Lufthansa-Flüge und Boarding via Bus - unnötiges Corona-Risiko?

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rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.517
4.475
München
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Moderations-Hinweis: Diese Diskussion wurde aus der bestehenden Diskussion zu den Lufthansa-Loungeschließungen abgesplittet.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Man kann das Thema Sorge um die eigene Gesundheit hier ja gerne kleinreden und sich hier im Forum eine eigene Wirklichkeit schaffen. Fakt ist, dass dieses Thema viele bislang vielfliegende Menschen (egal ob HON oder nicht) derzeit vom Fliegen abhält.


Und hier fehlt mir halt einfach der rote Faden.


Vorab: Ich finde die Sparpolitik der LH (und anderer Airlines) ehrlich zum K...... Geld kassieren können sie, geleistet wird aktuell bestenfalls zu 50%. Insofern möchte ich diesen Verein nun wirklich nicht schönreden. Zumal LH mir teilweise bis zu 17.000 Euro an Rückerstattungen geschuldet hat.

Aber dieses Gejammere hier über Risiken etc. ist doch einfach nur noch peinlich. Mal ganz ehrlich. Wo sind denn die Sorgen um die Gesundheit am Gate, wo alle aber auch wirkich ganz schnell durch das Selbstboarding durchkommen wollen und ganz viel Gruppenkuscheln stattfindet. Wo im Finger ganz viele Leute fast Körper an Körper stehen. Wo nach dem Stehen vor dem Aussteigen zumindest einige (wenn sie durch die Crew nicht inzwischen daran gehindert werden) sofort aufstehen und sich gegenseitig anrempeln. Das alles ist scheinbar überhaupt kein Problem. Selber erst die letzten Tage erlebt. Und im Bus ist plötzlich alles ein Problem? Leute, macht Euch nicht lächerlich. Denkt lieber mal drüber nach, dass eine Nase-Mund-Maske eben auch über die Nase gezogen werden soll und nicht nur über den Mund (wenn überhaupt).

Ich wünsche mir bald wieder mehr Lounges. Und auch gerne etwas Platz um mich herum.
Aber noch mehr wünsche ich mir Hirn bei manchen Mitreisenden.

In Frankfurt nutze ich inzwischen den VIP Service von Fraport. Bester Service und alles, was man sonst als HON gewohnt ist.
 

FRAHND

Reguläres Mitglied
30.03.2020
77
1
Und hier fehlt mir halt einfach der rote Faden.


Vorab: Ich finde die Sparpolitik der LH (und anderer Airlines) ehrlich zum K...... Geld kassieren können sie, geleistet wird aktuell bestenfalls zu 50%. Insofern möchte ich diesen Verein nun wirklich nicht schönreden. Zumal LH mir teilweise bis zu 17.000 Euro an Rückerstattungen geschuldet hat.

Aber dieses Gejammere hier über Risiken etc. ist doch einfach nur noch peinlich. Mal ganz ehrlich. Wo sind denn die Sorgen um die Gesundheit am Gate, wo alle aber auch wirkich ganz schnell durch das Selbstboarding durchkommen wollen und ganz viel Gruppenkuscheln stattfindet. Wo im Finger ganz viele Leute fast Körper an Körper stehen. Wo nach dem Stehen vor dem Aussteigen zumindest einige (wenn sie durch die Crew nicht inzwischen daran gehindert werden) sofort aufstehen und sich gegenseitig anrempeln. Das alles ist scheinbar überhaupt kein Problem. Selber erst die letzten Tage erlebt. Und im Bus ist plötzlich alles ein Problem? Leute, macht Euch nicht lächerlich. Denkt lieber mal drüber nach, dass eine Nase-Mund-Maske eben auch über die Nase gezogen werden soll und nicht nur über den Mund (wenn überhaupt).

Ich wünsche mir bald wieder mehr Lounges. Und auch gerne etwas Platz um mich herum.
Aber noch mehr wünsche ich mir Hirn bei manchen Mitreisenden.

In Frankfurt nutze ich inzwischen den VIP Service von Fraport. Bester Service und alles, was man sonst als HON gewohnt ist.

