Lufthansa setzt Biokraftstoff als erste Airline im normalen Flugbetrieb ein

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rotanes

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01.06.2010
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HAM
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Lufthansa - Pressemitteilung

Bio-synthetisches Kerosin wird ab April 2011 eingesetzt
Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz haben heute Herr Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, Herr Parlamentarischer Staatssekretär Peter Hintze, Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt und Herr Professor Dr. Johann-Dietrich Wörner, Vorsitzender des Vorstands, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein von der Lufthansa beabsichtigtes und im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms der Bundesregierung gefördertes Biokraftstoff-Projekt zur Nachhaltigkeit des Luftverkehrs vorgestellt.

Ab April 2011 wird Lufthansa einen Airbus A321 für sechs Monate im regulären Flugbetrieb auf der Strecke Hamburg-Frankfurt-Hamburg einsetzen. Dabei wird nach erfolgter Zulassung eine Treibstoffmischung mit 50 Prozent bio-synthetischem Kerosin auf einem Triebwerk eingesetzt. Wesentliches Ziel des Vorhabens ist ein Langzeitversuch, mit dem die Auswirkungen von Biokraftstoffen auf Wartung und Lebensdauer von Triebwerken untersucht werden. In den sechs Monaten Erprobung werden allein dadurch rund 1.500 Tonnen CO2 eingespart. Dies kündigte heute Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG in Berlin an. „Lufthansa wird damit weltweit die erste Airline sein, die im Rahmen eines Langzeitversuchs Biokraftstoff im Flugbetrieb einsetzt. Dies ist die konsequente Fortführung einer bewährten Nachhaltigkeitsstrategie, die Lufthansa seit Jahren erfolgreich verfolgt und umsetzt“, so Mayrhuber.

Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, erklärte: „Die Bundesregierung unterstützt mit dem Luftfahrtforschungsprogramm (LUFO) die deutsche Luftfahrtindustrie, die kommenden technologischen Herausforderungen für ein sicheres und nachhaltiges Luftverkehrssystem erfolgreich zu bewältigen. Damit erhält die deutsche Luftfahrtindustrie international vergleichbare Rahmenbedingungen.

Etwa 77% der LUFO-Mittel haben einen direkten oder indirekten Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezug. Nur ein integrierter Forschungsansatz über die klassischen Einzeldisziplinen hinweg, wie er in den Forschungsnetzwerken gelebt wird, bietet die Chance, die ehrgeizigen Klimaschutzziele bis zum Jahr 2020 zu erreichen und gleichzeitig die technologische Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrtindustrie zu sichern.“

Das hier heute von Lufthansa vorgestellte Projekt „burnFAIR“ über die Erprobung von Biokraftstoffen ist ein gelungenes Beispiel für einen integrierten Forschungsansatz zur Erreichung der Klimaschutzziele. Dieses Projekt ist Teil eines Gesamtvorhabens „FAIR“ (Future Aircraft Research), in dem neben der Verträglichkeit von Biokraftstoffen auch andere Themen wie z. B. neue Antriebs- und Flugzeugkonzepte oder andere Kraftstoffe wie z. B: Flüssiggas (LNG) untersucht werden. Das Gesamtvorhaben FAIR wird von der Bundesregierung aus LUFO mit insgesamt 5 Mio. €, davon 2,5 Mio. € für das von Lufthansa geführte Projekt „burnFAIR“, gefördert.

Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) erläuterte in der Veranstaltung den Hintergrund dieses Projekts: „Unser Projekt burnFair dient der Erforschung von langfristigen Alternativen zum Luftfahrt-Kraftstoff Kerosin. Das Ziel ist die Gewinnung von Schadstoffdaten von Biofuels zum Vergleich mit herkömmlichem Kerosin über einen langen Zeitraum. Die gemessenen Schadstoffmuster bezogen auf verschiedene Belastungen im Flug sowie auf die Zusammensetzung der Abgase ermöglichen nicht nur Aussagen über die Umweltverträglichkeit der Biofuels, sondern auch über den Wartungsbedarf von Triebwerken. Denn wir erwarten, dass vor allem deutlich weniger Russpartikel gebildet werden.“

Lufthansa bereitet zurzeit den Praxistest intensiv vor. Neben dem eigentlichen Forschungsprojekt erwiesen sich im Vorfeld auch die Beschaffung des Biotreibstoffs in ausreichender Menge und die komplexe, dahinter stehende Logistik als Herausforderung. So wird das Flugzeug ausschließlich in Hamburg betankt werden. Auch müssen für diesen Test intern zahlreiche Prozesse umgestellt werden, da bei Lufthansa ein Flugzeug im Regelfall nicht ausschließlich auf einer Strecke eingesetzt wird, sondern immer in einer Umlaufkette mit zahlreichen Zielen unterwegs ist.

