Arbeiten in den USA

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Maxim2

Neues Mitglied
15.05.2016
3
0
HKG
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Guten Tag,

habe schon ab und an hier im Forum mitgelesen und mich heute angemeldet.
Es gibt zwar an vielen Stellen Diskussionen zum Thema 'Arbeiten in den USA', aber ich habe kein eigenes Thema dazu gefunden.

Ich arbeite für eine kleine deutsche Firma als Softwareentwickler und bin aktuell dazu immer wieder in HKG vor Ort bei einem Kunden.
Jetzt soll ich ab ca. August bis vielleicht Dezember ein Projekt in Denver begleiten. Das wird wohl so aussehen, dass ich ca. 1x im Monat für eine Woche beim Kunden in Denver sitze und mit ihm zusammen etwas entwickle und seine Mitarbeiter berate/schule. Bezahlt werde ich ausschließlich über meinen deutschen Arbeitgeber.
Wir hatten mit den USA so bislang nichts zu tun, deshalb kennt sich da niemand wirklich aus und wir sind zu klein, eine eigene Abteilung oder einen Anwalt zu haben. Privat war ich schon oft in den USA.

Soweit ich herausgefunden habe, darf man als Deutsche ohne Visum ja mit ESTA bis zu 90 Tage rüber. Da bleibe ich in jedem Fall drunter. Ich habe auch gefunden, dass man geschäftlich rüber darf, dort ist aber meist eine Beschreibung als "Meeting, Conference" angegeben. Z.B. hier:
  • consult with business associates
  • attend a scientific, educational, professional, or business convention or conference
  • attend short-term training (you may not be paid by any source in the United States with the exception of expenses incidental to your stay)
  • negotiate a contract

The following are examples of activities not permitted on the VWP and require visas for travel to the United States:
  • study, for credit
  • employment
  • work as foreign press, radio, film, journalists, or other information media
  • permanent residence in the United States
https://travel.state.gov/content/visas/en/visit/visa-waiver-program.html

Wie sieht es dann aus, wenn ich da auch selber am PC sitze und aktiv an der Programmierung mitwirke/aushelfe?
Ja, ein Großteil meiner Arbeit wird beratend sein, mich mit dem Kunden abstimmen und seine Leute unterstützen.

Ist das dennoch erlaubt? Wie schätzt ihr das ein?
Oder komme ich um ein VISA nicht herum?
Da dann wieder die Frage, welches in Frage kommt.
Zum B1 Visum finde ich wenig Infos.
Ein H1B wird wohl daran scheitern, dass ich kein (abgeschlossenes) Studium habe.
L1 reicht nicht, weil ich erst seit Januar in dieser Firma bin.

Danke!
Maxim
 

Ragesh

Erfahrenes Mitglied
19.02.2014
658
9
In den überschaubaren Zeiträumen die du nennst sollte es kein Problem sein dass du mit ESTA einreist mit dem Zweck "Business", habe ich auch eine Zeitlang gemacht für eine vergleichbare Tätigkeit. War für den Einreisebeamten immer OK. Es gab die eine oder andere Rückfrage die ich immer wahrheitsgemäß beantwortet habe nach Dauer und Tätigkeit und "Consulting" und "Meetings" hat immer gepasst.

Deine Tätigkeit fällt ja im weitesten Sinne unter den Punkt
  • consult with business associates

Ansonsten war es einigen Beamten noch wichtig zu wissen wann ich wieder ausreise, das war bei Zeiträumen von 1-3 Wochen auch nie ein Thema.

B1 Visum sollte das gleiche sein wie ESTA.
L1 müsste das Entsendevisum sein, dass geht ohnehin nur wenn ihr eine Tochterfirma in den USA habt.
 
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mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.638
598
@maxim2: Und ich würde einen Teufel tun, für meinen Arbeitgeber zu riskieren, dass ich nicht mehr in die USA einreisen darf und mich eines Einreisevergehens schuldig mache. Unwissenheit hat noch nie vor Strafe geschützt! Dein Arbeitgeber soll sich ordentlich beraten lassen. Da gibt es genug Möglichkeiten, z. B. Home | AHK USA. Meine Meinung.
 

Maxim2

Neues Mitglied
15.05.2016
3
0
HKG
Und ich würde einen Teufel tun, für meinen Arbeitgeber zu riskieren, dass ich nicht mehr in die USA einreisen darf und mich eines Einreisevergehens schuldig mache.

