99 € Flüge - was ist das LH Ziel?

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Hamburg

Aktives Mitglied
07.10.2010
173
0
Hamburg
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LH hat öfter die Promotions xy Millionen von Flügen für 99 Euro anzubieten. Wenn dann noch ein 10 oder 20 Euro Gutschein abgezogen wird, dann ist der Flug, fast schon unverschämt, günstig. Für 75 Euro in Europa zu fliegen ist schon ein spannendes Gefühl - sich dieses Ticket am FCSchalter abzuholen. Was ist genau die Intention seitens LH? Das sind doch nicht immer Restplätze die da angeboten werden. Wirtschaftlich gesehen ist das nicht besonders förderlich und entspricht wohl auch nicht dem idealen Geschäftsmodell von LH. Sind die Maschienen nicht so ausgelastet? Habt Ihr da Erfahrungen?
 
K

kraven

Guest
Ganz normales Yield-Management, wie es jede andere Airline auch macht. Der prozentuale Anteil derjenigen, die einen 99er mit Gutschein buchen, dürfte auch recht gering sein, wobei das keinen Unterschied macht, ob jetzt der nun auf einen 99er oder einen JCOUPON angewendet wird.
Klar, dass man damit nichts verdient. Dafür gibts ja dann die Vollzahler, dass man auf einen Durchschnittspreis pro Sitz kommt.
 

FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
Also wenn man am Wochenende auf die BPs der Mitreisenden "spickt" findet man kaum was anderes als E/L/T. Unter der Woche siehts freilich anders aus. Den Sinn hat kraven ja bereits erklärt...
 
H

Heirate-HON

Guest
Toll , ich hab auch Gutscheine 40 € benutzt auf Flug für 99€ , leider bei mir via lh Agent Seite hat es nicht funktioniert sonst Wäre 10 € günstiger ...tolles Gefühl , wenn man so billig fliegen kann, mit Star Alliance und dazu man Meile bekommt.
 
H

Heirate-HON

Guest
Leider wenn es Flug 58€ kostet , Gutschein 40€ bringt nur 5 € Vorteil..
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.524
4.500
München
Ziel 1) Plätze nicht komplett leer fliegen, wenn die Prognose davon ausgeht, dass es ohne Billigtickets viele leere Plätze geben wird.
Ziel 2) Marktanteil - jeder Passagier mit einem 99€-Ticket fliegt dann nicht mit der Konkurrenz
Ziel 3) Marketing - LH positioniert sich damit als Qualitätsairline zum "guten Preis" gegenüber den LCCs
 

epericolososporgersi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.028
27
Ziel 1) Plätze nicht komplett leer fliegen, wenn die Prognose davon ausgeht, dass es ohne Billigtickets viele leere Plätze geben wird.
Ziel 2) Marktanteil - jeder Passagier mit einem 99€-Ticket fliegt dann nicht mit der Konkurrenz
Ziel 3) Marketing - LH positioniert sich damit als Qualitätsairline zum "guten Preis" gegenüber den LCCs

Ziel 1) dürfte - wenn es überhaupt eine ernsthafte Rolle spielt - weniger wegen der Einnahmen interessant sein, als aus statistischen Gründen. Für einige Analysten ist immer noch die prozentuale Auslastung eine Kennziffer, die Beachtung findet.

Trotzdem sind diese 99 Euro - Flüge für LH sehr wichtig. Dadurch, dass es sie gibt und sich das herumspricht, finden auch Billigfliegerfans den Weg auf die LH - Webseite. (das angesprochene Ziel 3)) Sie verankern sich damit als Alternative zu den Billigairlines. Da die auch nicht immer nur 1 Euro - Tickets verkaufen, kann LH auch bei dieser Klientel immer wieder einmal ein Ticket verkaufen, bei dem LH auch Gewinn macht. Die Strategie mit diesen Tickets ist schon richtig.
 

MiPf76

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
1.842
23
ZRH
Ziel 1) dürfte - wenn es überhaupt eine ernsthafte Rolle spielt - weniger wegen der Einnahmen interessant

Die Einnahmenseite würde ich nicht so einfach abtun. Die Fixkosten für den Flug sind, wenn er stattfindet, auf jeden Fall vorhanden. Hingegen liegen die zusätzlich durch den Pax verursachten Kosten sicherlich weit unter 99 Euro (falls nicht gerade in diversen Lounges maximiert wird).

