Hinweise auf Wartungsfehler durch Lufthansa-Tochter

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Aviatar

Erfahrenes Mitglied
14.10.2017
3.609
806
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Sehr interessanter Artikel auf Spiegel Online zur Bruchlandung des Regierungsjets. Wie es ausschaut ist das auf Mängel bei der Wartung durch eine Lufthansa-Tochter zurückzuführen. Dem Konzern droht ein massiver Imageverlust! Mir unbegreiflich wie man so fahrlässig handeln kann! Wahnsinn! Nach dem Boeing Desaster kommt ein weiterer Skandal auf uns zu.

https://www.spiegel.de/politik/deut...fehler-durch-lufthansa-tochter-a-1264683.html
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.123
Das hier ist ein klassicher Fall von Shit Happens - Boeing ist ein klassicher Fall von Profitablität über alles. Wo gearbeitet wird, kann auch mal ein Fehler gemacht werden. Passiert Dir, mir, Mercedes, dem Spiegel und der Lufthansa alle Tage.
 

Aviatar

Erfahrenes Mitglied
14.10.2017
3.609
806
Naja, nur dass es beim Spiegel und mir nicht um Menschenleben geht! Shit Happens finde ich hier alles andere als angebracht! Weiß nicht, was du denken würdest, wenn du in so einem Flieger sitzt, wo einfach mal wegen z.B. Kostendruck schlecht gewartet wurde und du nun dein Leben verlierst. Würdest du dann noch immer sagen: Shit happens?
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Naja, nur dass es beim Spiegel und mir nicht um Menschenleben geht! Shit Happens finde ich hier alles andere als angebracht! Weiß nicht, was du denken würdest, wenn du in so einem Flieger sitzt, wo einfach mal wegen z.B. Kostendruck schlecht gewartet wurde und du nun dein Leben verlierst. Würdest du dann noch immer sagen: Shit happens?

Das ist nicht die Frage. Es hat aber lange nicht die Qualität von Boeing und ist nicht der von Dir tendenziös formulierte „Skandal“. Mein Mercedes Vertragshändler hatte zuletzt auch an einem Reifen die Radmuttern nicht richtig angezogen und ein Rad machte sich selbständig. Das war ein handwerklicher Fehler, aber kein „Skandal“. Ebenso ist es hier. Und passiert ist ebenso wie bei meinem Mercedes außer Sachschaden nichts.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
Das ist nicht die Frage. Es hat aber lange nicht die Qualität von Boeing und ist nicht der von Dir tendenziös formulierte „Skandal“. Mein Mercedes Vertragshändler hatte zuletzt auch an einem Reifen die Radmuttern nicht richtig angezogen und ein Rad machte sich selbständig. Das war ein handwerklicher Fehler, aber kein „Skandal“. Ebenso ist es hier. Und passiert ist ebenso wie bei meinem Mercedes außer Sachschaden nichts.

Ich dachte immer sowas passiert nur "im BG Unfallvideo oder der 7. Sinn".

Wie verhält man sich gegenüber einer Werkstatt die so arbeitet?

Wohlgemerkt: Du schreibst von einem.Rad das sich "selbständig" gemacht hat = abgefallen ist.

Wir reden nicht einer Unwucht respektive zu leicht angezogenen Schrauben.
 
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Flying Lawyer

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09.03.2009
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Ich dachte immer sowas passiert nur "im BG Unfallvideo oder der 7. Sinn".

Wie verhält man sich gegenüber einer Werkstatt die so arbeitet?

Wohlgemerkt: Du schreibst von einem.Rad das sich "selbständig" gemacht hat = abgefallen ist.

Wir reden nicht einer Unwucht respektive zu leicht angezogenen Schrauben.

Genau. Bei einem Rad waren die Schrauben lose und auf der “Startbahn” (auf dem Gelände) ging das Rad eigene Wege. Wie man sich verhält? Die haben den Schaden bezahlt und mehr ist nicht passiert.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.803
3.335
Tatsächlich passieren überall Fehler. Diesen begegnet man mit standardisierten Prozessen und mit Redundanz.
In der Fliegerei setzt man die Standards tendenziell höher als in der Autowerkstatt, aber bei beiden passieren Fehler.
Ein nicht angezogenes Rad ist sicher kein Skandal, ein falsch eingebautes Steuerelement eines Flugzeugs ebenfalls nicht. Die Folge ist hingegen beim Flugzeug spektakulärer. Skandalös ist eher, dass die LH-Technik offenbar keine Prüfroutine im Prozess hat - das Autohaus offenbar ebenfalls nicht.

Das Dramatisieren von menschlichen Fehlern ist weder hilfreich noch zielführend. Insbesondere weil wir alle Menschen, und damit nicht frei von Fehlern sind. Das Anprangern von Systemfehlern sollte hingegen stattfinden. Aber bei allem Geschrei auch bitte mit der notwendigen Konsequenz. Ergo: Boeing und LH-Technik bis zu lückenlosen Aufklärung der jüngsten Fälle meiden.
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Kinners Kinners.... dramatisiert das alles nicht so.

Zum Glück nur Sachschaden. Da springt jetzt ne Versicherung oder ne Rückstellung ein.
Die Prüfroutinen, etc. werden jetzt aufgebessert.
Das Flugzeug repariert oder neubeschafft.

Kein Grund zur Panik.

Ruhe bewahren und Schock bekämpfen.

Durch diesen einen Vorfall mit einem Flugzeugtyp, den 99,9% in diesem Forum noch nie geflogen sind oder fliegen werden, bzw. 98% wahrscheinlich noch nicht einmal kennen bzw. gesehen haben, ist die Fliegerei mit von Lufthansa Technik gewarteten Fliegern nicht signifikant gefährlicher geworden.