Danke, genau das habe ich nicht vor.
Deswegen fragte ich hier, weil ich gelesen habe, dass es hier viele USA-erfahrene gibt.
Ok, dann muss sich mein Chef doch mal damit beschäftigen oder den Auftrag ablehnen.

Außer es hat noch jemand eine Idee...
 

SlRlUS

Erfahrenes Mitglied
08.10.2009
2.409
1
Allgäu
Die 2 Moeglichkeiten die dir zur Verfuegung stehen ist WVP mit ESTA oder B1. H1B ist nicht für deine Zwecke gedacht, L1 geht erst ab 1 Jahr und nur wenn es sich um Mutter- oder Tochterkonzern handelt. E Visum geht auch nicht weil du weder Investor noch Firmengruender bist. Bei B1 werden deine bisherigen Einreiseaktivitaeten untersucht. Stellt sich raus, dass du mal Tourist beim ESTA angegeben hast, dort aber geschäftlich hin entsandt wurdest kommt es im schlimmsten Fall zu einer Ablehnung und dann wars das erstmal generell mit USA Reisen.
Schau in deinen Pass ob auf dem Stempel WT (Tourist) oder WB (Business) steht und überlege ob das passte. Wenn ja würde ich über die Beantragung des B1 Visums nachdenken.
 
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hams

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.941
0
DUS / BWE
Die 2 Moeglichkeiten die dir zur Verfuegung stehen ist WVP mit ESTA oder B1. H1B ist nicht für deine Zwecke gedacht, L1 geht erst ab 1 Jahr und nur wenn es sich um Mutter- oder Tochterkonzern handelt. E Visum geht auch nicht weil du weder Investor noch Firmengruender bist. Bei B1 werden deine bisherigen Einreiseaktivitaeten untersucht. Stellt sich raus, dass du mal Tourist beim ESTA angegeben hast, dort aber geschäftlich hin entsandt wurdest kommt es im schlimmsten Fall zu einer Ablehnung und dann wars das erstmal generell mit USA Reisen.
Schau in deinen Pass ob auf dem Stempel WT (Tourist) oder WB (Business) steht und überlege ob das passte. Wenn ja würde ich über die Beantragung des B1 Visums nachdenken.

Ich habe schon mehrmals Business als Grund angegeben (Messen oder Besuch bei Kunden / Lieferanten) und es wurde trotzdem WT gestempelt.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Ich kann dir nicht direkt antworten, nur von meiner Erfahrung berichten. Als Wissenschaftler habe ich mehrfach ein US-Nationallabor besucht fuer mehrere Wochen im Jahr mehrmals. Dem Labor reichte ein Business ESTA Visum (dieser WB-Stempel). Natuerlich hat mich das US Labor mich nicht bezahlt. In dieser Funktion unterhielt man sich ueber Projekte, arbeitete am PC etc.
Das Labor bestand aber immer auf den WB-Stempel. Das einfache Touristen-ESTA war ihnen nicht gut genug. (Boarder Control wollte beim letzten Mal dann einen Einladungsbrief sehen, was mich etwas in Probleme brachte. Und als Wissenschaftler unterstellen die einem grundsätzlich, dass man gefaehrliche Dinge zusammenwerfen koennte :( )

Was sagt denn die Firma in Denver? Schon mal dort direkt nachgefragt?

Edit: Fehler. Es ist Business waiver gewesen, also WB Stempel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Andinett

Erfahrenes Mitglied
17.02.2013
759
201
DUS
Ich habe grade mal in meinen (alten) Reisepässen nachgeschaut. Dort steht immer WT/WB als Stempel.
Im aktuellen Pass dann mal Stempel wo hanschriftlich WB oder WT eingetragen wurde oder wieder WT/WB Stempel. Ob das immer in Korrelation zu meiner Aussage steht, weis ich nicht mehr.;)
 

FTL2SEN2HON

Erfahrenes Mitglied
17.01.2011
1.093
8
NYC
Bevor ich vor ein paar Jahren mit meinem E-Visum in die USA gezogen bin, musste ich für meinen damaligen Arbeitgeber häufiger 3 bis 4 Wochen am Stück nach Amerika reisen, um bestimmte Teams aktiv bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Das war ganz ohne Zweifel Wertschöpfung vor Ort. Die Firma, für die ich damals arbeitete, hatte sich beim Konsulat erkundigt und alle diese Reisen wurden unter dem ESTA-Programm gemacht. Ich habe immer alle Fragen bei der Einreise wahrheitsgemäß beantwortet und es gab nie Probleme, selbst dann nicht, wenn diese Reisen kurz aufeinander folgten (z.B. nur 5 Tage in Deutschland zwischen zwei 4-wöchigen Reisen).

