Gehaltsstrukturen Consulting in der Schweiz

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Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
1.383
3
41
Niederrhein
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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum gewählt. Zur Zeit bin ich dabei, mich beruflich zu verändern und eine der Optionen, die im auf dem Tisch liegen, wäre eine Tätigkeit in der Schweiz. Zu den üblichen Verhandlungspunkten gehört natürlich auch das Gehalt + entsprechende Perks. Leider habe ich bisher null Erfahrungen bezgl. der Situation dort. Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere Schweizer oder Expat in der Schweiz hier mitliest. In welchen Größenordnungen sollte ein Gehalt bei den folgenden Eckdaten liegen:

  • Großes, internationales Beratungsunternehmen
  • Wechsel von Pharma zu Beratung nach 6 Jahren Berufserfahrung
  • Naturwissenschaftler mit MBA
  • Tätigkeit: Life Science Project Management
  • Wohnsitz in Basel oder Zürich

Es geht sich mir darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, in welchen Größenordnungen man sich da bewegt. Das Einzige, dass ich über die Schweiz weiß, sind die sehr hohen Lebenskosten im Vergleich zu Deutschland. Mir ist natürlich bewußt, dass es da noch andere Faktoren gibt und niemand da was 100% genaues sagen kann.

Vielen Dank schonmal!
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.779
972
KUL (bye bye HAM)
Zum Gehaltsspiegel in dem Fachbereich kann ich dir nichts sagen. Aber es gibt die Faustregel: um die gleiche Kaufkraft deines jetzigen Euro-Bruttogehaltes erhalten, benötigst du den Faktor 1,6-1,8 in SFR

Alles darüber hinaus kannst du als Verbesserung im Einkommen bewerten. Aber speziell in Basel und Zürich ist das Preisgefälle ins Umland sehr groß. Da hilft das Internet um ein Gefühl für die Mietspiegel zu bekommen.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
10.933
8.291
IAH & HAM
Die Steuerbelastung in der Schweiz ist deutlich niedriger (insbesondere wenn man am richtigen Ort wohnt). Also nicht nur auf das Brutto Gehalt schauen...
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.835
2.785
ZRH / MUC / VIE
Ich denke, dass das Anfangsgehalt um die 100-120 TCHF/Jahr sein sollte.

Ansonsten kann man - vom Big Mac-Faktor abgesehen - die Lebenshaltungskosten nicht generell vergleichen.

Als Arbeitsmünchner und Heim-Zürichsee-Anwohner nehme ich die Lebenshaltungskosten (Grosse Brocken wie Steuern, Miete) in der Stadt München als generell höher wahr.
 

crane04

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
1.322
312
FRA
Ich denke, dass das Anfangsgehalt um die 100-120 TCHF/Jahr sein sollte.

Ansonsten kann man - vom Big Mac-Faktor abgesehen - die Lebenshaltungskosten nicht generell vergleichen.

Als Arbeitsmünchner und Heim-Zürichsee-Anwohner nehme ich die Lebenshaltungskosten (Grosse Brocken wie Steuern, Miete) in der Stadt München als generell höher wahr.

Je nach Karriere Level würde ich mehr als 120k sehen.
 
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linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.241
2
ZRH
Schwachsinn!
Die Steuerberechnung ist in (direkte) Bundessteuer und in „Kantons- und Gemeindesteuern“ aufgeteilt.
Die Kantonssteuer kann durchaus gering sein, während die Gemeindesteuern exorbitant hoch sind.

Hier musst Du auf jeden Fall bei der Berechnung achten. Generell ist es so, dass Mieten dort umso höher sind, wo die Steuern niedriger sind.
Für Dich wird sehr wahrscheinlich die ersten 5 Jahre eine Quellensteuer gelten, die der AG stellvertretend für Dich abzuführen hat.

Generell wartet man nicht auf jeden ausländischen Arbeitnehmer. Entweder bist Du „speziell“ oder man sucht einen günstigen Jakob.
Ich würde jetzt auch mal von Faktor 1.6-1.8 gegenüber dem deutschen Lohn ausgehen.
Das dürfte sich anfangs so im Bereich zwischen 80k und 110k CHF bewegen, denke ich.

Ganz wichtig: Es gibt einige typisch deutsche „Allüren“, die in D vollkommen normal sind, die jedoch hier dazu führen, dass man Dich nicht mal mehr mit dem Hinterteil anschaut.
Als einfaches Beispiel: „Ich kriege einen Kaffee“ kann Dir am „richtigen“ Ort nen Rausschmiss einbringen.

