The A to Ö of Iceland ... what could possibly go wrong?

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shauri

Erfahrenes Mitglied
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Endlich... naja, eher "hoffentlich" wieder ein Reisebericht!

... zummindest das Intro dazu. Alles weitere sehen wir dann morgen.

... und was würde als Titel in der aktuellen Zeit besser passen als eine Zeile aus dem Refrain von "The Hardest Karaoke Song in the World" (im Übrigen ein wirklich nettes, unterhaltsames Lied): "This is the A to Ö of Iceland, what could possibly go wrong"
Hierfür gibt es zwei Gründe; fangen wir zur Abwechslung mal hinten an: "What could possibly go wrong?" heißt so viel wie "Was kann schon schiefgehen?" und genau mit dieser Frage haben wir uns - insbesondere in Hinblick auf die derzeitige "Corona-Situation" und unsere Erfahrungen aus dem letzten Jahr, wo wir unsere Island-Reise innerhalb von 3 Wochen über eine Norwegen-Reise in eine Schweden-Tour umgewandelt haben - wohl in den letzten Wochen bis zum Exzess gestellt. Schließlich hatten wir ja noch die Gutscheine der aufgrund der plötzlich ausgerufenen Quarantäneregelung gecancelten Islandreise in Petto.
Nach der ersten "Wir sind geimpft"-Euphorie stellte man mit Ernüchterung fest: Die Gesamtsituation hat sich nicht geändert, die Politik ergeht sich vielerorts weiterhin in einer verwirrenden Mischung aus vollkommen sorglosen Öffnungen ohne das ach-so-gelobte "auf Sicht fahren" (was für einen Überblick, welche Bereiche bei Öffnungen kritisch sein könnten und die nähere Zukunftsplanung ja durchaus Sinn machen könnte) und unberechenbaren Panikreaktionen gepaart mit noch unberechenbareren Regelungen, insbesondere gegen uns böse Reisende. (Ich liebe Verallgemeinerungen.) Zum Glück ist das hier kein politischer Blog, und daher bin ich mit der obligatorischen Nörgelei zu diesem Thema an dieser Stelle jetzt auch weitgehend durch und langweile stattdessen noch mit ein paar Fakten und praktischen Überlegungen:
Als Geimpfte scheinen die in Deutschland geltenden Regelungen in Hinblick auf Reisen relativ entspannt zu sein, so ganz traut man dem Frieden natürlich nicht. Neben dem Heimatland hat man dann natürlich auch das Urlaubsland immer im Blick. Dieses beglückte uns in den letzten vier Wochen auf einmal mit drastisch steigenden Coronazahlen, also was tun? Fahren? Nicht fahren? Die Regelungen im Auge behalten, ob es überhaupt noch Sinn macht? Kommt man überhaupt noch ins Land? Nach einer ersten Verschärfung der Einreiseregelungen (Alle, auch Geimpfte boarden den Flug nur mit negativem COVID-Test) ist immerhin dieses Mal die nächste Verschärfung der Einreiseregelungen erst für 2 Tage nach unserer Ankunft angekündigt und soll nur für in Island lebende oder Besucher mit vielen Sozialkontakten gelten. Ist für uns irrelevant, wäre aber auch "nur" ein weiterer PCR-Test. Die aktuellen Regelungen im Inland sind weiterhin weniger streng als in Deutschland, die Impfungen scheinen schwere Verläufe in unserer Altersgruppe weitgehend zu verhindern und unser Reiseverhalten sollte uns bis auf abendliche Restaurantbesuche (die man je nach Situation eben macht oder nicht, das hausinterne Risk-Assessment reist ebenfalls wieder mit und hat uns ja letztes Jahr auch gut durch Schweden gebracht) eher nicht in infektiöse Situationen bringen. Fun fact: Inzwischen kann ich - ähnlich der Kaffeesatzleserei - den Stand der aktuellen Coronasituation schon vor Lesen des Artikels an Hand des Gesichtsausdruckes des isländischen Chefepidemiologen vorhersagen.
Fakt ist auch, wir müssen nach einem Jahr dringend mal wieder raus, nach einem Jahr pendeln zwischen Homeoffice und (sofern erlaubt) Bogenplatz (Outdoor-Sport hat zumindest Vorteile) müssen wir doch mal was anderes sehen. Irgendwann ist man auch einfach mal urlaubsreif und möchte nicht jeden morgen vom Bett an den Schreibtisch fallen müssen. Frau braucht außerdem was mehr Topografie, damit sie nicht in Flachlanddepressionen verfällt. Außerdem bricht in Island seit Anfang des Jahres sehr publikumswirksam ein kleiner Vulkan aus, der von gut zugänglichen Aussichtspunkten umgeben ist. Inzwischen wird die Eruption noch dazu durch mehrere Webcams gut dokumentiert. So etwas kann ich mir als Geographin natürlich nicht entgehen lassen. Neben der im letzten Jahr bereits weitgehend geplanten Rundreise sind das aus unserer Sicht ausreichend Gründe, diesen Sommer nach Island zu reisen und so kommen wir an dieser Stelle zum ersten Teil meiner Einleitung, der zwischenzeitlich über meinem Lamento zu Teil zwei des Titels vermutlich fast in Vergessenheit geraten ist:
The A to Ö of Iceland lässt sich aus meiner Sicht gut und gerne mit "Island von A bis Z" gleichsetzen und genau das ist das Ziel dieser inzwischen dritten Reise. 2016 sind wir einmal ganz um die Insel herumgefahren und frau hat danach beschlossen, dass man an einigen Orten noch Nachhobedarf hat ("Ich bin noch nicht fertig mit dieser Insel!"). Meine weitere Planung war, dass ich Island unbedingt mal im Winter sehen wollte - das haben wir 2017 als Zwischenstop bei einer Reise nach Toronto und den Niagarafällen erledigt und hatten nicht nur Winter, sondern Rekordschnee in einer Nacht in Reykjavik. Wäre das schonmal erledigt. 2020 dann der ungeplante Trip nach Island, bei dem wir das Glück hatten, noch einmal ein paar Highlights im Süden ohne viele Menschen zu sehen. Außerdem war unser Aufenthalt in den Ostfjorden 2016 zum einen verregnet, zum anderen fand ich, dass man dort mal wandern sollte. So haben wir dieses Jahr eine dreiwöchige Tour geplant (irgendeinen Vorteil muss es ja haben, dass wir dieses Jahr noch nicht wirklich Urlaub hatten), die uns unter anderem NICHT zum Wandern in die Ostfjorde führen wird. Irgendwie ging die Planung dann doch dort vorbei und es taten sich diverse andere interessante (Wander-Ziele) auf. Aber der nördlichste Norden Islands, den wir 2016 aus Zeitgründen abschneiden mussten, wird diesmal mitgenommen. Bei drei Wochen Zeit wollten wir uns eine Rundreise mit zu vielen Standortwechseln sparen und bleiben immer zwischen zwei und vier Nächten an den jeweiligen Orten. Der Bericht erfolgt dann - wenn wirklich alles gut geht - zeitnah und reichlicher bebildert als das Intro (damit es überhaupt ein Bild gibt, hier die Routenplanung):
 

JustLHFTL

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13.01.2016
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flyctory.com
Sehr cool, bin gestern aus Island zurückgekommen. Bin sehr gespannt, wie Du manche Dinge (Immigration, Covid-Situation, aber auch einfach Erholungs-Faktor) wahrgenommen hast :) Hoffe, Du hast genauso geniales Wetter, wie ich das die letzte Woche erlebt habe :)
 
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shauri

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Sehr cool, bin gestern aus Island zurückgekommen. Bin sehr gespannt, wie Du manche Dinge (Immigration, Covid-Situation, aber auch einfach Erholungs-Faktor) wahrgenommen hast :) Hoffe, Du hast genauso geniales Wetter, wie ich das die letzte Woche erlebt habe :)
Da können wir uns dann gerne mal Austauschen. Auf die Immigration bin ich auch sehr gespannt 🤔
 

Hene

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27.03.2013
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Oha, krass! Anfang Juli nach wenigen Minuten aus dem Terminal gewesen. War aber auch außerhalb der rush hour vermutlich.