Wer hier zum großen Boykott aufruft, der darf nicht mal morgens das Bett verlassen, wenn er irgendetwas von Statistik versteht.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.803
3.335
Wer hier zum großen Boykott aufruft, der darf nicht mal morgens das Bett verlassen, wenn er irgendetwas von Statistik versteht.

Ich rief keinesfalls zum Boykott, lediglich dazu, den hier großspurig gemachten Aussagen Konsequenzen folgen zu lassen.

Für mich persönlich ist die Luftfahrt nicht unsicherer als vor einem Monat oder einem Jahr.
 

stephanb

Erfahrenes Mitglied
07.04.2014
300
20
NUE
LHT und LBAS haben technisch und administrativ gesehen absolut nichts miteinander zu tun. Das sollte man doch bitte bei der weiteren Diskussion auch bedenken.

Auch würde ich den Spiegel Artikel mit Vorsicht genießen. Die Aussage bezüglich der Spoiler Anzeige ist aus meiner Sicht falsch.
Wie man auf dem Bild unten sehen kann, werden im Cockpit alle Spoiler einzeln angezeigt. Dabei sieht man genau, ob und auch wie weit sie ausgefahren sind.

g5000 spoiler.png
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.910
7.343
Das hier ist ein klassicher Fall von Shit Happens - Boeing ist ein klassicher Fall von Profitablität über alles. Wo gearbeitet wird, kann auch mal ein Fehler gemacht werden.
Deshalb haben wir in der Luftfahrt aber ein System, von getrenntem arbeiten und freigeben (Mechaniker / Freigabeberechtigtes Personal, vormals "Prüfer"), damit Fehler zwar gemacht, aber auch entdeckt und korrigiert werden, bevor das Flugzeug zurück in den Service geht. Gerade bei Arbeiten an der Primärsteuerung wird typischerweise doppelt geprüft (Inspektion der Hardware und Funktionsprüfung).
Wenn so ein (mit gewisser Wahrscheinlichkeit "normaler") Fehler durch zwei Abnahme geht, ist da richtig was schiefgelaufen. Hoffentlich nicht wegen Profitabilität über alles...

Bombardier hat im übrigen nicht gerade den Ruf, idiotensicher zu konstruieren... Es gibt z.B. mehrere Unfälle wegen falschrum eingebauten Komponenten in der Bugfahrwerkssteuerung.
Die besten Fehler sind die, die man gar nicht erst machen kann weil Komponenten nur in einer einzigen Art und Weise zusammengebaut werden können, also z.B. unterschiedliche Schraubengrößen / Gelenkkopfbreiten für rechten und linken Spoiler. Manche Hersteller sind da echt kreativ, andere weniger.
 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.647
675
MUC
Bombardier hat im übrigen nicht gerade den Ruf, idiotensicher zu konstruieren... Es gibt z.B. mehrere Unfälle wegen falschrum eingebauten Komponenten in der Bugfahrwerkssteuerung.
Die besten Fehler sind die, die man gar nicht erst machen kann weil Komponenten nur in einer einzigen Art und Weise zusammengebaut werden können, also z.B. unterschiedliche Schraubengrößen / Gelenkkopfbreiten für rechten und linken Spoiler. Manche Hersteller sind da echt kreativ, andere weniger.

Danke!
Solange Menschen mit am Werk sind, ist das der Schlüssel, um solche Fehler zu verhindern.
Dies macht den Unterschied zwischen einer guten und einer weniger guten Konstruktion.
Wenn das von Anfang an berücksichtigt wird, entstehen dadurch nur sehr überschaubare Mehrkosten.

Damit ist zwar auch nicht ganz ausgeschlossen, dass einer die Flex nimmt und es passend macht, aber die Schwelle ist doch sehr hoch.
 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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www.oliver2002.com
Die Global5000 sind aber nicht zwingend der 'Kanzlerjet'... den kann eigentlich jeder Minister haben der irgendwo berechtigt hin mus. Angie fliegt da eher mit den A320, A321 oder A343.
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.582
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MUC/INN
Die Global5000 sind aber nicht zwingend der 'Kanzlerjet'... den kann eigentlich jeder Minister haben der irgendwo berechtigt hin mus. Angie fliegt da eher mit den A320, A321 oder A343.

Lol, erwartest Du etwas journalistische Recherche von Spiegel Online? Das bekommt ja nichtmal der Spiegel hin, wie sollen es dann die für Wasser und Brot arbeitenden Volontäre machen? Bissl Schlagzeile, bissl Effekthascherei und bissl Clickbaiting.
 

stephanb

Erfahrenes Mitglied
07.04.2014
300
20
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300x250
Ich hol den Thread hier nochmal hoch, da den einen oder anderen evtl. doch die Ursache für den Zwischenfall interessieren dürfte.

Es gibt zwar keinen veröffentlichten Unfallbericht, aber Transport Canada hat kürzlich die AD CF-2020-35 veröffentlicht. Auch wenn nicht explizit genannt, ist dieser Zwischenfall der Grund für die AD.

Kurz zusammengefasst: Es wurden zwei Potis vertauscht eingebaut welche je nach Betätigung des Steuerhorns die Spoiler ausfahren lassen. Somit war die Spoilerbetätigung und -wirkung genau entgegengesetzt.

Im Original zu finden hier: https://wwwapps.tc.gc.ca/Saf-Sec-Sur/2/cawis-swimn/AD_dl.aspx?ad=CF-2020-35&cn=CF&ft=pdf&l=E