Das soll aber keine Empfehlung sein, es genauso zu machen. Die Nachfrage beim Konsulat mag vielleicht etwas lästig sein, aber es ist besser auf der sicheren Seite zu sein und kein Einreiseverbot zu riskieren.
 

SaschaT82

Erfahrenes Mitglied
23.01.2012
2.418
1
Ich bin 2x unter ESTA auf eine Konferenz / Workshop in die USA geflogen.
Einmal sollte ich darauf bestehen, dass ich ein "WB" Stempel bekomme, da ich die Flugkosten von dort erstattet bekam. Da habe ich explizit bei der Einreise drum gebeten und wurde so gestempelt.
Das zweite mal habe ich auch als Grund "Attending a scientific conference" angegeben, aber ein "WT" Stempel bekommen ...

Achtung Halbwissen:
Bei längeren Aufenthalten mit ESTA ist es so, dass man min. solange aus dem Land bleiben muss, wie man dort war. Das wurde damals meiner Freundin gesagt, die mich mit ESTA für 89 Tage besucht hat...

Ich schliesse mich aber an, und würde mich noch bei einer offiziellen Quelle Schlau machen, ob ein ESTA das abdeckt.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.442
8.726
FRA/QKL
Ich bin seit vielen Jahren mind. 10x Jahr mit WB in den USA, jeweils für 3-10 Tage: Grund jeweils Business Meetings und Sales. Dazu 1-2x im Jahr WT für ca. 14 Tage. Ging immer, auch mit ESTA und so angegeben beim GE Interview. Wichtigstes Kriterium ist, dass man in USA nicht bezahlt wird. Für die deutsche Firma gilt allerdings bei einem Projekt mit Amerikanern (Rechnung nach USA) die Steuervorschriften zu beachten. Auch wenn man klein ist kommt man um eine US Steuererklärung nicht umhin.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
das meiste Erwähnte hier war bisher relativ risikoloses "Laberbusiness", und da sehe ich überhaupt keine Probleme das unter dem normalen VWP zu machen.
Also auch für den SE nicht ...

viele Firmen schicken ihre Leute aber auch zu riskanteren Arbeiten mit den "normalen" Touri Einreisestempeln rüber.
Interessiert die US Immigration in der Regel genauso wenig, allerdings möchte ich nicht wissen was passiert, wenn dann dort beim Arbeiten dann doch mal was passiert.

aber auf gut kölnerisch: "et is no imma jutjejange"
 

Ragesh

Erfahrenes Mitglied
19.02.2014
658
9
Bevor ich die oben beschriebenen Reisen gemacht habe, habe ich der US Botschaft das Ganze beschrieben und zurückbekommen: "kein Problem". Zum selben Schluss kam ein auf Immigration spezialisierter US-Anwalt. Wesentlich war hier dass keine Bezahlung in den USA stattfindet, und klar erkennbar ist dass man nicht dortbleiben will.
Dem OT würde ich empfehlen der Botschaft und evtl der AHK zu schreiben und sein Anliegen vorzubringen.
 

Maxim2

Neues Mitglied
15.05.2016
3
0
HKG
Danke für euer Feedback dazu!
Hilft mir, bei uns das Thema weiter zu sensibilisieren.
Ich wollte auch rechtzeitig meinerseits aus recherchieren. Mein Chef und der Kunde in Denver werden sich auch noch darum kümmern. Ich nutze gerne mehrere Infoquellen.
Meine paar Stempel sind auch mal WT und mal WB.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
was soll auch schon groß passieren?
müde mit der Stirn auf die Maus aufschlagen ... die arme Maus ... oder sich besoffen den Bleistift ins eigene Auge rammen?!

wer soll es groß merken, und wo kein Kläger, da bekanntlich auch kein Richter!?
außerdem gelten die alten Regeln keine schlafenden Hunde zu wecken und keine tausend dummen Fragen zu stellen, auf die man dann Millionen dumme Antworten bekommt, du weißt schon was ich meine ...
 
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Reaktionen: Realmeister