[semi-live] You make me feel like I can fly - schleppers Tourauftakt

ANZEIGE

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
ANZEIGE
Prolog

Dann will ich mich auch mal an einem Live-Report versuchen. Es begab sich, dass eine von mir geschätzte, talentierte Nachwuchsband, welche wohl mangels Professionalität vergebens auf ihren großen Durchbruch warten wird, auf eine Jubiläumstour gehen wird. Zufall oder nicht, auch waren Meilen vorhanden, welche wegen drohenden Verfalls besser baldigst eingelöst werden sollten, und so waren nach einigem Suchen und Probieren die passenden Flüge gefunden. Der Heimflug wurde mit zwei Tagen Puffer terminiert, getragen von der Hoffnung eines nachträglich anzuberaumenden Zusatzkonzertes. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, ein noch späterer Rückflug war wegen Terminen in der Heimat nicht möglich, und so standen noch zwei Tage zur freien Verfügung. Eine erste Überlegung war, dieses kleine, glitzernde Wüstenstädtchen, dessen letzter Besuch leider auch mehr als eine Dekade zurück liegt, erneut zu beehren, zumal das auch thematisch sehr gut zur aktuellen Tournee gepasst hätte. Andererseits wollte ich auch mal was neues entdecken, und da hatte ich doch im VFT etwas von einem Flug, benannt nach einem heute nicht mehr gebräuchlichen Dienstboten, aufgeschnappt. Damit waren die Würfel gefallen, um so mehr, als dass diese Art von Reise wohl eher nicht in das Interessengebiet der +1 fällt, für die andere Option wird sich später ganz sicher auch noch eine Gelegenheit ergeben. Das restliche Rahmenprogramm füllte sich quasi von ganz alleine, es seien hier mal der Besuch einer auf einer Insel gelegenen Hauptstadt, die Besichtigung einer kleinen Flugzeugmanufaktur und ein Treffen mit einem Forumsmitglied genannt, dessen Bekanntschaft aber aus einer anderen Community resultiert. Bin gespannt, ob er sich hier wiedererkennt? ;-)

Los geht es morgen mit BA 907 FRA-LHR, ich hoffe, es klappt halbwegs mit den Bildern von unterwegs, ansonsten werden diese nachgereicht.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
Mittwoch, Tag 1

So, die Reise ist nun ein paar Wochen her, und ich habe völlig unterschätzt, welchen Zeitaufwand das Schreiben während der Reise darstellt, zumal ich für mein Tagebuch die Geschehnisse auch noch festhalte. Trotzdem hier die Fortsetzung, jetzt natürlich alles andere als live, aber das soll der Sache keinen Abbruch tun.

Es beginnt kurz nach 9:00 Uhr mit einer 16-minütigen Fahrt im ICE von der Bischofsstadt zum Frankfurter Flughafen. Die CI-Schlange am BA-Schalter bewegt sich nur sehr langsam, die Dame am Schalter kann oder will mir nicht sagen, warum der Online-CI für das Transatlantik-Leg nicht fuktionierte. Ergo bekomme ich auch nur noch einen Sitz in der Mittelreihe in der ausgebuchten Y+, immerhin noch am Gang.

Es geht mit dem Bus zur Parkposition, auf uns wartet die G-EUPD (A319) mit einer "Golden Dove"-Lackierung, welche wohl anlässlich der Olympischen Spiele 2012 in London aufgebracht wurde.



Der Flug nach LHR ist nicht weiter der Rede wert, mich würde nur mal interessieren, welches Anwesen wir da im Anflug gesichtet haben:



In LHR gehe ich direkt zum T3, wo es noch ein paar Stunden bis zu meinem Abflug dauert. Im Nachhinein sicher ein Fehler, das Terminal ist klein und total überlaufen, als ich das erkenne, will ich aber die bereits überstandene Fummelbude nicht nochmal durchlaufen, und so bleibe ich und bringe die Zeit mit Essen, Lesen und Schreiben rum.



Irgendwann ist die Zeit auch verstrichen und ich begebe mich Richtung Gate.