Na ich glaube dann hast du nicht verstanden, was einige der hier meiner Meinung nach sehr konstruktiv kritisierenden Kunden ja gerade geschrieben haben:
Auch diese Kunden - mich eingeschlossen - wollen eben gerade NICHT eng am Gate zusammenstehen, sich aus dem Flieger quetschen und so weiter. Sondern sie haben gerade davor Angst. Und diese Angst wird eben nicht genommen, weil das Thema von Lufthansa kleingeredet wird, indem man wirkungsvolle Schritte nicht unternimmt. Und eben gerade deshalb gibt es Kunden, die das Busfahren als großes Problem ansehen.

Denn: Ohne Bus kann man Business Class buchen, als quasi letzer einsteigen, als erster Aussteigen, ohne im Gedrängel zu sein.

Mit Bus kann es passieren, dass man ewig im Bus ist, und auch beim Aussteigen zwar erster im Bus ist, aber dort umso länger wieder eng gedrängt steht.

Und deshalb ist aus meiner persönlichen Sicht die Limousine eine der wichtigsten Leistungen für die HONs im Rahmen der Lounge-Leistungen, weil eben gerade das vermieden werden kann.

Und aus Nicht-HON-Sicht ist es ebenso verständlich, dass man Angst vor dem Busfahren hat, und daher unverständlich, warum Lufthansa diese Angst einfach abtut und weiter so viele Busse einsetzt. Denn auf ein Konzept "so wenig Busse wie möglich für FRA/MUC/ZRH/VIE" hätte man sich aufgrund der Pandemie und deren Eigenschaften nun seit Monaten einstellen und mit Fraport etc. absprechen können. Dann könnte man auch die E190 etc. am Gate parken und die Gäste die Treppe laufen lassen können, und man könnte sicher alle A319/A320 etc. an die vielen freien Gates fahren.

Ein HON, der diese Angst hat, wird sich also über den fehlenden Limo-Service beschweren, ebenso wie sich ein nicht-Hon über die Busse beschweren sollte. Leider aber weicht Frau Mann diesem Thema ja sehr elegant aus, was zeigt, dass man die Situation definitiv nicht ernst nimmt.

Denn sonst würde es heißen:
- wir bemühen uns für die HONs aus welchen Gründen auch immer diese die Limo wollen darum, dass diese an xyz wieder zur Verfügung stehen (was Buchungen bringen würde) und
- wir sind in Gesprächen mit Fraport, wie wir in den nächsten 12 Monaten Busgates weitestgehend vermeiden können und
- wir machen die Busse nach jeder Fahrt sauber, verteilen HAndschuhe für die Gäste und Desinfektionstücher für die Busfahrt.

Aber was macht Lufthansa: "Ist doch alles nicht so schlimm". Witzig: Im Flieger begründet deren medizinischer Dienst, wie wichtig HEPA Filter sind, und dann lässt man für FRA-GRZ die Gäste erstmal 30 Minuten im stickigen Bus stehen. Mir fällt da nicht mehr viel zu ein, ebenso wenig wie zu den HONs hier, die erzählen, dass Desinfektionsmittel das Immunsystem schwächt und alles nur Panikmache sei. Das ist ja schon fast krank.
 
N

niemals_in_new_york

Guest
Wow. Besser hätte ich die aktuelle Situation und Problematik, inklusive der Vielschichtigkeit und der Kausalkette, nicht beschreiben können. Den Beitrag sollte Frau Mann vielleicht einmal ganz genau lesen, das würde uns allen helfen.
 
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sebfra

Guest
Vielen Dank für diesen großartigen Beitrag.

Meiner Meinung nach kann man hieraus vor allem eins ablesen: Den meisten Gästen geht es scheinbar nicht um den Alkohol in den Lounges. Sondern das Thema "Lounges" ist aktuell zum Aushängeschild der Frage geworden, wie man während der Reise geordnet und mit Abstand mit seiner Angst vor dem Virus umgehen kann. So erkläre ich mir, warum wir in diesem Thread immer wieder zu der Frage nach den Bussen kommen. Offenbar wollen viel mehr Gäste als gedacht am liebsten einfach nur wieder fliegen, aber eben so, dass man möglichst viel Ruhe und Abstand hat, um sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen. Und gerade deshalb wird nach einem möglicherweise angenehmen Lounge-Aufenthalt alles wieder konterkariert, wenn man in einen Bus muss. Es scheint so viele Leute tief zu bewegen, dass ich hoffe, dass es der Lufthansa auch bald bewusst wird, und wie hoch die Priorität zu sein scheint für die Kunden.

