Mager-Models: wie dünn muß man sein?

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Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
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Am vergangenen Donnerstag stromerte ich im Rahmen der FNO durch diverse Luxus-Shops am Ku´damm.

Bei LV begegnete ich dem Model, Anja Rubik, und erschrak fürchterlich:

Event: Fashion's Night Out 2013 in Berlin - VOGUE


Was dieses Foto mit dem Pagen kaschiert:

den Körper unter dem schicken Lederkleid halten Beinchen, die höchstens so dünn sind, wie die meiner 11jährigen, sehr sportlichen Tochter; die Arme besaßen die visualisierte Stärke von Currywurst-Piekern, im Schulterbereich zeichneten sich unter dem Leder extrem spitz Schlüsselbein und Oberarmknochen ab. Bei einer Größe von 1,80 m schätzte ich ihr Gewicht auf unter 50 kg.


Tippt man den Namen "Anja Rubik" bei google ein, wird einem der Suffix "Gewicht" vorgeschlagen. Folgt man diesem, liest man beispielsweise dies:

Anja Rubik - Thinspo auf polnisch (y)(y) - ana-kitty - myblog.de


-


Wie seht Ihr das,

ist das noch schön, gar sexy?

Werden hier künstlich geschaffene Ideale bedient?

Was ist denn nun mit der Selbstverpflichtung der Modeindustrie?

Leitartikel zur Modewelt: Und ewig laufen die Magermodels

-

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach werden hier in jeder Hinsicht Grenzen überschritten.

Mit 55-58 kg statt 48 kg Körpergewicht würde Anja Rubik nicht nur gesünder, sondern auch sehr viel vorteilhafter aussehen und wäre immer noch extrem schlank.

Oder muß das eben so sein, wenn man in diesem Job "erfolgreich" sein will?
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Die Frau ist 27 Jahre alt. Im Gegensatz zu einer 11 oder auch 17 jährigen erwarte ich von ihr, dass sie sich selber um ihr Gesundheit kümmert.

Anders ausgedrückt, selbst gemachtes Elend verdient kein Mitleid.

... und noch gergänzt: Wenn dann einer der "Meister" sagen würde, daß sie mit mehr Kilos auf den Rippen zu fett sei, dann würde ich mich nach einen anderen (gesünderen) Job umschauen.
 

unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
5.050
6
LEB/ERF
... und noch gergänzt: Wenn dann einer der "Meister" sagen würde, daß sie mit mehr Kilos auf den Rippen zu fett sei, dann würde ich mich nach einen anderen (gesünderen) Job umschauen.

Genau das ist aber usus in diesem (kranken) Business. Die Klamotten für die Modeschauen werden auf Einheitsgröße geschneidert. Passt das Model nicht ins Kleid - tschüss! Es stehen schon Hundert andere Mädels Schlange.

Die meisten Mädels, die es erstmal in eine Agentur schaffen und z.B. zu den castings der Fashion week kommen, wissen aber was sie sind: Kleiderständer, von denen erwartet wird, dass sie bestimmte Maße haben, auf Kommando lachen können und für wenig Geld extrem belastbar sind.
 
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Davisscholar

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
2.210
0
Ja, ist der Branche inhärent. Vielen Modells täte es gut, "athletischer" zu sein statt Klappergestelle. Die Linie zwischen schlank, aber muskulös und Skelettähnlichkeit ist dünn und fließend.

Außerdem ist es ja kein Geheimnis, dass als erstes die Fettpolster in den Brüsten und dem Hinterteil abgebaut werden. Schlankheit kommt also zu dem Preis, das andere geschätzte Merkmale leiden.
 

Ralf1975

Erfahrenes Mitglied
12.05.2009
6.122
17
Finde so eine Figur wie von Heidi Klum persönlich auch viel ansprechender...
 

Front2Back

Erfahrenes Mitglied
14.01.2012
699
2
Finde so eine Figur wie von Heidi Klum persönlich auch viel ansprechender...

Wer ist Heidi Klum?;)

Nach den letzten Jahren kommen ja auch vermehrt "dickere" Models zum Einsatz. Klar macht Ulla Pöpken Modeschauen, aber das will ja keiner sehen im Mainstream.

Fande die Gewichtsreduzierung der Models vor Jahren dramatischer als heute..
 

Davisscholar

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
2.210
0
Scheint auch immer mehr regionalisiert zu sein. Die "Couture" in europäischen Zentren ist nach wie vor auf dem Osteuropa-Trend. Ein Relikt der 90er, "als niemand einen sichtbaren Muskeltonus hatte".