Hier wartet die A380 für den Flug Richtung Kanadas Pazifikküste. Kleine Anekdote im Flieger, als ich meinen Platz einnehme, würdigt mein Sitznachbar, der äußeren Erscheinung nach ein Inder, mich keines Blickes. Kurz danach steht die Frau aus dem Sitz vor mir auf und bittet mich um einen Sitztausch, um neben ihrem Gatten sitzen zu können. Kein Problem, aber warum hat er mich erst Platz nehmen lassen, hätte doch gleich was sagen können.
:confused:

Wie dem auch sei, weder habe ich mir die Menüfolge gemerkt, noch Fotos davon gemacht und so können wir direkt zur Einreise in Vancouver springen. Da meine letzte Einreise in Vancouver 17 Jahre zurück liegt, habe ich keinen blassen Schimmer, wie damals der Flughafen ausgesehen hat, aber die Immigration-Halle sieht heute so aus:



Rechts sind die eKioske, an denen man seine bereits in einer App beantworteten Fragen mittels QR-Code vom Handy übertragen kann, da ich jedoch den entsprechenden Menüpunkt nicht finde, beschließe ich irgendwann, dass es weniger Zeit braucht, wenn ich die Fragen einfach neu beantworte, mit dem anschließend erhaltenen Ausdruck geht es weiter zu einer ersten Kontrolle, an welcher fünf oder sechs Immi-Officers auf einem Barhocker thronen und den Einreisewilligen Fragen stellen. Der Hinweis auf den bevorstehenden Tourauftakt der von mir geschätzten Combo reicht auf die Frage nach dem Anlass der nur viertägigen Kanada-Reise aus, um ein Lächeln auf das Gesicht des Officers zu zaubern und ich erhalte die Erlaubnis, direkt zum Baggage-Claim zu proceeden. Auf meine Nachfrage erhalte ich die Antwort, dass es in Kanada generell keine Stempel mehr in den Pass gäbe.

Nach Erhalt des Koffers geht es zur Sky Train genannten Metro und mit der Canada-Line bis City Center, von hier sind es weniger als zehn Minuten zu Fuß durch die Robson street zu meiner Unterkunft, unterwegs treffe ich auf einen alten Bekannten, welchen ich schon vor 17 Jahren abgelichtet habe:



Ein Vergleich mit dem alten Bild zeigt, dass es sich auf den ersten Blick das selbe Fahrzeug zu handeln scheint, auch wenn die license plate heute eine andere Kombination zeigt, aber seht selbst:



Nach dem Beziehen des Zimmers nehme ich noch das Abendessen in Form eines Burritos aus dem Hause Steamrollers ein, bevor es zu Bett geht, denn am nächsten Tag warte ein volles Programm auf mich.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
Donnerstag, Tag 2

Noch vor dem Klingeln des Weckers werde ich wach, in der gegenüber des Hotels gelegenen Tim Hortens-Filiale nehme ich mein aus Bagel und Cappuccino bestehendes Frühstück ein, bevor es mit der Canada-Line wieder Richtung Flughafen geht.



Am Flughafen genieße ich die entspannte Atmosphäre, die so gar nicht zu einer Metropole passen will. Nach kurzer Siko geht es auch bald zum Boarding, heute geht es mit Westjet in einer Dash 8 nach Victoria.

WS3279YVR - YYJ09:1009:43DH8D






Das Wetter ist trüb und regnerisch und wird bis mittags so bleiben. Am Transferdesk schlucke ich erst mal kurz ob der aufgerufenen 25,- Dollar für eine Fahrt in die Stadt, aber mangels Alternativen brauche ich nicht lange überlegen. Später wird mir wieder bewusst, dass der kanadische Dollar doch einiges günstiger als der südliche Verwandte abgerechnet wird und so relativiert sich der Preis etwas.

Ich drehe eine Runde durch den Ort, hier ein Blick über das Hafenbecken, im Hintergrund das Parlamentsgebäude.



Weiter geht es durch China"town".





Blick ins Bay Center:



Es bleibt regnerisch.





In Sam's Deli & Bistro nehme ich mein Mittagessen ein, Erbsensuppe und ein Roastbeef-Sandwich (kein Bild) in der Government Street.



Am Airport sichere ich mir schon mal einen Einzelplatz für den Rückflug.







Weiter geht es vorbei am Fairmont Empress Hotel Richtung Parlamentsgebäude.









Vor dem Gebäude findet sich dieser verwachsene Gesell:



Nach einer obligatorischen Siko darf man auch einen Blick in das Innere des Gebäudes werfen.













Wieder draußen komme ich an der Haltestelle für die 1 PS starken Transportmittel vorbei.



Langsam geht es wieder zurück Richtung Hafen.