Und dann ist doch auch klar, dass ein HON sich über die fehlende Limo beschwert, anstatt über die Bus-Gates, weil für ihn das Problem damit gelöst ist. Der HON will gar nicht besser behandelt werden. Er hat das gleiche Problem, für ihn sieht die nahe liegendste Lösung nur eben anders aus.

Nochmal vielen Dank für die großartige Zusammenfassung. Hoffentlich kommt es bei den Verantwortlichen bald an.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Na ich glaube dann hast du nicht verstanden, was einige der hier meiner Meinung nach sehr konstruktiv kritisierenden Kunden ja gerade geschrieben haben:

Ich denke schon. Und ich kann Dich und die von Dir gewählte Argumentation ja zu 100% nachvollziehen und mich ihr anschließen.
Ich habe aber das Gefühl, dass das eben eine Reihe der Leute anders sehen. Und auf diese bin ich - zugegeben etwas einseitig - eingegangen.

Eine Lösung habe ich für mich dadurch gefunden, indem ich aktuell wirklich Reihe 1 buche (genau nach dem Beispiel, das Du genannt hast) und versuche - wenn ich überhaupt fliegen muss - Verbindungen zu finden, bei denen ich davon ausgehen darf, dass nach allen Regeln der Kunst der Flieger keine Busfahrt beinhaltet. In Frankfurt buche ich aktuell durchgängig den VIP Service (oder würde es tun, wenn mir Lufthansa nicht dauernd irgendwelche Flüge stornieren würde). Ja, das ist alles nicht ganz billig. Aber für mich der einzig gangbare Weg damit umzugehen.

Ich habe halt aber einfach das Gefühl, dass ein wesentlicher Teil der Fluggäste das alles ganz anders sieht und dass denen das komplett egal ist (siehe Ballermann letzte Woche). Und leider orientiert sich Lufthansa an denen und nicht an den Vernünftigen. Was mir den Verein wirklich nicht sympatischer macht.
 
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N

niemals_in_new_york

Guest
.....
Ich habe aber das Gefühl, dass das eben eine Reihe der Leute anders sehen. Und auf diese bin ich - zugegeben etwas einseitig - eingegangen.
......
Ich habe halt aber einfach das Gefühl, dass ein wesentlicher Teil der Fluggäste das alles ganz anders sieht und dass denen das komplett egal ist (siehe Ballermann letzte Woche). Und leider orientiert sich Lufthansa an denen und nicht an den Vernünftigen. Was mir den Verein wirklich nicht sympatischer macht.

Ja, ist doch klar: Weil diejenigen, die Angst vor den aktuellen Zuständen haben (eben gerade wegen des fehlenden Abstands, Unsicherheit vor Sicherheitskontrolle, fehlenden Schutzmaßnahmen von Lufthansa) jetzt eben nicht fliegen. Also sind natürlich bei den aktuellen Gästen diejenigen in der Mehrheit, denen das ggf. egal ist und die dann wieder eng stehen, drängeln, und so weiter. Das ist ja genau das Dilemma! Und mit der aktuellen Werbung "Europa ab 89 Euro" und so weiter zielt man ja nun auch nicht gerade auf die Kunden ab, die 500 oder 1000 Euro für etwas mehr Abstand und Busines Class zu zahlen bereit wären. Diese Kunden scheint man in großem Umfang abgeschrieben zu haben, ohne sie zu fragen. Da nimmt man nur noch die Kunden mit, die aus Lufthansas Sicht auf Teufel komm raus unbedingt und zwingend fliegen müssen, egal wie Service, Abstand und Preis gestaltet sind.

Die Dummen sind offenbar in der Mehrheit und werden es dank der "Hilfe" von Lufthansa wohl auch erst einmal bleiben! Bei mir sagen auch inzwischen viele im Umfeld, dass man sich "nicht so haben solle, sei doch alles nicht so schlimm mit dem Virus". Ein bisschen Schal vor den Mund und los ins Gedrängel in der Stadt, im Flieger, im Bus.

Aber da bleiben eben einige auf der Strecke, und wäre halt blöd, wenn das gerade die Kunden wären, die deutlich mehr Deckungsbeitrag bringen.....

