Sechs Wochen USA: Hawaii, Kalifornien, Nevada

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Xero

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23.04.2017
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BER/FRA
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Reisebericht: Sechs Wochen USA - Hawaii, Kalifornien, Nevada


Reisezeit: 27.11.2021 - 09.01.2022

Flugverbindungen: BER-FRA-SFO-KOA-LAX-MUC-BER


DatumStreckeAirlineFlugzeugKlasse
27.11.2021BER-FRA (LH173)LufthansaAirbus A320neoEconomy
27.11.2021FRA-SFO (LH454)LufthansaBoeing 747-8First
27.11.2021SFO-KOA (UA1723)UnitedBoeing 757-300Economy Plus
03.12.2021KOA-LAX (UA1205)UnitedBoeing 737 MAX 9Economy Plus
08.01.2022LAX-MUC (LH453)LufthansaAirbus A350-900Business
09.01.2022MUC-BER (LH1942)LufthansaAirbus A320Economy



Hintergrund

Im Rahmen einer Geschäftsreise habe ich von Ende November 2021 bis Anfang Januar dieses Jahres sechs Wochen in den USA verbracht, nachdem durch die Pandemie bedingt für fast zwei Jahre alle Termine in den Staaten für mich ausgefallen waren. Das letzte Mal in den USA war ich zuvor im Januar 2020 (Las Vegas), seitdem wurde es leider ziemlich still. Normalerweise treibt es mich geschäftlich und privat etwa sechs Mal pro Jahr in die Staaten, sodass ich einiges aufzuholen hatte. Nachdem man seit dem 8. November wieder vergleichsweise normal einreisen darf, stand für Ende des Monats direkt eine längere Reise an.

Hauptgründe der Reise waren eine Konferenz auf Big Island, Hawaii, die vom 30.11. bis 2.12.2021 im Fairmont Orchid Hotel im Nordwesten der Insel abgehalten wurde, und der Besuch der CES (Consumer Electronics Show) Anfang Januar in Las Vegas, Nevada, die vom 3.1. bis 7.1.2022 stattfand. Zwischen diesen beiden Pflichtterminen lagen vier Wochen Aufenthalt primär in Kalifornien, die in zwei Wochen Remote Work und zwei Wochen Urlaub im Verhältnis 1:2:1 (Urlaub/Work/Urlaub) aufgeteilt waren.

Die Anreise: 27.11.2021, BER-FRA-SFO-KOA

Startpunkt der Reise war BER mit LH173 nach FRA, gefolgt von LH454 nach SFO und UA1723 nach KOA. Es war meine erste Reise nach Big Island, auf Maui war ich hingegen schon mehrere Male. Gebucht war PE (G), wobei der Zubringer nach FRA und der Flug nach KOA wie üblich in Y durchgeführt wurden. Allerdings waren bei LH schon im Vorfeld Upgrades auf C für beide Langstrecken angefragt, jeweils mittels Voucher. Für den Hinflug konnte das Upgrade direkt am Telefon bestätigt werden, für den Rückflug konnte man mich aber erst einmal nur auf die Warteliste setzen. Spoiler: Es hat letztlich auch für die Rückreise im Januar geklappt.

Was Impfungen, Coronatest und andere Unterlagen für die US-Einreise betrifft, war das alles so von mir vorbereitet gewesen, dass in BER alles ruckzuck gehen konnte. Außerdem hatte ich Unterlagen für Global Entry dabei, da ich schon lange Zeit "approved" war, bislang aber noch das Interview bei Ankunft gefehlt hat. Das sollte dann in SFO mit der Einreise erfolgen. Einen Termin hatte ich nicht ausgemacht, aber sofern man approved ist, kann man das (unter anderem) in SFO ja direkt in der Gasse für Global Entry erledigen (Enrollment on Arrival).

Am BER war ich letztlich viel zu früh, weil ich mir unsicher war, wie lange die Schlangen potenziell sein werden (trotz SEN und Priority) und wie lange die Dokumentenprüfung dauern wird. Normalerweise komme ich immer "auf den letzten Drücker" am Flughafen an, diesmal wollte ich nach zwei Jahren USA-Pause aber nichts anbrennen lassen. Die Sorge war unbegründet. Los war nämlich nichts am Flughafen, sodass ich sogar noch etwas warten musste, bis der LH-Schalter um (ich meine) 5 Uhr aufmacht. Als erster Gast am Schalter ist schon mal ein solider Start und die Dokumente waren innerhalb kürzester Zeit geprüft. Gepäckaufgabe und Security gingen so schnell, dass wir (mit Kollege aus derselben Branche unterwegs) sogar noch ein paar Minuten warten mussten, bis die LH Lounge öffnet. Über die Lounge am BER und den Zubringer nach FRA muss man glaube ich nicht viel schreiben, aber um mich kurz zu fassen: Alles wie vorgesehen, keine bösen Überraschungen und damit auch nichts zu meckern.

Cash Upgrade auf F

Angekommen in FRA, kam bei mir in der SEN Lounge bei den Z Gates das Verlangen auf, nach dem Upgrade von PE nach C noch eins höher in F zu wechseln. Doppelte Upgrades gehen ja bekanntermaßen nicht, aber Cash nimmt LH gerne. Ich hatte mir innerlich eine Schmerzgrenze von 1.500 Euro für das Upgrade gesetzt und war letztlich positiv überrascht, dass die Dame am zweiten Schalter in der Lounge "nur" 1.000 Euro sehen wollte. Nachdem mich die Geschäftsreise selbst nichts gekostet hat, habe ich 1.000 Euro für F nach zwei Jahren USA-Pause für ein attraktives "Angebot" gehalten und sofort zugeschlagen, auch wenn Cash Upgrades am Flughafen nichts an der BK ändern. Es blieb somit bei G (mit doppelten Meilen 2021). Außerdem gab es in der Lounge leider keinen der schönen First-Class-Umschläge für das Ticket.

