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Kann Curve durch den Brexit jetzt eine höhere Intercharge Fee abgreifen?

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fabiankieler

Neues Mitglied
16.06.2019
16
0
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Hallo,

folgende Frage hat sich mir gestellt. Curve sitzt ja in London, durch die EU war die Intercharge Fee immer auf 0,2% gedeckelt, da GB nun aus der bevormundenden EU ausgetreten ist kann Curve jetzt mehr Geld durch eine höhere Fee machen? Und falls ja, Zahlen die Händler, Aldi, Lidl, Restaurants dadurch auch mehr?

Freue mich auf antworten.

LG Fabian
 
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rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.524
4.501
München
Die in der EU ausgegebenen Karten werden von Curve Europe UAB in Litauen ausgegeben. Dementsprechend unterliegen die in der EU ausgegebenen Karten ganz normal der Regulierung.
 
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Ancel

Erfahrenes Mitglied
02.05.2019
3.382
1.539
Gibt aber auch Bestandskarten, die noch von der britischen Curve OS Ltd ausgegeben wurden.

Also wäre es ganz schlau von Curve, aus GB auch abzubuchen. Machen sie aber nicht. Es wird von Litauen abgebucht. Außer Bargeld, das wird von GB aus abgebucht.

Finde ich schade, da sie mit GB nicht nur von ihrem Heimatmarkt aus abbuchen könnten, sondern auch eine stabile Finanzierung in der EU hätten.

Ich glaube, 1,1 % erhält der Kartenaussteller jetzt in GB. Das wären für Curve 0,8-0,9 % Gewinn bei EU-Privatkarten und ~0,5 % bei EU-Business. Damit hätten sich dann schon die Kosten für Währungswechsel, ATM, Support und Cashback decken können.
 
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Tord

Erfahrenes Mitglied
22.08.2018
1.235
212
Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber wäre für Curve dann nicht auch die Fee bei ausgehenden Zahlungen nicht mehr auf 0,2/0,3 Prozent gedeckelt?
 

Ancel

Erfahrenes Mitglied
02.05.2019
3.382
1.539
Bei europäischen Karten zahlt Curve weiterhin 0,2/0,3 %
Gleichzeitig könnten sie 1,1 % einnehmen, wenn sie die Zahlung aus GB einziehen. Sie ziehen aber nur Barverfügungen aus GB ein, den Rest aus LT. Die Barverfügungen werden wie normale Umsätze gehandhabt, geben also auch 1,1 % für Curve. Jedoch entstehen dabei ja auch 2 % bzw. 1-2 € Kosten.

Eine die Zukunft sichernde Finanzierung wäre es, wenn sie stets aus GB einziehen und nur wenn Kunden Probleme damit im Alltag melden (Non-EU-Karte etc), diese spezifischen Händler dann aus LT einziehen lassen.
 
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Hannoveraner

Erfahrenes Mitglied
23.07.2019
2.213
812
Aber wenn Curve auch die Quelle (sprich eure Karten) aus GB belasten würde, dann würdet ihr je nach Kartenaussteller AEE bezahlen müssen. Auch bei Umsätzen in Euro.
 

Ancel

Erfahrenes Mitglied
02.05.2019
3.382
1.539
Das ist ein sehr guter Einfall, den ich gar nicht bedacht hatte.
Dass Non-EU-Belastungen in EUR trotzdem ein AEE mit sich ziehen war aber nur bei Coba/Comdi der Fall?

Diese z.B. müsste Curve dann ausnehmen, so dass bei denen stets aus LT belastet wird.
Wäre jetzt auch kein Problem denke ich, da die Coba-Karten aufgrund der recht schlechten Konditionen nicht so oft vertreten sind.
Mit den anderen Karten kann also noch genug Gewinn erzielt werden. Und der ist wichtig, damit Curve erhalten bleibt.
 

krxx

Erfahrenes Mitglied
12.01.2018
656
11
Es geht gar nicht darum von wo Curve die Karte belastet - dies ist nur dafür entscheidend, wieviel interchange sie selbst zahlen müssen. Um mehr Interchange selbst einzunehmen müssen sie selbst die Karte als UK-Karte ausstellen mit UK BIN.
 