Da jetzt das Wetter aufklart drehe ich noch mal eine Runde durch die Stadt.









Ich hole mir meine Bordkarte und behalte die Abflugtafel im Auge.





So sieht also der Rückflug aus:

H3222YCH - WXH16:3017:05DH3T


Kurze Zeit später geht es auch schon los.







Was jetzt folgt, entspringt normalerweise nur den Federn eher mittelbegabten Drehbuchschreibern, das Terminal verließ ich mit zwei von drei Akkubalken auf meiner Kamera. Während des Taxiing wechselt die Anzeige auf einen Balken, nur um sich wenige Minuten später ganz zu verabschieden. Der Wechselakku ist im Rucksack, welcher vom Kapitän im hinteren Bereich der Maschine verstaut wurde. Deshalb an dieser Stelle ein paar Handyfotos vom Flug.









Noch ein Wort zu dem Upgrade auf den Einzelsitz, so richtig clever war diese Strategie nicht, da sich die Einzelsitze links in der Maschine befinden, Vancouvers Skyline sich aber beim Anflug auf der rechten Seite präsentiert. Grmpf.

Am Anleger lege ich sofort einen geladenen Akku in die Kamera ein und darf noch ein paar Fotos machen.











Zu meiner Verabredung im Irish Pub bleiben nich knapp zwei Stunden, die ich nutze, um gemütlich durch Gastown zu bummeln und die obligatorischen Kühlschrankmagnete zu erwerben, im Gegensatz zu Kaffeeassen brauche ich hierfür kein extra Zimmer für die Präsentation. ;-) Also geht es einmal bis zum Flat Iron Bulding



Gassy Jack



und die Steam Clock darf natürlich auch nicht fehlen.



So langsam melden sich die Füße und ich mache mich auf zum Lennox-Pub an der Ecke Granville/Robson. Hier findet quasi ein kleines Forumstreffen der musikalischen Art statt, wir sind acht Gleichgesinnte aus drei Ländern, es werden frühere Konzerterlebnisse, Reisepläne, Tipps für den Ticketkauf und vieles mehr ausgetauscht. Nach ein paar gemütlichen Stunden löst sich die Runde auf und ich mache mich zu Fuß auf den Weg ins Hotel.
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
21.374
9.840
www.red-travels.com
sehr interessant! Das Bild von Windsor ist beinahe perfekt! (y)

Wie teuer war der DH3T Flug und wird mit einem oder zwei Piloten geflogen, sodass ggf. der vordere Sitz vielleicht auch verkauft wird?
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
Wie teuer war der DH3T Flug und wird mit einem oder zwei Piloten geflogen, sodass ggf. der vordere Sitz vielleicht auch verkauft wird?

Die Preise beginnen bei 129,- CAD, ich bezahlte 159. Der Copilotensitz war tatsächlich durch einen Passagier besetzt, ob der aber verkauft war oder eventuell eine Airline-Angestellte mit flog weiß ich nicht, zumindest schienen sie und der Pilot sich zu kennen.
 
  • Like
Reaktionen: tripleseven777

red_travels

Megaposter
16.09.2016
21.374
9.840
www.red-travels.com
Die Preise beginnen bei 129,- CAD, ich bezahlte 159. Der Copilotensitz war tatsächlich durch einen Passagier besetzt, ob der aber verkauft war oder eventuell eine Airline-Angestellte mit flog weiß ich nicht, zumindest schienen sie und der Pilot sich zu kennen.


das geht ja noch. wieso hast du mehr bezahlt? Saisonaufpreis oder haben die auch sowas wie Frühbucherrabatte oder lag's am unschönen Einzelsitz :D
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
Die steuern die Preise wahrscheinlich auch nach Angebot und Nachfrage, morgens die ersten zwei Flüge von Victoria nach Vancouver waren die günstigeren. Die Einzelsitzreservierung waren nochmal 10,- CAD extra.
 
  • Like
Reaktionen: red_travels

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
Freitag, Tag 3 (Teil 1)

Wieder werde ich vor dem Klingeln wach, heute suche ich mal in den Seitenstraßen und befinde die in der Bute street gelegene Filiale der Breka-Bäckerei zur Einnahme meines Frühstücks geeignet. Die vielfältigen Brotsorten deuten auf einen deutschen Hintergrund hin, wie dem auch sei, geschmeckt hat es allemal. Weiter geht es zur ersten Frequenz des free shuttle des Capilano Suspension Bridge Park. Der Bus kommt pünktlich, wir sind drei Fahrgäste. Der Bus selbst ist ziemlich abgerockt, aber für "umme" solls mir egal sein.



