Quellensuche: Fehlerrate bei manueller Datenerfassung

ANZEIGE

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.841
3.464
STR
ANZEIGE
Hallo zusammen,

im Rahmen einer Arbeit soll unter anderem die Einführung eines Tools zur automatischen Datenerfassung untersucht werden. Um das Budget der Einführungskosten zu ermitteln, würde ich gerne ermitteln, wie hoch die Fehlerrate bei der manuellen Datenerfassung ist. Gefühlt ist sie recht hoch, aber ich finde online nirgends Studien oä., in denen ich belastbare Zahlen finde. Extra für diesen einen Punkt selbst eine Studie durchzuführen würde den Rahmen der Arbeit in jeglicher Hinsicht sprengen.
In der Verwandschaft habe ich auch jemanden, der sich seit Jahren mit Datenerfassung beschäftigt, aber er konnte mir auch nur sagen, dass sich die Fehlerrate bei manueller Erfassung laut seiner Erfahrung zwischen 0% und 3% bewegt - keine Ahnung, ob die persönliche Erfahrung eines Verwandten als Quelle taugt, aber ich tendiere zu "nein"?
Über meine Hochschule habe ich Zugriff auf SpringerLink, dort finde ich aber keine passenden Bücher bzw. habe ich 1-2 Bücher gefunden, die 60€+ kosten. Diesen Invest scheue ich, da ich dann immer noch nicht weiß, ob dort dann nutzbare (also Primär-)Quellen drin sind oder ob die nicht doch wieder nur auf andere Quellen verweisen oder einfach mal gar keine Quelle angeben, so wie ich es teilweise bei meiner bisherigen Recherche erlebt habe.
Ich habe noch folgende Bloomberg-Studie gefunden:
https://www.bloombergtaxtech.com/PD...A_Top_Tax_Accounting_Mistakes_White_Paper.pdf

Dort steht, dass 27,5% aller Befragten von Fehlern berichteten. Daraus kann ich aber immer noch nicht die eigentliche Anzahl Fehler (prozentual) ableiten. Ich hatte das zuerst so verstanden, dass die Fehlerrate bei 27,5% liegt, aber das stimmt nicht. Das wird klar, wenn man den Artikel genau liest.

Man kann auch den Betreuer der Arbeit fragen, aber sobald man inhaltliche Fragen stellt, führt das automatisch zu Punktabzug. Das sehe ich irgendwo auch nicht ein. Es ist ja nicht so, dass man alles auf dem Silbertablett serviert haben möchte. Ich finde nur nach ausgiebiger Recherche in mir bekannten Quellen nichts. Auch in den verfügbaren Bibliotheksverzeichnissen finde ich nichts. Zumal es nur ein kleiner Teil der Arbeit ist, ich aber gefühlt ewig an der Recherche hierzu hänge.

Meine Frage ist nun:
Gibt es hier noch andere Herangehensweisen? Gibt es andere Wege, auf denen ich eine gute Quelle finden kann, sodass ich belastbare Zahlen bekomme?
Hat jemand vllt. sogar eine entsprechende Quelle und mag sie teilen?

Viele Grüße
mf_2
 

Funtracer

Erfahrenes Mitglied
05.12.2014
1.855
800
ZQH
Man kann auch den Betreuer der Arbeit fragen, aber sobald man inhaltliche Fragen stellt, führt das automatisch zu Punktabzug.
Darf ich ganz anonym fragen, welche Hochschule das ist? Und welches Fach? Liegt das in der Person des Betreuers begründet (Einzelfall), oder ist das bei euch an der Hochschule gang und gebe?
 
  • Like
Reaktionen: zyx

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
Welche Daten werden wie eingegeben?
Meine Zählerstände von Strom und Wasser stimmen in der Regel...
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.841
3.464
STR
Welche Daten werden wie eingegeben?
Meine Zählerstände von Strom und Wasser stimmen in der Regel...

Im konkreten Fall geht es um Kundenstammdaten, die manuell von einer Software in die andere übertragen werden.
Die neue Software soll das dann automatisiert machen bzw. dort wo es möglich ist, Plausibilitätsprüfungen einbauen (das geht z.B. bei bestimmen IDs).
 

alibi

Aktives Mitglied
27.07.2013
240
138
HAM / GOT
Grundsätzlich würde ich weniger nach Büchern als nach wissenschaftlichen Artikeln suchen. Bei dieser Suche mit Google Scholar

https://scholar.google.de/scholar?hl=de&as_sdt=0,5&q=manual+data+entry+error+rate&btnG=

waren auf den ersten zwei Seiten einige Studien mit Fehlerraten & Beobachtungen aus der Automatisierung von solchen Prozessen.

Meine Zeit an der Uni liegt jetzt zwar schon 8 Jahre zurück, aber Google Scholar hat eigentlich immer ganz gut geholfen um einen ersten Überblick zu bekommen. Von da dann per Citations durchhangeln...
 
  • Like
Reaktionen: mf_2

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Im konkreten Fall geht es um Kundenstammdaten, die manuell von einer Software in die andere übertragen werden..
Darf ich aus Neugier mal fragen, warum das manuell gemacht werden soll?
Da gibt es eigentlich immer irgendwelche automatischen Lösungen; im dümmsten Fall bspw. screenscraping oder ähnliches
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.841
3.464
STR
Grundsätzlich würde ich weniger nach Büchern als nach wissenschaftlichen Artikeln suchen. Bei dieser Suche mit Google Scholar

https://scholar.google.de/scholar?hl=de&as_sdt=0,5&q=manual+data+entry+error+rate&btnG=

waren auf den ersten zwei Seiten einige Studien mit Fehlerraten & Beobachtungen aus der Automatisierung von solchen Prozessen.

