Danke für deine reflektierte Sicht und deinen Erfahrungsbericht. Früher war ja grundsätzlich eh alles besser

Nordstrom und co, will ich nicht sehen und so gesehen ist es fast nicht schlimm das downtown nicht mehr auf der Höhe ist. Bleibt die Frage, ob sich der Besuch von Portland wegen der genannten neighbourhoods lohnt.
Warst du schon mal dort? Was interessiert dich an der Downtown besonders? Es handelt sich eigentlich nur um einige Dutzend Blocks (umschlossen von der I-405, dem Willamette River und Burnside). Dort gibt es Hochhäuser, die aber nichts besonderes sind (und wenn, dann würde ich mir die lieber vom Washington Park aus anschauen, mit Blick auf die Stadt und Mt. Hood im Hintergrund), schlechte Malls, und am Wochenende ist es tot. Gut, du kannst an der Waterfront spazieren, Saturday Market, Powells Books, oder wegen mir mal durch die Park Blocks und schauen, ob an der PSU mal wieder irgendwelche Studenten die Bibliothek besetzt halten, aber ansonsten ist Downtown noch nie sonderlich spannend gewesen. Nördlich davon liegt Old Town/Chinatown (versifft) und der Pearl District (früher Industrie-Brache, dann Reichen-Ghetto, jetzt viel Leerstand und Obdachlose). Da gibt es schon einige interessante Restaurants, aber das “Alternative” spielte sich eigentlich schon immer eher in den Neighborhoods ab.
Ich würde sagen, man kann in Portland immer noch locker (und recht sicher) ein paar schöne Tage verbringen, aber es gibt wenige "must-sees." Du kannst gut essen, spazieren, dich in einen Park setzen, einkaufen, Bier trinken (wenn man amerikanische Microbrews mag), aber es geht alles eher in Richtung "entspannt abhängen" als "Sehenswürdigkeiten abhaken." Mein Vater, der ein "Frühstück um 7:30, erste Kirche um 9:00, zwölfte Kirche um 20:00" Reisender ist, war bei einem Besuch mal so gelangweilt, er hat an einem Vormittag seinen Oregon Führerschein gemacht (vor 9/11). Als Alternative zu Portland kannst du natürlich auch an die Oregon Coast fahren, wo es sehr scenic ist, oder Oregon Wine Country, oder Natur anschauen/wandern (Gorge, Mt St Helens, usw).
In Seattle ist die "Downtown" imposanter (mehr Hochhäuser und tolle Skyline), aber auch dort spielt sich vieles in den Neighborhoods ab (Ballard, Capitol Hill, Alki, etc.).