Dann aber an den Hotspots unterwegs - ausbrechender Vulkan, Skogarfoss, Solheimarjöküll - ziemlich die Hölle los. Bin ja gespannt, wie die Lage jetzt so ist.
 

shauri

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Letzten Samstag gabs zur "Europawelle" von Icelandair (also wenn in 90 min praktisch alle Europaflüge ankommen) mehrere Stunden Wartezeit... Wie JFK an seinen schlechtesten Tage, ohne Global Entry ;)
Wir hoffen es wird heute besser, AMS ist eine der ersten Mascinen und hier wurde schon alles beim Boarding gecheckt sie wollten nachbessern bei der Einreise. Muss man halt durch sonst...

Oha, krass! Anfang Juli nach wenigen Minuten aus dem Terminal gewesen. War aber auch außerhalb der rush hour vermutlich.

Dann aber an den Hotspots unterwegs - ausbrechender Vulkan, Skogarfoss, Solheimarjöküll - ziemlich die Hölle los. Bin ja gespannt, wie die Lage jetzt so ist.
Da waren wir letztes Jahr quasi allein. Sind dieses Jahr etwas abseitiger unterwegs.
 

JustLHFTL

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13.01.2016
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Wir hoffen es wird heute besser, AMS ist eine der ersten Mascinen und hier wurde schon alles beim Boarding gecheckt sie wollten nachbessern bei der Einreise. Muss man halt durch sonst...


Da waren wir letztes Jahr quasi allein. Sind dieses Jahr etwas abseitiger unterwegs.
Das stand auch so in dem Artikel, den ich gelesen habe, dass sie es so nicht weitermachen wollen. Das ganze Konzept Icelandair und auch der Flughafen sind einfach nicht dafür ausgelegt, dass Du hinter den Gepäckbändern mehr Kontrolle als Zoll hast.
Mein Gepäck kam recht spät, ich hatte so ca. 40min von Koffer in der Pfote bis hinter Einreisekontrolle. Hab mir das Spielchen an einem anderen Tag mal kurz angeguckt, aber da war die Welle schon durch. Es schien mir so, dass sie, wenn benötigt, gleich bei der Kontrolle den PCR oder was sie da auch immer machen, durchführen. Dann hast Du natürlich evtl. Spaß....

Drücke die Pfoten. Frühe Landung ist aber sicher gut
 
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plotz

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26.05.2015
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Hervorragend, unabhängig vom Reiseziel lese ich hier gerne mit :)
 

JustLHFTL

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13.01.2016
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Vielleicht lohnt sich priority luggage dann auch mal.... danke jedenfalls
Ich hatte kein Prio Luggage, aber "die Fähnchen" kamen verdammt aufs Band. Gestern auf dem Rückflug bin ich Saga Premium geflogen und hatte das Gefühl, es wäre einfach eine Art von Wertschätzung, dass ich am Gepäckband alle Mitpassagiere, die von mir durch den Vorhang getrennt waren, doch noch in Ruhe kennenlernen kann.... Aber das spricht ja erstmal nur dafür dass FRA so belädt, dass KEF es nicht ordentlich ausgeladen bekommt und vice versa... AMS und KEF verstehen sich bestimmt besser :)
 

Simbi

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07.10.2009
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DUS und BRU
Letzten Samstag gabs zur "Europawelle" von Icelandair (also wenn in 90 min praktisch alle Europaflüge ankommen) mehrere Stunden Wartezeit... Wie JFK an seinen schlechtesten Tage, ohne Global Entry ;)
Interessant, wie gross die Unterschiede sind: wir sind auch letzten Samstag angekommen (Nachtmaschine aus FRA) und konnten überall durchlatschen. PLF und Impfpass wurden kontrolliert, nach dem zusätzlichen Test hat keiner gefragt.
 

shauri

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Ich hatte kein Prio Luggage, aber "die Fähnchen" kamen verdammt aufs Band. Gestern auf dem Rückflug bin ich Saga Premium geflogen und hatte das Gefühl, es wäre einfach eine Art von Wertschätzung, dass ich am Gepäckband alle Mitpassagiere, die von mir durch den Vorhang getrennt waren, doch noch in Ruhe kennenlernen kann.... Aber das spricht ja erstmal nur dafür dass FRA so belädt, dass KEF es nicht ordentlich ausgeladen bekommt und vice versa... AMS und KEF verstehen sich bestimmt besser :)
Bisher gings immer fix hoffentlich heute wieder.

Interessant, wie gross die Unterschiede sind: wir sind auch letzten Samstag angekommen (Nachtmaschine aus FRA) und konnten überall durchlatschen. PLF und Impfpass wurden kontrolliert, nach dem zusätzlichen Test hat keiner gefragt.
Jep nachts ist kein Thema. Am Nachmittag kommen halt ALLE FI Maschinen aus Europa innerhalb von 2 Stunden wegen der Connection nach US. Der zusätzliche Test ist ja auch Voraussetzung fürs Boarding, der wird nur vor Abflug kontrolliert in der Regel.

Fun Fact: AMS erlaubt wieder beliebig Flüssigkeit im Handgepäck man hat uns extra an der Security rausgewunken um uns zu sagen wir müssten nichts mehr eintüten und kleine Fläschchen mitnehmen.
 
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shauri

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The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - bei der Anreise

Ich gebe ehrlich zu, 3 Wochen Island (die längste Tour waren bisher 16 Tage) bringen mich gepäckmäßig an meine Grenzen. Ich rechne aufgrund der Route und Jahreszeit mit Wetter zwischen 0 und 20 Grad und Sonne und Nieselregen. Dementsprechend packe ich auch für alle Wetter- und Lebenslagen, zuzüglich Kameraausrüstung, Badesachen und Wanderklamotten für 2 Personen sieht das dann so aus:

Was man auf dem Foto auch noch sieht, ist mein selbstgebauter, individuell für unsere Tour zusammengestellter Reiseführer. Vielleicht dazu an geeigneter Stelle noch mehr. Mit dem Gepäck ist auch alles halb so wild, schließlich hätten wir sogar noch einen Koffer mehr aufgeben dürfen. So voll wie das alles hier ist, kann es sein, dass wir die Option dann für den Rückweg noch brauchen, wer weiss, was man in 3 Wochen noch so alles kauft.
Aber bleiben wir erstmal im Hier und Jetzt, wir sind so weit gekommen (geimpft, negativ getestet - "Auf Wunsch führen wir den Test auch rektal durch" war O-Ton der Teststelle, wir haben dankend abgelehnt, Koffer gepackt, irgendwie zu bekommen und ins Auto verladen, also was soll noch schiefgehen. Gegen 8 Uhr sind wir mit dem Auto auf dem Weg nach Amsterdam. Bei 2.5 Stunden Fahrzeit lohnt es sich nicht, die Strecke auch zu fliegen. Dadurch verringert sich auch das Risiko, dass unser Gepäck beim Umsteigen verlorengeht.
Die Fahrt verläuft entspannt und reibungslos, das Stresslevel erhöht sich allerdings leicht als der von uns für drei Wochen reservierte P1 als Kurzzeitparken bis 48 h ausgeschildert ist. Noch höher steigt es, als der Automat an der Einfahrt bei der Kreditkarte, auf die wir reserviert haben, nicht ganz verständliche niederländische Fehlermeldungen ausgibt. Die Schlange hinter uns wird länger, obwohl es noch 3 weitere Einfahrten gibt und irgendwann erbarmt sich unser Hintermann, uns einfach ein Ticket per Knopfdruck zu ziehen und anzureichen, während mein Mann ihm panisch "We have got a reservation" zuruft. Naja, Hauptsache erstmal drin, wir suchen einen Parkplatz und frau besteht darauf, nach einem kompetenten Ansprechpartner zu suchen, der uns mitteilt, dass wir hier tatsächlich richtig parken, auch für 3 Wochen und ohne dass es am Ende irrsinnige Kosten verursacht. Ein freundlicher Einweiser erklärt uns, wenn wir auf Kreditkarte reserviert haben, können wir einfach mit dieser bezahlen und bekommen dann den gebuchten Betrag berechnet, auch wenn das Ticket mehr kosten würde. Sollte das nicht funktionieren, sollen wir den Info Button drücken und uns würde geholfen. Er wirkt glaubwürdig und da er auch nicht beim Hinweis "Wir parken für 3 Wochen" in Panik verfallen ist, hoffen wir mal das beste.Was soll da schon schiefgehen.

