Zum Thema Taxi in Bukarest fällt mir ne Geschichte ein.
Vor drei Jahren musste ich im Sommer mehrmals geschäftlich nach Cluj (Rumänische Provinz, aber gar nicht so übel. Hotel Agape ist empfehlenswert). Das war von der Fliegerei her immer ein Abenteuer; inkompetente Dritte haben für gewöhnlich mein Ticket gebucht (MUC-FRA-BUD-CLJ und solche Späße) aber ich hab Malev's Sandwiches und Tarom's Birnenkuchen schätzen gelernt.
Im Sommer dann sind ein paar Freunde von mir nach Orsova gefahren (ganz im Südwesten, an der Grenze zu Serbien) und ich habe beschlossen, mitzukommen von Cluj aus, anstatt nach Hause zu fliegen. Ist zwar das andere Ende vom Land, aber hey. So bin ich also nach Bukarest geflogen, mit dem Plan, dort einen Zug nach Orsova zu nehmen (das war irgendwie die beste Verbindung). Die Saab 2000 (Turboprop) der Carpatair hatte irgendeinen Technical, und so hatten wir gut zwei Stunden Verspätung. Angekommen bin ich taub, denn das angeblich vorhandene Active Noise Cancellation System (erzeugt ein Geräuschniveau wie in einem Jet, jaja) war gründlich im Eimer. Ich vermute ja, es hat Lärm verstärkt anstatt zu unterdrücken. Fürchterlich.
In OTP angekommen durfte ich mir dann erstmal grob 200 Taxifahrer, Kofferträger, Taschendiebe und Gauner vom Hals halten. Am Taxistand angekommen, in eins der "offiziellen" Taxis eingestiegen und losgefahren war schnell klar, dass ich den letzten Zug des Tages nicht mehr erwischen würde (war noch so ne Viertelstunde und ich hatte auch kein Ticket und nix). Also mit dem Taxifahrer verhandelt. Cooler Typ, Ende 20. 120 Euro (in RON) für die 450 Kilometer nach Orsova klangen fair.
Herausforderung: einen Bankautomaten finden, der ausländische EC oder VISA Karten nimmt. Der dritte hat dann Geld ausgespuckt. Bucharest ist eine Plattenbauwüste mit Verkehrsinfarkt, aber hübschen Mädchen. Dann meinte der Taxifahrer, er hätte keine Lust, mit dem Taxi so weit zu fahren (war ein Peugeot 1008 oder sowas), also zu ihm nach Hause und umgestiegen in einen nagelneuen Ford Mondeo.
Die Fahrt war dann unterhaltsam. Er hat über Frauen am Steuer geschimpft (und sie dann rechts auf dem Standstreifen überholt), wir haben über die Häuser der Zigeuner an den Ortseingängen gestaunt (zwei oder drei Dächer übereinander, und natürlich Mauern, Stacheldraht, Kameras und S-Klasse vor der Tür. Frauen, Waffen und Drogen) und vor allem über Filme diskutiert. Am krassesten war aber der Strassenverkehr allgemein. Schlaglöcher in denen Elefanten Platz finden, umgekippte LKW, andauernd Pferdekutschen. Und als Highlight: eine Landstrasse, etwas breiter als gewöhnlich (sagen wir etwas über 8m), mit regem Verkehr in beide Richtungen. LKW1 überholt Pferdekutsche, LKW2 überholt währenddessen LKW1, LKW3 quetscht sich gleichzeitig an LKW2 vorbei. Unfassbar.
Bin dann einige Stunden später angekommen, noch vor dem Bummelzug (auf den angeblich eh immer wieder Räuber aufspringen um Alleinreisende auszunehmen), ohne auch nur ein einziges Mal abgestochen, ausgeraubt oder übers Ohr gehauen worden zu sein