Wenn Du etwas Zeit hast, empfehle ich den, leider mittlerweile inaktiven, Blog blogwiese.ch (von Jens-Rainer Wiese). Vielleicht findet sich im (Google-) Cache da etwas dazu...
 
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HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
11
ZRH
Schwachsinn!
Die Steuerberechnung ist in (direkte) Bundessteuer und in „Kantons- und Gemeindesteuern“ aufgeteilt.
Die Kantonssteuer kann durchaus gering sein, während die Gemeindesteuern exorbitant hoch sind.

dazu kommt noch die schweizerische Eigenart für alles extra und nicht zu knapp "Gebühren" zu erheben. Auch eine Form um Steuern einzutreiben.
 

Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
1.383
3
41
Niederrhein
Schwachsinn!
Die Steuerberechnung ist in (direkte) Bundessteuer und in „Kantons- und Gemeindesteuern“ aufgeteilt.
Die Kantonssteuer kann durchaus gering sein, während die Gemeindesteuern exorbitant hoch sind.

Hier musst Du auf jeden Fall bei der Berechnung achten. Generell ist es so, dass Mieten dort umso höher sind, wo die Steuern niedriger sind.
Für Dich wird sehr wahrscheinlich die ersten 5 Jahre eine Quellensteuer gelten, die der AG stellvertretend für Dich abzuführen hat.

Wenn das Ganze konkreter wird, werde ich mich da mal genauer mit befassen. Steuern sind ja überall ein spezielles Thema.

Generell wartet man nicht auf jeden ausländischen Arbeitnehmer. Entweder bist Du „speziell“ oder man sucht einen günstigen Jakob.
Ich würde jetzt auch mal von Faktor 1.6-1.8 gegenüber dem deutschen Lohn ausgehen.
Das dürfte sich anfangs so im Bereich zwischen 80k und 110k CHF bewegen, denke ich.

Wir sind doch alle ein wenig Speziell. Besonders in diesem Forum. ;)

Spaß beiseite: Das mit dem günstigen Jakob dürfte in dem Bereich schwierig werden, weil die Leute mit dem entsprechenden CV zur Zeit nicht auf der Straße stehen. Unter 100k wäre das in CH für mich sicher nicht attraktiv und würde mich ehrlich gesagt überraschen. Für eine vergleichbare Position wird in D auch >100k bezahlt.

Ganz wichtig: Es gibt einige typisch deutsche „Allüren“, die in D vollkommen normal sind, die jedoch hier dazu führen, dass man Dich nicht mal mehr mit dem Hinterteil anschaut.
Als einfaches Beispiel: „Ich kriege einen Kaffee“ kann Dir am „richtigen“ Ort nen Rausschmiss einbringen.

Mir ist bekannt, dass viele Schweizer große Vorbehalte vor allem gegenüber Deutschen haben. Das von dir zitierte ist dann aber schon ziemlich kleinkariert. Aber das kann natürlich passieren. ich bin mir dessen Bewußt und werde versuchen, ein netter Ausländer zu sein.

Wenn Du etwas Zeit hast, empfehle ich den, leider mittlerweile inaktiven, Blog blogwiese.ch (von Jens-Rainer Wiese). Vielleicht findet sich im (Google-) Cache da etwas dazu...

Ich schau es mir mal an. Vielen Dank für den Tipp.
 

bivinco

Erfahrenes Mitglied
03.08.2014
2.402
133
BSL
Lebe und arbeite nun seit 20 Jahren in der Schweiz und die genannte Gehaltsspanne ist schon auf sehr tiefem Level. Damals hat meine (erfahrene) Laborantin 100K CHF verdient. Und das ist normal. Postdoc beginnt mit 100k.
Ohne nun die Erfahrung aus einer Top Tier Consulting Firma zu haben, aber doch diverse CH Grossfirmen schätze ich das Gehalt mal eher auf 125k++
 

Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
1.383
3
41
Niederrhein
Lebe und arbeite nun seit 20 Jahren in der Schweiz und die genannte Gehaltsspanne ist schon auf sehr tiefem Level. Damals hat meine (erfahrene) Laborantin 100K CHF verdient. Und das ist normal. Postdoc beginnt mit 100k.
Ohne nun die Erfahrung aus einer Top Tier Consulting Firma zu haben, aber doch diverse CH Grossfirmen schätze ich das Gehalt mal eher auf 125k++