Nächster Halt: Check in. Zum Glück sind wir gut 3 Stunden vor Abflug dort und es sind höchstens 10 Leute vor uns. Hinter uns füllt es sich dann langsam. Die gut gelaunte Check-In Agentin kontrolliert unsere Impf- und Testbescheinigung und in uns macht sich die leise Hoffnung auf eine zügige Einreise breit. Danach dekoriert sie unsere Koffer mit allerlei Baggage und Priority Tags und kommentiert es mit einem fröhlichen "I'm gonna make it a Christmas-Tree." Auf meine Bitte um noch etwas Glitzer bietet sie mir glatt auch noch Weihnachtsbeleuchtung an. Das nenne ich Service. Apropos Service, beim Security-Check wird mein Mann herausgewunken und musste den obligatorischen Zipp-Beutel mit Flüssigkeiten vorzeigen, nur um ihm freundlich (und auch ein wenig stolz) mitzuteilen, dass es die Regelung, dass nur Flüssigkeiten in Plastikbeuteln und 100 ml Verpackungen mitgeführt werden dürfen, in Amsterdam nicht mehr existiert, wir dürften jetzt so viel Flüssigkeiten mitnehmen, wie wir wollten. Noch ein Grund mehr, ab AMS zu fliegen. Wir verkrümeln uns in die inzwischen wieder fast komplett volle Aspire Lounge. Immerhin ist das Essensangebot auch wieder etwas reichlicher als letzten Juni. Damit der ganze Text nicht wieder so trocken wird wie das Intro, hier also ein paar Lounge-Essensfotos:



Da die Lounge nur 5 Minuten vom Gate entfernt ist, machen wir uns erst kurz vor Boarding ganz gemütlich auf den Weg. Ein schnelles Foto von dem fast 25 Jahre alten alten Schätzchen mit der Kennung TF-ISP und schon wird das Priority Boarding eröffnet, bei dem wir wieder von der netten Dame vom Check-in quasi durchgewunken werden.

Direkt am Gate neben uns steht noch eine 737 Max der Icelandair, die sich fünf Minuten nach uns auf den Weg nach KEF machen wird. Ein Foto habe ich wohl irgendwie verpasst, aber ich betrachte das Rennen um die Einreiseschlange hiermit als eröffnet: Aufgrund der strengen COVID-Einreisekontrollen herrschten die letzen Samstage nachmittags absolut chaotische Zustände in KEF mit Wartezeiten von 2-3 Stunden. Heute landen 16(!) Maschinen zwischen 15 und 16 Uhr, wir sind laut Flugplan die 3. oder 4. Ich schicke ein Stoßgebet zum Gott des Priority-Gepäcks und ergebe mich meinem Schicksal. Immerhin kommen wir überpünktlich um 14:10 "Off Block". Fotografisch ist außer einer Air China Cargo 747 nichts zu holen,

und daher gönnen wir uns erstmal ein Gläschen Prosecco und stoßen auf die immerhin inzwischen angetretene Reise an.

Das Essen haben wir schon besser bei Icelandair gesehen, aber immerhin gibt es "vorne" wieder was "vom Tablett"und nicht nur eine Snacktüte, wie letztes Jahr. Ich bin zum einen noch ziemlich satt, zum anderen ist das Dip zwar echt gut, aber der rest recht fad gewürzt. Schade, die Kombi und Idee von Huhn mit Couscous Salat, Süsskartoffelsalat und Knoblach-Joghurt ist eigentlich nicht die schlechteste.

Mein Hunger hält sich nach dem Mittagessen in der Lounge in Grenzen, also kein Beinbruch, dass es nicht so toll ist, wie die Idee sich liest. Dafür reißt die Mokkatorte alles wieder raus, die ist wirklich sensationell.

Die anderthalb Stündchen nach dem Essen verbringe ich dank WLAN an Bord mit der (an)gespannten Beobachtung der Situation im Anflug. Das aktuelle Ranking ist
1. WIZZAIR aus Dortmund
2. FI aus Stockholm
3. FI aus London
4. FI501 aus AMS dicht gefolgt von FI 507, ebenfalls aus AMS
Was soll auf Platz 4 von 16 schon schiefgehen...

Neben dem aktuellen Ankunftsranking verfolge ich die Näherung an Island und hoffe, dass unsere Route wie üblich für die rechtsseitig Sitzenden einen Blick auf den aktuell ausbrechenden Fagradalsfjall (man hat sich tatsächlich diesmal einen nicht ganz so unaussprechlichen Namen ausgedacht) ermöglicht. Es ist tatsächlich das erste Mal, dass wir nicht bei schlechtem Wetter Island anfliegen. Island empängt uns mit einem Blick auf den Hoffellsjökull.

Interessanten Mündungen der großen Gletscherflüsse im Süden:

Noch mehr Süden.

... uuuuund dann taucht links im Bild Rauch auf. Bei Wolkenlosem Himmel:

Es bietet sich ein toller Blick auf die Ausdehnung des Lavafeldes des Fagradalsfjall, er war fleißig seit Beginn des Ausbruchs im Frühjahr.


Ab und an kann man sogar ein rotes Lavaglühen erahnen, und wir fangen an, über einen Besuch noch heute Abend am Vulkan nachzudenken. Natürlich nur, wenn die Einreise nicht zu lange dauert und alles reibungslos geht. Aber was soll schon schiefgehen...

Wir konnten unseren 4. Platz im Anflugranking tatsächlich bis zur Landung in KEF verteidigen und finden kurz Zeit, uns beim Rollen am schönen Wetter und dem guten Blick über das Rollfeld zum Terminal ohne Nieselregen zu freuen.

Dann ist es auch vorbei mit der Entspannung an Bord und wir verlassen dank Reihe 1 als zweite das Flugzeug und gehen zügig und unbehelligt in Richtung Gepäckband. Dort ist es NOCH erstaunlich leer, sowohl auf den als auch um die Gepäckbänder.

Wir nutzen diesen kurzen Moment der Ruhe für einen kurzen Toilettenbesuch nacheinander, zuerst mein Mann und, nachdem jetzt zuerst die Koffer aus Dortmund einlaufen, auch ich. Als ich zurückkomme, ist es immer noch relativ leer an den Kontrollstationen, aber mein Mann erwartet mich schon stolz mit unseren drei Gepäckstücken. Hat Priority Baggage also mal im richtigen Moment funktioniert. Jetzt gibt es kein Halten mehr, den Barcode der Einreiseanmeldung gezückt gehen wir zügig zu den Schaltern, wo unser Negativtest und das Impfzertifikat noch einmal geprüft werden. Und das war es dann. Wir sind in Island angekommen. Genau 20 Minuten nach Verlassen des Flugzeugs stehen wir am Mietwagenschalter und kommen auch hier direkt an die Reihe. Die Übergabe erfolgt kurz und schmerzlos, nachdem ich erwähne, dass es unser 4. Besuch mit Auto im Land ist und ich sogar über die Regeln im isländischen Kreisverkehr informiert bin. Eventuelle Schäden sollen wir einfach fotografieren. Da wir über den ADAC Vollkasko verischert sind, sollte das so oder so unproblematisch sein. Was könnte also jetzt noch schiefgehen...