Erwähnte ich schon, dass es mal wieder regnet? Das beste Wetter auf dieser Reise sollte letztlich dort bekommen, wo ich es am wenigsten erwarte. Aber man rechnet hier mit diesem Wetter und so greife ich beherzt zu den ausliegenden Plastik-Ponchos. Entsprechend gerüstet geht es weiter.





Nach kurzem Fußmarsch stehe ich auch schon vor dem namensgebenden Bauwerk.



Auf der anderen Seite angekommen, arbeite ich der Reihe nach alle Trails ab.






Am Beginn des Treetops Adventures steht eine handgemalte Wetterstation.





Zurück auf der anderen Seite entdecke ich noch den hinter dem Souvenirshop beginnenden Cliffwalk, obwohl ich auch an diesen Park kaum Erinnerungen habe, bin ich mir sicher, dass es diesen im Jahr 2000 noch nicht gegeben hat.



Nach gut drei Stunden bin auch durch und mache mich auf den Rückweg. Ein paar Busse sind inzwischen auch eingetroffen.



Am Stanley Park lasse ich mich absetzen und zu Fuß geht es Richtung Totem Poles.






Unterwegs gibt es sehenswerte Blicke auf Vancouvers Skyline.





Und die Totem Poles.





Bis zum Leuchtturm mag ich nicht mehr laufen, so mache mich wieder auf den Rückweg. Diese Gefährt bewegt sich leider in die falsche Richtung.



Und ein letztes Mal die Skyline.



Der erste Bus will mich leider nicht mit zurück in die Innenstadt mitnehmen.



Mit dem nächsten Bus geht es zur Granville Station und von dort weiter zur Metropolis-Mall. Das war ein Fehler, denn eigentlich bin ich müde und die Füße qualmen. Also mache ich einen Direct-Turnaround und fahre wieder zurück. Unterwegs sehe ich schon mal die Wirkungsstätte des heutigen Abends.



Während ich an der Granville auf meinen Bus warte, zum Laufen bin jetzt zu faul, probiere ich mich noch an einem Hochformat, man beachte die inzwischen strahlende Sonne.



Bevor ich in den Bus einsteige, nehme ich in den Augenwinkeln noch eine Yucca brevifolia wahr, ein in diesen Breitengraden ein eher ungewöhnliches Gewächs. Bevor ich den Gedanken zu Ende spinnen kann, bin ich im Bus und kurze Zeit später zur Mittagsruhe im Hotel.

weiter in Teil 2
 
Zuletzt bearbeitet:

Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.766
591
HPN
Hey

Cooler Bericht!

Seit wann stempelt denn Kanada nicht mehr? Habe dazu nichts Offizielles gefunden...
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
Hey

Cooler Bericht!

Danke.

Seit wann stempelt denn Kanada nicht mehr? Habe dazu nichts Offizielles gefunden...

Waren das nicht zwei Airports, die diese Kioske in Betrieb genommen haben? Ich kann nur vermuten, dass das dann auf diese zwei Airports gemünzt ist. Aber selbst wenn, ist das nur eine Frage der Zeit, bis die anderen nachziehen. Wie gesagt, ich kam gar nicht an einen Schalter, die Officers stehen da quasi im Weg rum und haben auch keinerlei Equipment bei sich, wer von denen durch gewunken wird, bekommt auf jeden Fall nichts in den Pass.
Travellers - Primary Inspection Kiosks
 

Haskins

Reguläres Mitglied
03.03.2017
59
3
LEJ
Der Stanley-Park ist gemütlich, richtig schön zum verweilen, habe ich auf meiner Tour 2-3 mal angesteuert, Entspannung pur, das gilt auch für die Parks im Westen. Danke für die tollen Bilder.
 
  • Like
Reaktionen: schlepper

Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.766
591
HPN
Danke.

