Frz. Guyana/Suriname und Guyana - Empfehlungen gesucht !

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darkeka0

Erfahrenes Mitglied
30.10.2017
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Hallo zusammen,

ich habe vor nächsten März eine 3 wöchige Reise nach Frz. Guyana/ Suriname und Guyana zu unternehmen. Habe mir auch schon ein paar Reiserouten in diversen Reisebüros angesehen. Hab leider noch nicht das richtige für mich gefunden. Die ich mir manche Touren nicht zusagen/ nicht interessieren. Ich habe vor mit KLM nach Parimaribo reinzufliegen und vermutlich aus Georgetown auszufliegen.

Könnt ihr mir ein paar Tipps zu den Transportmitteln in den oben genannten Ländern geben. Wenn man sich kein Mietwagen ausleihen möchte, wie kann man dort unterwegs sein? Bus, Boot, zu fuss und Flugzeug?
Wie ist der ÖPNV ausgebaut? Wie sind die Flugverbindungen im Land und in den Ländern ausgebaut?

Welche Reisemonate eignen sich dafür?

Komme ich dort mit Englisch und Spanisch durch, oder sollte ich mir noch Französischkenntnisse aneignen?

Pro Hotelübernachtung möchte ich nicht mehr als 100€/Nacht bezahlen? Findet man da gute Hotels, was sind eure Erfahrungen mit Hotels in dieser Preisklasse?

Der Hauptgrund meiner Reise ist, ich möchte gerne den Dschungel und die einheimischen Tiere sehen.

Ich suche Ratschläge damit ich sozusagen, mir die Reise selbst zusammenstellen kann. Da mich manche Dinge wie z.B. in Kourou die internationale Raumstation nicht interessieren.

Vielen Dank im Voraus!
 
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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.125
4.567
HAM
Hat hier keiner Tipps? Meine +1 haben im April schon die Flüge über MIA nach GEO gebucht. Außer OrangeTours in Suriname habe ich noch keinen guten Anbieter für Touren vor Ort gefunden.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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4.061
GRQ + LID
Also ich würde sagen (ex-Britisch) Guyana ist für die Tonne, in Suriname würde ich METS Tours nehmen (Tochter der SLM), da lässt sich warscheinlich individuell (gegen Devisen) auch etwas gestalten. Marriott hat in PBM was, ansonsten ist Torarica ('Ome Tor') der Klassiker, dann das Hotel & Casino für mich.

Bei den französischen Nachbarn habe ich keine Tipps, aber in alle drei Gebiete gibt es viele Inlandsverbindungen per Flugzeug. Einen Korjaal chartern ginge natürlich auch, wird nicht die Welt koste. (Mini)Büsse gibt's überall, aber man kommt natürlich nicht soo weit das Inland ein.

Spanisch ist ausser ein paar Damen aus Venezuela die sich verirrt haben ziemlich nutzlos, Brasilianisch wird aber immer gerne benutzt im Inland (das Inland ist quasi kolonialisiert von denen wegen des Goldes), Französisch wohl bis in den letzten Ecken der Republik.
 
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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.207
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Ich komme zwar etwas spät, war sehr lange Offline, aber ich kenne die drei Guyanas ziemlich gut, allerdings ist es ein paar Jährchen her und ich kenne nur die Küstenregionen. Da ich aus Suriname abgeschoben wurde (nein, nein, nur Visavergehen), war ich länger in Georgetown und Cayenne, bevor es wieder mit Visum nach Suriname ging. Grundsätzlich gilt es zu sagen, dass es hier noch richtigen Dschungel gibt, unberührt, aber das macht es eben auch schwieriger, da hinzukommen. Die Länder haben andere Probleme und erst langsam entdeckt Suriname den Tourismus, Guyana ein bisschen, frz. Guyana gar nicht. So zumindest meine Beobachtung. (Mag sein, dass ich da was übersehen habe)

Guyana: Ich bin hier von Brasilien her über Lethem nach Guyana per Bus unterwegs gewesen, danach der Küste entlang nach Moleson Creek, dem Fährhafen nach Suriname. Einmal flog ich rein und ging direkt nach Georgetown. Einreise ging immer sehr einfach. Aber die Kreditkarte kommt hier nicht weit. Bargeld mitnehmen!