An der US-Westküste (basierend auf ein paar Bekannten in der Branche) geht es eher um den vormals genannten "athletic look". Groß und schlank - ja, Oberschenkel berühren sich nicht - klar, aber keine Hungerhaken. Stattdessen straffe Haut und Muskeln.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.438
8.724
FRA/QKL
Der Modemarkt der Zukunft/Gegenwart liegt in Asien, da ist man mit diesen Maßen "fett" und 32S das Maß aller Dinge :sick:
Dann sollen doch asiatische Modell laufen... :rolleyes:

Aber eigentlich ist das völlig uninteressant. Wenn diese Klappergestelle damit Geld verdienen sollen sie das tun. Ich persönlich empfinde das abgrundtief hässlich.
 

Lappenspender

Erfahrenes Mitglied
28.12.2012
1.726
2
BRE
Sicherlich könnte Sie auch ein paar Kilo mehr vertragen, aber ich finde es sieht noch recht gut aus, nicht kränklich.

Wundere mich nur, dass auf den Model Seiten Kleidergröße 34 steht.(vielleicht alt)
Das trägt meine Freundin auch bei 170cm und 54kg.
 

Davisscholar

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
2.210
0
Wundere mich nur, dass auf den Model Seiten Kleidergröße 34 steht.(vielleicht alt)

Ich nehme mal an, dass Kleidergrößen für Models nicht "vanity size" sind; dies ist jedoch bei so gut wie jedem kommerziell erhältlichen Kleidungsstück der Fall.
(Sprich: die tatsächliche Größe ist mindestens eine Nummer größer als auf dem Etikett, damit sich die KundInnen gut fühlen...)
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.043
8.080
Dahoam
Diese Hungerhaken aka Models sind doch fast alle so erbärmlich knochig aus wie die NEK-Campingstühle an Bord von LH.

Wer auf sowas steht oder das gar sexy findet dem kann man nicht helfen. Gleichzeitig heißt es aber auch nicht dass fette und runde Körper oder muskelbepackte Bodybuilderrinnen ansehnlicher sind. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Wer selber so einen Körperkult begeht (völlig egal welches Extremum) der sollte besser zum Psychologen gehen.
 

cim

Erfahrenes Mitglied
04.04.2011
578
2
Anne meinte:
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach werden hier in jeder Hinsicht Grenzen überschritten.

Hast du Angst um deine Tochter oder stört es dich einfach das die Modeindustrie sich aller für sie sinnigen Identifikationsmodelle bemächtigt?

Ich würde in beiden Fällen empfehlen sich Gedanken um das eigene Verhalten zu machen und ggf. keine Veranstaltungen mehr zu besuchen, auf denen sich Marken über derartige "Images" präsentierten (das dürften fast alle "Luxus-Marken" sein), bzw deren Produkte und Marketing-Outlets zu boykottieren.

In letzter Konsequenz ist es nämlich nicht die Industrie, die für die Zustände sorgt, sondern der Kunde.
Es werden, wie in fast alle Märkten, Nachfragen und Begehrlichkeiten bedient und geweckt.

Wer sich insbesondere im Umfeld von "Luxus-Marken" über derartiges "erschreckt", hat wohl noch lange nicht kapiert worum es diesen Marken geht.

Dünn sein kann (fast) jeder, ein (vermeintlich) günstiges Gut in einer "Welt der Abgrenzung durch Konsum".
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.342
312
Ein interessantes Thema.

Für mich ist dünn oder dick weniger bedeutend, als vielmehr die Ausstrahlung. Schwierig würde ich es finden, wenn von einem Model mit 55kg ein Gewicht von 48kg gefordert wird. Am Beispiel von Anja Rubik, die Fotos auf der Internetseite empfinde ich als belanglos - würde ich mir nicht nochmal anschauen müssen. Aber möglicherweise ubd glücklicherweise bin ich hier nicht der Maßstab. Sehr provokativ: Vielleicht hat das Idealbild der Frau in der Modebranche auch etwas damit zu tun, dass das Bild hauptsächlich von Männern bestimmt wird. Sofern im Fashion involviert ist, könnte man diese These jetzt noch etwas konkretisieren, aber lassen wir dies...
 