Ancel

Erfahrenes Mitglied
02.05.2019
3.382
1.539
Sind die Bestandskarten denn nicht als solche ausgestellt?
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Ich finde, dass Zahlungssysteme zuallererst günstig, zuverlässig und sicher Transaktionen ermöglichen sollen.

Finde ich schade, da sie mit GB nicht nur von ihrem Heimatmarkt aus abbuchen könnten, sondern auch eine stabile Finanzierung in der EU hätten.
"Schade"?

Die einzigen, die davon profitieren, sind sozusagen Zahlungssystem-Parasiten* wie Curve und du: die profitieren, aber die Kosten auf andere abwälzen wollen. Und ich mein nicht das nicht als Beschimpfung, sondern als tatsächliche Beschreibung was vorliegt: ein klassisch parasitäres Gast-Wirt-Verhältnis. Du gibst ja hier auch noch beflissentlich die Vorlage zum selektiven maximalen "Abstauben":

Eine die Zukunft sichernde Finanzierung wäre es, wenn sie stets aus GB einziehen und nur wenn Kunden Probleme damit im Alltag melden (Non-EU-Karte etc), diese spezifischen Händler dann aus LT einziehen lassen.
So einfach ist's nun aber hoffentlich auch nicht: Erst einmal ist es eine Karte, die in einem gewissen Land herausgegeben wurde. Das kann man sich nicht einfach mal so nach Tagesform aussuchen. Und das Land beim Einzug der Forderungen von eigenen Kunden auch nicht.

Ansonsten wäre das ja ein geradezu geniales Geschäftsmodell. Vielleicht auch für andere Banken. Sagen wir (beispielsweise, fiktiv) wenn ich die Commerzbank wäre: Ich gründe die Commerzbank Card Services Ltd. in England - und dann lass ich die Karten meiner Millionen deutscher Kunden von dort aus ausstellen. Um so bei jeder Kartenzahlung in Deutschland fleissig das höhere Nicht-EU-Interchange abzusahnen.

Nur ganz so einfach bzw. legal ist es dann eben doch nicht, als Nicht-EWR-Firma in Deutschland gezielt Kunden anzuwerben und Ihnen Finanzprodukte zu verkaufen.

Auf den Fall hier bezogen: Ich bezweifle, dass es legal ist, einfach so aktiv von ausserhalb der EU Zahlungs-/Finanzprodukte in der EU zu verkaufen. Und wenn es das nicht ist, dann wird die EU bzw. deren Behörden es illegal machen - als Umgehung der Interchange-Verordnung.
 

Ancel

Erfahrenes Mitglied
02.05.2019
3.382
1.539
"Schade"?

Die einzigen, die davon profitieren, sind sozusagen Zahlungssystem-Parasiten* wie Curve und du: die profitieren, aber die Kosten auf andere abwälzen wollen. Und ich mein nicht das nicht als Beschimpfung, sondern als tatsächliche Beschreibung was vorliegt: ein klassisch parasitäres Gast-Wirt-Verhältnis. Du gibst ja hier auch noch beflissentlich die Vorlage zum selektiven maximalen "Abstauben":
Parasiten? Der Laden macht Verluste. Maximales Abstauben? Nein, kostendeckend.


Nur ganz so einfach bzw. legal ist es dann eben doch nicht, als Nicht-EWR-Firma in Deutschland gezielt Kunden anzuwerben und Ihnen Finanzprodukte zu verkaufen.
Wieso? Welches Gesetz/welche Verordnung würde dagegen sprechen?