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Für einen Besuch des FCT war es mit Blick auf die Uhr und angesichts des Weges von der Z Lounge kommend allerdings schon zu spät, zumal ich ja bereits im Non-Schengen-Bereich war. Jedoch kenne ich das FCT bereits von früheren Reisen, es ist eigentlich stets einen Besuch wert. Noch einmal in den Schengen-Bereich zur F Lounge in A wollte ich auch nicht wechseln. Der Abflug war von Gate Z23, wo sich bereits eine große Menschentraube versammelt hatte. Auf die Nachfrage beim Gate Agent, ob man als F-Gast bereits einsteige dürfe, wurde ich sofort durchgelassen. Ich war allerdings nicht Erster an Bord, es hatten schon andere F-Gäste Platz genommen (vermutlich Shuttle Service FCT oder dreist gefragt wie ich).

Sitzplatz war 1K in der 747-8, nachdem 1A schon belegt war (zu meinem Glück, wie sich später herausstelle). Das Erlebnis an Bord war vorzüglich, von Begrüßung über Service und Essen. In der F schätze ich neben dem riesigen Platzangebot vor allem den großen Tisch, auf dem Tablet oder Notebook auch noch neben dem Essen Platz findet, was in der C nicht geht. Ich lasse hier einfach mal Bilder sprechen, anstatt jedes Detail einzeln zu erklären. Geschlafen habe ich nicht, stattdessen den Internet-Voucher für Arbeiten am Notebook genutzt und mich zwischendurch immer wieder mit allerlei Köstlichkeiten vollgefressen. Ich glaube noch vor der ersten Flugstunde hatte ich schon vier Gläser Champagner intus.

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Mein Sitznachbar auf 1A hatte weniger Glück, denn der Sitz war defekt (drittletztes Bild). Schuld war eine Serviette in der Mechanik, die man nach mehreren Resets doch noch finden und entfernen konnte. Auf dem Bild sieht man ihn am Boden am Suchen und eine Flugbegleiterin auf dem Sitz am rumruckeln. :ROFLMAO: Der Sitz wollte sich aber auch später nie so ganz verstellen lassen, wie der Herr das gerne gehabt hätte. Als voll zahlender F-Gast käme ich mir da ziemlich verarscht vor.

Global Entry Interview und Aufenthalt in SFO

In SFO als einer der ersten Gäste ankommend, ging es sofort an den Global Entry Automaten vorbei zum zugehörigen Schalter für die Interviews. Der CPB Mitarbeiter bat mich kurz zu warten und wollte erst die GE-Einreisenden aus der Maschine abarbeiten. Das waren zum Glück nur wenige und nach etwa 15 Minuten wurde ich wieder zum Schalter gerufen und konnte in etwa 10 Minuten das Interview erfolgreich durchführen. Kurz darauf kam auch schon die E-Mail mit Known Traveler Number. Das Gepäck war auch schon da, sodass ich etwa eine halbe Stunde nach dem Aussteigen bereits mit allem fertig war.

Zwischen der Ankunft in SFO und der Weiterreise nach KOA lagen bewusst 6:40 Stunden, weil ich ursprünglich vor hatte, noch einen kurzen Abstecher mit der BART in die Innenstadt von San Francisco zu machen. Diese Tour habe ich mir letztlich aber gespart und bin direkt zu den Gates für den Weiterflug gegangen. Den United Club in Terminal 3 bei Gate F11 kannte ich noch nicht, umso mehr war ich positiv überrascht, nachdem man über die United Clubs im Vergleich zu den Polaris Lounges ja nicht viel Positives hört. Den United Club im Keller für internationale Abflüge ab SFO finde ich zum Beispiel ziemlich schrecklich. Aber Snacks, Essen- und Getränkeauswahl waren vielfältig, wenngleich besseres Bier nur gegen Geld zu haben war. Bequeme Sitzplätze mit reichlich schöner Aussicht (ANA Star Wars) gab es en masse. Auch der von mir genutzte Arbeitsplatz im hinteren Bereich punktete mit einem tollen Bürostuhl. Es war ein Herman Miller Aeron oder zumindest eine sehr gute Kopie davon.

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Starke Verspätung nach KOA

Da in SFO so langsam aber sicher immer mehr Branchenkollegen eintrafen und nicht alle in den United Club konnten, ging es raus aus der Lounge zu den Sitzgelegenheiten in der Rotunde für ein geselliges Miteinander. Dort bekamen wir dann aber etwa eine Stunde vor dem Boarding für UA1723 die Nachricht, dass der Flug gut anderthalb Stunden später starten wird. Daraus wurden dann aber leider über vier Stunden, weil die ursprüngliche Maschine und auch der Ersatz jeweils einen mechanischen Defekt hatten (spricht nicht gerade für UA), sodass eine dritte Maschine, die für Las Vegas geplant war, herangezogen werden musste. Der Start erfolgte letztlich erst um 23:07 statt 19:10 Uhr.

Der sehr späte Weiterflug sorgte auf Big Island leider für gleich mehrere Probleme. Mit Ankunft um 2:47 Uhr nachts statt 22:38 Uhr abends konnten wir unseren Mietwagen bei Alamo nicht mehr abholen und es gab auch (zunächst) keine Taxis, kein Uber, kein Lyft oder sonstiges. Das angenehme Klima und einfach die Tatsache, wieder auf Hawaii zu sein, linderten den Ärger ein wenig. Nach langer Wartezeit kam aber doch noch ein Taxi, das sich eine lokale Anwohnerin, ein Kollege von mir und ich teilten, um nach Kailua-Kona zu kommen, wo wir zu zweit von Samstag bis Montag ein Airbnb im Kona Coast Resort hatten. Das Fairmont Orchid war uns mit rund 1.000 USD pro Nacht dann doch ein wenig zu teuer, dort hin sind wir erst zum Start der Konferenz am Montag gewechselt, weil es ab dann auf Firmenkosten lief.