Vielleicht hat Lufthansa ja wieder ein paar schlaue Consultants angeheuert, die der Lufthansa gesagt haben, dass man auf Geschäftsreise nicht so sehr setzen sollte und man lieber die besoffenen Touris günstig nach Malle fliegen soll, das ist ja das Zukunftsgeschäft, und die interessiert es nicht, ob man Busgate hat, Hauptsache billig. Schnell noch den Stefan Schulte anrufen "mach mal ein paar Gates zu, die können Bus fahren, dann müsst ihr nicht so viel putzen", vielleicht ist das ja auch billiger. Aber klar, was wollen die denn mit 89 Euro verdienen?
 
N

niemals_in_new_york

Guest
Schaut euch mal die Doku an über den Fraport https://www.youtube.com/watch?v=4HHeBrmH3R4
Wenn ich da ab Minute 39 sehe, wie extremst Terminal 1 voll gemacht wird, und wie eng es ist... Und dann die Frage, wie unprofessionell das mit den Masken und der Temperaturmessung gehandhabt wird, anstatt dass es Strafen gibt, wenn man keine Maske trägt.... Und dass nicht alle ankommenden Gäste auf Temperatur gemessen werden.... Auf mich wirkt das alles sehr unprofessionell. Kein Wunder, wenn da einige Leute noch Angst vor dem Fliegen haben oder froh sind, wenn sie Abstand in einer Lounge etc. halten können....
 

rickroll

Erfahrenes Mitglied
04.05.2020
353
3
Eine Lösung habe ich für mich dadurch gefunden, indem ich aktuell wirklich Reihe 1 buche (genau nach dem Beispiel, das Du genannt hast) und versuche - wenn ich überhaupt fliegen muss - Verbindungen zu finden, bei denen ich davon ausgehen darf, dass nach allen Regeln der Kunst der Flieger keine Busfahrt beinhaltet.
Ist doch Blödsinn!

Trotz HEPA-Filtern im Flugzeug wird die Luft in etwa nur alle 4 min ausgetauscht. Wenn Du in der C sitzt, wirst Du i.d.R. einige Leute um Dich haben, die lange ohne Maske in Deiner Nähe sitzen, weil sie ganz in Ruhe Essen & Trinken. Das ist ein Risiko. Für Viren wie SARS haben Spezialisten versucht, Infektionsketten im Flieger zu rekonstruieren. Und nach diesen Rekonstruktionen gaben Infizierte den Virus an Leute weiter, die +/-4 oder +/-5 Reihen entfernt saßen.

Im Flieger sitzt Du länger als im Bus. Und im Bus haben die Leute keine Ausrede wie in der C, keine Maske zu tragen.
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.531
2.119
HAM
Auch wenn es meiner persönlichen Erfahrung widerspricht, denn ich fliege ausschließlich geschäftlich, so scheint doch aktuell der touristische Bereich mehr Fluggäste beizutragen als der geschäftliche Bereich. Zumindest lese ich das immer wieder. Auf HAM-MUC ist die Vorausbuchungsfrist für die günstige Business Klasse momentan niedriger als früher, während ich in Economy weniger Unterschiede bemerke. Das könnte natürlich auch an den fehlenden Umsteigern auf die Langstrecke liegen.
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.531
2.119
HAM
Und nach diesen Rekonstruktionen gaben Infizierte den Virus an Leute weiter, die +/-4 oder +/-5 Reihen entfernt saßen.

Das bestätigt doch aber nur, das Reihe 1 das niedrigste Risiko hat. Abgesehen von der Boardingphase hast du allenfalls die Personen bis Reihe sechs zu befürchten, von denen mindestens bis Reihe drei, meist mehr, maximal vier in einer Reihe sitzen. Oft sind zudem die letzten Reihen in Business leer und die in Economy nicht ganz voll.

Ob jetzt 30 Minuten in einem vollbesetzten Bus mit Maske riskanter sind als 60 oder 120 Minuten in Reihe 1 teilweise ohne Maske dürfte so pauschal nicht zu beantworten sein. Aber das vermeiden des Busses und Reihe 1 möglichst spät geboardet sind schlicht das geringste Risiko.
 

rickroll

Erfahrenes Mitglied
04.05.2020
353
3
Das bestätigt doch aber nur, das Reihe 1 das niedrigste Risiko hat.
Das folgt nicht ohne weitere Annahmen.

Zum Beispiel ist es denkbar, dass Businessflieger häufger infiziert sind. Ich sehe keinen Grund, dass dem so ist, aber es ist möglich.