Guyana ist das lebendigste und gefährlichste Land dieser drei Länder. Die Analphabetenrate ist hoch, die Armut auch. Georgetowns Zentrum ist recht hübsch, der Rest der Stadt nicht. Man begegnet vielen Obdachlosen und Junkies. Man muss vorsichtig sein, dauernd wird man gewarnt. Ich bin trotzdem immer, auch nachts, rumgelaufen und hatte keine Probleme. Allerdings hielt ich mich immer entlang der grossen Strassen auf, vermied Parks und Aussenbezirke. Die Region Linden und das Hinterland von Georgetown ist ein permanenter Hotspot für Gewalt, darum sollte man nur den offiziellen Bus nehmen, der wird von Zivilpolizisten und - in meinem Fall - mit einer Polizeieskorte durch den Ort begleitet. Der Bus fuhr jeden zweiten Tag oder so um 10 Uhr von Lethem nach Georgetown und nachts zurück. Die Strasse ist lediglich eine Piste und bei heftigen Regen unpassierbar. Aber den Süden fand ich wunderschön. Dort gibt es einen Nationalpark und die Orte sind mitten im Regenwald. Die Affen sah ich vom Bus aus und wäre gerne ausgestiegen und ein paar Tage geblieben. Der Süden ist auch sicher. Ich kann aber nicht sagen, ob ich hier etwas romatisiere oder ob es wirklich so toll ist. In Guyana sind die Kaieteur-Falls. Ich war nie da, aber es muss toll sein. In Georgetown kann man die Touren dorthin organsieren. (Ich weiss aber nicht, ob sie auch losgehen, wenn nur eine Person dabei ist) Ich traf in Georgetown einen Deutschen, der dies tat, sah ihn aber nach der Tour nicht mehr. Die Küstenstrasse ist nichts besonderes, nur, dass gerast wird wie blöd (neue Strasse = Pinsel druchdrücken), daher sieht man überall Autowracks.

Transport: Guyanas "Städte" werden vom kleinen Airport bei Georgetown bedient. Auch Lethem und der kleine Flughafen Paramaribos. Ein Bus fährt nach Lethem und an der Küste hat es Minibusse und "shared Taxis". Es gibt tägliche Minibusse nach Paramaribo, gehen aber sehr früh morgens ab. In entlegene Regionen muss man auf einen LKW hoffen. Eine Reisebegegnung wartete mal 3 Tage an einer Kreuzung, bis ein Laster kam.

Kosten: Guyana ist nicht besonders billig, aber auch nicht ausserordentlich teuer. Unterkünfte zahlte ich so zwischen 25-40 Dollar, dass Bier aus der kleinen Flasche war glaub ich auch bei 3 Euro.

Sprache: Englisch.

Fazit: Ich weiss nicht, was für ein Typ du bist. Ich fühle mich in solchen Ländern wohl, mir macht auch das Gerede von "gefährlich" nichts aus. Kaieteur möchte ich gerne mal sehen. Guyana ist etwas für Abenteurer und Georgetown ist recht "vibrant" und am Abend ist doch immer etwas los (zumindest im Vergleich zu den anderen Guyanas)

Suriname:

Suriname ist ganz was anderes. Hier gibt es viele holländische Touristen, die auf Tour gehen. KLM kommt täglich ziemlich gut gefüllt an und nach meinem Auge waren das in erster Linie Touristen. Suriname ist sehr bürokratisch und manche Abläufe/Denkweisen sind meiner Logik nicht zugänglich gewesen (z.B. wenn die Rezeptionistin sauer wird, weil du deine Kleider tagsüber im Zimmer gelassen hast, dass du gemäss ihr ja noch gar nicht bezogen hast und als ich sauer wurde, war sie beleidigt, weil ich sauer war...) und die gehen hier mit ihren Vögeln in den Vogelkäfigen spazieren.

Suriname ist auch Abends viel ruhiger als Georgetown, es sind weniger Menschen unterwegs und Abends ist nicht viel los. Die Menschen sehen auch ganz anders aus. In Nieuw Nickerie an der Grenze, wo ich in "Abschiebehaft" war, sahen alle aus wie Inder, in Paramaribo sieht man viele "Indonesier". Paramaribo ist ganz nett, das Umland nicht besonders spannend (hab ein Velo gemietet und "abgeradelt"), aber es gibt für ein paar Tage was zu tun. Leider gibt es auch hier nur Bier aus Flaschen, allerdings gibt es hier auch grössere Flaschen, nicht nur kleine Dinger wie in Guyana.