Wenn man nun bedenkt, dass ein recht großer Anteil der außerhalb der Stoßzeiten verkauften Tickets in E (L/T) buchen, kommt man doch auf eine gewisse wirtschaftliche Relevanz.
 

HamburgAround

Erfahrenes Mitglied
19.01.2010
365
0
Hamburg
Eine solche Aktion erzeugt einen schnellen Cash Flow, da kommen an einem Wochenende mal schnell ein paar Millionen Euro in die Kassen, wenn man die beim Hedging dann für günstiges Kerosin einsetzt oder einfach eine Rücklage schafft oder eine Anzahlung für neue Flugzeuge ohne Zwischenfinanzierung machen kann, dann ist das schon OK. Und auf den vollen Flügen gibt es die Plätze ja auch nicht.... Was aber nicht heißt, dass ein SEN in E nicht auch mal in der C-Kabine enden kann ;-)
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.216
irdisch
Trotzdem sind diese 99 Euro - Flüge für LH sehr wichtig. Dadurch, dass es sie gibt und sich das herumspricht, finden auch Billigfliegerfans den Weg auf die LH - Webseite. (das angesprochene Ziel 3)) Sie verankern sich damit als Alternative zu den Billigairlines. Da die auch nicht immer nur 1 Euro - Tickets verkaufen, kann LH auch bei dieser Klientel immer wieder einmal ein Ticket verkaufen, bei dem LH auch Gewinn macht. Die Strategie mit diesen Tickets ist schon richtig.

Genau so ist es. Und man hält die Billigkonkurrenz in Schach. Außerdem kann man nur die zu Normalkonditionen leer bleibenden Plätze verramschen, dann wird es für LH noch günstiger.
 

NG 1

Erfahrenes Mitglied
08.11.2010
628
1
Ein weiterer Punkt ist dabei nicht zu vergessen. Da diese Tickets in der Regel lange vor dem Flug gebucht und bezahlt werden müssen, aber die Kosten (zumindest ein Großteil) erst beim Flug anfallen, hat man einen günstigen Kredit für einige Monate.

Was ich aber nicht verstehe ist, dass kurz vor Abflug, z.B. 2 Stunden vorher, nicht die freien Plätze gefüllt werden. Aber auch nur immer wieder für einige Tage oder auf bestimmten Flügen, damit man nicht sicher planen kann ein solches auch zu bekommen. Wäre eine Planungssicherheit bei der Buchung von sehr günstigen Tickets gegeben, würde kein Mensch Y oder B buchen.
 

belair

Erfahrenes Mitglied
15.04.2009
2.322
0
GSP/SCN
Was ich aber nicht verstehe ist, dass kurz vor Abflug, z.B. 2 Stunden vorher, nicht die freien Plätze gefüllt werden. Aber auch nur immer wieder für einige Tage oder auf bestimmten Flügen, damit man nicht sicher planen kann ein solches auch zu bekommen. Wäre eine Planungssicherheit bei der Buchung von sehr günstigen Tickets gegeben, würde kein Mensch Y oder B buchen.

Da hast du dir deine Antwort ja schon selbst gegeben. Kein Mensch würde dann flexible Buchungsklassen buchen. ;-)
 

NG 1

Erfahrenes Mitglied
08.11.2010
628
1
Man könnte einfach kurzfristig solche Aktionen machen. z.B. HAM nach AMS, VIE und GOT für Flüge 18, 19 und 20.11.2010. Da unter Umständen auch nur auf manchen Flügen. So könnten kurzfristig schlecht gebuchte Flüge füllen.

Dadurch kann man nicht wirklich auf günstige Flüge spekulieren und es wird noch immer auch Y gebucht.

OS hat ja ähnliche Aktionen wie z.B. Red Monday.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.216
irdisch
Dürfte man solche billigen Restverkäufe eigentlich kartellrechtlich machen? Damit könnte man vermutlich manchen Konkurrenten auf der gleichen Strecke kurzfristig fertig machen.
 

epericolososporgersi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.028
27
Die Einnahmenseite würde ich nicht so einfach abtun. Die Fixkosten für den Flug sind, wenn er stattfindet, auf jeden Fall vorhanden. Hingegen liegen die zusätzlich durch den Pax verursachten Kosten sicherlich weit unter 99 Euro (falls nicht gerade in diversen Lounges maximiert wird).

Wenn man nun bedenkt, dass ein recht großer Anteil der außerhalb der Stoßzeiten verkauften Tickets in E (L/T) buchen, kommt man doch auf eine gewisse wirtschaftliche Relevanz.