Ich halte einen andere, bereits genannte Möglichkeit aber für viel wahrscheinlicher. Businessflieger kriegen bei der LH ein recht umfassenderes Catering (mit Mahlzeit, potentiell mehreren Getränkerunden etc.). Y Flieger kriegen schon in normalen Zeiten deutlich weniger. In Coronazeiten noch viel weniger (nur eine Fl. Wasser). Insofern ist gut möglich, dass in der C die Paxe viel länger ohne Maske im Flieger sitzen. Weil Essen mit Maske ist schwierig ;)

Es gibt Faktoren, die C vorteilig erscheinen lassen (zumeist weniger Paxe pro Quadratmeter in C als in Y; keine Paxe von "beiden Seiten", wenn man in Reihe 1 sitzt).

Nichtsdestotrotz: Deine Behauptung folgt trotzdem nicht.

Es gibt andere Faktoren, die durchaus eine Rolle spielen könnten. Zum Beispiel, dass Aerosole nahe Reihe 1 stärker verteilt werden, weil Flugbegleiter und Paxe, die aufs Klo gehen, dort öfter vorbeikommen als in einer Reihe 6 (wenn Reihe 6 die letzte vor dem Divider ist). Etc.

Summa summarum: Dass Reihe 1 sicherer ist, weißst Du nicht. Und dass der Bus gefährlicher ist als das Fliegen erst recht nicht.
 
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Cessna

Gesperrt
06.07.2012
56
0
Es gibt zu dem Thema sehr gute Artikel auf Leeham News. Im Wrapup werden nochmal die wesentlichen Punkte zusammengefasst:

https://leehamnews.com/2020/07/17/bjorns-corner-do-i-get-covid-in-airline-cabins-part-11-wrapup/

Über den Einfluss von Masken und Abstand findet man den aktuellen Datenstand u.a. in dieser Metaanalyse im Lancet:

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)31142-9/fulltext

Wichtig sind Belüftung, Filter, Masken +/- Augenschutz, Abstand und möglichst kurze Kontaktzeiten. Im Bus sind meist Belüftung, Filter, Abstand und Kontaktzeiten schwierig. Daher sollte der Bus zum Flieger nicht die Regel sein.
 

rickroll

Erfahrenes Mitglied
04.05.2020
353
3
Wichtig sind Belüftung, Filter, Masken +/- Augenschutz, Abstand und möglichst kurze Kontaktzeiten. Im Bus sind meist Belüftung, Filter, Abstand und Kontaktzeiten schwierig.
Schön, dass Du objektiv zu argumentieren versuchst.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Studien, die zu anderen Ergebnissen hinsichtlich Flügen kommen. Und der Fakt bleibt, dass man sich i.d.R. deutlich länger im Flieger aufhält als im Bus, obwohl ich - wie sicher die meisten hier - sporadisch das Gegenteil erlebt habe.

So zu tun, als sei Bus statt Limo das Zünglein an der Waage, erscheint mir nicht plausibel.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.098
8.273
BRU
Also niemand bestreitet, dass es Leute gibt, die derzeit verunsichert sind und lieber nicht fliegen. Nur zweifele ich daran, dass der entscheidende Faktor hier die Frage ist, ob man in FRA oder sonstwo ein Busgate hat. Ich zweifele daran, dass es außerhalb dieses Forums viele Leute gibt, die sich im Voraus überhaupt über solche Fragen Gedanken machen.

Zumal da das derzeit ähnlich unvorhersehbar ist wie der Flugplan. Ich hatte im Juni in Brüssel systematisch Außenposition und Busfahrten in einer Länge, die mit den schlimmsten Positionen in FRA mithalten können – an einem Flughafen, wo sonst sogar die ganzen Regionalflieger Gateposition haben (mit einer Art „Walkboarding“ die Treppe im Finger runter und zum Flugzeug).

BRU hat mittlerweile wieder Fingergates. Dafür habe ich jetzt in VIE ständig Busfahrten, einschließlich auf Strecken, wo das sonst eher die Ausnahme war.

Umgekehrt an griechischen Flughäfen wie Thessaloniki, wo man vor Corona immer Busfahrten hatte (da es überhaupt keine Fingergates gibt) oft Walkboarding. Da es dort tatsächlich die Politik ist, Busfahrten zu reduzieren, während man vor Corona selbst für 20 Meter in den Bus musste, der dann einmal um sich selbst herumfuhr.