Das Kona Coast Resort kann ich durchweg empfehlen. Wir hatten ein großes Apartment mit zwei Schlafzimmern und Bädern, Wohnzimmer und einer voll ausgestatteten Küche im 1. Stock mit toller Aussicht über den Golfplatz und freiem Blick auf den Pazifik. Die Ausstattung war zwar nicht mehr auf neuestem Stand, aber gepflegt und sauber. Außerdem gab es zwei ausreichend bestückte Fitnessstudios (einmal Cardio, einmal Kraft) sowie ein Pool samt Hot Tub. Die Schlüsselübergabe mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag lief über einen Security Guard, wir mussten am nächsten Morgen aber noch einmal "richtig" einchecken.

Die Zeit auf Big Island, Hawaii

Per Uber ging es dann am Sonntag erst einmal zurück zum Flughafen, um bei Alamo den Mietwagen abzuholen. Parken konnte man beim Kona Coast Resort kostenlos direkt vor dem Apartment. Bei Alamo gab es ein kostenloses Upgrade von einem normalen SUV zu einem Full Size SUV, was letztlich ein Jeep Grand Cherokee war. Nichts weltbewegendes, aber besser als ein Nissan Rogue oder ähnliches. Von dort aus waren für einen richtigen Start in den Tag erst einmal Kaffee und Frühstück angesagt.

Die Wahl fiel auf das Roasted Toasted Cafe, einen großen Kaffee und ein Breakfast Bagel mit Spiegelei und Bacon. Der Laden ist rundum zu empfehlen, wirklich sehr leckeres Frühstück zum fairen Preis.

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Besuch des Ka Lae

Weil wir nur anderhalb Tag Freizeit hatten, bevor es ab Montagnachmittag zur Konferenz im Fairmont Orchid ging, haben wir mit dem Hawaii Volcanoes National Park und einem Besuch des Kilauea einen Haken an die wohl größte Attraktion der Insel gemacht. Gefahren sind wir über die malerisch gelegene Route 11 Richtung Süden mit einem ersten Zwischenstopp am Ka Lae oder auch South Point, dem südlichsten Punkt der Insel und innerhalb der 50 US-Staaten. Abgesehen von der schönen Landschaft gab es dort ein paar Wagemutige zu bestaunen, die die Klippen und ein nahegelegenes Blow Hole hinunter sprangen. Nichts für uns, aber definitiv toll zu bestaunen.

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Der zweite Zwischenstopp erfolgte in Naalehu für das Aloha Mix Food Truck Cafe, ein Food Truck im Vorgarten des Hauses der Besitzerin, die ausgezeichnete Mahlzeiten zubereitet. Bei mir gab es Surf and Turf mit Reis und Salat, der Kollege hatte nur Steak.

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Kilauea - Einer der aktivsten Vulkane der Erde

Der Nationalpark selbst ist einfach wunderschön, angefangen beim Kilauea Visitor Center, dann bei den Steam Vents und weiter zum Kilauea Overlook. Den Crater Rim Drive kann man seit dem zuletzt riesigen Einsturz des Kraters von Norden kommend und nach Westen fahrend nicht mehr komplett bis zur Südseite befahren. Deshalb sind wir später wieder umgedreht und zum Parkplatz am Kilauea Iki Trailhead gefahren, von wo aus es eigentlich zur Lava Tube und später per Fußmarsch zur Südseite gehen sollte. Allerdings war da so viel los, dass die Ranger nach Sonnenuntergang keine Leute mehr weiter fahren gelassen habe. Wir waren tatsächlich das erste Auto hinter dem letzten, das noch durchgewunken wurde. Sehr schade, aber wir sind als Alternative wiede zurück zum Kilauea Overlook gefahren, um wenigstens das Leuchten der Lava nach Sonnenuntergang noch zu erleben. Der Park ist eine klare Empfehlung meinerseits.

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Mauna Kea

Montags sollte es auf den Mauna Kea gehen, angefangen hat der Tag aber zunächst mit einem Kaffee im Kona Haven Cafe und Frühstück im Island Lava Java. Richtung Mauna Kea ging es über die SR 190 und dann SR 200, die schließlich zur Mauna Kea Access Road rauf auf den Berg führt. Weiter als bis zum Onizuka Center sind wir aber nicht gekommen, weil starker Schneefall und Glatteis die Straße noch oben praktisch unbefahrbar machten. Ein Park Ranger versperrte die Straße und ließ niemanden durch. Ausgewichen sind wir dann auf den Pu'u Kalepeamoa in direkter Nähe, um wenigstens etwas "Mountain Feeling" zu bekommen. Auch nur auf halber Höhe zum Gipfel eine wirklich sehr schöne Location und im Nachhinein ein Tipp, wenn man nicht ganz nach oben will (oder kann). Wir sind danach zurück zum Flughafen, um den Mietwagen wieder abzugeben, weil wir den während der Konferenz nicht brauchten. Ein Shuttle brachte uns zum Fairmont Orchid.

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Das Fairmont Orchid

Das Fairmont Orchid kann ich im Grunde genommen so ähnlich beschreiben wie das Grand Wailea auf Maui: Extrem schön angelegt, aber den extremen Preis ganz nüchtern betrachtet nicht wert, wenn man die ganzen Zusatzangebote nicht voll ausnutzen kann. Für die 1.000 USD pro Nacht bezahlt man eben die ganze Anlage mit und nicht nur das Zimmer. Der offene Aufbau mit Lobby und Gängen mit Blick auf die Natur begeistert mich bei beiden genannten Hotels. Die Anlage wirkte sehr gepflegt und das Personal war durchweg extrem freundlich und hilfsbereit. Das Zimmer selbst war ebenso sauber, aber nicht mehr auf dem allerneuesten Stand. Das Bad hätte durchaus mal neu verfugt und im Zimmer die ein oder andere Ecke repariert werden können. Man merkt dann doch, wo schon mal jemand mit dem Koffer hängengeblieben ist. Ich hatte ein Zimmer mit zwei Queen-Betten, die sehr bequem waren. Ein erholsamer Schlaf war da vorprogrammiert. Vom Balkon konnte man über den Golfplatz blicken und auch den Pazifik sehen. Hier mal ein Rundgang meinerseits vom Nordflügel durch die Außenanlage bis zur Lagune (verzeiht mir das Flip-Flop-Geschlappe).