Wir irren trotz recht genauer Beschreibung durch die angegebene Reihe auf dem Mietwagenparkplatz, verzweilt Ausschau nach einem blauen Suzuki Vitara mit passendem Kennzeichen haltend, finden aber nur einen weißen mit nicht passendem Nummernschild. Der Gatte bleibt beim Gepäck und ich laufe mehrfach die Reihe auf und ab, mein Blick bleibt kurz wehmütig an einem recht großen, gutaussehenden dunkelblauen SUV hängen, das leider größer als unsere gebuchte Mietwagenklasse ist und auch nicht aussieht wie ein Vitara. Irgendwie scheint es aber das einzige blaue, halbwegs von der Größe passende Fahrzeug in der Reihe zu sein, und mein Blick fällt auf das Kennzeichen.... jep, das gleiche wie auf dem Schlüssel, der das Fahrzeug auch sofort auf Druck zum Blinken bringt. Und siehe da, unser Suzuki Across Hybrid steht vor mir:

Zwischenzeitlich ist mir auch aufgefallen, dass auf dem Schlüssel "Suzuki Across" statt "Vitara" steht. Erfreut verstauen wir unser Gepäck im geräumigen Kofferraum und während ich mich wohnlich im Cockpit des erst 10000 km alten Autos einrichte,


stellt der Gatte mit Hilfe von Google fest, dass es sich um ein auf dem Toyota RAV4 basierendes, erst seit 2020 auf dem Markt befindliches SUV handelt. Die technischen Daten lesen sich extrem erfreulich. Wir wittern ein Upgrade und freuen uns, dass wir dieses schöne, geräumige Auto jetzt drei Wochen genießen dürfen. Was soll also jetzt noch schiefgehen...

Wir fahren (wirklich komfortabel und teilweise recht passiv dank Tempomat und aktivem Spurhalteassistent) nach Grindavik, wo wir unser "Harbourview Cottage" beziehen. Zumindest nachdem ich mit leichter Gewaltanwendung (Frau fürs Grobe halt...) die klemmende Tür öffne. Schön hier!



Wir verstauen unser Gepäck und werfen einen Blick auf die Vulcano Webcam. Er spuckt! Wir beschließen, ein größeres Abendessen zugunsten von Vulkan und einem Sandwich von Netto ausfallen zu lassen, und machen uns auf den Weg zum 5 km entfernten Wanderparkplatz zum Aussichtspunkt am Fagradalsfjall. Ob hier auch nichts schief ging, erfahrt ihr dann im nächsten Teil.
 

B773ER

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19.11.2014
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DRS
Cool! Island ist immer eine Reise wert und ich freue mich, wieder mitzulesen.

Beim Suzuki Across dachte ich gerade, "Mensch, der sieht doch innen wie außen fast aus wie der RAV4, den wir 2019 an der Westküste hatten." und siehe da: sie sind Zwillinge (https://www.auto-motor-und-sport.de...ki-kooperation-rav4-across-daten-preise-phev/) War mir vorher gar nicht bewusst, aber ich interessiere mich in der Regel auch nicht so für die asiatischen Hersteller.
 
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shauri

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Cool! Island ist immer eine Reise wert und ich freue mich, wieder mitzulesen.

Beim Suzuki Across dachte ich gerade, "Mensch, der sieht doch innen wie außen fast aus wie der RAV4, den wir 2019 an der Westküste hatten." und siehe da: sie sind Zwillinge (https://www.auto-motor-und-sport.de...ki-kooperation-rav4-across-daten-preise-phev/) War mir vorher gar nicht bewusst, aber ich interessiere mich in der Regel auch nicht so für die asiatischen Hersteller.
Ich kannte den gar nicht, hab ihn im Vorbeigehen aber auch für einen RAV4 gehalten und das ganze auch ergoogelt dann 😁
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - am Vulkan 1

Wider Erwarten finden wir problemlos auf einem der inzwischen drei seit März hier planierten Flächen einen Parkplatz. Das hatte ich so nicht erwartet, aber was hätte schon schiefgehen sollen. Wir entrichten brav per Handy und Kreditkartenzahlung die Parkgebühr von 1000 ISK und ziehen gleich am ersten Abend noch die schweren Wanderschuhe an. Wir haben uns für Route C, die zur Lava führt, entschieden, allerdings wollen wir dort nach rechts abzweigen und zum Aussichtspunkt aufsteigen.

Der Weg führt uns rechts im Bild auf die Kuppe, unser Aussichtspunkt bei den späteren Fotos ist ein Stückchen oberhalb der schwarzen Felsnase. Die Aussicht auf den Vulkan muss man sich hier mit knapp 300 teils steilen Höhenmetern auf gut 2.5 km Strecke verdienen, garniert mit sehr losem, rutschigen Vulkan-Sand und Geröll, das teilweise auch noch ordentlich im kräftigen Wind staubt. Wir haben für Teile des Anstiegs und den Abstieg Stöcke dabei und auch benötigt. Der erste und steilste Anstieg ist zusätzlich mit einem Steil gesichert, das wir auch dankend annehmen. Zum Glück ist verhältnismäßig wenig los und wir können relativ ungestört aufsteigen. Nach dem steilen Anstieg kommt zur Belohnung dann auch der Vulkankrater oberhalb der inzwischen beeindruckenden Lavazungen in Sicht.

Das motiviert uns, noch etwas weiter aufzusteigen, bis die Frau einen optimalen Mittelweg aus Ermüdung und gutem Blick auf den Krater gefunden hat. Wir lassen uns auf einem ergonomisch geformten Lavagestein nieder und sind hier, bis auf eine weitere Frau und einzelne Passanten, weitgehend allein und erstaunlich ungestört. Nachdem ich die etwas schwierige Aufgabe, mein Objektiv bei starkem Wind und Staub unter möglichst hygienischen Bedingungen zu wechseln, auch gelöst habe, beschäftige ich mich die nächste halbe Stunde mit quasi ununterbrochenem Fotografieren trotz stärker werdendem Wind. Als Entschädigung für die textlastigen Beiträge der letzten Tage folgt hier jetzt eine kleine Auswahl aus den insgesamt 350 Fotos vom spuckenden Vulkan.









Auch wenn die Sonne mal rauskommt, sieht das Schauspiel nicht minder beeindruckend aus:



Die Hubschrauberflüge sehen irgendwie gewagt aus und sind leider mit langer Warteliste ausgebucht.

Läuft.

















So schwer es mir fällt, mich loszureißen, der Wind wird hier oben immer stärker und langsam wird es kalt. Außerdem werde ich so langsam müde und möchte mir nicht gleich am ersten Urlaubstag beim Abstieg eine Verletzung zuziehen. Beim Aufstehen stelle ich fest, dass sich auch ein Blick in die andere Richtung lohnt:

Trotzdem, wir sind vernünftig und machen uns an den durchaus anstrengenden Abstieg. Der Wind macht es nicht besser und teilweise muss man aufpassen, dass es einem nicht noch die Stöcke wegweht. Schon beim Aufbruch fällt uns auf, dass es irgendwie voller um uns herum geworden ist. Ich witzele noch, dass wohl gerade ein Bus angekommen ist. Beim Abstieg wird uns dann bewusst, dass sich wohl gerade mehrere Busladungen den Berg hochkämpfen. Wir müssen teilweise ausweichen, damit wir nicht in größere Gruppen geraten und weiterhin in Ruhe absteigen können. Auch am Seil müssen wir eine Lücke der nach oben wandernden Massen abwarten. Wir nutzen die Zeit noch für einen letzten Blick zum weiterhin begeistert spuckenden Vulkan.

Danach klettern wir am Seil entlang nach unten und auch hier geht alles gut. Noch dazu freuen wir uns, dass wir offensichtlich einen ausgesprochen günstigen und leeren Moment am Aussichtspunkt erwischt haben. Nachdem der kritische Teil des Abstiegs erledigt ist, folgen wir jetzt noch dem eigentlichen Weg C zur Lavazunge.

Positiv anzumerken ist, dass quasi den ganzen Tag ein Ranger und ein Rettungsteam in der Gegend unterwegs sind. Negativ anzumerken sind die ganzen Idioten, die meinen, auf der Lavazunge herumklettern zu müssen, ohne zu wissen, ob dort nicht noch heiße Lavablasen oder frische fließende Lava darunter ist. Die Einbruchgefahr ist durchaus vorhanden, und im Grunde ist es Glückssache, ob es gutgeht. Hier ist also die Einstellung "What could possibly go wrong?" ganz eindeutig fehl am Platz.
Auf dem Weg zum Auto stellen wir noch mit Erstaunen fest, wie idyllisch und grün es hier aussieht, und man nichts davon ahnt, welche Naturgewalten oberhalb am Werk sind.