Was übrigens bei etlichen Paxen zu Bemerkungen führt, dass jetzt auch schon LH/OS/LX zu geizig seien, den Bus zu zahlen, und man deswegen laufen müsse…. Allen kann man es also nicht rechtmachen.

Ohne jetzt alles, was LH macht, verteidigen zu wollen: Ich glaube einfach nicht, dass solche Faktoren wie Busgate oder nicht entscheidend sind. Genausowenig wie das Getränkeangebot in der Lounge. Schon gar nicht in einer Phase, wo man froh sein muss, wenn man nach der 3. INVOL-Umbuchung noch eine einigermaßen akzeptable Verbindung findet.

Und ähnlich wie nhobalu schreibt: Das Verhalten so mancher Paxe kann man nicht LH vorwerfen. Ich sehe seitens der Airlines und der Flughäfen eigentlich durchaus Bemühungen, dass Abstand eingehalten wird (Kennzeichnungen, Aufforderungen usw.). Nur kannst Du halt nicht neben jede Person eine „Aufsicht“ stellen.…. Demjenigen, der das vermeiden will, bleibt da letztendlich nur VIP-Service.
 

rickroll

Erfahrenes Mitglied
04.05.2020
353
3
Ohne jetzt alles, was LH macht, verteidigen zu wollen: Ich glaube einfach nicht, dass solche Faktoren wie Busgate oder nicht entscheidend sind. Genausowenig wie das Getränkeangebot in der Lounge. Schon gar nicht in einer Phase, wo man froh sein muss, wenn man nach der 3. INVOL-Umbuchung noch eine einigermaßen akzeptable Verbindung findet.

Und ähnlich wie nhobalu schreibt: Das Verhalten so mancher Paxe kann man nicht LH vorwerfen.
100% Zustimmung.

Und man darf auch nicht komplett negativ sein. Auf meinen (bisher erst zwei round trips) Post-Corona habe ich die meisten Reisenden als diszipliniert erlebt. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die meisten Pax sich an das Aussteigen nach Reihe halten?

Allerdings übernimmt nicht jeder Pax seine persönliche Verantwortung. Es gibt z.B. auf FT einige Berichte von Fliegern aus Hochrisikogebieten vom amerikanischen Kontinent, die durch gezielte Ausnutzung von Schwächen bei der Kontrolle trotzdem nach Schengen reingekommen sind. Oder die in Länder reisen, wo sie willkommen sind, aber in den LHG Hubs umsteigen und in den Non-Schengen-Bereichen einen Risikofaktor darstellen können.

Die individuelle Verantwortung ist das eine. Die gesellschaftliche Verantwortung der LHG ist aber das andere.

Bei meinem Flug Ende letzter Woche habe ich etwa die Lounge voll erlebt. Und nicht wenige unterhielten sich, telefonierten, speisten etc. - alles ohne Maske. Da sehe ich es als wichtige Anforderung an die LHG, genügend Lounges aufzumachen, dass 1,5-2,0 Meter Abstandhalten stets möglich ist.

Ein anderer Punkt sind die teils sehr hoch ausgelasteten Flüge in Richtung Urlaubsziele. Muss es denn wirklich sein, dass in Richtung Algarve oder Sardinien die Flüge so hoch ausgelastet sind? Warum macht die LHG einen Flieger bis auf ein oder zwei Sitze (vermutlich no-shows) komplett voll, wie von mir von/nach BUD (einem anderen Touri-starken Reiseziel) letzte Woche 2x erlebt?
Da könnte man doch etwas proaktiver mit equipment changes sein! Das Equipment is schließlich z.Zt. nicht knapp und die Kerosinpreise sind sensationell niedrig.

EDIT: Natürlich stehe ich auch bei den zwei Punkten Platz in der Lounge und Equipment für Maß und Mitte und verstehe, dass LHG die Kosten unter Kontrolle bringen muss. Aber das liegt mir eher am Herzen als das gelegentliche Busgate.
 
Zuletzt bearbeitet:

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.746
10.794
Muss es denn wirklich sein, dass in Richtung Algarve oder Sardinien die Flüge so hoch ausgelastet sind? Warum macht die LHG einen Flieger bis auf ein oder zwei Sitze (vermutlich no-shows) komplett voll, wie von mir von/nach BUD (einem anderen Touri-starken Reiseziel) letzte Woche 2x erlebt?

Das ist jetzt keine ernsthafte Frage, oder?