Zur Gastronomie im Fairmont kann ich wenig sagen, weil es im Rahmen der Konferenz ein angepasstes Catering durch das Hotel gab. Wir haben in den Restaurants nicht a la Carte gegessen, sondern zum Beispiel im Brown's Beach House ein angepasstes Frühstücks-Buffet erhalten. Das war aber durchweg gut, wenngleich für uns eingeschränkt bei der Auswahl.

Der zugehörige Strand in der Bucht ist meiner Meinung nach bei weitem nicht so schön wie der des Grand Wailea auf Maui, bietet dafür aber mehr Optionen zum Schnorcheln. Wenn man raus zum Felsen in der Bucht schwimmt, bekommt man Unmengen an Fischen und Schildkröten zu sehen. Dort hatte ich die Kamera aber leider nicht dabei. Aufpassen muss man bei den Seeigeln, die sich an vielen Stellen auf dem Grund und an den Felsen finden. Das Schnorchel-Equipment ist kostenlos für Hotelgäste.

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Weiter geht es in den nachfolgenden Beiträgen, weil ich hier nicht mehr Bilder anhängen kann. :eek:
 
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Weiterreise nach Kalifornien

Nach der Konferenz ging es am 3.12.2021 mit UA1205 nach LAX, um von dort aus vier Wochen Aufenthalt in Kalifornien zu starten. Gelandet sind wir um 22:24 Uhr, anschließend brachte mich ein Uber zum Cambria Hotel LAX, das ich schon öfter für Übernachtungen am LAX genutzt habe. Ein einfaches Hotel, aber sauber, mit großem Bad und bequemem King Size Bett. Richtig los ging es aber erst am Folgetag mit einer Fahrt zu Alamo für den Mietwagen, diesmal tatsächlich ein langweiliger, aber den Zweck erfüllender Nissan Rogue. Die Mietwagenpreise der höheren Klassen waren mir einfach zu astronomisch hoch. Für etwas in der Größe eines Chevrolet Tahoe wollte nicht nur Alamo rund 4.000 Euro für knapp über zwei Wochen haben.

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Die folgenden vier Wochen wurde ausschließlich in Airbnbs verbracht, weil ich ganze Häuser einfach viel angenehmer als Hotels gleicher Preisklasse finde. Die Airbnbs wurden nicht aufgrund ihrer direkten Lage ausgewählt, sondern als Startpunkt für Tagesausflüge im näheren Umkreis von etwa 2 Stunden Fahrzeit zum Haus. Ich bin großer Fan davon, mit dem Auto auf Entdeckungstour zu gehen. Bei mir gibt es eine große Schwäche für die zahlreichen „Back Roads“, die Kalifornien zu bieten hat. Umso abgelegener, desto besser, auch wenn dabei manchmal der Asphalt ausgeht und man sich Offroad durchkämpfen muss. Komplett querfeldein bin ich allerdings auch nicht gefahren, es wurden schon offizielle Straßen genutzt, aber selbst die können in Kalifornien auch mal extrem eng und schlecht gepflegt sein.

Road Trips - Umso abgelegener, desto besser

In der ersten von insgesamt vier Wochen in Kalifornien ging es nach Grover Beach (Mo. - Do.) und San Jose (Do. - So.). Grover Beach liegt nördlich von Santa Maria unweit von Pismo Beach, San Jose dürfte selbsterklärend sein. Grover Beach war für mich Startpunkt für zahlreiche Strecken zwischen der SR 1 und dem I-5. Kleine Ortschaften wie Parkfield, Lockwood, Jolon, Hunter-Liggett und mehr standen auf der Liste. Die Nacimiento-Fergusson Road war leider aber ab dem Nacimiento Campground gesperrt, was natürlich nirgends vorher ausgeschildert war. Die Fahrt durch das Militärgelände rund um das Fort Hunter Liggett ist aber auch so spannend. Wo kann man sich sonst einen weihnachtlich geschmückten Panzer ansehen? 😄 Die Strecken wurden über Google Maps geplant, waren aber nicht immer einfach abzufahren, denn immer wieder können Straßen aufgrund von Erdrutschen, Geröll, Fluten oder Schnee gesperrt sein. Für die aktuellen Konditionen kann man sich meistens auf den Websites lokaler Gemeinden informieren, aber manchmal fährt man auch ewig in eine Richtung, nur um dann vor einem „Road Closed“ Schild zu stehen. Dann muss man eben alles zurückfahren und eine andere Route finden. Ich will an dieser Stelle nicht jede einzelne Strecke bis ins kleinste Detail beschreiben und lasse lieber ein paar Bilder sprechen. Allgemein würde ich für Abenteuerlustige empfehlen, nicht den klassischen Routen im Navi zu folgen und stattdessen einfach mal die kleinen Nebenstraßen zu nehmen, die meistens leer sind und fantastische Blicke in die Natur ermöglichen.

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Für die zweite Wochenhälfte wurde ein Randgebiet von San Jose nahe Los Gatos gewählt, weil ich zwar die Bay Area erkunden, aber eben nicht in Downtown San Francisco wohnen wollte. San Jose war Ausgangspunkt für Reisen durch den Big Basin Redwoods State Park, nach San Francisco, Sausalito, die Marin Headlands sowie die östliche Bay Area rund um Oakland bis Mt. Diablo.

