ARTE: Fliegen heisst siegen

namosi · 21.07.2010

Geschichte am Mittwoch - ARTE

Mittwoch, 21. Juli 2010

Um 20.15 Uhr

Fliegen heißt Siegen

Die nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründete Deutsche Lufthansa gilt als Vorzeigeunternehmen der Bundesrepublik. Doch sie hat eine Vorgeschichte. Filmemacher Christoph Weber analysiert die Zusammenhänge, die das Vorläuferunternehmen der heutigen Fluggesellschaft mit dem Nationalsozialismus verbinden.

Zahlreichen deutschen Unternehmen fällt der Umgang mit der eigenen Rolle im Dritten Reich auch heute noch schwer - und immer noch sind viele Fälle nicht erzählt. Wie jener Fall der Deutschen Lufthansa. Sie verweist in der Regel darauf, dass sie als Unternehmen erst seit 1955 existiert, also seit der Wiederaufnahme des Flugbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg und so gar keine Vergangenheit im NS-Regime haben kann. Gegründet wurde sie aber in der Nachkriegszeit mit dem Namen, dem Emblem - und einem Teil des leitenden Personals - jener Lufthansa, die es zwischen 1926 und 1945 gab.

---schnipp---

Vielleicht hat es ja jemand gesehen. Ich müßte das zuhause auf HDD haben, wenn alles funktioniert hat und gucke es am Wochenende...

weltspion · 21.07.2010

Sollte eigentlich schon am Dienstag um 20:15 Uhr kommen, wurde dann aber kurzfristig verschoben.

Ist bestimmt eine einstweilige Verfügung schuld...

oliver2002 · 22.07.2010

Gestern zufällig gesehen, fand es etwas krampfhaft.... jede Deutsche Firma hat da Dreck am Stecken, die sie durch Kohle in den Zwangsarbeiter-Fond abgelegt haben (hat LH auch gemacht). DLH hat auch wegen der NS-Geschichte schon 1955 explizit einen neue Firma gegründet (die SBZ auch, aber das wurde nicht erwähnt). Nach 15-20 Minuten drehte sich die Geschichte im Kreis. Immer wieder Zwangsarbeiter interviewt, die böse Deutsche Bank erwähnt etc etc Nach dem gleichen Schema könnte man 10 Folgen mit Bayer, BASF, Henkel, Aral, etc etc drehen.

Der Krieg ist seit fast 70 Jahren vorbei...

Marlino · 22.07.2010

oliver2002 meinte:
DLH hat auch wegen der NS-Geschichte schon 1955 explizit einen neue Firma gegründet (die SBZ auch, aber das wurde nicht erwähnt).

Wobei als einziges Statment, die Konzerngeschichte beginnt mit der neuen Lufthansa, wenn es so gefallen ist, etwas schwach ist.

Auf der Konzernwebsite wird die Neugründung auch nicht, also so wichtig angesehen.

Airsicknessbag · 22.07.2010

War jetzt aber eher *gaehn* - dass ein deutsches Grossunternehmen tausend Jahre lang in gewisse Machenschaften verstrickt war, ist nicht wirklich ueberraschend.

Richtig unserioes fand ich dagegen die sinnentstellende Verkuerzung des apolitischen Reklamespruches "Fliegen heisst siegen ueber Zeiten und Weiten" zum Titel des Beitrages "Fliegen heisst siegen".

namosi · 22.07.2010

Marlino meinte:
Wobei als einziges Statment, die Konzerngeschichte beginnt mit der neuen Lufthansa, wenn es so gefallen ist, etwas schwach ist. Auf der Konzernwebsite wird die Neugründung auch nicht, also so wichtig angesehen.

hiess der schund aus der ostzone nicht anfänglich auch lufthansa?

oliver2002 · 22.07.2010

Ja, IF fing auch als DLH an.

fly4free · 22.07.2010

LH war sicherlich nicht das einzige Unternehmen, dass während der Zeit Zwangsarbeiter beschäftigte und bis zum Exzess ausgebeutet hat.
Interessant finde ich nur die vehemente Geschichtsverweigerung und Ursprungsverleugnung, die in diesem Umfeld für ein Grossunternehmen fast einzigartig ist.
Dabei wird ja sogar das Logo fast unverändert und der Name weiter verwendet.

