den Basis-Motorisierungen bis April/Mai 2021 ja nahezu immer preislich das Feld angeführt haben, sind selbst im Oktober und November dieses Jahr erheblich teurer als gewohnt.
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
11.975
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Interessante Zahlen, die SunnyCars im Bezug auf "hohe Mietwagenpreise" vor einigen Tagen veröffentlicht hat:


Feb. 2019: 83.800 Buchungen
Jan. 2022: 57.400 Buchungen
Feb. 2022: 84.400 Buchungen
(Zahlen beziehen sich wohl auf alle Märkte, sie sind u.a. auch in den Niederlanden aktiv)

Es gibt also schon jetzt deutlich mehr Buchungen über SunnyCars für die Zukunft als noch in den Vergleichsmonaten vor Corona.

Auch die durchschnittlichen Buchungswerte gehen (wenig verwunderlich) rauf:

Durchschnittlicher Buchungswert:
Februar 2019: 343€
Januar 2022: 498€
Februar 2022: 529€

Kann natürlich sein, dass die Buchungszahlen geschönt sind und SunnyCars mit diesen Pressemeldungen nur bezwecken will, dass Mietwagen rar sind und jeder sofort buchen soll... allerdings sieht man an den durchschnittlichen Buchungspreisen sehr schön, dass jeder dieses Jahr einfach nur noch raus will und auch gerne tief(er) in die Tasche greift.

Der Laden ist ja schon gut präsent in vielen stationären Reisebüros. Aus den oben genannten Zahlen könnte man vielleicht auch ableiten, dass viele ihre Reise aufgrund schlechter Erfahrungen im Web durch Corona in den letzten Monaten wieder im stationären Reisebüro gebucht haben - dies könnte dazu geführt haben, dass dadurch die effektiven Buchungszahlen bei SunnyCars angestiegen sind.
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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Die Inflation bzw. das momentane Konsumklima schlagen wohl mittlerweile auch voll im Mietwagenmarkt durch. Die Parkhäuser bzw. die Mietwagen-Stationen sind seit Wochen voll mit Mietwagen, bei zahlreichen Zielen gibt es laut SunnyCars-Angaben bereits wieder kräftige Preisreduzierungen gegenüber den letzten Monaten und die Buchungszahlen gehen (zumindest bei SunnyCars) trotz der genannten Preisreduzierungen rasant zurück:

Mai 2022: 63.214 Buchungen
Juni 2022: 49.541 Buchungen (-22% gegenüber dem Vormonat)

Allerdings stieg der durchschnittliche Buchungspreis im Juni nochmal auf 658€, während es im Vormonat (Mai 2022) noch 649€ pro Buchung waren.
 
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