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Auf in den Süden nach Visalia

In Woche zwei zog es mich nach Visalia, meiner Meinung nach keine besonders interessante Stadt, aber es war für mich die erste von zwei Remote Work Arbeitswochen und ich wollte in Nähe der südlichen Sierra Nevada sein. Da gab es einige Straßen und Bergpässe, die ich bei früheren Besuchen noch nicht abhaken konnte. Weiterhin auf der Todo-Liste steht der Generals Highway, der im Winter schlichweg gesperrt ist, ungefähr ab der Abzweigung nach Grant Grove Village. Aber Strecken wie die SR 245, SR 180, M-296, SR 190 bei Springville oder weiter im Norden die SR 49, SR 132 oder Maxon Road bei Trimmer sind einfach traumhaft zu fahren. Alles östlich von Fresno und Merced bringt einen in Sachen Naturspektakel immer wieder ins Staunen. Die SR 190 wollte ich vor zwei Jahren schon einmal fahren, aber der Hinweis auf eine Straßensperrung in ~30 Meilen hinter Springville hielt mich davon ab. Auch diesmal war der Bergpass ab Ponderosa gesperrt, ich bin aber dennoch in die Richtung gefahren und wurde bei Camp Nelson und Cedar Point mit spektuaklärem Ausblick belohnt. Spätestens bei Ponderosa liegt der Schnee aber meterhoch neben den Straßen und irgendwann ist die Straße dann komplett abgesperrt.

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Im nächsten Beitrag geht es in Kürze weiter. :)
 
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Durch die Ölfelder nach Bakersfield

Von Visalia aus ging es in der Woche darauf nach Bakersfield, ebenfalls nicht besonders schön, aber abermals eher Mittel zum Zweck und Teil der zweiten Woche Remote Work. Zum Sonnenuntergang bin ich von Norden kommend durch die riesigen Ölfelder von Chevron in die Innenstadt gefahren. In Bakersfield konnte ich ein relativ günstiges Haus mit Garten ergattern. In mehreren Ausflügen ging es nach White River, Posey oder Glennville, um mehrere interessante Straßen miteinander zu verbinden. Die Granite Road ist auch eine klare Empfehlung meinerseits. Über die SR 178 hat man zudem eine sehr schöne Strecke zum Lake Isabella. Von dort aus könnte man auch weiter auf die Ostseite der Sierra Nevada bis auf die SR 14 bei Inyokern fahren. Dortin verschlug es mich aber erst später. Einmal ging es über Bodfish und Havilah auf die Caliente Bodfish Road Richtung Süden nach Bealville. Alternativ kann man bei der Rankin Ranch auch nach Osten abbiegen und eine große Schleife über die Walker Basin Road und Caliente Creek Road fahren. Letztlich kommt man bei Bealville an derselben Stelle raus.

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Weiter im Süden hatte ich eigentlich Fahrten über die Hudson Ranch Road bei Pine Mountain Club und die Lockwood Valley Road geplant. Erstere war aber aufgrund eines Schneesturms geschlossen und die Lockwood Valley Road war ab der Kreuzung Chico Larson Road ebenfalls gesperrt. Klassischer Fall von Kaliforniens Straßen, denn die Lockwood Valley Road war laut offizieller Gemeinde-Website offen, an besagter Kreuzung stand rechts aber fett ein Schild „Road Closed“. Die Straße selbst war zumindest direkt an dieser Stelle noch nicht beschrankt, man hätte also einfach weiterfahren können. Aber potenziell fährt man dann die halbe Strecke, nur um vor einer wirklich gesperrten Straße zu stehen. Durch das Lockwood Valley fließen auch Bäche/Ströme über die Straße, die man je nach Intensität nicht mit einem normalen Pkw passieren kann. Von Bakersfield hat es mich später noch einmal „kurz“ nach LAX verschlagen, weil ich den ollen Nissan Rogue abgeben und gegen einen BMW 330e tauschen wollte. Das klappte auch alles, sodass ich fortan mit deutscher Limousine statt „Billig SUV“ unterwegs war.

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Zurück in den Norden nach Turlock

Weil ich unbedingt noch einmal in die Bay Area wollte, verschlug es mich in Woche vier, also der zweiten Urlaubswoche nach Woche eins, nach Turlock südlich von Modesto. Mit 73K Einwohnern nicht zu groß und zudem mit der ein oder anderen durchaus schönen Wohngegend. Ich hatte ein Einfamilienhaus in der Sycamore Street angemietet. Kleiner Foodtip: David‘z Tacos, ein Foodtruck mit tollem mexikanischen Essen, vor allem Tacos. Allgemein habe ich sehr viel mexikanisches Essen und sehr viel In-N-Out Burger in den vier Wochen konsumiert. 🤤

Von Turlock aus wollte ich zum einen unbedingt noch mal nach Berkeley für den dortigen American Giant Store. Deren klassischer Zipper Hoodie stand schon die ganze Zeit auf der Wunschliste und jetzt konnte ich endlich zuschlagen. Das Teil wird aus mega dickem Stoff gefertigt und wirkt quasi unzerstörbar. Darüber hinaus war noch eine Fahrt durch das San Antonio Valley auf den Mt. Hamilton zum Lick Observatory geplant. Dafür ging es von Turlock nach Patterson und dann auf die SR 130. Bis ins Valley habe ich es noch geschafft, dann verhinderte aber die Polizei die Weiterfahrt, weil in den höheren Höhen zu viel Schnee lag. Vor zwei Jahren im Dezember 2019 war ich noch problemlos auf den Berg gekommen. Stattdessen bin ich dann an der Kreuzung Mines Road über diese Richtung Norden über Mendenhill Springs nach Livermore, Pleasanton und Hayward.

Ab in die Wüste... aber vorher noch die Horrorfahrt meines Lebens

In Turlock und Umgebung habe ich mit bis zum 30.12. aufgehalten, anschließend ging es mit Ridgecrest ganz woanders hin, weil ich ab dem 1.1.2022 weiter nach Las Vegas auf die CES musste und deshalb weiter im Osten stationiert sein wollte. Die Fahrt von Turlock nach Ridgecrest war so ziemlich das abenteuerlichste und anstrengendste, was ich jemals in Sachen Autofahrt durchmachen musste. Ein guter Teil davon war aber selbstverschuldet.