Waren das nicht zwei Airports, die diese Kioske in Betrieb genommen haben? Ich kann nur vermuten, dass das dann auf diese zwei Airports gemünzt ist. Aber selbst wenn, ist das nur eine Frage der Zeit, bis die anderen nachziehen. Wie gesagt, ich kam gar nicht an einen Schalter, die Officers stehen da quasi im Weg rum und haben auch keinerlei Equipment bei sich, wer von denen durch gewunken wird, bekommt auf jeden Fall nichts in den Pass.
Travellers - Primary Inspection Kiosks

Bin mal gespannt ob ich Ende Juli noch einen bekomme, da fahre ich über die Peace Bridge von Detroit, MI nach Windsor, ON
Anyway; Finds eigentlich relativ Schade, dass alles digitalisiert wird auf der anderen Seite freuen sich die, welche jede Woche
nach Canada fliegen, dass der Pass nicht so schnell voll wird
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.474
2.839
FRA
Freitag, Tag 3 (Teil 2)

Ausgeruht geht es wieder zur Granville Station, und bevor mir die Botaniker wegen dieser Palmlilie aufs Dach steigen, hier die Auflösung:



Dieses Album wird das zentrale Thema der heute beginnenden Joshua Tree Tour sein, von der schon mehrere User berichteten. Also geht es mit der Expo-Line bis zum BC Field. Dort angekommen finde ich mich inmitten orientierungslos umherwuselnder Menschenmassen wieder. Zum einen hat der Einlass anscheinend zu spät begonnen, zum anderen muss man erstmal seinen Eingang finden. Das hört sich banaler an, als es hier ist, ich habe einen sogenannten ticketless entry, man autorisiert sich am Eingang mit seiner für den Kauf genutzten Kreditkarte, hat also kein Ticket in der Hand, auf dem irgendein Eingang vermerkt ist, Schilder finden sich auch keine. Nachdem ich mein Gate C in Erfahrung gebracht habe, mache ich mich auf den Weg, dort angekommen, stelle ich fest, dass die mich seit einer Viertelrunde begleitende, hinter Gattern verlaufende Schlange meine ist, und ich darf wieder zurück. Alles sehr chaotisch, das muss das erste hier stattfindende Event sein.





Irgendwann bin ich drin, die Vorband Mumfort & Sons spielt bereits, ich erwerbe zwei Artikel am Merch Stand und hole mir noch einen pappigen Hot Dog, wo ich noch ein Pärchen vom Vorabend wieder treffe.



Mit 20minütiger Verspätung, welche dem verzögerten Einlass geschuldet ist, beginnen die Iren, ein mit einem Drumsolo endendes U2-Konzert habe ich bereits erlebt, heute also ein mit einem Drumsolo beginnendes, Larry eröffnet mit Sunday Bloody Sunday. Insgesamt nach so vielen Konzerten fühlt sich das schon merkwürdig an, nach ein paar Liedern wird das Joshua Tree Album am Stück in der Originalreihenfolge gespielt, darunter auch eine Live Premiere, Red Hill Mining Town erfährt heute seine erste öffentliche Aufführung. Insgesamt bin ich zufrieden, muss aber mit Bedauern feststellen, dass die Höhenflüge von Bonos Stimme vorbei zu sein scheinen. Bei Miss Sarajevo wird Pavarotti etwas verzerrt vom Band eingespielt, kein Vergleich mit 2005 in Rom, wo Bono vor den ausflippenden Italienern den Part selbst gesungen hat, Gänsehaut pur war das.

Noch ein Wort zur Bühne, diese wird von einem 60m langen und 14m hohen Screen beherrscht, wenn man direkt davor steht, ist die Wirkung beachtlich, bei manchen Kamerafahrten kommt sich vor, als säße man im Simulator.











Nach dem Konzert geht es so schnell wie möglich ins Bett, schließlich geht es morgen in der Früh schon wieder weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.307
7.169
Trans Balkan Express
Das kann man leider so stehen lassen, dass Bonos Stimme stark nachgelassen hat. Vancouver ist wahrscheinlich nicht beispielhaft für die Tour, da fand ich die Atmosphäre ziemlich angespannt.

Um tosc nicht zu ärgern, antworte ich einmal in Deinem Thread. Dass die Stimme nicht mehr mithält, bemerkt man daran, dass er in Miss Sarajevo den Pavarotti-Part einspielen lässt und nicht selbst singt. Ich gebe aber gern zu, dass bei der Qualität der You-Tube Videos schwer zu beurteilen ist, ob die Stimme bei anderen Liedern noch richtig mitmacht.

Danke jedenfalls für den Reisebericht. Meine Vorfreude auf Dublin (und Berlin) wächst jedenfalls täglich.