Transport: Der Küste entlang fahren hier klassische Busse. Minibusse fahren in alle Ecken des Landes, vor allem morgens (ähnlich wie in Guyana). Das Hinterland ist spärlich besiedelt und je weiter, desto seltener werden die Transporte. Aber nach Brownsweg findet sich schon immer was. Die Preise sind staatlich vorgegeben und spottbillig. Zum Flughafen (nicht Airport sagen - dass setzen sie in Suriname nicht mit Zanderij gleich ... - sondern Zanderij) gehen stündlich Minibusse ab. Die Endstation ist gleich neben dem Flughafen, Zanderij besteht aus etwas mehr als einer Tankstelle. Über Inlandflüge weiss ich nichts.

Kosten: Suriname ist weder teuer noch billig, das Land erholt sich noch vom Bürgerkrieg. Ein gutes Zimmer in den zwei beliebten Hotels (jetzt fallen mir die Namen nicht mehr ein twenty4?) bekommt man sicherlich für 20-30 Dollar, sind aber gerne ausgebucht. Die empfehle ich auch, denn die Terrassen geben Gelegenheit, andere Reisenden zu treffen.

Sprache: Englisch. In Paramaribo reden sie auch noch holländisch, aber im Hinterland können sie es nicht mehr. (Zumindest ist mir das in Zanderij aufgefallen)

Fazit: Ich kann nichts über die Qualität sagen, aber mein Eindruck war, dass Suriname ziemlich gut auf Touristen eingestellt ist und seit sie dieses komplizierte Visumsbeschaffungszeugs durch eine Touristenkarte ersetzt haben, kommt man auch leicht rein). Die Einreise dauert gerne mal eine Stunde (ausser am Flughafen).

Frz. Guyana:

Eine andere Welt. Hier, in Cayenne, habe ich meine Tage verbracht, um an das Visum für Suriname zu kommen ("meine Güte, nochmals ausfüllen? Wieso?" "Blaue Farbe geht nicht, muss schwarze Tinte sein" ...) und einmal, da es nach Brasilien weiterging. Es wimmelt von netten Festlandfranzosen, die hier für den Staat arbeiten. Und "viel" gibt es hier zu tun. Um neun geht es in den Kaffee, das nächste Mäppli nimmt man um zehn in die Hand, dann geht es bald einmal in den Mittag und nach 15 Uhr arbeitet eh keiner mehr. Zumindest mein Eindruck. Das bedeutet, dass sich die Innenstadt Cayennes schnell leert und sie immer leerer wird und spätestens um 20 Uhr ist man der einzige in der einzigen offenen Bar. Georgetown und Paramaribo sind aus Holz, hier wurde mit Stein gebaut und die Stadt ist eigentlich auch recht hübsch. Ich habe mich immer gewundert, wo denn alle die Menschen hin sind. Ist hier wirklich nichts los? Vielleicht ändert sich das langsam, denn die Zuwanderung von Brasilien ist hoch (Goldsucher) und jeder Südamerikaner würde gerne hier arbeiten (Lohn), daher hat es noch recht viele sympathische Peruaner).

Die Strecke nach St. Georges du Maroni ist eine recht langweilige Fahrt. Die Fremdenlegion hat ihre Checkpoints und daneben jede Menge Autowracks. Die zünden sämtliche Fahrzeuge der Schlepper an. Ich habe nichts von Touren ins Hinterland gesehen, ein Deutscher, den ich traf, verliebte sich in eine Einheimische und die organisierte für ihn Bootstouren, von denen er lange schwärmte und in mir den Wunsch wachsen liessen, es ihm nachzutun. Aber gar nicht einfach, wenn am Abend keine Frau unterwegs ist und tagsüber sieht man ja auch nicht viele ... :)

Hier ist alles europäisch. Frisches Baguette! Euro, leichte Einreise, Festlandfranzosen am Zoll. Alles geht flott.

Transport: Problem eins. Es gibt nicht viel im Hinterland, daher auch kaum Transporte. Aber auch der Küste entlang fährt nicht viel und vor allem zu einem heftigen Preis. Wer unterwegs sein will, der steht früh auf und nimmt "shared Taxis" oder einen der seltenen Minibusse. Sonntags fährt praktisch nichts. Über Flüge weiss ich nichts.