Ich hatte vor zwei Jahren mal Gespräche mit einem kleinen Biotechunternehmen aus Basel für eine ähnliche Stelle, wobei mir damals ein wenig die Erfahrung gefehlt hat. Da war das untere Ende der Spanne 120k. Somit gehe ich mal davon aus, dass bei einer solche Beratungsfirma eher mehr als weniger drin sein sollte.
 

mojito25

Erfahrenes Mitglied
07.06.2010
1.354
2
STR
Ich habe in deiner Branche zwar keine Erfahrung aber ich habe eine Zeit lang in Zueri gelebt und gearbeitet. Als Legal Counsel mit ca. 5 Jahren bei einem Konzern bewegt man sich bei 130-150K (dies war damals mein Gehalt).

Da Pharma aber auch Consulting in der Schweiz nicht zu den Tageloehnern gehoeren, waere mein Ansatz auch bei ca. 130-150K mit ca. 6 Jahren PQE, wenn nicht sogar ein bizzli hoeher.

Es sollte aber bei Robert Half, Hays und Konsorten auch Gehaltsspiegel geben. Einfach mal googlen.

Wenn du es dir aussuchen kannst, ob BSL oder ZRH waere ich (persoenlich) immer fuer Zueri. Der Mehrwert durch den See ist enorm.
 

FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
[*]Großes, internationales Beratungsunternehmen

Hier liegt die entscheidende Frage: Was für eines?

Bei einer Big4 steigst Du mit deinem Profil wahrscheinlich auf Managerstufe ein, das dürften dann so +/- 130k sein (Ausnahme Monitor Deloitte und PwC Strategy&).
Bei einer Strategieberatung sollten es dagegen mind. 200k sein. Accenture, Capgemini, ATKearney und Simon-Kucher irgendwo dazwischen. Mehr fällt mir nicht mehr ein was groß und international ist.
Auf jeden Fall auch mal bei Glassdoor schauen, Leuten aus Deutschland versucht man gerne mal weniger zu zahlen.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.442
8.726
FRA/QKL
Ein Freund von mir ist Konzernintern aus dem Großraum Zürich nach Basel gewechselt und pendelt nun jeden Tag aus Freiburg. Als Deutscher hat er sich nie so sehr wohl gefühlt und mit der Schulpflicht der Kinder hat er versucht wohntechnisch der Schweiz zu entkommen.
 
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Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Ein Freund von mir ist Konzernintern aus dem Großraum Zürich nach Basel gewechselt und pendelt nun jeden Tag aus Freiburg. Als Deutscher hat er sich nie so sehr wohl gefühlt und mit der Schulpflicht der Kinder hat er versucht wohntechnisch der Schweiz zu entkommen.

Jeden Tag 4 Stunden pendeln? Prost.
 

linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.241
2
ZRH
Hier liegt die entscheidende Frage: Was für eines?

Bei einer Big4 steigst Du mit deinem Profil wahrscheinlich auf Managerstufe ein, das dürften dann so +/- 130k sein (Ausnahme Monitor Deloitte und PwC Strategy&).
Bei einer Strategieberatung sollten es dagegen mind. 200k sein. Accenture, Capgemini, ATKearney und Simon-Kucher irgendwo dazwischen. Mehr fällt mir nicht mehr ein was groß und international ist.
Auf jeden Fall auch mal bei Glassdoor schauen, Leuten aus Deutschland versucht man gerne mal weniger zu zahlen.

200k sind gute 1.0 kCHF/Tag für den AN.
Zeig mir das Unternehmen, was für einen halbwegs „normalen“ AN 2.5-3.0 kCHF/Tag am Markt bekommt.

Mit Verlaub, aber Deine Vorstellung vom Schlaraffenland trifft nicht zu.
 

Oban

Aktives Mitglied
08.03.2009
243
418
Flugschneisse ZRH
Denke auch das du mit deinem Titel/ Tätigskeitbereich nicht unter 120-125k gehen solltest, eher ein wenig mehr.
Man bedenke das eine Wohnung in der Stadt mal schnell 3k aufwärts kostet, zwischen den Städten gebe es im Gürtel auch noch einige Alternativen. Mobilität ist auch nicht günstig, Lebensmittel ebenso nicht.
Ich kenne hier Leute ohne Studium die stehen für unter 100k nicht auf beispielsweise Key Account Manager oder aber Personen in tieferen Führungsfunktionen.
Gewöhne dich einfach schnell an die Gebenheiten und auch wenns manchmal schwer fällt, lieber einmal mehr die Klappe halten und nicht erschrecken das hier die Pizza mal schnell 20€+ kostet.
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.835
2.785
ZRH / MUC / VIE
Viele machen die Strecke auch stressfrei per ICE.