John Galt

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.219
33
ISBN 3932564030
Vielleicht hat das Idealbild der Frau in der Modebranche auch etwas damit zu tun, dass das Bild hauptsächlich von Männern bestimmt wird.
Das glaube ich nicht und behaupte das glatte Gegenteil. Männer lieben Rundungen. Bestes Beispiel "Mad Men" - Christina Hendricks (Bildersuche ;-) ) . Ich habe festgestellt, das Frauen meist dann unvorteilhaft aussehen, wenn sie andere Frauen beeindrucken wollen. Und genau das dürfte auch der Grund für die Magersucht sein. Es gibt garantiert nur sehr wenige Männer, die das sexy finden.
 
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Davisscholar

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
2.210
0
Männer lieben Rundungen.

Falsch, ich würde Ästhetik und Proportionen anführen. Unter der Voraussetzung kann (fast) jede Kleidergröße ansprechend sein.

Sieht man ja daran, dass z.B. Brustimplantate zu 90% als solche auffallen, ebenso wie "gemachte" Nasen, Lippen oder ganze Gesichter. DAS würde ich unter "andere Frauen beeindrucken wollen" verbuchen.

Wahre Ästhetik und ausgegelichene Proportionen sind von Natur aus selten. Fängt schon bei so einfachen Sachen wie Symmetrie an.

Irgendetwas gefällt uns von Natur aus am goldenen Schnitt. Magermodels sind davon natürlich auch oft entfernt...

P.S.: Christina Hendricks geht doch auch höchstens für das Ideal der "Southern Belle" durch, auch nur auf vorteilhaften Photos. Nun gut, die Faszination an großen Brüsten erschließt sich mir nur peripher... Mein Geschmack ist da eher "Nouvelle Vague". Könnte wie so vieles auch einfach eine Generationenfrage sein, genauso, wie Ideale sich stetig ändern.

Gutes Beispiel ist da z.B. die Betrachtung der Photoausstellung der letzten Aufnahmen von Marylin Monroe. Natürlich war sie eine sinnliche Frau, hatte aber auch deutlich mehr Makel, als Ihre Filmrollen erahnen ließen. Aus heutiger Betrachtung entspricht sie vielleicht unserem Idealbild von der "Durchschnittsfigur" oder dem Wunschbild des "Mädchen von Nebenan".

Psychologisch gesehen machen wir uns da ja gerne etwas vor...

P.P.S.: Frage mich gerade, wie viel da auch genetisch und durch erzieherische Prägung veranlagt ist. Die mütterliche Seite schlägt in meiner Linie genetisch sehr stark durch (statistisch ja im Schnitt min. 60%). Ich ertappe mich dann immer wieder dabei, dass mich das genaue Gegenteil davon anzieht. Kann man auch in anderen Familien bei der Parternfindung so ähnlich nachvollziehen.
Das Ganze könnte uns nun natürlich auf die Frage bringen, ob wir jemals "bewusst" und frei handeln, aber das wäre endgültig off-topic. Es ist trotzdem interessant, sich dieser Instinkte und deren Implikationen "bewusst" zu sein.
 
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bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.342
312
Das glaube ich nicht und behaupte das glatte Gegenteil. Männer lieben Rundungen. Bestes Beispiel "Mad Men" - Christina Hendricks (Bildersuche ;-) ) . Ich habe festgestellt, das Frauen meist dann unvorteilhaft aussehen, wenn sie andere Frauen beeindrucken wollen. Und genau das dürfte auch der Grund für die Magersucht sein. Es gibt garantiert nur sehr wenige Männer, die das sexy finden.

Wenige Männer vielleicht, aber viele Designer die eine androgyne Erscheinung schätzen - ist aufgrund meiner Erfahrung, aber nur eine These.
 

hyrule

Erfahrenes Mitglied
04.12.2011
450
0
ZRH
Ich finde es interessant, dass bei der Männermode die Models heterogener bezogen auf das Gewicht sind.

Für einige Labels wie früher Dior Homme oder Burberry Prorsum laufen viele sehr schlanke Models.

Dagegen findet man bei Dolce oder Dsquared2 wesentlich mehr athletische Models.
 

SaschaT82

Erfahrenes Mitglied
23.01.2012
2.418
1
Ich finde solch duenne Frauen nicht mehr huebsch. Das sieht mir zu abgemagert, ohne Konturen aus. Dazu ist es auch noch hochgradig ungesund.

Gut zugegeben, ich moechte auch keine Rubensfrau, aber ein gesundes Gewicht mit ein paar Kurven ist viel besser. Koerpergrosse in cm und die erste Stelle gestrichen ist grob in Ordnung, maximal 10-15% weniger.
 
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