LFCorsten · 24.07.2010

fly4free meinte:
LH war sicherlich nicht das einzige Unternehmen, dass während der Zeit Zwangsarbeiter beschäftigte und bis zum Exzess ausgebeutet hat.
Interessant finde ich nur die vehemente Geschichtsverweigerung und Ursprungsverleugnung, die in diesem Umfeld für ein Grossunternehmen fast einzigartig ist.
Dabei wird ja sogar das Logo fast unverändert und der Name weiter verwendet.

Das Logo und die Markenrechte wurden ja teuer erkauft.

Aber wie Oliver2002 schrieb das ist doch schon lange kalter Kaffee.

skywalkerLAX · 24.07.2010

Ich frage mich wer so einen Schund immer weiterproduziert... Ist ARTE eigentlich ein oeffentlich rechtlicher Sender ?

Lass die Menschen nach vorne schauen, es gibt Geschichtsbuecher ! Wer interessiert ist kann dort das nachlesen was er in der Schule im besten Fall schon einmal gehoert hat und gut ist. Dieses staendige schlechte Gewissen einreden von diversen Stellen bereitet einfach nur Unbehagen.

Komischerweise ist das nur in Deutschland so. Dass die Amerikaner vor etwa derselben Zeitspanne 2 Atombomben auf Japan abgeworfen und das halbe Land verseucht haben interessiert dort keine Sau. Aber das waren ja 'nur' die Japaner - in Deutschland leideten aber die Juden welche nun in den USA in den wichtigten Positionen das sagen haben.

Sorry wenn es hart ausgedrueckt ist aber mir wird bei dem Umgang mit Geschichte an vielen Stellen speiuebel. Leute haben einfach kein Rueckgrat und es mangelt an jeglicher Identifikation.

Airsicknessbag · 24.07.2010

Dein Beitrag ist a) eine unsaegliche Relativierung der Verbrechen des Holocaust, verkennt b), dass der deutsche Ansatz von Aufarbeitung und Uebernahme von Verantwortung ein weltgeschichtlich einzigartiges Beispiel fuer Aussoehnung ist und redet c) dem Geschwafel einer zionistischen Weltverschwoerung das Wort.

tyrolean · 24.07.2010

fly4free meinte:
LH war sicherlich nicht das einzige Unternehmen, dass während der Zeit Zwangsarbeiter beschäftigte und bis zum Exzess ausgebeutet hat.
Interessant finde ich nur die vehemente Geschichtsverweigerung und Ursprungsverleugnung, die in diesem Umfeld für ein Grossunternehmen fast einzigartig ist.
Dabei wird ja sogar das Logo fast unverändert und der Name weiter verwendet.

Wir sollten die neue Ticketabgabe verwenden, um die noch lebenden Zwangsabeiter zu entschädingen.

flysurfer · 24.07.2010

Airsicknessbag meinte:
Dein Beitrag ist a) eine unsaegliche Relativierung der Verbrechen des Holocaust, verkennt b), dass der deutsche Ansatz von Aufarbeitung und Uebernahme von Verantwortung ein weltgeschichtlich einzigartiges Beispiel fuer Aussoehnung ist und redet c) dem Geschwafel einer zionistischen Weltverschwoerung das Wort.

Ich finde auch, dass es im amerikanischen Fernsehen viel mehr Betroffenheitssendungen geben müsste, die klar herausarbeiten, dass die USA seit Anbeginn ein Unrechtsstaat sind, errichtet mit dem Blut der abgeschlachteten Ureinwohner, gestützt von militärischem Imperialismus und einer Papier-Reservewährung. Allein über die letzten beiden Kriege und Guantanamo müsste es eigentlich wöchentlich eine massenmediale Selbstzerfleischung geben.