Aber nicht alle...

Der 7-Uhr-morgens-ICE nach Basel ist der Wahnsinn für Berufspendler - Südwest - Badische Zeitung

Dagegen ist das Pendeln mit der Bahn innerhalb der Schweiz weitgehend stressfrei (die Züge fahren normalerweise dann, wann sie sollen, und haben zumindest in der 1. Klasse einen für Pendler sehr ordentlichen Komfort - viele Schweizer lassen unter der Woche das Auto in der Garage), sodass man keine Wohnung mitten im Zentrum mieten muss.
 

darkeka0

Erfahrenes Mitglied
30.10.2017
603
24
Kleines Bespiel zum Thema Gehalt eines Berufseinsteigers (Ingenieur) aus dem Jahr 2009: 1€= ca. 2CHF

Eine Kommilitonin hat sich Anfang 2009 kurz vor Studienende ihres ingenieurswissenschaftlichen Studiums in der Schweiz beworben und ihr wurde ein Arbeitsvertrag angeboten :)

Einstiegsstelle ohne Berufserfahrung bei einem schweizer Mittelständler: 110 000 CHF, dies entsprach damals 55 000€

Bevor Sie den Vertrag unterschriebenen hat, musste sie erstmal mit einem Bleistift knallhart kalkulieren, dass Sie vom Netto-Gehalt nochmals weitere Abzüge selbst zahlen muss wie z.B. ihre Krankenversicherung.

Hat dann den Vertrag abgelehnt. Schau dich einfach auf schweizer Seiten bzgl. des Gehaltes um, was du verlangen kannst. Da es ansonsten in der Schweiz wie in Deutschland laufen wird. Es entsteht ein Niedriglohnsektor. Da die deutschen Arbeitnehmer sich billiger als die Schwezer ihre Arbeitskraft verkaufen und dass mögen nun mal die Schweizer nicht.

Zuerst solltest du ein Gefühl bekommen, was schweizer Angebote im Sipermarkt sind (ja, wir wissen alle, dass die Schweiz sau teuer ist) sind und und hör auf das Gehalt in der Schweiz mit Deutschland zu vergleichen. Urlaub, das sind vielleicht 20 Tage pro Jahr und von der Durchschnittsarbeitswoche ca. 42h/W oder mehr. Das sollte auch noch in deine Kalkulation mit einfließen.
 
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Oban

Aktives Mitglied
08.03.2009
243
418
Flugschneisse ZRH
200k sind gute 1.0 kCHF/Tag für den AN.
Zeig mir das Unternehmen, was für einen halbwegs „normalen“ AN 2.5-3.0 kCHF/Tag am Markt bekommt.

Mit Verlaub, aber Deine Vorstellung vom Schlaraffenland trifft nicht zu.

Meine Kunden aus der IT Branche haben Normalerweise einen Stundensatz von Fr. 220-250 für den Supporter, für den Consultant reden wir dann von eingen Franken mehr.

Aber das Schlaraffenland ist es nicht. Angenommen man bekommt ca. 9-10k Brutto was für einen Angestellten ohne Führungsfunktion dann schon ein anständiger Lohn ist gibt es einge Abzüge (Jetzt bezogen auf einen Schweizer)
ca. 7% gehen für Pensionskasse und Arbeitslosen versicherung drauf.
Deine Wohnkosten sollten 30% des Lohnes nicht überschreiten, was noch schwer ist wenn 110qm in Zürich min 3k kosten. Krankenversicherung schlägt pro Person mit mindestens 300.- zu buche. Für die Steuern kann man auch gut mal jeden Monat 10% auf die Seite legen. Einmal im Restaurant Essen kostet pro Person schnell mal 100.- usw.

Der Grundsatz war mal, ab 7000.- Netto pro Einzelperson lebst du hier ganz anständig.

Dafür wird aber 42.5h pro Woche gearbeitet bei 20 Tagen Urlaub und auch mit den Feiertagen sieht es je nach Region schlecht aus, Zürich hat glaube ich 7 Tage.