Außerdem findet frau noch ein tolles Lavagestein, dass sie unbedingt fotografieren muss.

So sehen unsere Schuhe bei Ankunft am Auto aus. Eigentlich sind meine dunkelbraun und die des Gatten grau. Aber so ist ja auch ganz schick.

Inzwischen ist es nach 21 Uhr und wir fahren jetzt müde aber sehr zufrieden nach unserem langen und spektakulären Anreisetag in unsere gemütliche Unterkunft. Aufgrund der Wettervorhersage beschließen wir, es morgen etwas ruhiger angehen zu lassen.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Am heutigen Tag ist bestes isländisches Sommerwetter angekündigt: 14 Grad und Nieselregen. Aber selbst das ist mir lieber als zu heiß. Trotzdem gönnen wir uns heute einen ruhigen Start, decken uns mit etwas Proviant ein und fahren zum Brimketil Lava Rock Pool, einem Pool-ähnlichen Gebilde in den Felsen. Natürlich könnten hier auch Trolle gelegentlich darin baden. Wir frühstücken zunächst auf dem Parkplatz unsere wunderbaren Blätterteigteilchen mit Karamell und Pudding mit Macadamianüssen und warten den Nieselregenschauer ab.


Ich nehme in Hoffnung auf Küstenvögel die Kamera ausgerüstet mit Teleobjektiv mit, was soll schon schiefgehen. Hier geht tatsächlich etwas schief, denn mir fällt mein Objektivdeckel aus den klammen Fingern. Macht nichts denke ich mir, der Aussichtspunkt ist eine Gitterfläche, viel zu klein als das mein Objektivdeckel durchpassen könnte. Ich schaue als ganz entspannt, was soll schon schiefgehen, meinem Objektivdeckel dabei zu, wie er publikumswirksam (außer mir sieht es nur keiner) auf die Kante fällt und über die vergitterte Fläche genau zwischen den Stäben des Geländers hindurch rollt. Noch während ich darüber nachdenke, ob ich irgendwie neben dem Geländer vorbei über die dort sehr flachen Felsen wieder an den Objektivdeckel herankommen könnte, verschwindet selbiger auf Nimmerwiedersehen in einer Felsspalte. Machs gut Objektivdeckel, wir müssen dann wohl den restlchen Urlaub ohne Dich zurechtkommen. Sollte kein allzugroßes Problem sein, da das Objektiv, wenn ich nicht fotografiere, immer gut geschützt in seiner Tasche verpackt ist.
Vögel sind hier auch keine unterwegs, aber sicherheitshalber verkneife ich mir, jetzt und hier das Objektiv auf Weitwinkel zu wechseln und fotografiere den Lavapool mal lieber mit dem Handy.

Ziemliche Brandung zwischenzeitlich hier.


Auf der anderen Seite der Aussichtsplattform (dort wo jetzt mein Objektivdeckel in einer Felsspalte wohnt) gibt es noch einen weiteren, kleineren Lavapool.

Da es inzwischen heftig nieselt und ziemlich windig ist, verabschieden wir uns von diesem eigentlich schönen Aussichtspunkt und auch endgültig vom Objektivdeckel. Auf größere Touren haben wir heute keine Lust, aber ich würde gern nochmal bei den Abklingbecken der blauen Lagune fotografieren. Das habe ich nach dem Flug aus Toronto im Februar 2017 zwar schonmal gemacht, aber da sind mir beinahe die Hände abgefroren. Außerdem waren wir vom Nachtflug extrem müde, also sind die Voraussetzungen heute schon deutlich besser. Vorab werfen wir noch einen Blick ins zugehörige Lava-Restaurant, was interessant klingt und auch gute Bewertungen hat. Da dort aber auch Gäste der blauen Lagune im Bademantel speisen, passt es für uns atmosphärisch nicht unbedingt zu gehobener Küche (dabei sind wir echt nicht so empfindlich, nur "Straßenkleidung" finde ich bei Tisch einfach angemessen). In der Blauen Lagune bzw. auf dem Parkplatz ist trotz eingeschränkter Kapazität wegen Corona einiges los, es ist auch komplett ausgebucht.

Wir lassen also die Lagune und Lava Restaurant liegen und spazieren um die Abklingbecken, deren Blautöne gerade bei diesem wolkigen Wetter wunderbar zur Geltung kommen. Das Wasser macht hier die milchigen Effekte von selbst, ganz ohne dass man mit Langzeitbelichtung experimentieren müsste.



Die Farben des Wassers entstehen durch die darin enthaltene Kieselsäure. Soll angeblich beim Baden auch total gesund sein, aber ob es so gesund ist, dass man es mit hunderten Leuten teilen muss, ist meiner Meinung nach fraglich...

Besonders gefällt mir der Kontrast mit dem schwarzen Lavagestein.



Auf dem Rückweg zum Parkplatz kommen wir noch an diesem wunderschönen kleinen türkisfarbenen Fluss vorbei.



Wieder am Auto angekommen, entschließen wir uns, noch nach Hafnarfjördur, einer kleinen Hafenstadt südlich von Rejkjavik zu fahren und ein bisschen durch die Stadt zu bummeln. Die Stadt ist schön an einer Bucht gelegen, sehr gepflegt mit einer angenehmen Mischung aus kleinen bunten Häusern und modernen Appartmenthäusern.




Außerdem gibt es in Hafnarfjördur den Stadtpark Hellisgerdi, hier befinden sich einige Lavahöhlen, in denen Elfen leben sollen. Generell haben die Elfen in Island große Bedeutung und sogar "Mitspracherecht" bei Bauvorhaben. Hafnarfjördur ist wohl eine der "Elfenhochburgen", hier wird um Höhlen und Gesteinsformatonen, die auf Elfenbewohner hindeuten können, herumgebaut und diese bei der Gartengestaltung berücksichtigt und integriert. Auch im Park ist dies zu erkennen.







Außerdem ist hier wieder, wie so oft in Island, alles sehr hübsch mit Blumen dekoriert und bepflanzt, man hat ja günstige Wärme für den Betrieb von Gewächshäusern zur Verfügung.



Auch ein hübsch dekoriertes Schiff steht irgendwo vor einem Gebäude, das vermutlich ein Museum ist. Ich fotografiere das Schiff einfach, weil es schön ist als letzte Handlung des Tages, bevor wir zurück zur Unterkunft fahren.

Heute gehen wir auf ein frühes Abendessen ins Restaurant Salthúsið, das sowohl eine nette, urige Atmosphäre hat, als auch mein erstes Egils Gull des Urlaubs ausschenkt.


Die Suppen zur Vorspeise sind sehr gut und reichlich, sowohl meine Lobster Suppe, als auch die Fischsuppe mit Kokos Curry des Gatten. Allerdings sind sie so reichhaltig, dass ich eigentlich schon gut gesättigt bin.


Es folgt allerdings noch das Hauptgericht, Lammrippchen für den Gatten und für mich den Fisch des Tages, Überbackener Kabeljau mit Tomate und Knoblauchbutter.

Was lecker klingt und aussieht, schwimmt leider so sehr in Knoblauchbutter, dass es nicht mehr wirklich gut schmeckt und so lasse ich die Hälfte stehen. Zum Glück bin ich von der Suppe schon satt. Leider bekommt mir das wenige, was ich von dem fettigen Gericht gegessen habe, auch so gar nicht, was den Abend leider etwas unentspannt enden lässt. Vielleicht geht morgen dann wieder weniger schief.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - mit Puffins und Yoda
Heute haben wir eine etwas längere Fahrstrecke von knapp 350 km vor uns. Hier wollen wir am Kap Dyrhólaey unser Glück versuchen und schauen, ob die Papageitaucher oder auch Puffins, der Isländer nennt sie übrigens Lundi, noch da sind. Mitte August ist das schon nicht mehr so richtig wahrscheinlich, insbesondere tagsüber sind sie um diese Jahreszeit oft schon komplett draußen auf dem Meer und nur noch abends an Land. Spätestens Mitte September überwintern sie dann komplett auf dem Meer. Aber wir versuchen es mal, kann ja nichts schiefgehen. Wir verlassen also unseren wirklich schönen und komfortablen "Schuhkarton" in Grindavik, wo das Wetter noch grau ist.