Auf den Fall hier bezogen: Ich bezweifle, dass es legal ist, einfach so aktiv von ausserhalb der EU Zahlungs-/Finanzprodukte in der EU zu verkaufen. Und wenn es das nicht ist, dann wird die EU bzw. deren Behörden es illegal machen - als Umgehung der Interchange-Verordnung.
Nur kann die EU schlecht Firmen von außerhalb der EU vorschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben.

Du solltest mal bedenken, dass es die EU war, die mit der Deckelung(!) der Interchange Fees mal wieder strenge, an Sozialismus erinnernde Marktregulierungen durchgetrieben hat.
Durch die Deckelung werden Konditionsverschlechterungen bei Kreditkarten und vor allem Revolving Cards vorangetrieben. Die Banken erhalten aufs Jahr gerechnet nur noch 3,6 % Zinsen für einen flexiblen Kredit freier Verwendung und zahlen dann oftmals noch Abhebegebühren.
 

BR 612

Erfahrenes Mitglied
08.01.2020
5.209
2.602
Oberpfalz
Naja, ohne Deckelung würden vermutlich Mastercard und VISA auch heute noch kaum akzeptiert... Wenn die Interchange bei 1,1 % liegen würde, dann würde der Acquirer locker 3,5 % - 4,0 % draus machen. Dass würde vermutlich kaum jemand zahlen wollen. Da ist Bargeld deutlich günstiger (und Girocard mit ihren 0,3 % Gebühr sowieso)
Amex ist ja von der Deckelung bis heute nicht betroffen (warum auch immer...) und dafür werden ja 1,1 % (oder höher?) Interchange fällig (generell ist Amex sehr teuer [sowohl für Akteptanzpartner und für Kundenwegen 2 % FX + schlechte Kurse, ATM Gebühren und teilweise hohen Jahresgebühren] und bietet außer MR nix besonders) Was dabei rauskommt, ist, dass vielerorts zwar mittlerweile Mastercard und VISA akzeptiert werden, Amex insbesondere bei kleineren Geschäften (außer solche die SumUp oder iZettle haben, da dort ja Kreditkarten (und Debitkarten von VISA und MC) einheitlich 1,9 % bzw. 2,75 % kosten) allerdings starke Akzeptanzprobleme hat.

Dass Banken es damit schwieriger haben, Erträge zu generieren (mit den 0,2 % bzw. 0,3 % kommt man als Kartenherausgeber nicht weit) ist klar. Was dabei herausgekommen ist: Revolving Cards mit Zinsen im zweistelligen Bereich, und teilweise (insbesondere bei Karten mit max. 10/20/30 % Lastschrift z.B VISA Flex von Payback/BW Bank, eher weniger bei reinen Überweisungskarten wie Advanzia) rabiate Teilzahlungsfunktion und stark eingedampfte Bonusprogramme.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.524
4.501
München
Bei uns im Reisebüro ist seit der Regulierung der Interchange der Einsatz von Commercial Cards bei Mastercard + Visa für uns als Merchant teurer, als Amex... was jetzt für den Akzeptanzpartner besser/billiger ist, hängt stark vom Kundenprofil ab (Commercial vs. Personal Cards, Transaktionshöhe, Disagio je nach Kreditkarten-Brand).
 

unregistered

Erfahrenes Mitglied
24.04.2019
1.028
115
Dass Non-EU-Belastungen in EUR trotzdem ein AEE mit sich ziehen war aber nur bei Coba/Comdi der Fall?

Da gab es bereits einige Kreditkarten, die das Auslandseinsatzentgelt am EWR-Raum und nicht an die Währung gekoppelt haben. Mir fällt gerade nicht ein, wer das alles war, aber es gibt einige. Es gab sogar schon irgendeine deutsche Karte, die es an den Euro-Raum gekoppelt hatte - die war für Curve schon vor dem Brexit nicht geeignet (steht irgendwo in dem Thread). Curve hat ja genau aus dem Grund alle EU-Kunden abrechnungstechnisch auf Litauen umgezogen, weil sie wussten, dass sie sonst für EU-Bürger ab 2021 unbrauchbar gewesen wäre (Passporting dürfte hier eigentlich gar nicht das zentrale Thema gewesen sein).