Das amerikanische ARTE ist nämlich der Military Channel.

skywalkerLAX · 24.07.2010

Airsicknessbag meinte:
Dein Beitrag ist a) eine unsaegliche Relativierung der Verbrechen des Holocaust, verkennt b), dass der deutsche Ansatz von Aufarbeitung und Uebernahme von Verantwortung ein weltgeschichtlich einzigartiges Beispiel fuer Aussoehnung ist und redet c) dem Geschwafel einer zionistischen Weltverschwoerung das Wort.

Du kannst ja gerne 3x taeglich ein Kreuzzeichen machen und auf die Knie gehen, ich werde es als End-20er jedenfalls nicht tun weil ich finde das alles einmal ein Ende hat (nur die Wurst hat zwei...).

Ich finde es keineswegs einen akzeptablen Ansatz sich aus Scham weltweit Milliarden EUR Unterstuetzungen aus den Rippen leiern zu lassen und zu allem humanitaeren Scheiss Ja und Amen zu sagen. Nicht alles wo Gut draufsteht ist auch wirklich gut. Fuer was soll Deutschland denn bitte sehr auf Ewigkeiten Reparationen zahlen ? Das tun die Italiener mit den Nachfahren der roemischen Galeerensklaven ja auch nicht.

Wohl aber die Kanadier mit den First Nations, diese haben etliche Tax Breaks, Casino Licenses und ein eigenes Territorium Namens Nunavut (ein Brachland im Norden Kanadas von der mehrfachen Groesse Deutschlands). Territorium koennen wir ja heute nicht mehr abgeben - dem haben die Vereinten Nationen ja schon Anfang der 50er Jahre formell vorgesorgt als sie das Land was sie humanitaer dem juedischen Volk zugesprochen haben von den Palaestinensern raubten. Aber soviel dazu... Politik (insbesondere in Nahost) interessiert mich nicht ueber das Mittelmass hinaus.

LFCorsten · 29.07.2010

Lufthansa | Facebook

Auf facebook steht LH wurde 1926 gegründet!! also hat der Pressesprecher ein Problem.

flysurfer · 29.07.2010

LFCorsten meinte:
Lufthansa | Facebook

Auf facebook steht LH wurde 1926 gegründet!! also hat der Pressesprecher ein Problem.

Wenn es darum geht, die lange Tradition der Airline zu betonen und daraus Kapital zu schlagen, erfolgte die Gründung selbstverständlich 1926.

Wenn es darum geht, jegliche Beteiligung an unschönen Dingen kategorisch abzustreiten, erfolgte die Gründung selbstverständlich 1955.

gtrecker · 29.07.2010

SkywalkerLAX,

es wäre sehr schön, wenn Du die Größe hättest, insbesondere Deinen letzten Post zu löschen. Diese Meinung zu haben ist eins, sie in einem öffentlichen Forum zum Thema Vielfliegen kundtun zu müssen, ist das andere. Die meisten anderen Poster, die den Arte-Beitrag kritisch sehen, drücken ihre Meinung sachlich aus. Deine beiden Posts haben mit der Sache wenig zu tun und sind zudem leider auch noch latent antisemitisch, und das muss hier denke ich nicht sein. Meinen lösche ich dann auch gerne.

Danke für Dein Verständnis.

PS. Um einem Missverständnis vorzubeugen: Ich beziehe mich mit der Einschätzung "antisemitisch" ausdrücklich nur auf Deine Posts.

ProvinzSenator · 29.07.2010

tyrolean meinte:
Wir sollten die neue Ticketabgabe verwenden, um die noch lebenden Zwangsabeiter zu entschädingen.

Die noch lebenden Zwangsarbeiter wurden über die Stiftungsinitiative der deuschen Wirtschaft entschädigt, in die die neue Lufthansa eingezahlt hat, obwohl sie nicht Rechtsnachfolgerin der Vorkriegs-LH von 1926 war.

tyrolean · 30.07.2010

ProvinzSenator meinte:
Die noch lebenden Zwangsarbeiter wurden über die Stiftungsinitiative der deuschen Wirtschaft entschädigt, in die die neue Lufthansa eingezahlt hat, obwohl sie nicht Rechtsnachfolgerin der Vorkriegs-LH von 1926 war.