In Richtung Süden soll es aber im Laufe des Tages aufklaren, und wir haben sowieso zunächst mal etwa 2,5 StundenFahrt vor uns. Fahren in Island auf der Ringstraße ist zumeist extrem entspannt, zur Zeit ist sehr wenig Verkehr und die Höchstgeschwindig-keit liegt bei 90 km/h. Unser Suzuki Across hat Tempomat und aktiven Spurhalteassistent, da könnte man glatt in Versuchung geraten, sich während der Fahrt noch nebenher Kaffee zu kochen. Zum Glück gibt es im Auto keine Kaffeemaschine, aber immerhin kann man so auch als Fahrer einen nicht allzu riskanten Blick auf die Landschaft wagen und auch während der Fahr die wunderbare Zimtschnecke vom örtlichen Bäcker in Grindavik genießen.
Schon während der Fahrt fällt uns trotz der ausgesprochen unbeeindruckten Straßenlage unseres 2 Tonnen Gefährtes ein stärker werdender Wind draußen auf. Auf dem Parkplatz am Kap Dyrhólaey wehen trotz 15 Grad und Sonne dick bekleidete Menschen an uns vorbei. Ich entschließe mich, mein Teleobjektiv noch im Auto auf die Kamera zu bauen, bevor sich hier noch das restliche Objektiv dem Verschwinden des Deckels am Vortag anschließt. Dank meines vor 5 Jahren erworbenen Islandpullovers, der den Ruf hat, ausgesprochen winddicht zu sein, wird mir zwar nicht kalt, aber der Wind macht die Fortbewegung und das Fotografieren an den Klippen zu einem etwas abenteuerlichen Unterfangen. Ich halte etwas mehr Abstand, dank des 600er Teleobjektivs muss ich mich ja nirgends drüberhängen, um gute Bilder zu bekommen.
An den erfreuten Rufen und Menschentrauben an bekannter Puffin-Sichtungsstelle erkennt die Fachfrau schon von weitem, die lieben Kleinen sind noch da. Und zwar in rauhen Mengen, die denen im Juni um nichts nachstehen.





Fotografieren artet hier zwar bei dem Wind in echte körperliche Arbeit aus, aber es lohnt sich mal wieder. Ich lasse ein paar Bilder sprechen, wer den niedlichen Vögeln nichts abgewinnen kann, kann ja weiterscrollen und derweil über seinen seelischen Zustand nachdenken...







Die Kleinen stören sich auch überhaupt nicht an den Touristenmassen und watscheln munter in wenigen Metern Abstand vor uns über die Klippen, manch einer scheint auch die Menschen neugierig zu beäugen.











Heute läuft es wirklich gut, ich schaffe noch einen mit reicher Beute bestückten Puffin im Landeanflug:

Auch ich habe reiche, fotografische Beute gemacht und so fällt der beschwerliche Weg zum Auto gegen den Wind etwas leichter. Nach einem Mittagessen im warmen (aber inzwischen auch heftig im Wind wackelnden Auto) muss ich heute mal einen "Instagram Hot Spot" mit im Programm haben: Die gleichnamige Höhle am Berg Hjörleifshöfði, inzwischen eigentlich bekannter als "Yoda-Cave", in der auch tatsächlich Szenen für Star Wars - Rogue One gedreht wurden. Außerdem erscheint mir das Motiv fotografisch ausgesprochen reizvoll.


Schon bei Näherung ist klar zu erkennen, warum die Höhle Yoda Cave heißt. Aber auch der Blick in die andere Richtung, zum Myrdalsjökull mit sehr interessanten Wolkenformationen lohnt sich.

Wider Erwarten stehen an der Höhle außer uns nur drei weitere Autos, deren Besitzer aber ganz offensichtlich nicht in der Höhle sind. Also habe ich tatsächlich Gelegenheit, ganz allein und in Ruhe meine super coolen Instagrammer-Fotos zu machen, obwohl nicht nichtmal einen Instagramm-Account habe.

Die Sonne günstig steht...


Mit ein bisschen Körpereinsatz lichten wir uns gegenseitig noch im Gegenlicht im Höhleneingang ab, der Gatte ist unkenntlich genug und erlaubt ein Foto von sich im Blog.


Die Macht deutlich spüren wir konnten hier 😀.
Ein cooles Auto-Foto in schöner Landschaft ist auch mal wieder fällig.

Weiter haben wir eigentlich nichts mehr geplant, wir haben noch etwa eine Stunde Fahrt vor uns bis zum Fosshotel Nupar, wo wir die kommenden drei Nächte verbringen. Wir machen noch einen kurzen, ungeplanten aber sehr schönen Stop an einem leeren Parkplatz, um die immernoch sehr interessanten Wolkenformationen mit dem Myrdalsjökull im Hintergrund zu fotografieren.

Da uns ein kleines Hüngerchen überkommt, gibt es noch einen Schokoriegel namens Hraun (Lava) im Lavafeld. Stilecht irgendwie.

Danach fahren wir ins Hotel und beziehen unser Zimmer mit großartiger Aussicht für die nächsten drei Nächte. Nett!



Abendessen ist sehr gut und bekömmlich, die Vorspeise, Saibling mit Fenschelsalat fällt vor einem Foto der Gier zum Opfer. Hauptspeise war scharfe Meeresfrüchtepasta für den Gatten und Lamkeule für mich.



Zum Nachtisch (passte heute auch noch rein) gab es Skyr Mousse und Schokoladenkuchen. Danach war Feierabend.
 
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Travel_Lurch

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15.09.2009
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Tolle Wolkenbilder! Sowas scharf konturiertes sah ich bisher nur in Neuseeland.
Die putzigen Vögel (scheinen echt wenig bis keinen Fluchtinstinkt zu haben) werden übrigens von den Einheimischen verspeist. Scheint aber sehr fettig und nicht unbedingt wohlschmeckend zu sein. Da bleibe ich dann lieber beim optischen Genuß der Vögel ;-)

Ich bin gespannt auf den weiteren Reiseverlauf!
 
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tripleseven777

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27.06.2016
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Vorab, wie gewohnt, ein sehr schöner Reisebericht von @shauri - Island möchte ich in irgendeinem Sommer auch gerne mal etwas näher kennen lernen. Vielleicht werden es auch die Färöer Inseln. Die waren ja bereits für Sommer 2020 gebucht. Aber "Corona" hat's leider verhindert. Mal schauen, was das Leben noch so mit sich bringt und ob ich die schöne Region mal erleben darf.
Nun zum eigentlichen Grund des Postings:
Habe in Meteorologie, spätestens nach 45min, immer geschlafen. Es ist aber ein sehr interessantes Fachgebiet. Weiß bis heute nicht, wie ich vor über einem Jahrzehnt, im ersten Anlauf MET beim Luftfahrt-Bundesamt (= größtes unbefeuertes Luftfahrt-Hindernis Deutschlands) bestehen konnte 🙈🤠
Bei den fotografierten Wolken könnte es sich um Lenticularis handeln. Jeder Segelflieger sollte davon gehört haben.
Mich faszinieren sie auch!
Ich schaue daher oft in den Himmel und habe sie zuletzt Ende Juli diesen Jahres auf den Azoren (hier: Furnas, Sao Miguel) fotografiert.