Ich verstehe aber den Punkt eh nicht ganz:

Zählt wirklich der Abrechnungsort für den Interchange? Ich dachte, es zählt der ausstellende Issuer. Curve könnte doch Karten über ihr UK-Department (ohne EU-Deckelung und damit den Interchange wieder erhöhen) ausstellen und dann Euro-Zahlungen pauschal über Litauen abrechnen. Ist das nicht zulässig?
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
4.994
4.109
GRQ + LID
Bei MasterCard wird die Interchange erst Oktober angehoben. Für VISA steht es noch aus, sie verspricht aber auch 6 Monate Vorlauf.

Dazu muss man noch abwarten ob auch die Interchange im VK mit der EU nicht gedeckelt wird, z.B. im Rahmen eines grösseres Abkommen für finanzielle Dienste. Daher könnte man die im Ausgangspost beschriebene Strategie als riskant betrachten.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Parasiten? Der Laden macht Verluste. Maximales Abstauben? Nein, kostendeckend.
Der Laden will ja nicht immer Verluste machen.
Und natürlich maximiert das Abstauben, wer seinen Abrechnungsort anhand dessen wählt, wo er am meisten kassieren kann bzw. es am wenigsten Probleme macht.

Wieso? Welches Gesetz/welche Verordnung würde dagegen sprechen?
Findest du alles beispielsweise bei der BaFin. Für Zahlungsdienstleistungen und Banken beispielsweise das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz bzw. das Kreditwesengesetz. Grundsätzlich sind entsprechende Dienstleistungen in Deutschland zulassungspflichtig. Per sogenanntem "EU Passporting" kann das allerdings auf ein Minimum reduziert werden für Anbieter aus anderen EU-Staaten. Ein solcher ist das Vereinigte Königreich aber offensichtlich nicht.

Nur kann die EU schlecht Firmen von außerhalb der EU vorschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben.
Klar kann sie - und tut sie! Wenn die in Deutschland entsprechend tätig werden und Leistungen erbringen, dann können sie.*
Genauso, wie sie vorschreiben, dass ausländische Firmen in Deutschland keine anderen verbotenen Dinge anbieten.

Klar, da stellt sich noch die Frage der tatsächlichen Durchsetzung - aber es wird de facto durchgesetzt. Bei Zahlungsanbietern könnte man als ultima ratio beispielsweise einfach den Zahlungshahn zudrehen - oder anderweitig Druck auf das Vereinigte Königreich ausüben.

Was glaubst du, warum Revolut und co. alle EWR-Kunden auf EU-Entitäten umgestellt hat?
Meinst du, die machen das zum Spass?


* PS: Natürlich darfst du als einzelner Verbraucher von dir aus gerne nach England reisen - ob nun mit dem Flieger oder "virtuell" übers Internet und dort bei einem Zahlungsdienstanbieter oder einer Bank vorstellig werden und sagen, du würdest auch vom Ausland aus gerne Kunde werden. Da wird und hat die EU bzw. dann dem ausländischen Anbieter herzlich wenig vorzuschreiben, der in Grossbritannien tätig ist, und bei dem zufällig ein "Ausländer" aufkreuzt.

Wenn aber dieser Anbieter umgekehrt grenzüberschreitend in Deutschland auf Kundenfang geht, aktiv Werbung macht und routinemässig Karten ausstellt und nach Deutschland verschickt, eventuell noch ein deutsches Konto unterhält, etc., dann wird er irgendwann in Deutschland tätig. Und dann gelten deutsche Gesetze, auch für ausländische Anbieter.