Meine Zeit an der Uni liegt jetzt zwar schon 8 Jahre zurück, aber Google Scholar hat eigentlich immer ganz gut geholfen um einen ersten Überblick zu bekommen. Von da dann per Citations durchhangeln...

Danke, da wühle ich mich direkt durch. Google Scholar hatte ich auch schon probiert, aber mit anderen Begriffen (der Browser-Verlauf sagt "fehlerquote dateneingabe" - hätte ich das mal auf Englisch versucht ...).

Darf ich aus Neugier mal fragen, warum das manuell gemacht werden soll?
Da gibt es eigentlich immer irgendwelche automatischen Lösungen; im dümmsten Fall bspw. screenscraping oder ähnliches

Es SOLL ja gerade automatisch gemacht werden. Aktuell wird es manuell gemacht, weil es zwei historisch gewachsene Systeme gibt, die nicht miteinander sprechen. Nun soll eine automatische Lösung her (sprich statt System A und B soll es A und C geben - wobei A und C dann eben automatisiert Daten austauschen). Diese Lösung verursacht erstmal Kosten. Um nun zu ermitteln, wann diese Kosten sich amortisieren, möchte ich rausfinden, wie hoch die Fehlerrate bei manueller Dateneingabe ist. Das dann multipliziert mit der Dauer der Fehlerkorrektur und dem internen Stundensatz des entsprechenden Dateneingebers sollte mir die nötigen Zahlen liefern für die Amortisationsrechnung. So zumindest der Plan. Da macht es dann natürlich einen Unterschied, ob die Fehlerrate 3% oder 30% ist, denn umso höher sind die Kosten für die Korrektur der Fehler und umso schneller hat sich die automatische Lösung gerechnet. Bzw. desto eher wird die automatische Lösung eingeführt. Sprich wenn sich rausstellt, dass die Fehlerrate irgendwo <1% ist, kann es auch sein, dass man unter wirtschaftlichen Aspekten die Lösung nicht einführt. Aber das ist dann schon das Ergebnis - so weit bin ich noch nicht.
 
  • Like
Reaktionen: Wuff

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Darf ich aus Neugier mal fragen, warum das manuell gemacht werden soll?
Da gibt es eigentlich immer irgendwelche automatischen Lösungen; im dümmsten Fall bspw. screenscraping oder ähnliches

Ich hatte jetzt 100 Adressen manuell in ein System zu erfassen. Die automatisierte Lösung hätte programmiert werden müssen, da kein gescheiter CSV Import verfügbar gewesen ist. Habe ich dann manuell gemacht - in 4-5 Stunden - schneller als bei der IT zu klopfen.
 
  • Like
Reaktionen: Brainpool
M

Mcflyham

Guest
Ich würde erstmal nur die Zeit der manuellen Erfassung in Betracht ziehen bzw. die Wirtschaftlichkeit damit rechnen. Evtl. kommst du dann schon zum Ergebnis, dass sich z.B. selbst bei 0,1% Fehlerquote die automatische Lösung schon rechnet bzw. die Fehlerquote für die WiRe quasi irrelevant ist.
Kann so sein, muss aber nicht.
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.841
3.464
STR
Darf ich ganz anonym fragen, welche Hochschule das ist? Und welches Fach? Liegt das in der Person des Betreuers begründet (Einzelfall), oder ist das bei euch an der Hochschule gang und gebe?

Ich schulde noch eine Antwort.
Die Hochschule und den Studiengang nenne ich lieber nicht. Es gibt ihn AFAIK nur einmal und auch noch nicht lange. Des Weiteren geht es hier nicht um mich, sondern um meine +1 (ich wollte nur nicht so weit ausholen im Eingangspost).
Ich kann nicht sagen, ob es ein Einzelfall ist.
Es steht aber so in den Richtlinien der Schule, daher tendiere ich zu "nein".
Allerdings heißt es sinngemäß: "Nachfragen KANN zu Punktabzug führen". Das ist also nicht automatisch gegeben und war so von mir falsch dargestellt. Da hatte ich meine +1 falsch verstanden. Riskieren will sie es aber nicht.
 
  • Like
Reaktionen: Funtracer

Funtracer

Erfahrenes Mitglied
05.12.2014
1.855
800
ZQH
Danke dir für die Antwort! Dass alleiniges „Nachfragen“ zu Punktabzug führen kann, halte ich für sehr problematisch (arbeite selbst an einer Universität, und mir wäre dieses Vorgehen völlig neu). Der Knackpunkt ist natürlich, welche Art von Nachfragen hier gemeint ist. Zwischen reinen Verständnisfragen und dem Vorkauen der Arbeit besteht naturgemäß ein großer Unterschied. Falls es um Letzteres geht: einverstanden. Aber der von dir geschilderte Fall betrifft eher den Bereich Literaturrecherche/Quellensuche.
 

David_DE

Erfahrenes Mitglied
21.05.2013
1.759
616
Kurzer Einwurf am Rande: Der Datenaustausch zwischen A und C sollte - wenn da sinnvoll etwas quantifiziert werden soll - richtig gut beleuchtet werden. Das darf nicht zu positiv betrachtet werden, da wird es im Betrieb immer mal wieder zu Problemen kommen.