Gesundheitliche Probleme wegen Vielfliegerei

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
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Hallo,

ich wollte fragen wie es bei Euch aussieht, ob es bei Euch auch zu gesundheitlichen Problemen wegen der Vielfliegerei kommt bzw. gekommen ist?

Ich hatte über einige Jahre ca. 150 - 180 Flüge pro Jahr, davon ca. 30 - 45 Nachtflüge (damit man keinen Tag zum Arbeiten verliert). Kurzstrecke meist in C, Langstrecke ca. 50% C, 50% F.

Nach einigen Jahren fing es bei mir im Liegen mit einem 'heissen Gefühl' in den Füssen, speziell den Fußsohlen, an. Dies wurde dann immer schlimmer, entwickelte sich zu einem Brennen, so dass ich nachts selbst zuhause im Bett aufwachte.

Im Flieger wurde es irgendwann fast unerträglich, vor allem auf einer 'Rutsche', an Schlafen war nicht mehr zu denken. Ich habe dann immer versucht die Beine hochzulegen, aber dies brachte auch nur kurzzeitig Linderung. Mit Strümpfen schlafen ging gar nicht mehr, ich musste also selbst im Flugzeug barfuß schlafen, die Füsse aufgedeckt.

Anfang 2012 wurde es dann so schlimm, dass ich in Asien ins Krankenhaus zur Thromboseuntersuchung ging. Zum Glück wurde mir bestätigt dass es keinen Verdacht auf Thrombose gibt.

Seit dem 2. Quartal 2012 habe ich meine berufliche Tätigkeit geändert, fliege nur noch privat, ca. 50 - 60 Flüge/Jahr, davon unter 10 Nachtflüge.

Die Situation hat sich nun in den letzten 2.5 Jahren etwas gebessert, aber das grundsätzliche Problem ist geblieben. Noch heute kann ich nachts (auch zuhause) nur Schlafen wenn die Füsse aufgedeckt sind - sonst wird das Brennen zu stark.

Kennt ihr das oder habt ihr andere Probleme wegen des Fliegens?
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Was sagt denn der Arzt, was es sein könnte?
Der meinte damals 'kommt vom vielen Fliegen, legt sich mit der Zeit'. Besser ist es auch geworden, wache nachts nicht mehr davon auf. Aber abends, wenn ich mich ins Bett lege werden die Fußsohlen noch immer warm. Zucken und ähnliches habe ich nicht, passt als nicht zu Restless Legs. Werde wohl demnächst mal wieder einen Arzt konsultieren.
 

buda01

Erfahrenes Mitglied
16.07.2009
462
1
FRA/PMI
Ja, möglicherweise. Aber warum sollte ich dir die Krankheit von jemand anderem erklären?
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
4.526
2.148
PIX, BER, ZRH
... und dann muss ich dir Krankheiten erklären?

Nein, dass musst Du nicht, nur wie Du zu dem Schluss kommst, dass es mit dem Fliegen zusammenhängt. Auch aus dem verlinkten Artikel ergibt sich daraus nicht wirklich ein Anhalt, auch wenn es sich bei den beschriebenen Beschwerden von HON/UA höchstwahrscheinlich um burning feet handelt.

Ein RLS ist bereits anamnestisch sicher draussen, genauso wie irgendeine Makroperfusionsstörung (die bessern, wenn man die Füsse hängenlässt und / oder warmhält). Eine Thrombose tritt faktisch nie beidseits auf, wäre damit auch draussen.

Nun könnte man ja möglicherweise doch noch einen Zusammenhang zum Vielfliegen herstellen, beispielsweise eine Hypovitaminose durch das UA-First-Futter, zu viel Alkohol in der Lounge oder auch das den Vielfliegern zumeist eigene Übergewicht mit gar einem latenten oder manifesten Diabetes.

Es könnte sich bei den brennenden Füssen auch um eine paraneoplastische oder parainflammatorische (beispielsweise im Rahmen einer Vaskulitis) Ursache handeln.

Von daher muss ich Deine Aussage:

Ein Zusammenhang deiner Beschwerden mit der Vielfliegerei ist jedoch anzunehmen.

schon mal relativieren und nochmals darauf hinweisen, dass die (auch von mir) gemachten Forumsbeiträge einen Arztbesuch nicht ersetzen.
 

buda01

Erfahrenes Mitglied
16.07.2009
462
1
FRA/PMI
Lieber TAPulator,

Ziel des oben genannten Links an HON/UA war es, dem user einen leicht verständlichen Überblick über die Komplexität des Symptomenkomplexes "burning feet" zu geben, dessen Ursachen leider vielfältig sein können, was es wiederum schwer macht, dieses schmerzhafte Symptom immer einer genauen Krankheitsursache zuzuordnen. Ich habe nirgendwo behauptet, dass der Zusammenhang mit der Fliegerei flugphysiologisch begründet ist, was dich ja scheinbar auf den Plan gerufen hat.

Es sei hier meinerseits darauf hingewiesen, dass dieses Forum nicht der geeignete Ort ist, um sich konsiliarisch über die Krankheitssymptome eines Forumsmitgliedes auszutauschen, der dem einen oder anderen user hier bekannt ist. Deshalb musste es bei dem Hinweis auf den Link bleiben ohne mögliche Diagnosen zu erörtern.

Krankheiten (insbesondere auch das burning feet syndrom) entstehen ja durchaus, wie du zu Recht ausgeführt hast, auch durch Verhaltensweisen (Alkohol, Übergewicht etc), die ich hier nur ungern im Zusammenhang mit einem Patienten ausgebreitet sehen würde. Die möglicherweise auslösenden Verhaltensweisen von HON/UA gehen hier aber niemanden etwas an. Genau das war mit dem Hinweis dir scheinbar "Krankheiten erklären zu müssen" gemeint. Das nämlich dadurch Grenzen der Verschwiegenheit überschritten werden können, wenn hier über Verhaltensweisen von Patienten geschrieben wird.

