Also mir kommt die Geschichte etwas seltsam vor. Wenn es zu einem lautstarken Streit zwischen einem Passagier und einem Flugbegleiter kommt, eilt für gewöhnlich ein zweiter FB dazu um eben zu beruhigen, wenn nötig auch als Verstärkung (wenn es in Richtung „unruly“ geht) oder um eben auch als Zeuge fungieren zu können. Auch die umsitzenden Passagiere melden sich in den meisten Fällen zu Wort, wenn eine Situation dermaßen eskaliert. Abgesehen davon ist es nicht einfach einen Piloten davon zu überzeugen, einen Passagier wegen ungebührenden Benehmens ausladen zu lassen, da das in den meisten Fällen zu einer Verspätung des Fluges führt und auch sonst einfach extrem mühsam ist. Zwar steht er wie bereits erwähnt im Normalfall hinter seiner Crew, aber er wird definitiv ganz genau nachfragen, bevor er die Entscheidung trifft einen Passagier aussteigen zu lassen.
Das Argument mit den verstörten Kindern ist bei Unrulys durchaus keine Seltenheit. Ich habe auch schon erlebt, wie ein Passagier in Gegenwart seiner Kinder verbal randaliert und unbeteiligte Gäste wie Kollegen mit Wasser angeschüttet hat, nur weil er auf ein kostenloses Upgrade für seine Tochter bestanden hat, was unter anderem auch aus Platzmangel nicht möglich war.
Selbiger Herr war dann wie ein Lämmchen, als in Wien die Polizei an Bord kam, hat sich und vor allem seine Kinder als Opfer des
Stewards (übrigens ein besonders freundlicher Kollege) dargestellt. Erst als er sich aufgrund mehrerer Zeugenaussagen in die Enge getrieben sah, bekam er seinen nächsten Tobsuchtsanfall und hat im Zuge dessen auch die Polizisten unflätigst beschimpft. Zumindest das hatte dann Konsequenzen.
Seine Frau hat uns dann weinend vorgeworfen, dass wir Schuld seien, weil wir nicht gemacht hätten, was ihr Mann von uns verlangt hat, was er eben nicht gewöhnt sei und ob wir uns eigentlich überlegt hätten, wie traumatisierend das Ganze für die Kinder wäre.