Übergewicht - wie beeinflusst es die Karriere?

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E

embraer

Guest
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Ich habe hier im Forum wiederholt eine latente Aggression und Verachtung gespürt gegenüber "anderen" Menschen.
Dieses Anderssein kann auch das Körpergewicht betreffen.
Unser Bundesumweltminister Peter Altmaier ist ein gutes Beispiel:


Peter_Altmaier.jpg

Der Mann ist sehr "kräftig" gebaut, das ist offensichtlich.
Gleichzeitig ist er m.E. der beste Mann im Kabinett Merkel und ein ganz heißer Anwärter für die Kanzlerschaft.

Welchen Einfluss hat das Übergewicht auf die Karriere eines Einzelnen? Was denkt Ihr? Ist es für Peter Altmaier ein Hinderungsgrund, und wäre er ohne sein Übergewicht bereits Bundeskanzler? Oder ist es ihm gar hilfreich? Und wie sieht es bei anderen Personen aus? Hier im Forum hat es ja auch Unternehmer und Führungskräfte. Schaut Ihr auf das Gewicht eines Bewerbers für eine Management Position? Ist Übergewicht ein Nachteil, wenn man ansonsten perfekt aussieht (gut gekleidet, schöne Frisur etc.)?

Ich bin sehr gespannt auf eine angeregte Diskussion und auf Eure Meinung und ich danke Euch.
 

dipoli

Gegen-Licht-Gestalt
21.07.2009
7.656
5
MUC
Übergewicht ist egal.

Hauptsache, die Erscheinung ist gepflegt.

Und natürlich muss, im Geschäftsleben, auch die Qualifikation stimmen.

Ich bin ja selbst kein Spargeltarzan!
 
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spremmse

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
809
523
BER - NYC
Viel eher fällt Übergewicht häufig mit anderen Sachen zusammen, die zeigen, dass ein Mensch wichtige Dinge vernachlässigt. In der Kombination fällt es mir persönlich stärker auf und das kann dann der Karriere eindeutig schaden.
Übergewicht alleine halte ich für absolut problemlos, allerdings habe ich öfter das Gefühl einer Stereotypenbildung gegenüber Übergewichtigen, allerdings auch bei einigen Übergewichtigen selbst.
 
E

embraer

Guest
Viel eher fällt Übergewicht häufig mit anderen Sachen zusammen, die zeigen, dass ein Mensch wichtige Dinge vernachlässigt. In der Kombination fällt es mir persönlich stärker auf und das kann dann der Karriere eindeutig schaden.
Übergewicht alleine halte ich für absolut problemlos, allerdings habe ich öfter das Gefühl einer Stereotypenbildung gegenüber Übergewichtigen, allerdings auch bei einigen Übergewichtigen selbst.

Was heisst das jetzt genau? Ist das eine Annahme von Dir? "Wenn der soviel isst und sich nicht im Griff hat, dann ist er auch sonst nicht zu gebrauchen" oder hat es noch etwas mehr Fleisch am Knochen?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Da der Ausgangspunkt Deiner Frage die Politik ist, und hier eine ganz konkrete Frage zur Kanzlerschaft, kann ich dies auch ganz konkret widerlegen: Helmut Kohl ist das beste Beispiel dafür, daß Übergewicht einer Kanzlerschaft nicht schadet.

Ein anderer Aspekt ist viel wichtiger, und da bietet Übergewicht sogar einen leichten Vorteil: Die Menschen neigen dazu, "raumfüllend" mit kompetent zu assozieren. Das ist wohl ein steinzeitliches Überbleibsel in unseren Instinkten aus der Zeit, als Probleme noch mit der Keule gelöst wurden: "Wer groß und stark ist, ist bestimmt ein guter Problemlöser".

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen darüber, daß "große" und "massige" Männer eher Karriere machen als "kleine und schmächtige". Danny DeVito, Dustin Hoffman oder Albert Einstein würden alle in Politik und Wirtschaft keine Karriere machen. Ebenso ist nachgewiesen, daß bei US-Präsidentschaftswahlen oft der größere Kandidat gewinnt.

siehe auch hier: Going to Great Lengths - NYTimes.com
 
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tnmlyger

Erfahrenes Mitglied
14.03.2010
521
7
Landshut
Ich bin alles andere als ein Hungerhaken, aber das hat meiner Karriere bisher nie geschadet. Hab's immerhin schon in eine ganz vernünftige Position in einem DAX-Unternehmen geschafft. Vielleicht hindert meine Statur mich daran, jemals Vorstand zu werden, aber bislang fahre ich sehr gut mit meiner Fülle ;-), und wenn das jetzt die Endstation wäre (unwahrscheinlich mit <40), wäre ich absolut zufrieden damit.