Über Nebenstraßen ging es bis nach Porterville und von dort aus über die Old Stage Road bis Glennville. Geplant war eine Fahrt über die SR 155 nach Wofford Heights und dann weiter über die SR 178 nach Inyokern und schließlich Ridgecrest. Spätestens ab Glennville war die Sonne endgültig weg und dann ist es in diesen Gegenden wirklich stockfinster. In Glennville ist das Hwy 155 Market & Cafe immer einen Besuch wert, um sich im Shop mit Getränken und Snacks einzudecken. Außerdem gibt es dort noch einmal saubere Toiletten, wenngleich ich generell auf abgelegenen Straßen auch immer einfach mal rechts ran fahre, um Wasser zu lassen. Gefühlt steht man beim öffentlichen Pinkeln in den USA gleich mit einem Bein im Knast, effektiv bekommt das in der abgelegenen Prärie aber niemand mit.

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Hinter Glennville setzte extrem dichter Nebel mit wenigen Metern Sichtweite ein, der mir nur noch Tempo 30 und weniger erlaubte, teilweise sogar nur Schritttempo. Die Evans Road nach Wofford Hights kannte ich von vor zwei Jahren, aber diesmal bekam ich wenige Meilen hinter Glennville ein Schild mit „Chains Required in X miles“ präsentiert. Da ich schon so viel Strecke hinter mir hatte, bin ich blauäugig einfach weiter gefahren. Es folgten irgendwann Schilder mit „Chains required, cars with winter tyres on all four wheels OK“, doch auch die habe ich trotz Sommerbereifung ignoriert, weil die Straßen abseits des Nebels frei waren, kein Schnee lag und die Temperaturen hoch genug waren für kein Glatteis. Wie falsch ich doch damit liegen sollte.

Geschafft habe ich es exakt bis zum Greenhorn Summit, also den Gipfel, bevor es runter nach Wofford Heights geht. Bis dahin war ich aber schon nur noch im Schritttempo unterwegs, weil es immer kälter und die Straßen stetig schneematschiger mit starker Glatteisgefahr wurden. Und am Gipfel angekommen, wo die Rancheria Road die Evans Road kreuzt, ging es dann definitiv nicht mehr weiter. Dichter Schnee und Glatteis zwangen mich zum Umdrehen, den Berg wäre ich auf keinen Fall heil runtergekommen. Ein Schild „Chains Required“ ohne Ausnahmen war ein deutliches Signal an mich. Schon das Wendemanöver war abenteurlich und ich habe mich fast im Schnee festgefahren. Weit und breit keine Menschenseele, kein Handy-Empfang und damit schon ein bisschen furchteinflößend.

Also ging es bei Eiseskälte und dichtem Nebel wieder alles zurück bis Glennville und von dort aus weiter nach Westen bis zu zur SR 65 bei Richgrove. Von dort aus dann weiter nach Süden bis Bakersfield und dann auf die Bena Road, weil auf dem Highway 58 laut Google Maps Stau war. Schuld war der angesprochene Nebel, der in der gesamten Region lag. Das Doofe nur: Diese alternative Route haben so viele Leute genommen, dass auch dort kompletter Stau war. Ich hätte auf der Bena Road bleiben sollem, um später einfach von Süden auf den Highway 58 zu fahren. Stattdessen bin ich Google Maps auf die Caliente Bodfisch Road gefolgt, die südlich von Bealville liegt, wo ich ja schon einmal während der Reise war, und die schließlich von Norden in den Barstow-Bakersfield Highway (58) mündet. Nur muss man von dieser Seite aus bei dichtem Nebel einen vierspurigen Highway kreuzen, um Richtung Osten fahren zu können. Von Süden aus wäre man direkt auf der richtigen Seite des Highways gewesen und hätte normal auffahren können. Kein Scherz: Etwa ein Auto alle 15 Minuten hat es auf den Highway geschafft. Statt alle Spuren kreuzen zu müssen, bin ich dann einfach Richtung Westen in die eigentlich falsche Richtung gefahren, um an der nächst möglichen Stelle einen U-Turn zu machen. Das ging glücklicherweise nach wenigen Meilen ganz legal. Nach insgesamt 4 Stunden Umweg, vorbei an Tehachapi, Warren, Ricardo und Inyokern, bin ich dann irgendwann mitten in der Nacht total erschöpft in Ridgecrest angekommen und direkt ins Bett gefallen. Was eine Horrorfahrt (auf eigentlich schönen Strecken). 🤪

Edwards Air Force Base und Besuch des Motherships

In Ridgecrest hatte ich nach der Ankunft nachts am 30.12. effektiv nur einen Tag Aufenthalt am 31.12., weil es am 1.1. weiter nach Las Vegas ging. Den Silvestertag habe ich für eine Ausfahrt nach Osten auf der SR 178 zur Trona Road und von dort aus nach Süden genutzt. Die Trona Road mündet zwischen Johannesburg und Red Mountain in die US 395. Tagesziel war die Edwards Air Force Base, die man ab der Kramer Junction über die SR 58 nach Westen errreicht. Dort wollte ich mir an der nördlichen Einfahrt zum Militärgelände die Boeing NB-52B Mothership 008 ansehen, die für Testflüge der Boeing X-43 genutzt wurde. Fotos und Videos sind ab dem Rosamond Blvd strikt verboten, die B52 darf man aber fotografieren. Eigentlich wollte ich mir an der südlichen Einfahrt noch den Century Circle ansehen, wo mehrere alte Kampfjets stehen, aber der Umweg war mir dann doch zu lang. Eigentlich sind es nur wenige Meilen bis dahin, über die Base darf man aber natürlich nicht zum Abkürzen fahren.