Die € 99,00 sind incl. Steuern und Gebühren. Da von denen auch tatsächlich einige anfallen, bleibt für LH nicht viel übrig. Davon geht noch der geringe Gegenwert der Meilen ab, der Mehrverbrauch an Kerosin, die Aufwendungen für das Gepäckhandling. Etwaige Entschädigungszahlungen wegen Flugannullierungen sind aus diesem Topf zu begleichen. Ebenso Verpflegung (an Bord) sowie etwaige Kosten für Hotel und Verpflegung am Flughafen. Nicht zu vergessen: Die Loungeaufenthalte der Statuskunden. Es kommen dann noch ein paar No Shows hinzu, deren Steuern und Gebühren einbehalten werden können, obwohl keine Leistung erbracht werden muss. Hier verdient LH sicher einiges. Aber insgesamt ist mit den 99 Euro Tarifen vermutlich wenig Geld zu verdienen.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.655
593
Bayern & Tirol
Die € 99,00 sind incl. Steuern und Gebühren. Da von denen auch tatsächlich einige anfallen, bleibt für LH nicht viel übrig. Davon geht noch der geringe Gegenwert der Meilen ab, der Mehrverbrauch an Kerosin, die Aufwendungen für das Gepäckhandling. Etwaige Entschädigungszahlungen wegen Flugannullierungen sind aus diesem Topf zu begleichen. Ebenso Verpflegung (an Bord) sowie etwaige Kosten für Hotel und Verpflegung am Flughafen. Nicht zu vergessen: Die Loungeaufenthalte der Statuskunden. Es kommen dann noch ein paar No Shows hinzu, deren Steuern und Gebühren einbehalten werden können, obwohl keine Leistung erbracht werden muss. Hier verdient LH sicher einiges. Aber insgesamt ist mit den 99 Euro Tarifen vermutlich wenig Geld zu verdienen.

Naja, wobei den größten Batzen macht da der Treibstoffzuschlag und die "Service"-Charge. Die sind ja eigentlich verdeckte Tarifkomponenten. Somit sind es doch mehr als die 7-12 Euro Fare!
Es geht hier um Deckungsbeiträge. Der Flug geht. Wenn ich leere Plätze habe und die mit positiven Deckungsbeiträgen fülle ist das doch eine feine Sache. Variable Kosten sind: Catering (das Glas Wasser) und der MEHRaufwand an Treibstoff, wobei der meiste Treibstoff auch ohne den 99E Flieger verbrannt wird.

Interessant sind auch die Tickets, die nicht abgefolgen werden. Wenn die nicht refunded werden. Da der Treibstoffzuschlag mittlerweile nicht mehr refunded wird und es eine "Canceling-Charge" gibt ist das sicher ein ganz gutes Geschäft.

Wenn ich einen Anhalter mitnehme und mir von dem 10 Euro Benzingeld geben lasse, heisst das nicht dass man für 10 Euro von München nach Hamburg kostendeckend fahren kann, ich habe aber 10 Euro Deckungsbeitrag, da ich sowieso gefahren bin.

Zum Thema Lounges: Da interessieren auch nur die Variablen Kosten. Fixkosten sind versunkene Kosten.
Zum Thema Meilen: Was sind 125 Meilen wert? Bei 1 Cent Pro Meile 2,50 Euro pro Return! (wobei die Kosten noch viel zu Hoch angesetzt sind).
 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.344
3.426
49
MUC
www.oliver2002.com
Die primäre Absicht der 99€ tix ist dem Publikum den Eindruck zu vermitteln das LH preislich mit den LCCs mithält und das man doch auch mal bei LH nach einem 'Billigticket' gucken soll. Siehe die aktuelle Langstreckenkampagne: 'Grenzenlose Freiheit zum günstigstem Preis'
 
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TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
LH hat öfter die Promotions xy Millionen von Flügen für 99 Euro anzubieten. Wenn dann noch ein 10 oder 20 Euro Gutschein abgezogen wird, dann ist der Flug, fast schon unverschämt, günstig. Für 75 Euro in Europa zu fliegen ist schon ein spannendes Gefühl - sich dieses Ticket am FCSchalter abzuholen. Was ist genau die Intention seitens LH? Das sind doch nicht immer Restplätze die da angeboten werden. Wirtschaftlich gesehen ist das nicht besonders förderlich und entspricht wohl auch nicht dem idealen Geschäftsmodell von LH. Sind die Maschienen nicht so ausgelastet? Habt Ihr da Erfahrungen?

Ist generell das klassische Spillage vs. Spoilage Problem.