Meiner Meinung nach macht es das Gesamtpaket aus. Gepflegt sein ist extrem wichtig, Authentizität auch. Und ja, man muss auch was können und leistungswillig sein. Der Rest kommt dann von selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Ich bin ja selbst kein Spargeltarzan!

...womit sich die Optik den restlichen Fähigkeiten anpasst... :)


Zum Thema: Solange man kein Pornodarsteller ist, sollte das eigentlich kein Thema sein.
Ab extremer Fettleibigkeit (200kg bei 1,50 Meter Körpergröße) - also in etwa aber Ritter Sport Format (genauso tief wie hoch) schadet diese Körpermasse praktisch jeder Karrierechance.

Bei uns ist es eigentlich ganz einfach: Wer noch durch eine Tür gequetscht werden kann ohne zu deutlich vernehmbares "Plopp", der ist für seinen Job geeignet.
Allerdings machen wir auch jedem bei uns klar, dass wir kein Auto aus unserem Fuhrpark durch die Feuerwehr aufschneiden lassen, nur weil derjenige von alleine nicht mehr raus kommt... :)
 

worldflyer

Erfahrenes Mitglied
03.04.2012
4.021
141
Tja. Im Internetforum reicht es, wenn man zukünftig drauf achtet, dass sich der massive Körper nicht mehr im Chrom und Glas der Lounges spiegelt, derren Fotos man postet.

Dass Du es im realen Leben aber "schwerer" hast, glaube ich dir!
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.442
8.726
FRA/QKL
Übergewicht schadet nur der Karriere indischer Flugbegleiterinnen. :doh:

Ansonsten zählen für mich Leistung, und nicht Aussehen, Gewicht oder sonstige rein äussere Merkmale.
 

Davisscholar

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
2.210
0
In Politik und Wirtschaft war ja lange Zeit akzeptiert, dass mit der "schweren" Führungsarbeit unweigerlich die zunehmende Körperfülle einhergeht - mit japsendem Seufzer wird auf die vielen Geschäftsessen verwiesen. Helmut Kohl und auch seine Ziehtochter sind gute Beispiele dafür - der Spiegel hatte anlässlich der Wahl 2008 ein Cover, auf dem die Massenzunahmen von Kohl im Profil gezeigt und projiziert auf eine theoretische fünfte Amtszeit abgebildet war. Ein Seitenhieb im Stile von "das Gewicht des Amtes" o.ä. war auch dabei.

Da wir heutzutage Fettleibigkeit immer mehr als Resultat von mangelnder Bildung, Selbskontrolle etc. sehen, hat dies schon eine wichtige Komponente. Anhand der USA kann man schon sehen, dass jeder versucht, "jung, dynamisch, erfolgreich" herüberzukommen. Es wird tatsächlich mit der (zweifellos nötigen) Disziplin in Verbindung gebracht. Wie immer ist eine gewisse Zunahme im Alter akzeptiert und quasi unvermeidlich, aber zwischen Teenager-Alter und 40 hat man schon eine gewisse Fitness vorzulegen. Eine gewisse "Bräsigkeit" erlauben sich nur Leute, die aufgrund Ihres Status empfinden, über allem zu stehen. Kenne einige ex-Investmentbanker und Hedge-Fonds-Manager aus NYC, allesamt massig gebaut und mit ähnlich aufgeblasenem Ego. Außerhalb der Branchen nennt man das ein "attitude problem", aber solange sie mit Geld wedeln und über ihre vormalige Karriere prahlen können, finden sie leider genügend Nachläufer.
 
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alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Glaube durchaus , dass da was dran ist, dass man "dicken" Menschen, also die "viel" darstellen, durchaus mehr Problemlösungskompetenz zutraut.
Die Person wirkt stark und kräftig und so traut man es der Person zu.

Das gilt sicherlich auch in Führungspositionen, was das Bild bei unterstellten MItarbeitern und anderen betrifft. Aber glaube, dass auch viele Entscheider, eher dazu neigen, einer Person mit grosser Körperfülle eher eine Führungspositon zu geben, als einem kleineren und schlanken.

Allerdings für die normalen Arbeitstellen ,ist Fettleibigkeit eher ein Ausschlusskriterium. Und nicht nur in Berufen wo man körperlich fit sein sollte.
Auch eine Sekretärin mit 150 kg, gehört bestimmt nicht zu den begehrtesten Kräften!
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Leider ist meine Erfahrung, eine übermäßige Fettleibigkeit immer auch etwas mit Disziplinlosigkeit daher kommt. Das gepaart mit "ungepflegt" ist für mich ein absolutes Ausschlusskriterium.

Ich habe nichts gegen einen "gepflegten Wohlstandsbauch", aber eine gewisse Ästhetik muss vorhanden sein.

Gar nicht geht übrigens "Maßlosigkeit" und schlechte (Tisch-)Manieren.
Deshalb lade ich gerne Menschen, mit denen ich oder die mit mir arbeiten wollen zum Essen ein.