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Death Valley und Badwater Basin, der tiefste Punkt der kontinentalen USA

Neujahr war Auftakt für die Fahrt nach Las Vegas. Von Ridgecrest aus kommend muss man das Death Valley durchkreuzen, sodass sich natürlich ein Besuch des Badwater Basin anbietet. Dort war ich zwar schon mehrere Male, ich finde die Fahrt und Location aber immer wieder spannend. Beim letzten Mal, als ich dar war, bin ich über Trona Road von Süden kommen dahin gefahren, diesmal wollte ich aber die nördliche Route über Olancha und dann die SR 190 nehmen. Die Fahrt ins Tal runter, vorbei am Father Crowley Vista Point, kann ich nur empfehlen, auch wenn dort viele Touris unterwegs sind. Aber man ist ja selbst einer.

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Vorbei an Stovepipe Wells und Furnace Creek ging es die Badwater Road runter zum tiefsten Punkt der kontinentalen USA, der 85,5 Meter unter Meeresspiegel liegt. Interessant finde ich ja, dass der höchste Punkt der kontinentalen USA, der Mt. Whitney, nur 200 km entfernt liegt. Wer das Badwater Basin besucht, sollte unbedingt auch mal die Badwater Road weiter Richtung Süden fahren, anstatt umzudrehen und den kurzen Weg über die SR 190 nach Las Vegas zu fahren. Die Badwater Road endet nach einer gefühlten Ewigkeit im Niemandsland in einer Schotterpiste, aber nach links geht dort die asphaltierte Jubilee Pass Road ab, die nach Shoshone führt. Eine so einsame Fahrt erlebt man selten. Von Shoshone aus kommt man nach Pahrump und von dort aus über die SR 160 nach Mountain Springs weiter durch die Berge und letztlich nach Paradise respektive Las Vegas.

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Im letzten Abschnitt gehe ich dann noch ein wenig auf Las Vegas und Umgebung und die Fahrt zurück nach LAX ein.
 
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Xero

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Das Finale in Las Vegas

Zu Las Vegas gibt es wohl am wenigsten zu erzählen, nur dass jetzt das Resorts World fertiggestellt ist und sich mit der MSG Sphere die nächste große Attraktion ankündigt. Außerdem war der LVCC Loop von The Boring Company (Elon Musk) offen und bot zur Messe kostenlose Fahrten an. Mein Aufenthalt war ursprünglich im Luxor Tower geplant, weil es möglichst günstig sein sollte und ich den Tower etwas besser als die Pyramide finde. Ich habe kurzfrisitg jedoch auf das Planet Hollywood umgebucht, nachdem immer mehr Firmen der CES abgesagt hatten (Corona) und die Hotelpreise purzelten. Das Planet Hollywood ist natürlich auch kein Luxustempel, aber die Zimmer sind doch deutlich besser als im Luxor (Tower). Großes Bad mit separater Duschkabine und Wanne, King Size Bed, extra Tisch mit zwei Stühlen zum Arbeiten, Chaiselounge und vor allem: sauber. So perfekt wie Zuhause ist es natürlich nie, aber der Hygienestandard war wirklich gut. Parken ist mit 15 USD pro Tag auch noch relativ fair, nur die Anbindung des Parkhauses ist totaler Schrott. Man muss (nach Vorstellung des Hotels) stets durch das gesamte Shopping-Center marschieren, allerdings kann man im Untergeschoss über den Kreisel, also die Zufahrt für Taxen, clever abkürzen. Die Strecke ist nicht nur deutlich kürzer, sondern verläuft auch draußen (überdacht) ohne die hektischen Shopper.

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Noch ein letztes Mal in die Berge

Alle Messetermine, inklusive eines Besuchs des neuen Allegiant Stadium, die Heimat der Las Vegas Raiders (ehemals Oakland), konnte ich bis 6.1. abwickeln, sodass ich am 7.1. noch mal einen freien Tag hatte, bevor es am 8.1. nach LAX für die Heimreise ging. Der Tag wurde für eine Fahrt zum Mt. Charleston genutzt, der sich über den Highway 95 Richtung Norden erreichen lässt. Über die SR 156, 158 und 157 bin ich eine große Runde gefahren und dann wieder zurück nach Las Vegas. Kurze Shopping-Ausflüge zu den North Premium Outlets und die Fashion Show Mall schlossen den Tag ab.

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Rückfahrt nach Los Angeles durch die Mojave Desert

Der 8.1. war mein Abreisetag nach Deutschland und noch ein Tag für ein bisschen Sightseeing in der Mojave Wüste. Ich wäre schneller über den I-15 nach Los Angeles gekommen, bin aber absichtlich einen Umweg gefahren. So konnte ich hinter Mountain Pass auf die Cima Road, dann die Kelso Cima Road und schließlich die Kelbaker Road wechseln und noch einmal durch die Wüste an den Kelso Dunes vorbei fahren. Auf den I-40 bin ich nach diesem Punkt aber noch nicht, sondern weiter nach Amboy, weil man so noch die Route 66 mitnehmen kann. Diese ist nach Osten Richtung Chambless übrigens weiterhin gesperrt, was schon seit Jahren der Fall ist. Aber nach Westen nach Ludlow und dann auf den I-40 kommt man ohne Probleme. Über Barstow, Victorville und Pasadena bin ich schließlich am LAX angekommen. Den BMW habe ich bei The Parking Spot Century abgegeben und dann ging es per Shuttle zum Terminal. Dank Global Entry und TSA Pre zur Ankunft konnte ich in wenigen Minuten durch die Security.

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Upgrade in C im A350

Zwei Tage vor Abflug flatterte zum Glück noch eine Mail von LH rein, dass mein Upgrade von PE auf C per Voucher bestätigt wurde. Nach MUC kam der A350 zum Einsatz, wo ich auf 5G saß, weil ich bei Nachtflügen gerne Gangzugang habe, ohne den Sitznachbarn zu stören oder dieser mich. Wird echt Zeit für die neue C von Lufthansa, damit man Fenster und Gang außen bei den Einzelsitzen kombinieren kann. Das Abendessen habe ich noch mitgenommen, habe mir dann aber sofort das Bett gemacht und bis eine Stunde vor Landung durchgeschlafen. Frühstück habe ich ausfallen lassen und stattdessen nur einen Tee getrunken. Zum Service kann ich nichts sagen, weil ich das alles mit Schlafen verpasst habe. Freundliche Begrüßung und Verabschiedung durch die Purserin gab es aber.