Das haben viele Unternehmen. Leider ist ja von dem Geld nicht alles da angekommen, wo es hingehört. Stiftung war ja auch nicht die erste initiative und es wird wohl auch nicht die letzte gewesen sein...

Chaosmax · 03.08.2010

Fliegen heißt Siegen

kommt morgen (04.08) in der ARD um 23.15 Uhr.
Ich weiss es gab dazu schonmal einen Thread, aber aufgrund einiger Beiträge wollte ich den nur ungern wieder heraus holen.
Gruß
Mathias

MLang2 · 03.08.2010

Chaosmax meinte:
kommt morgen (04.08) in der ARD um 23.15 Uhr.
Ich weiss es gab dazu schonmal einen Thread, aber aufgrund einiger Beiträge wollte ich den nur ungern wieder heraus holen.
Gruß
Mathias

Danke für den Hinweis, der aus meiner Sicht trotzdem in den Ursprungsthread gehhört.

Themen zusammengeführt

aerodynamik · 03.08.2010

Spiegel Online schreibt vorab dazu

Im "Dritten Reich" leistete die Deutsche Lufthansa Hilfsdienste für Görings Luftwaffe und ließ Zwangsarbeiter für sich schuften - das dokumentiert der Film "Fliegen heißt Siegen" in der ARD. Die heutige Lufthansa will davon wenig wissen - sie sei ja 1955 neu gegründet worden.

In der großen weiten Welt des Fliegens steht die Lufthansa mit dem Kranich auf der Heckflosse geradezu als Sinnbild für deutsche Tugenden wie Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit. Der Regisseur Christoph Weber bringt den Namen der Airline mit ganz anderen Begriffen in Verbindung, nämlich mit Zwangsarbeit oder Nazi-Anbiederung.

"Fliegen heißt Siegen - Die verdrängte Geschichte der Deutschen Lufthansa", ist Webers Dokumentarfilm betitelt, für den er in akribischer Detailarbeit umfangreiches Archivmaterial flöhte und namhafte Historiker interviewte. Er beleuchtet eines der düstersten Kapitel der deutschen Luftfahrtgeschichte und zeigt, wie schwer es manchen Konzernmanagern noch immer fällt, zur Rolle ihrer Vorgänger im "Dritten Reich" zu stehen. Der Film, der am Mittwochabend in der ARD läuft, wurde Ende Juli bereits von Arte ausgestrahlt.

Für die heutige Lufthansa hat nach eigenem Bekunden mit ihrer Gründung im Jahr 1955 eine neue Zeitrechnung begonnen. Formaljuristisch ist das nicht zu beanstanden. Allerdings übernahm man Name, Emblem - und auch einen Teil des leitenden Personals des bis 1945 existierenden Vorgängerunternehmens. Originalaufnahmen aus Wochenschauen dokumentieren, welch zentrale Rolle gerade ihre Vorläufergesellschaft von 1933 bis 1945 bei der Vorbereitung von Hitlers Eroberungsfeldzügen spielte - etwa, indem sie Piloten für die Luftwaffe ausbildete.

Das Hauptgeschäft machten die früheren Lufthansa-Oberen jedoch nach Kriegsbeginn mit der Wartung und Reparatur von Kampfflugzeugen. Weber und seine Mitautoren spürten knapp ein halbes Dutzend Zwangsarbeiter auf, die damals in den Lufthansa-Werkstätten schufteten und bis heute nur vereinzelt Entschädigung erhielten.

ARTE: Fliegen heisst siegen

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Indernett Flyertalker

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Indernett Flyertalker

Erfahrenes Mitglied

HON Circle Lifetime Elite

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Gründungsmitglied

Erfahrenes Mitglied

HON Circle Lifetime Elite

Anhänge

Gründungsmitglied

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Erfahrenes Mitglied

Moderator / Newbie-Guide

vormals xanth