Du solltest mal bedenken, dass es die EU war, die mit der Deckelung(!) der Interchange Fees mal wieder strenge, an Sozialismus erinnernde Marktregulierungen durchgetrieben hat.
Das System war und ist de facto ein Oligopol von zwei bis vier Schemes (in DE: girocard, Mastercard, VISA, eventuell noch AMEX). Da ist eine Regulierung durchaus in den Augen viele gerechtfertigt. Schliesslich erbringen Zahlungssysteme erhebliche wirtschaftliche Infrastrukturaufgaben.

Durch die Deckelung werden Konditionsverschlechterungen bei Kreditkarten und vor allem Revolving Cards vorangetrieben. Die Banken erhalten aufs Jahr gerechnet nur noch 3,6 % Zinsen für einen flexiblen Kredit freier Verwendung und zahlen dann oftmals noch Abhebegebühren.
Und?

Erstens ist 3,6% ja heutzutage nicht schlecht.
Zweitens sagt ja niemand, dass sie ihre Kreditkarten verschenken müssen, oder Kredite mit zinsfreiem Zahlungsziel anbieten müssen.

"Unerwünscht" ist halt in den Augen vieler, dass die Kosten dafür auf alle Konsumenten umgelegt werden - durch die Hintertür von Händlergebühren und entsprechender Einkalkulation in Verbraucherpreise. Da sind wir wieder beim Thema Parasitismus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Curve könnte doch Karten über ihr UK-Department (ohne EU-Deckelung und damit den Interchange wieder erhöhen) ausstellen und dann Euro-Zahlungen pauschal über Litauen abrechnen. Ist das nicht zulässig?
Hast du es nicht fast selbst beantwortet?

(Ohne Curve genau zu kennen):
Die EU-Kunden sind ja bei der litauischen Entität Kunden.
Und die Karten sollen dann einfach mal so aus UK kommen?

Damit böte man gewerblich ja wieder Nicht-EU-Karten in der EU an.

Warum nicht gleich die Karte in Vietnam oder auf den Komoren ausstellen lassen?
Da ist die Regulierung womöglich noch laxer, die Kosten sind günstiger - und wenn's hart auf hart kommt, geniesst der Endverbraucher auch keinen Konsumentenschutz.
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.982
2.421
Nur kann die EU schlecht Firmen von außerhalb der EU vorschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben.
You made my day :D

Gerade auch vor dem Hintergrund, dass in Spanien tausende Briten ohne Wohnsitz in UK sitzen, denen gerade die britische Hausbank, auf die meist die staatliche Pension überwiesen wird, das Konto gekündigt hat, weil das Privatkundengeschäft mit Personen ohne UK-Wohnsitz zu aufwendig ist.
 
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Ancel

Erfahrenes Mitglied
02.05.2019
3.382
1.539
Die Rechtsprechung der EU beschränkt sich auch auf die Mitgliedstaaten der EU.

Wenn eine spanische Bank UK-Kunden kündigt, weil die EU ihnen bspw. verbietet mit Nicht-EU-Staaten Geschäfte zu machen, so hat die EU den UK-Kunden nichts vorgeschrieben, sondern der spanischen Bank.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Wenn eine spanische Bank UK-Kunden kündigt, weil die EU ihnen bspw. verbietet mit Nicht-EU-Staaten Geschäfte zu machen, so hat die EU den UK-Kunden nichts vorgeschrieben, sondern der spanischen Bank.
Nur ist das ja ...eigentlich das genaue Gegenteil von dem was berlinet geschrieben hat.

Britische Banken schliessen ihren in Spanien wohnenden Kunden die Konten.
Das liegt nicht daran, dass es ihnen die britische Bankenaufsicht verbietet - sondern vor allem erstmal die Spanier:

"from Friday 1 January each UK bank will need to have separate authorisation in every EEA country it wants to operate in – and different countries will have their own laws and regulations which could affect banks' ability to trade there"

https://www.moneysavingexpert.com/news/2020/11/eu-bank-accounts-closed-brexit/


PS: Umgekehrt hat der in Spanien lebende Brite ein Recht auf ein spanisches Zahlungskonto/Basiskonto. Von der EU garantiert. Also prinzipiell zumindest. Und wenn man mal davon absieht, dass Spanien mit seinen Banken bezüglich Banking, SEPA etc. sowieso ein bisschen ein shithole country ist.
 