Bei Tisch sieht und erfährt man alles!

(=> siehe auch "Lounge-Maximierer". Das schönste Kärtchen und die höchste Flugklasse helfen alles nichts, wenn man keinen Anstand und Manieren hat!)
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.721
2.383
FRA
Es wäre vielleicht auch einmal interessant zu sehen, wie unterschiedlich die verschiedenen Nationen/Kulturen mit dem Thema umgehen. Insbesondere in der Politik.

Hier in Deutschland sind und waren die letzten BundeskanzlerInnen allesamt eher kräftig: Kohl wohl der dickste, aber auch Merkel und Schröder sind keine schlanken Personen. Auch die jeweiligen Kanditaten der anderen Parteien haben nicht unbedingt idealmaße: Steinmeier, Steinbrück, Lafontaine. Gab auch immer wieder Ausnahmen bei den Kandidaten.

Kurzum, in D scheint Disziplin beim Essen kein Kriterium für die wahrgenommene Kompetenz eines Politikers zu sein.

In den USA sind die Präsidenten und die Präsidentschaftskandidaten hingegen alle recht schlank und teils fast athletisch. Vermutlich weil das Fernsehen dort eine viel größere Rolle spielt und ein Präsident "drahtig" zu erscheinen hat und sich wie im Kinofilm notfalls auch mal mit Terroristen, die ins Weiße Haus eingedrungen sind, prügeln muss ;)
 

Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.107
5
In manchen Ländern beeinflusst es zumindest den Ticketpreis beim Fliegen. :D
 
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embraer

Guest
Ich denke auch, dass eine gewisse "Festigkeit" gut ist für die Karriere. Man will ja etwas darstellen. Eine sehr kleine oder sehr schmächtige Person hat in einer Führungsposition sicher deutlich schlechtere Karten.
Ich denke aber, dass sehr "kräftige" Menschen wie Kohl oder Altmaier dann doch eher wieder einen Nachteil haben, und zwar einfach weil sie "weniger leicht" durchs Leben gehen. Zieht mal einen 40KG Rucksack an, und versucht bis in die Garage zu laufen ;)
 
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travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Und genau das ist das Problem. 40kg Rucksack. Ich fange an zu schwitzen wenn ich so etwas tragen muss. Und wenn ich dann die Adipositas Fraktion an einem wärmeren Tag sehe und sie das leicht "feuchte" Erscheinungsbild haben, dann wird es mir zuwider.

Und leider kann ich solche Leute dann auch als Vorgesetzte, wie auch Untergebene nicht ernst nehmen, weil ich damit wieder an das Thema ungepflegt und nicht leistungsfähig erinnert werde.

Darüber hinaus ekelt es mich auch an...
 

dipoli

Gegen-Licht-Gestalt
21.07.2009
7.656
5
MUC
Und genau das ist das Problem. 40kg Rucksack. Ich fange an zu schwitzen wenn ich so etwas tragen muss. Und wenn ich dann die Adipositas Fraktion an einem wärmeren Tag sehe und sie das leicht "feuchte" Erscheinungsbild haben, dann wird es mir zuwider.

Und leider kann ich solche Leute dann auch als Vorgesetzte, wie auch Untergebene nicht ernst nehmen, weil ich damit wieder an das Thema ungepflegt und nicht leistungsfähig erinnert werde.

Darüber hinaus ekelt es mich auch an...

Echt eklig, wenn andere Menschen schwitzen!? Igitt.
Tust Du ja nie?

Oder ölst Du nur? Um Deine Worte zu verwenden...
 

Holzklasse

Erfahrenes Mitglied
20.01.2011
470
4
MIL und BER
Und wenn ich dann die Adipositas Fraktion an einem wärmeren Tag sehe und sie das leicht "feuchte" Erscheinungsbild haben, dann wird es mir zuwider.
Komm nach Südeuropa, da ist das Schwitzen im Sommer sozialistisch auf Dicke wie Dünne gleichmäßig verteilt, da verlierst du schnell deine Vorurteile.

BTW: Wer "fett" und "unfähig" und die diversen anderen Spielarten dieser Worte miteinander assoziiert zeigt die gleiche Form der sozialen Inkompetenz wie die Assoziation von "Schönheit" und "Blödheit". Körper und Geist korrelieren einfach nicht, auch wenn uns manchmal etwas anderes vorgespielt wird.
 
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Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
1.732
363
ZRH
Gutes Thema nach den Ostern-Tagen. Habe mir vor zwei Wochen ein Fitness Center eingerichtet mit den wichtigsten Geräten und einem riesen Flat-TV, so kann ich Nachrichten und TV schauen und mich bisschen bewegen. Fällt mir persönlich leichter als ins Fitness Studio zu gehen. Mich persönlich stört mein Wohlstandsbauch, möchte mich aber nicht einschränken.