Da zieht die Nachfrage an, und das Angebot wird entsprechend angepasst, und es ist auch wieder falsch...
 

sermon

Erfahrenes Mitglied
30.03.2010
525
5
MUC
Muss es denn wirklich sein, dass in Richtung Algarve oder Sardinien die Flüge so hoch ausgelastet sind? Warum macht die LHG einen Flieger bis auf ein oder zwei Sitze (vermutlich no-shows) komplett voll, wie von mir von/nach BUD (einem anderen Touri-starken Reiseziel) letzte Woche 2x erlebt?

Ich habe es schon immer gewusst: LH sollte eigentlich eine gemeinnützige Stiftung sein! Was fällt denen ein, Tickets für Flüge zu verkaufen und dann auch noch Flugzeuge voll zu machen! Eine Auslastung von 50% sollte maximal erlaubt sein, damit überhaupt keine Mittelplätze belegt werden müssen. Wen interessiert schon, ob das Unternehmen täglich Millionen Oiro verbrennt? :doh:


Jetzt mal BTT: ich freue mich über die wiedereröffneten LH-Launsches und hoffe auf baldiges Wiederaufnehmen der Bezahlung von Contract-Launsches im Ausland. Dass diese offen sind, dürfte ja mittlerweile bekannt sein, an irgendwelchen vorgeschobenen "behördlichen Vorgaben" kann es also nicht liegen.
 

northernstar84

Erfahrenes Mitglied
12.12.2010
1.383
3
ZRH
100% Zustimmung.

Und man darf auch nicht komplett negativ sein. Auf meinen (bisher erst zwei round trips) Post-Corona habe ich die meisten Reisenden als diszipliniert erlebt. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die meisten Pax sich an das Aussteigen nach Reihe halten?

Allerdings übernimmt nicht jeder Pax seine persönliche Verantwortung. Es gibt z.B. auf FT einige Berichte von Fliegern aus Hochrisikogebieten vom amerikanischen Kontinent, die durch gezielte Ausnutzung von Schwächen bei der Kontrolle trotzdem nach Schengen reingekommen sind. Oder die in Länder reisen, wo sie willkommen sind, aber in den LHG Hubs umsteigen und in den Non-Schengen-Bereichen einen Risikofaktor darstellen können.

Die individuelle Verantwortung ist das eine. Die gesellschaftliche Verantwortung der LHG ist aber das andere.

Bei meinem Flug Ende letzter Woche habe ich etwa die Lounge voll erlebt. Und nicht wenige unterhielten sich, telefonierten, speisten etc. - alles ohne Maske. Da sehe ich es als wichtige Anforderung an die LHG, genügend Lounges aufzumachen, dass 1,5-2,0 Meter Abstandhalten stets möglich ist.

Ein anderer Punkt sind die teils sehr hoch ausgelasteten Flüge in Richtung Urlaubsziele. Muss es denn wirklich sein, dass in Richtung Algarve oder Sardinien die Flüge so hoch ausgelastet sind? Warum macht die LHG einen Flieger bis auf ein oder zwei Sitze (vermutlich no-shows) komplett voll, wie von mir von/nach BUD (einem anderen Touri-starken Reiseziel) letzte Woche 2x erlebt?
Da könnte man doch etwas proaktiver mit equipment changes sein! Das Equipment is schließlich z.Zt. nicht knapp und die Kerosinpreise sind sensationell niedrig.

EDIT: Natürlich stehe ich auch bei den zwei Punkten Platz in der Lounge und Equipment für Maß und Mitte und verstehe, dass LHG die Kosten unter Kontrolle bringen muss. Aber das liegt mir eher am Herzen als das gelegentliche Busgate.

Ja das muss sein.
Ist doch super für die Airlines, dass die Flüge so gut ausgelastet sind. Müssen ja auch wieder mal Geld verdienen. Können ja nicht ewigs vom Staat abhängig sein.
 

jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
5.661
2.887
MUC/STR
rickroll meinte:
Muss es denn wirklich sein, dass in Richtung Algarve oder Sardinien die Flüge so hoch ausgelastet sind? Warum macht die LHG einen Flieger bis auf ein oder zwei Sitze (vermutlich no-shows) komplett voll, wie von mir von/nach BUD (einem anderen Touri-starken Reiseziel) letzte Woche 2x erlebt?



Das ist jetzt keine ernsthafte Frage, oder?