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berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.982
2.421
Die Rechtsprechung der EU beschränkt sich auch auf die Mitgliedstaaten der EU.

Wenn eine spanische Bank UK-Kunden kündigt, weil die EU ihnen bspw. verbietet mit Nicht-EU-Staaten Geschäfte zu machen, so hat die EU den UK-Kunden nichts vorgeschrieben, sondern der spanischen Bank.


Wie amic richtig verstanden hat: Es kündigen die britischen Banken, da sie für das Spaniengeschäft, um das es sich dann handeln würde, neue Lizenzen bräuchten. Britische Banken müssen sich also an spanisches Recht halten, wenn sie in Spanien Geschäfte machen wollen. Ein solches Geschäft wäre die Überweisung von Pensionszahlungen aus UK an eine Person, die keinen UK-Wohnsitz hat. Kurz: Ein EU-Land schreibt einem ausländischen Unternehmen vor, was es darf. Das hattest du ja eingangs bezweifelt.

surprise suprise
 

unregistered

Erfahrenes Mitglied
24.04.2019
1.028
115
Hast du es nicht fast selbst beantwortet?

(Ohne Curve genau zu kennen):
Die EU-Kunden sind ja bei der litauischen Entität Kunden.
Und die Karten sollen dann einfach mal so aus UK kommen?

Ne, ich sprach davon, dass EU-Kunden bei der Curve OS Ltd. beheimatet sind und das Processing bei der Curve Europe UAB in Litauen.

Damit böte man gewerblich ja wieder Nicht-EU-Karten in der EU an.
Warum nicht gleich die Karte in Vietnam oder auf den Komoren ausstellen lassen?
Ich kann mich täuschen, aber meines Wissens nach ist das Problem für Curve hier, dass sie formal eine e-money Lizenz für ihre Spend/Refund/Curve Cash Funktion brauchen. Für das Abrechnen ist erst mal nur die Mastercard-Lizenz entscheidend, weil sie hier formal nur Händler und eben nicht e-Money Institut sind. Wo der Händler sitzt, ist egal. Auch die EU kann mir nicht verbieten, meine EU-Karten durch einen Händler (Curve) im EU-Ausland zu belasten. Entscheidend ist doch am Ende nur, ob Mastercard der Curve weiter erlaubt, Kunden in der EU durch ihre Lizenz in UK aus zu betreuen. Tun sie das, bräuchten sie ohne die vorgenannten Features vermutlich auch kein Passporting und könnten dann auf die EU pfeifen und Non-EEA Karten ausstellen.

Dass Curve es nicht so macht, stimmt - sie fahren zweigleisig, weil sie letztlich eher ein Bankprodukt verkaufen wollen und daher die e-Money Lizenz aus Litauen brauchten. Ich meine mich aber zu erinnern, dass es kurzfristig die Überlegung gab, ob sie nicht einfach die weiteren Features einstellen und halt ein UK-Produkt anbieten, dass auch ein EU-Bürger nutzen darf - dass Mastercard mitspielt jetzt mal vorausgesetzt. Der Vorteil wäre dann hier der erhöhte Interchange gewesen - was ja das ursprüngliche Business Konzept war, als Curve rein als Corporate-Produkt auf dem Markt war.

Durch die Zweigleisigkeit greift Curve den höheren Interchange jetzt halt möglicherweise nur noch bei den Kunden der Curve OS Ltd. ab.