Ein letzter Hinweis sei mir gestattet. Der Zusammenhang zur Fliegerei (auch eine Verhaltensweise) kann jedoch durchaus angenommen werden, da HON/UA eine Besserung der Symptome beschrieben hat, nachdem er sein Flugverhalten geändert hat. Dieses Ergebnis ist bemerkenswert, insoweit ich in meiner Schmerzambulanz eine Handvoll "Vielflieger" (Paxe und Crew) betreue, deren gemeinsames Schicksal neben den Schmerzen des "burning feet syndroms" die Fliegerei ist. Einen Zusammenhang der gemeinsamen Verhaltensweise "fliegen" ist daher m.E. durchaus anzunehmen, zumal bei Reduzierung des Flugverhaltens es zeitverzögert ebenfalls zu einer Verbesserung des Symptomatik der Patienten kam.

Ich denke unser Vorumsbruder HON/UA hat nun ausreichende Anregungen zur weiteren Abklärung seiner Beschwerden durch seinen Hausarzt erhalten, die es nun erst einmal abzuarbeiten gilt.
 
Zuletzt bearbeitet:

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Also euch beiden Fachkräften.

Ich fand beide Ausführungen interessant und durchaus sehr allgemeinbezogen.

HON/UA hat recht allgemein gefragt und hat diverse allgemeine Hinweise bekommen, die natürlich keinen Arztbesuch ersetzen, aber für die mitlesenden Foristen sicher interessant sind.

Ich bin zwar glücklicherweise nicht von solerartigen Symptomen betroffen, aber wer weiss wozu diese Informationen mal wichtig sind.

Gruß

Flyglobal
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Vielen Dank für die interessanten Antworten.

Ich war einfach nur interessiert ob andere Mitforisten ähnliche Probleme haben - oder ob es andere gibt.

Durch meine berufliche Veränderung hat mein Gewicht übrigens wirklich abgenommen, ohne eine Diät zu machen. Das Wegfallen vieler Geschäfts-/Lounge-/Flugzeugessen brachte mir innerhalb von knapp einem Jahr ein Minus von fast 10 kg ein. Und das obwohl ich generell keinen Alkohol trinke bzw. getrunken habe.

Wie buda01 geschrieben hat, nehme ich einen Zusammenhang mit der Vielfliegerei deshalb an, da meine Schmerzen proportional mit der Häufigkeit von Nachtflügen (egal ob Rutsche oder Full-Flat) zugenommen haben. Zudem ist wirklich ein deutlicher Rückgang der Häufigkeit und Intensität der Schmerzen seit der drastischen Reduzierung der Nachtflüge zu erkennen.

Ja, so eine HON Karte ist schon angenehm - aber gesund zu sein noch viel mehr. Heute buche ich einfach einen VIP Service am Flughafen und habe damit einen ähnlichen Service.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
4.526
2.148
PIX, BER, ZRH
Ich habe nirgendwo behauptet, dass der Zusammenhang mit der Fliegerei flugphysiologisch begründet ist...

Da hatte ich aber wohl so verstanden und daher auch mein Post. Im Übrigen stimme ich mit Dir völlig überein, und glaube, dass wir doch sehr allgemein geblieben sind und nicht die Persönlichkeitsrechte von Vorumsbruder HON/UA vereltzt haben. Dass es ihm nun besser geht, freut uns natürlich.

Den von Dir verlinkten Artikel finde ich eher suboptimal, da unter Therapie als erstes die apparative Schiene beleuchtet wird (Szintigrafie, Nervenleitgeschwindigkeit, angiologische Untersuchung). Mal davon abgesehen, dass es sich dabei nicht um Therapie, sondern eigentlich ja um Diagnostik handelt, sind die apparativen Untersuchungen aus meiner Sicht bei den wenigsten Patienten überhaupt erforderlich, wenn man eine vernünftige Anamnese erhebt und die relevanten Laborparameter vorliegen. Aber ich will jetzt hier den Artikel nicht weiter zerpflücken.
 

pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
3.316
10
Die Situation hat sich nun in den letzten 2.5 Jahren etwas gebessert, aber das grundsätzliche Problem ist geblieben. Noch heute kann ich nachts (auch zuhause) nur Schlafen wenn die Füsse aufgedeckt sind - sonst wird das Brennen zu stark.

Ohne Arzt zu sein, drängt sich mir bei Deinem Flugaufkommen (und der typischen weiteren Rumsitzerei vor Ort) die Frage auf: Bewegungsmangel (der durch die berufliche Veränderung etwas gemildert, aber trotzdem noch zu groß ist)?
 

sehammer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2011
7.206
1.735
LOWW / LOWG / LOGI / LOXZ / LOKW
Das Fliegen an sich verursacht bei mir (ca. 200 Legs im Jahr, 90% Kurzstrecke) keinerlei gesundheitlichen Probleme, zum Glück - wobei mir inzwischen eine NEK auf Strecken wie VIE-LCA schon fast unerträglich vorkommt.

Einzig die Monate nach Erreichung des SEN und sehr zahlreichen Flügen mit LH VIE-DE-XXX waren - für die Leber - eine ziemliche Herausforderung, da mit dem frisch erreichten Status natürlich das Angebot des Hendrick's in der SEN Lounge am Heimweg mit dem Kollegen kräftig begossen werden wollte :D