Da zieht die Nachfrage an, und das Angebot wird entsprechend angepasst, und es ist auch wieder falsch...


Andererseits könnte man ein Verkaufsargument daraus basteln, wenn mehr Raum und Abstand wichtig sind.
 

rickroll

Erfahrenes Mitglied
04.05.2020
353
3
Das ist jetzt keine ernsthafte Frage, oder?
Es war eine rhetorische Frage.

Da zieht die Nachfrage an, und das Angebot wird entsprechend angepasst, und es ist auch wieder falsch...
Verstehe ich nicht. Meine Beschwerde war doch gerade, dass das Angebot nicht ausreichend angepasst wird.

Fakt ist, dass die Auslastung je nach Zielregion sehr stark variiert. In einige Zielregionen (z.B. interkontinental) ist die durchschnittliche Auslastung der Passagierkabine sehr gering (wird aber akzeptiert, z.B. weil interkontinental das Frachtgeschäft ganz okay läuft).

In einige Urlaubsregionen hingegen ist die durchschnittliche Auslastung sehr hoch. Natürlich bei niedrigeren Frequenzen als vor Corona und unter Einplanung kleinerer Maschinen. Aber da frage ich mich, warum man da nicht etwas schneller darin ist, zum nächstgrößeren Equipment zu wechseln (319->320 beispielsweise).
Das Equipment ist ja da; die Lage ist NICHT die, dass die Maschinen knapp sind (denn auf den Business-Strecken ist trotz reduzierter Frequenzen die Nachfrage nicht dolle). Und die Kerosinpreise sind im Keller, so dass der finanzielle Hit für die LHG nicht allzu groß wäre.

Und ich verlange jetzt keine 321 für 50 Pax. Schon klar, dass es aktuell viele Unsicherheitsfaktoren gibt und no-show-Raten hoch sind. Aber man muss doch nicht erst größeres Equipment in Erwägung ziehen, wenn schon 16 Tage vor Abflug alle BK außer B und Y zu sind...

So abstrus ist der Wunsch ja nicht. Einige der weltgrößten Airlines (z.B. DL) fliegen momentan mit garantiert geblocktem Mittelsitz...
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Boeing736

Guest
In einige Urlaubsregionen hingegen ist die durchschnittliche Auslastung sehr hoch. Natürlich bei niedrigeren Frequenzen als vor Corona und unter Einplanung kleinerer Maschinen. Aber da frage ich mich, warum man da nicht etwas schneller darin ist, zum nächstgrößeren Equipment zu wechseln (319->320 beispielsweise).
Das Equipment ist ja da; die Lage ist NICHT die, dass die Maschinen knapp sind (denn auf den Business-Strecken ist trotz reduzierter Frequenzen die Nachfrage nicht dolle). Und die Kerosinpreise sind im Keller, so dass der finanzielle Hit für die LHG nicht allzu groß wäre.

Das ist schlicht falsch. Das Equipment ist nur theoretisch da, was im long-term storage ist kann nicht von heute auf morgen reaktiviert werden. Und sobald es reaktiviert wird fallen erheblich höhere Kosten an (Maintenance, Versicherung, Parkgebühren in FRA/MUC etc.).

Punktuelle Upgrades gibt es, z.B. MUC-BCN mit A350 letztes Wochenende.

Andererseits könnte man ein Verkaufsargument daraus basteln, wenn mehr Raum und Abstand wichtig sind.

Wird verkauft als s.g. "Business Class".
 

spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
4.778
2.708
FRA
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Also meine Erfahrung aus ueber 20 Fluegen in den letzten Wochen sagt mir dass die hier beschriebenen Sorgen wohl eher nur einen sehr kleinen Personenkreis betreffen. Ich hatte nie das Gefuehl, weder im Bus zum/vom Flieger noch im selbst vollbesetzten Flieger, noch in der Lounge dass sich irgendeiner der Mitreisenden groessere Sorgen gemacht haette. Die die das tun fliegen vermutlich nicht.
100% gibts halt net. Und fuer diese Erkenntnis brauch ich auch keine wissenschaftlichen Abhandlungen zu lesen und zu interpretieren. Laeuft bei mir unter allgemeinem Lebensrisiko. Wer Angst vor dem Bus hat muss halt im eigenen desinfizierten Auto am besten alleine in den Urlaub. Wobei auch vor Ort die Gefahr lauert. Dies alles wurde jetzt bewusst ueberspitzt formuliert.