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Die SEN Lounge in MUC (Schengen) wurde dann fürs Frühstücken genutzt, erst einmal ging es aber unter die heiße Dusche. Die Sauberkeit in der Lounge ist wirklich spitzenmäßig. Eigentlich hatte ich das auch in LAX in der Star Alliance Lounge vor, doch dort waren ärgerlicherweise die Duschen mangels Personal geschlossen. Eine übliche Coronafolge, die mir auf der gesamten Reise auch bei vielen Geschäften aufgefallen war. Oft waren die Öffnungszeiten wegen „not enough staff“ verkürzt.

So schnell können sechs Wochen vorbei sein

Von MUC nach BER lief alles eindwandrei, ist ja auch keine besondere Strecke. Gepäck kam in BER überraschend schnell aufs Band, was nicht immer selbst mit Priority der Fall ist (Erinnerungen an TXL werden wach). So konnte ich noch zeitnah den FEX in die Innenstadt erwischen. Tja und dann waren die sechs Wochen auch schon vorbei. Während des Aufenthalts kam mir das Ganze noch extrem lange vor, aber zurück in Berlin war gefühlt alles schon nach einem Fingerschnipp wieder vorbei, als wäre ich erst gestern in den Flieger in die USA gestiegen.

Danke an all diejenigen, die nach rund 5.000 Wörtern noch dabei sind. Vielleicht konnte ich ja Neugier für ähnliche Abenteuer bei anderen wecken. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
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derkulp

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Danke für den tollen Bericht. Ab sofort dann bitte Schneeketten aufziehen, wenn es auf einem Schild steht :cool:
 

Xero

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Ja schon, aber auf einem BMW mit Pirelli P Zero, also absoluter Sommerbereifung, wären das Perlen vor die Säue. 😂 Nächstes Mal einfach nicht so blauäugig ins Verderben fahren. 🙈
 

suraso

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Danke für den tollen Bericht, ich freue mich auch schon auf das nächste Mal Hawaii... Mich würde mal interessieren, wie du das Mobile Office 9 Stunden entfernt von Deutschland in den Tagesablauf integriert hast. So was kommt natürlich auf die Tätigkeit an, aber nur um mal ein Beispiel zu haben.
 

Xero

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Die in unserem Team dreimal pro Woche durchgeführten Skype-Konferenzen sind für mich in den zwei Wochen ausgefallen, weil wir das stets morgens um 9 Uhr (deutsche Zeit) machen. Ok, ich hätte natürlich um 12 Uhr nachts dabei sein können, wir hatten aber schon vorab besprochen, dass die zwei Wochen nicht kritisch sein werden. Außerdem ging es in KW 50/51 kurz vor Weihnachten ohnehin etwas ruhiger zu. Die Messeplanung war bis dahin bereits abgeschlossen und alles weitere haben wir per E-Mail gemacht. Außerdem habe ich zum Großteil einfach autark gearbeitet, weil wir ein eingespieltes Team sind, sodass man sich darauf verlassen kann, dass die Arbeit von allen Seiten erledigt wird, selbst wenn ein Mitarbeiter (ich) den anderen 9 Stunden "hinterherhinkt". Das war wohl der größte Vorteil des ganzen Remote Work.

Außerhalb des Teams war der E-Mail-Verkehr natürlich stark zeitversetzt. Ich bin meistens morgens ab ca. 6 Uhr ans Notebook, damit ich offene Anliegen noch am selben Tag bearbeiten kann. Um ca. 15 Uhr in Deutschland kann man ja noch problemlos Personen erreichen. Von 6 bis etwa 9 Uhr war morgens somit immer mein Zeitfenster für kritische Aufgaben, die ich mit Personen in Deutschland koordinieren musste.

Besprechungen mit US-Firmen aus dem Silicon Valley, die speziell im Vorfeld der CES vorkommen, werden von US-Seite ohnehin meistens so angesetzt, dass man die beteiligten Amerikaner und Europäer abholen kann. Ergo fanden diese meistens auch zwischen 6 und 9 Uhr statt.

Und zum Arbeiten allgemein benötige ich genau zwei Dinge: Ein Notebook und Internet. Die Location ist letztlich (fast) egal.
 

Jamaz

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28.05.2013
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Auch von mir ein großer Dank für diesen schönen Bericht, der mich beeindruckt hat. Insbesondere deine Kreativität um von A nach B zukommen, inspiriert. Meistens, so leider auch auf Reisen, steht eher im Vordergrund schnell von Highlight A zu Highlight B zu kommen. Bei dir ist der Weg das Ziel, das nehme ich aus deinem Bericht für mich mit. Insbesondere, da es ja gerade abseits der Hauptwege entspannter und zugleich authentischer ist.
 
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MANAL

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Dahoam
Danke für das Mitnehmen! Etliches auf Hawaii und v.a. im Südwesten der USA kenne ich von vielen Reisen. Daher schön manches aus anderem Blickwinkel sehen zu können.

Eine einzige Anmerkung zum Klugscheißen hierzu:
Vorbei an Stovepipe Wells und Furnace Creek ging es die Badwater Road runter zum tiefsten Punkt der kontinentalen USA, der 85,5 Meter unter Meeresspiegel liegt. Interessant finde ich ja, dass der höchste Punkt der kontinentalen USA, der Mt. Whitney, nur 200 km entfernt liegt.
Du meist sicher "der höchster Punkt der kontinentalen USA außer Alaska". Dort steht noch der Denali (ehemals Mt. McKineley) mit über 6000 Meter. ;)
 
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