IMG_4300.jpg

Schönen Urlaub! :)
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Tolle Wolkenbilder! Sowas scharf konturiertes sah ich bisher nur in Neuseeland.
Die putzigen Vögel (scheinen echt wenig bis keinen Fluchtinstinkt zu haben) werden übrigens von den Einheimischen verspeist. Scheint aber sehr fettig und nicht unbedingt wohlschmeckend zu sein. Da bleibe ich dann lieber beim optischen Genuß der Vögel ;-)

Ich bin gespannt auf den weiteren Reiseverlauf!
Ich hab sie nie probiert, die Nachfrage von Touristen, die sie versuchen wollen scheinen nicht unerheblich zur Dezimierung beizutragen.
Bei den Wolken vermute ich Zusammenhang mit Gletschern und hohen Windgeschwindigkeiten, muss nachher mal in @tripleseven777 s Link genauer nachlesen. Meteorologie ist lange her bei mir im Studium und war eher Klimatologie.

Edit: so, nachgelesen. Die Erklärung passt ja halbwegs zu meiner Vermutung. Und zu meinen Kopfschmerzen gestern leider auch, Fallwinde sind mir nicht bekömmlich.
 
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shauri

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The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - in Kirkjubæjarklaustur

Heute machen wir die Umgebung von Kirkjubæjarklaustur unsicher, ich habe zwei Wasserfälle, einen Canyon und "Basaltkichenpflaster" ausgesucht. Danach wollen wir eventuell noch ins Schwimmbad, nachdem sich das Wetter heute wieder als wunderbar sonnig entpuppt hat. Zunächst fahren wir wir zur Touristeninformation und erkundigen uns nach dem Stand der Straßen- und vor allem Furten-Lage auf der F208 nach Landmannarlaugar. Diese wollen wir morgen eventuell fahren. Die Furten sollen zur Zeit alle flach und einfach zu furten sein, also was soll schon schiefgehen. Außerdem wird uns noch eine Kleine Wanderung oberhalb des Systrafoss empfohlen. Praktischerweise ist der Systrafoss genau der Wasserfall, den wir ohnehin besuchen wollen und der Weg führt dann oberhalb des Wasserfalls am Systrasee entlang und - Überraschung - am "Kirchenpflaster aus Basalt", das wir ebenfalls für heute auf der Liste haben, wieder herunter. Wir lassen das Auto gleich an der Touristeninformation stehen und wandern los zum Systrafoss. Die Aussicht ist zwar nicht optimal,


dafür treffen wir interessante Leute. Was er/sie/es da braut, wurde uns aber nicht verraten.

Nach dem Aussichtspunkt erfolgt ein schweißtreibender Aufstieg von zwar nur etwas über 100 Höhenmetern, diese sind aber fast senkrecht mit endlos vielen Treppenstufen völlig unterschiedlicher Höhe.

Oben angekommen entschädigt sowohl die Aussicht über den See,




als auch in alle Richtungen über das Tal und in Richtung Hochland.









Auch heute sind die Wolken wieder sehr interessant und vielseitig, dazu trägt unter anderem der wieder einmal extreme Wind bei. Ohne den Wind könnte es bei ziemlich hellem Sonnenschein auch schon unangenehm warm hier oben werden, also beschweren wir uns mal nicht.
Familie Schaf beäugt uns neugierig und am Ende erhebt sich sogar Vati noch für ein Familienportrait.



Der Abstieg ist ohne Stufen nicht weniger steil und man sollte schon aufpassen, wo man hin tritt. Der Versuch, den Weg mit ausgelegten Steinen zu befestigen, macht ihn nicht unbedingt besser begehbar. Unten angekommen treffen wir auf noch mehr Schafe

und finden das "Kirchenpflaster aus Basalt". Es handelt sich hierbei um Basaltsäulen, die durch Gletscher in der Vergangenheit so abgeschliffen wurden, dass die aussehen, als wäre es einmal der Boden einer Kirche gewesen. Das zugehörige Schild versichert glaubwürdig, dass hier niemals eine Kirche gestanden hat.

Die in "Alltrails" mitgeloggte Karte sieht wie folgt aus:

Nach einer gemütlichen Mittagspause im Schatten machen wir uns auf den Weg zum letzten Ziel des Tages, dem Fjaðrárgljúfr Canyon. Frau hat mal wieder ein schönes Foto von diesem Canyon entdeckt und möchte dort fotografieren, zumal es am Ende des Canyons noch einen Wasserfall geben soll. Was ich später erst herausgefunden habe, ist, dass der Canyon in einem Justin Bieber Video vor einigen Jahren auftaucht, das in Island gedreht wurde, und seitdem völlig überlaufen ist. Zum Glück gibt es zwei Zufahrtsmöglichkeiten, eine zum unteren Ende des Canyons, dort kann man mit normalen PKW hinfahren. Dementsprechend voll ist es dort und wir sind auch eigentlich schon genug gelaufen heute. Daher entscheiden wir uns, über die F206 (wohl dem, der ein Allradfahrzeug gemietet hat und dessen Vermieter alle F Straßen erlaubt) direkt zum Wasserfall zu fahren. Als wir ankommen ist es schön leer, nur ein weiteres Auto und ein paar unermüdliche, die den Weg vom unteren Parkplatz bis hier geschafft haben sind hier. Ich fange an gemütlich meine Fotos vom Canyon zu machen ...


...bis unser Blick zum Parkplatz fällt, wo sich plötzlich ein Reisebus materialisiert hat. Eilig und leicht schockiert entern wir die kleine enge Aussichtsplattform und machen schnell ein paar Fotos vom schönen Wasserfall.

Danach treten wir die Flucht durch die entgegenkommenden Massen zurück zum Auto an, wo ich mich über strengen Uringeruch und eine Pfütze neben der Fahrertür wundere. Irgendein asozialer Bustourist hat offensichtlich mein Auto als Sichtschutz für seine Notdurft benutzt, ungeachtet der Tatsache, dass ich beim Einsteigen genau dort durchlaufen muss. Schönen Dank auch!!!
Jetzt sind wir schonmal auf der F206 und der Nachmittag ist noch relativ jung, das ist doch eine gute Gelegenheit, ein bisschen Hochlandluft zu schnuppern. Die F206 führt zu den Laki Kratern, die ganze Strecke werden wir heute nachmittag nicht mehr schaffen, aber ein bisschen Testfahren kann man ja mal machen. Schotterstraßen fahren stört mich nicht wirklich. Etwas brenzelig sind die Stellen, an denen man nicht über Kuppen sieht und mit Gegenverkehr rechnen muss, obwohl die Straße gerade so breit genug für zwei Fahrzeuge ist. Viele fahren einfach viel zu schnell über die Kuppen, ohne zu sehen, was dahinter kommt. Das ist im Grunde aber auch das einzige wirklich Unangenehme an der Strecke, ansonsten bietet sie vor allem tolle Aussichten und Landschaft.




Zwischenzeitlich habe ich auch Gelegenheit, meine erste Furt zu durchfahren, die sich allerdings nach eingehender Prüfung als maximal 10 cm Tief und völlig unspektakulär entpuppt. Spannender ist da schon der Blindhead, bei dessen Überfahrt man am Scheitelpunkt nur noch Motorhaube und Himmel sieht und quasi blind auf die Straße nach vorn kippen muss. Aber was soll schon schiefgehen, wir fühlen uns grundsätzlich sehr wohl und sicher in unserem Auto. Deshalb bekommt es am Ende der Runde auch ein schönes Foto vor Hochlandkulisse.


Hochlandfahrten machen hungrig und deshalb fahren wir zurück ins Hotel und genießen unser Abendessen im Hotelrestaurant:
Saibling mit Fenchelsalat (diesmal mit Foto) und Brokkolisuppe,


Spicy Seafood Pasta und Saibling mit Kartoffeln und Zitronenbuttersoße

und den gleichen Nachtisch wie gestern mit vertauschten Rollen.

Danach noch flüssiger Nachtisch in der sehr gemütlichen und vor allem angenehm ruhigen und leeren Bar und jetzt schauen wir mal, wie weit wir morgen ins Hochland kommen werden.Was soll schon schiefgehen, das Auto und ich haben das heute ja schon ganz gut hinbekommen.
 