Auf der einen Seite moechte ich jeden Platz verkaufen, um wirklich das Maximum an Revenue zu generieren, auf der anderen Seite moechte ich keinen Platz unter dem Maximum an potentieller Revenue pro Sitz abgeben...

Deine Frage suggeriert ja schon, dass du von Spillage ausgehst. Ironischerweise diente gerade Hamburg als einer der ersten Testballons fuer den vermehrten Einsatz der Euro 99 Tickets. Die Lufthansa bzw. deren regionale Toechter/Partner stellten hier vor einigen Jahren mehr und mehr 50 Sitzer ausser Dienst und ersetzten diese mit groesseren Typen. Diese kosten per se zwar mehr pro Flugstunde, doch haben auch mehr Sitze, so dass sich theoretisch ein positiver Effekt einstellen koennte, wenn man die hoeheren Kosten durch mehr Sitze teilen kann..., allerdings muessen diese natuerlich auch an den Mann gebracht werden, womit wir genau bei deiner Frage sind.

Neben den nicht wirklich messbaren Faktoren ( intangibles ), die zum Teil schon erwaehnt wurden ( Wahrnehmung der LH im Markt, Mouth to Mouth Advertising etc ) drehen sich die Kostenstrukturen an den Flughaefen seit Jahren mehr und mehr, bis hin zur Zahlung von Pramien von Seiten der Flughaefen an die Airlines, wenn diese mehr und mehr Passagiere in die Airports fliegen, besonders Ryanair hat hier grossartige Dienste geleistet.

Grundsaetzlich kann man davon ausgehen, dass bis auf ganz wenige Flugnummern jeder LH Flieger Passagiere mit der billigsten Buchungsklasse an Bord hat, so eine 7h oder 18h Frankfurt-Berlin oder Duesseldorf-Muenchen natuerlich entsprechend weniger.

Ob das dem Geschaeftsmodell von Lufthansa foerderlich ist, basiert auf deiner Verkaufsphilosophie. Sicherlich ist der Spoilage Gedanke in der Luftfahrt aufgrund der historisch Gegebenheiten immer noch weit ausgepraegt, d.h viele Airlines glauben immer noch, dass man deutlich mehr fuer die Tickets nehmen kann, weil sie nie verstanden haben, dass die Preise vor der Regulierung Phantasiegebilde waren, die nicht wirklich real am Markt zu erzielen waren. Seit der voelligen Deregulierung, auch in Sachen Preisen, in den USA 1982/83 und in Europa knapp zwei Dekaden spaeter, zeigt sie jedoch ein ganz deutlicher Trend. Wachstum generiert man primaer ueber einen sehr niedrigen Preis, dieser bedingt normalerweise eine voellige Deregulierung.

In der KW 44 hatten wir in Europa bei der AEA Mitgliedern im Cross-Europe Bereich eine Auslastung von 71.8 % , d.h deine Frage nach der Auslastung kann man leicht beantworten, ausgelastet waren die Airlines nicht wirklich. Die Frage ist nun, ob eine Auslastung von 80% nicht potentiell wirtschaftlich weniger erfolgreich gewesen waere ( ganz pauschal ) , da man unter Umstaenden die Preise prozentual haette mehr senken muessen, um auf diese Auslastungen zu kommen.

Diese ganze Yieldmanagement ist ein Wahnsinn und unter'm Strich kennt nur Bob Dylan und der Wind die Antwort.

rcs hat in einem anderen Thread die neuen Testballons der Lufthansa vorgestellt, die ich ganz pauschal als sehr 'Franzich' ueberschreiben wuerde, d.h man wird wohl dahin tendieren mehr und mehr ganz billige Sitze (sehr) langfristig in den Markt au werfen, aber kurzfristig wie in den guten, alten Zeiten den Passagiere ganz ganz klassisch an die Traenengrenze bringen..., nur macht man den Preis jetzt auch von anderen Parametern abhaengig.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
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300x250
Ja, das nennt man Wettbewerb. ;)

In Deutschland allerdings mit deutlichen Auflagen.

Siehe die Urteile bzw. Bestaetigung der Urteile u.a. durch das Bundesverfassungsgericht gegen Wal-Mart in Deutschland hinsichtlich dem Verkauf von Produkten unter den Kosten bzw. der Festsetzung von Mindestpreisen fuer die Lufthansa durch das Bundeskartellamt auf FRA-TXL, nachdem die Germania in den Markt kam und die Lufthansa diese preislich unterboten hatte.