Da ist die Regulierung womöglich noch laxer, die Kosten sind günstiger - und wenn's hart auf hart kommt, geniesst der Endverbraucher auch keinen Konsumentenschutz.
Konsumtenschutz ist jetzt wieder ein ganz anderes Thema. Hier geht's ja um Interchange. :)

(Meine erste EU-PayPal-Mastercard war übrigens scheinbar deckungsgleich mit der US-amerikanischen und wird auch häufig noch US-Mastercard erkannt (allerdings betreuen die auch keine Consumer in der EU, von daher wäre da eh nichts gedeckeltes angekommen - aber nur mal so reingeworfen).)
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Ne, ich sprach davon, dass EU-Kunden bei der Curve OS Ltd. beheimatet sind
Schon klar - aber können EU-Kunden so einfach bei einer (britischen, nehme ich an?) Limited beheimatet sein?

Erlaubt es Mastercard?
Und die gesetzlichen Zulassungsregeln für Zahlungsdienstanbieter in den EU-Staaten?
 

unregistered

Erfahrenes Mitglied
24.04.2019
1.028
115
Schon klar - aber können EU-Kunden so einfach bei einer (britischen, nehme ich an?) Limited beheimatet sein?
Du kannst Kunde in der ganzen Welt sein. Es soll schon Leute gegeben haben, die mal bei Amazon USA eingekauft haben. ;-)

Erlaubt es Mastercard?
Die hätten vermutlich am meisten Lust auf höhere Interchange. ;-)

Und die gesetzlichen Zulassungsregeln für Zahlungsdienstanbieter in den EU-Staaten?
Erneut: Der entscheidende Faktor ist, wie Curve eingestuft wird. Ist er formal ein Händler, bei dem ich ein Produkt kaufe (wie sich Curve ursprünglich gesehen hat, u.a. erwuchs daraus ja auch der Amex-Streit, weil sie bei Amex halt auch nur 'Händler' waren), ist er kein Zahlungsdienstleister. Dann bleibt nur noch die Frage, ob es zollrechtliche Regularien für den (digitalen) Import des Produkts gibt. Spätestens mit der Einführung von e-Money hat Curve diese Position aber aufgeweicht.

Nimmt man die Rewards und Send-Funktion weg, könnte man vielleicht ohne Passporting-Regime auskommen, allerdings gilt dann für die Kartezahlung selbst höchstwahrscheinlich immer noch PSD II. Ich hab da jetzt mal reingeschaut und die erlaubt die Operation auf EU-Grund nur für einige Zahlungsströme, aber nicht für Zahlungsdienstleistung - auch nicht über das Equivalenz-System. Sofern Curve somit ein Zahlungsdienstleister ist und kein Händlerprodukt, würde die EU die Einführung von Curve versuchen zu unterbinden, notfalls mit Druck auf Mastercard, Curve die Lizenz zu entziehen (und dem würde sich Mastercard sicherlich beugen).

Von daher sehe ich da eben mit der aktuellen Marschrichtung für Curve auch keine Optionen mehr.

EU-Kunden führen könnte Curve aber problemlos. (Curve könnte z.B. EU-Kunden eine (virtuelle) UK-Karte ohne EU-Deckel ausstellen, wenn diese angeben, sich in UK aufzuhalten...)
 
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berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.982
2.421
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EU-Kunden führen könnte Curve aber problemlos. (Curve könnte z.B. EU-Kunden eine (virtuelle) UK-Karte ohne EU-Deckel ausstellen, wenn diese angeben, sich in UK aufzuhalten...)
Curve UK macht jedoch zur Voraussetzung, dass man resident in UK ist. Obwohl es keine Meldepflicht wie in D gibt, bedeutet dies seit 1.1.21 für EU-Bürger, dass sie zumindest einen pre-settled status haben müssen. Den wiederum erhalten sie nur, wenn sie nachweisen können, dass sie schon vor dem 1.1. nach UK gezogen sind.

Aber die Diskussion hier ist ja eh nur theoretisch, nehme ich an.


Who can open a Curve account? You can open a Curve account:

  • if you’re a resident in the United Kingdom, ]
https://www.curve.com/en-gb/legal/terms/
 
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