JanBu

Aktives Mitglied
08.08.2021
100
939
34
Ho Chi Minh City, Vietnam
Lese hier auch sehr gern mit und bin einfach fasziniert von den Landschaften. Vielen Dank für die Mühe @shauri
Meine Eltern haben mir schon von Island vorgeschwärmt, die waren mal mit einer Kreuzfahrt in Akureyri, Reykjavik und Isafjördur. Ich selber habs bislang nur ein Wochenende in die Hauptstadt geschafft, aber eine grössere Island-Rundreise habe ich mir für die Zukunft fest vorgenommen!

Und: geht es nur mir so beim Lesen des Threadtitels "what could possibly go wrong", das ich automatisch Jeremy Clarkson's Stimme höre ?? :p
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
Lese hier auch sehr gern mit und bin einfach fasziniert von den Landschaften. Vielen Dank für die Mühe @shauri
Meine Eltern haben mir schon von Island vorgeschwärmt, die waren mal mit einer Kreuzfahrt in Akureyri, Reykjavik und Isafjördur. Ich selber habs bislang nur ein Wochenende in die Hauptstadt geschafft, aber eine grössere Island-Rundreise habe ich mir für die Zukunft fest vorgenommen!

Und: geht es nur mir so beim Lesen des Threadtitels "what could possibly go wrong", das ich automatisch Jeremy Clarkson's Stimme höre ?? :p
Danke!
Isafjördur finde ich total schön, Westfjorde sind aber diesmal nicht dabei.

Slso ich hab was anderes im Ohr
 

shauri

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The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - auf dem Weg nach Landmannarlaugar

Heute wollen wir uns mal am Furten versuchen und die F208 Richtung Landmannarlaugar fahren. Da die F208 von Süden kommend viele Furten hat, die zwar momentan wenig Wasser führen sollen, aber mit 40 cm Wattiefe unser Across jetzt nicht das optimalste Geländefahrzeug für diese Zwecke ist, setzen wir uns nur das Erreichen des in der Eldgjá befindlichen Ófærufoss als Ziel. Unmittelbar davor befindet sich auch die erste Furt, falls wir schon die nicht schaffen, können wir immerhin noch eine Wanderung durch die Eldgjá (eine ehemalige Vulkanspalte) zum Wasserfall machen. Grundsätzlich ist die F208 in weiten Teilen deutlich einfacher und angenehmer zu fahren, als gestern die F206 in Richtung Laki, die Herausforderung hier liegt in den Furten. Bis zum Rangerhaus am Hólaskjól Highland Center verläuft die Fahrt zwar ordentlich bergauf aber unproblematisch.



Am Highland Center benutzen wir für 250 Kronen die erstaunlich gut mit fließendem Wasser ausgestatten Toiletten (da habe ich schon für mehr Geld in weniger abgelegenen Gegenden schlechtere Toiletten besucht) und erkundigen wir uns nach dem Zustand der Furten. Angelblich alle "easy" und "very low", also was soll schon schiefgehen. Letztendlich entscheiden wir dann vor Ort an jeder Furt, ob sie easy und low genug für unser Auto sind. Bis zur Furt vorm Ófærufoss ist auch alles unproblematisch, die Furt ist allerdings schon ziemlich breit. Unsere Seite ist auch nicht sonderlich tief, man kann linksseitig auf eine kleine Kiesbank gehen und die andere Seite anschauen. Diese ist schon etwas tiefer. Während wir überlegen kommt ein Camperbus dazu, der ebenfalls nicht viel mehr Wattiefe hat als wir. Nachdem dieser gut durch kam und nicht übermäßig tief im Wasser versinkt, folgen wir auf seiner Linie. Das ging gut und so haben wir zumindest den Parkplatz am Ófærufoss erreich. Fotos haben wir vor lauter Aufregung vergessen, von der gesamten Fahrt gibt es trotz beeindruckender Landschaft wenig Fotos, wir haben die Fahrt jedenfalls genossen.

Der Ófærufoss liegt knapp 2.5 km vom Parkplatz entfernt und man läuft einen schönen Wanderweg durch die Eldgjá. Hier gab es auch reichlich Gelegenheit zum Fotografieren, allerdings erst auf dem Rückweg. Auf dem Hinweg mussten wir uns ein wenig sportlich betätigen, um eine deutsche Bustouristengruppe hinter uns zu lassen. So erhoffe ich mir noch ein paar Fotos ohne Menschen am Wasserfall.

Es gibt hier auch eine Aussichtsplattform (natürlich mit Treppen), die wir besteigen. Nach der Wanderung gestern ist das allerdings für uns quasi ein Kinderspiel und wir können unseren Vorsprung sogar noch ausbauen.



Hat ganz gut funktioniert. Nachdem die Reisegruppe die Treppe erreicht hat, kann ich auch noch ein Foto von der Aussichtsplattform in Richtung Tal machen.

Auf dem Weg nach unten kommt uns die Reisegruppe entgegen und so haben wir jetzt auf dem Rückweg freien Blick durchs Eldgja Tal.

Der vulkanische Ursprung ist an Hand des schwarzen Sandes und der Geländeformen nicht zu übersehen.



Entspannt und gemütlich wandern wir zurück und sind auf dem Weg auch bis auf einige Entgegenkommende alleine.






Von der restlichen Fahrt gibt es nur wenige Bilder aus dem Auto, zum Anhalten ist die Straße zu eng und das Fahren erfordert doch eine gewisse Konzentration. Außerdem fährt vor uns wieder ein Campervan mit vergleichbarer Wattiefe, der die Strecke gut zu kennen scheint, und so nutzen wir die Gelegenheit, uns von ihm durch einige Furten leiten zu lassen. Wenn jemand die Linie vorgibt, sind die Furten gut machbar. Leider hängt er uns irgendwann ab und so sind wir ausgerechnet an einer sehr großen Furt 15 km vor Landmannarlaugar doch auf uns alleine gestellt. Wir steigen aus und betrachten die Furt, es gibt drei Wege hindurch, der mittlere erscheint uns zu lang und zu tief, zumal hier gerade ein entgegenkommender Supertruck die Spur schön tief ausfährt. Hier ist klar, das traue ich weder mir noch dem Auto zu. Auch die zweite Möglichkeit durch die Mitte erscheint mir zu tief. Eventuell ist die seitliche Furt über eine kleine Sandbank machbar, aber da wir nicht erkennen können, wie es da hinter weitergeht und auch keine Lust haben, jetzt einmal quer durch den Fluss zu waten. entscheiden wir uns mangels Erfahrung und Wattiefe lieber umzukehren, zumal auch außer dem Supertruck niemand vorbeikommt, von dem wir uns eine Linie abschauen können. Safety first, bevor doch noch was schiefgeht. Auch so war es ein schöner Ausflug, auch wenn sich die Furten auf dem Rückweg merklich schwieriger gestalten, ohne Vorausfahrenden an Hand dessen man die Ideallinie einschätzen kann. Meine berufsbedingte Erfahrung bei der Einschätzung von Gewässerläufen bringt uns aber sicher durch alle Furten zurück, auch wenn die letzte Furt am Ófærufoss aus dieser Richtung nochmal durchaus herausfordernd ist, da hier gleich zu Beginn die tiefste Stelle durchfahren werden muss, die aus der anderen Richtung mit Ufer in Sicht langsam absinkt. Aus dieser Richtung ist die Einfahrt recht steil und eher weniger angenehm, aber auch das bekommen wir gemeistert. Dennoch sind wir froh, irgendwann umgekehrt zu sein. Nächstes Mal mieten wir dann doch den Defender mit Schnorchel 😁. Hier noch die wenigen Eindrücke von unterwegs die allerdings der beeindruckende Landschaft zumeist nicht gerecht werden können.

Danach gönnen wir uns etwas Entspannung im Schwimmbad von Kirkjubaejarklaustur und schwimmen ein paar Banen im angenehm warmen Wasser, danach garen wir uns noch schön im 40 Grad heißen Hot Pot.
Zum Abendessen gibt es Meeresfrüchtesuppe, Lammkeule für den gatten und Panini mit Huhn, Käse und Spinat für mich.



Danach sind wir pappesatt und daher gibt es zum Nachtisch nur ein Bier mit Aussicht in der Bar.