Du kannst nicht beeinflussen, für wen du arbeitest und wo du lebst? Dann lebst du vielleicht in Nordkorea, aber sicher nicht im Westen.
Und genau hier liegt ja die Scheinheiligkeit. Es ist unbequem, Firmen nicht zu beliefern, sich einen anderen Job zu suchen oder das Land zu verlassen, dessen Politik man nicht teilt. Dagegen ist es bequem, die Arbeitsplätze der lokalen Mitarbeiter und Lieferanten der Hotels zu gefährden, die von so einem Boykott am meisten betroffen sind.
Interessant ist das auch, wenn es von denen kommt, sie sich sonst über Streiks und deren Kollateralschäden echauffieren. Bei Streiks ist es ja schlimm, Unbeteiligte zu benachteiligen. Bei Boykotts anscheinend nicht? Oder sind die Angestellten dieser Hotels keine Unbeteiligten, sondern Mittäter, die sich gefälligst einen Job suchen und nicht mehr für den bösen Sultan arbeiten sollen? Ja gut, wenn die sich einen neuen Job suchen sollen, dann kann man auch verlangen, dass sich die Mitarbeiter der Waffenschmieden und sonstigen Firmen, die mit diesen Staaten Geschäfte machen, einen suchen.