Kosten: Tja, da sind wir beim Thema. Alles wird aus Frankreich importiert. Das kostet. Ein Hotel unter 50 Dollar in Cayenne? Vergiss es und selbst dann ist es nicht das, was du dir unter einem 50 Dollar-Hotels in Südamerika vorstellst. Auch der Transport ist mir als arg teuer in Erinnerung geblieben, der Rest sowieso.

Sprache: Natürlich französisch. Englisch hin und wieder.

Fazit: Eignet sich wohl (noch) nicht für Tierbeobachtung.

Zusammenfassung: Ich fand den Süden Guyanas so schön, wo kleine Ortschaften oder kleinere Hotelanlagen (Komfort? wohl eher einfach?) direkt im Dschungel waren (Region Annai, Iwokrama Rainforest National Park). Ich bin aber nicht ausgestiegen und weiss daher nicht, ob die Touren dort was hergeben. Kaieteur mach ich sicherlich noch, vielleicht nach meiner Pensionierung. Suriname ist sicherlich am einfachsten, ich kann nicht viel sagen, aber habe jedenfalls niemanden getroffen, der unzufrieden gewesen ist.

Zu Mietautos weiss ich nichts. Die Strassen der Küste entlang sind mittlerweile sehr gut. Alles asphaltiert. Ins Hinterland ändert sich das, ich weiss aber nicht, wannn die Strassen zu Pisten werden. (In Guyana hinter Linden) In Guyana würde ich grundsätzlich vorsichtig sein, mit dem Auto ins Hinterland zu fahren. Hier gibt es Überfälle. (Ich kann aber nicht einschätzen, was das heisst in Bezug auf Art und Häufigkeit). Fakt ist, der Staat hat Mühe, sein Gewaltmonopol durchzusetzen.)

Ich bin ein Reisetyp, der gerne entdeckt und beobachtet, den Leuten begegnet, daher muss es für mich nicht unbedingt "schön" sein, sondern spannend. Auch Komfort brauche ich nicht, schätze ihn aber. Diesbezüglich fand ich die drei Guyanas spannend, weil hier jedes Guyana anders ist (nur schon die Menschen optisch) und auch innerhalb der Länder die Unterschiede gross sind. Auf der anderen Seite fand ich die drei Guyanas auch schnell langweilig. Ich habe es gern lebendig und brauche etwas zu tun.

Dies so aus meiner Erinnerung, Hoffe, dass du dir jetzt etwas unter diesen Ländern vorstellen kannst.
 
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Z

Zinni

Guest
"beim Thema. Alles wird aus Frankreich importiert. Das kostet. Ein Hotel unter 50 Dollar in Georgetown?"

Tolle Antwort, danke, denke aber hier ist Cayenne gemeint...
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
Werde mit meiner +1 im April die drei Länder bereisen. Anreise verbunden mit einem schönen TP-Flug ARN-HEL-LHR-JFK//LGA-MIA//MIA-IAD-BOS-LHR-HEL-ARN, Positionierungen HAM-ARN und ARN-CPH-HAM.

Anreise dann von MIA mit AA in C auf Award nach GEO. Dort bleiben wir nur zwei Tage. Es war mega schwer eine Tour zu buchen, die auch garantiert durch geführt wird. Immer heißt es: wir brauchen 12 Personen, sonst streichen wir bis 16 Stunden vor Abreise. Also haben wir nur einen kleinen Aufenthalt hier und werden spontan entscheiden, was wir machen.

Dann geht es weiter mit Surinam Airways nach Paramaribo. Dort erst mal eine Tagestour zu den Gefängnisinseln in Französisch Guyana (lang, aber günstig), ein Trip zu den Meereschildkröten, dann ins Inland nach Arrawadame für vier Tage. Auf dem Rückweg dann PBM-POS, dort drei Tage chillen, dann POS-MIA und noch zwei Tage in MIA.
 
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Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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GRZ
Wär schön, wenn du mit uns deine Erfahrungen teilen könntest. Muss ja kein ganzer Reisebericht sein, aber so eine Zusammenfassung, wie sie Karl Langflug geschrieben hat, wäre nett!

Irgendwann muss ich auch noch in die Ecke.
 
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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.207
3.025
Auf dem Polizeiposten von Nieuw Nickerie war dann für mich erstmals Schluss. Dennoch erlaubten sie mir nach längerer Diskussion, eine Nacht im Hotel statt Abschiebeknast zu verbingen. Der Zöllner war sehr nett und korrekt und schliesslich war es mein Fehler. Aber so konnte ich ein paar Runden im Ort drehen. Viel zu sehen gab es nicht.

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