Die Gesamtkosten für Lufthansa zur Durchführung des Projektes werden mit rund 6,6 Millionen Euro angesetzt. „Wir wissen, dass wir uns dem Thema Biotreibstoffe behutsam nähern müssen. Wir sehen die Chancen dieser Kraftstoffe und nehmen die Diskussion um die eingesetzten Rohstoffe ernst. Aber zunächst wollen wir in der täglichen Praxis Erfahrungen im Umgang mit Biotreibstoffen sammeln. Wir leisten damit Pionierarbeit, bislang hat noch keine Fluggesellschaft ein Flugzeugtriebwerk dauerhaft mit Biokraftstoff betrieben“, so Mayrhuber und fügt hinzu: „Unser Treibstoff ist nachhaltig. Fest steht, dass für Lufthansa-Biotreibstoff kein Regenwald gerodet wird: Wir achten bei der Beschaffung der Treibstoffe auf ein nachhaltiges Liefer- und Herstellverfahren und unsere lizenzierten Lieferanten müssen die Nachhaltigkeit ihrer Prozesse nachweisen.“

Die Produktion des von Lufthansa eingesetzten bio-synthetischen Kerosins erfolgt auf Basis reiner Biomasse (BTL, Biomass to Liquid). Der Produzent ist Neste Oil, ein Mineralölunternehmen aus Finnland. Neste hat bereits langjährige Erfahrung in der Produktion von Biokraftstoffen und arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich mit Lufthansa zusammen. Die Zulassung des Kraftstoffes wird für März 2011 erwartet.

Der Einsatz von bio-synthetischen Kerosin ist ein Element einer vier Säulen Strategie zur Reduzierung der Gesamtemissionen des Luftverkehrs. Nur mit einer Kombination aus unterschiedlichsten Maßnahmen, wie kontinuierliche Flottenerneuerung, operativen Maßnahmen wie Triebwerkswäsche oder der Einsatz von leichteren Materialien und eine verbesserte Infrastruktur wird es auch in Zukunft gelingen, die ambitionierten Umweltziele zu erreichen. Auch zu diesen Themen laufen bereits entsprechende Förderprojekte im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms. Auf Basis neuer Technologien konnte Lufthansa seit 1991 ihre Treibstoffeffizienz um über 30 % steigern. Heute beträgt der Durchschnittsverbrauch pro Passagier auf 100 km 4,3 Liter Kerosin.

Deutsche Lufthansa AG
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flysurfer

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Selten eine so mies formulierte und für Redaktionen schwer zu verarbeitende Pressemitteilung gelesen. Inkompetenz also auch in diesem Bereich. Wer stellt solche Leute ein, wer verantwortet sowas, wer bekommt dafür am Ende auch noch Geld, vermutlich nicht mal wenig?
 
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Reaktionen: Monty_GER und Wombert

MarcelL

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08.03.2009
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Mir tun jetzt schon die ganzen Regenwälder leid,
die zwecks Anbauflächen in Fernost und sonstwo gerodet werden,
damit wir brav mit Biokraftstoff durch die Gegend düsen.

Achja, Super E10 gibts ja auch bald.
Und der Verbrauch mit Biokraftstoff ist sogar deutlich höher.
Das ist echt CO2-effizient. :rolleyes:
 

tyrolean

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Mir tut NZ leid. Nachdem der Testflieger runtergefallen ist, sind die ein wenig ins Hintertreffen gekommen. Eigentlich waren die Vorreiter.

Zum Thema Biosprit: Hängt von der Herstellung ab. Mit Algen lebt auch der Regenwald leichter. Unseren lieben Öko-Faschisten kann man es auch nicht recht machen: Fliegt man ist man der Klimakiller Nummer eins (wobei der Luftverkehr ja zu wahnsinnigen 2% der CO2 Ausstosses Beiträgt). Ändert man etwas, ist man gleich direkt schuld an der Regenwaldabholzung. Und weil ich in der F Kaviar esse, hungern die Kinder in Afrika!
 

rcs

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Lufthansa setzt erstmals Biokraftstoff im Linienflugverkehr ein

Ab heute geht es los - der weltweit erste Langzeittest soll CO2–Emissionen senken und Forschungsergebnisse liefern. Ein Lufthansa Airbus A312 fliegt zwischen Hamburg und Frankfurt ab heute im regulären Flugbetrieb erstmals mit Biokraftstoff.

Die A321 mit der Registrierung D-AIDG wird ab sofort sechs Monate lang auf der Strecke Hamburg-Frankfurt-Hamburg mit Biosprit fliegen. Dieser wird auf einem Triebwerk zur Hälfte mit bio-synthetischem Kerosin betankt. Zugelassen wurde der Biokraftstoff für Jet-Motoren von der American Society for Testing and Materials (ASTM). Das Biokerosin weist ähnliche Eigenschaften auf wie normales Kerosin und kann so für alle Flugzeugtypen verwendet werden, ohne dass Anpassungen am Flugzeug oder den Triebwerken erforderlich sind. Der erste Flug der sechsmonatigen Testphase startet heute um 11.15 Uhr mit der Flugnummer LH013 von Hamburg aus in Richtung Frankfurt. Durch den Einsatz des Biokraftstoffes werden in diesem Zeitraum die CO2-Emissionen um rund 1.500 Tonnen reduziert.

Lufthansa -
 

franzose

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10.07.2009
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Ab heute geht es los - der weltweit erste Langzeittest soll CO2–Emissionen senken und Forschungsergebnisse liefern. Ein Lufthansa Airbus A312 fliegt zwischen Hamburg und Frankfurt ab heute im regulären Flugbetrieb erstmals mit Biokraftstoff.

Wusste gar nicht, dass wir den produzieren? Sollte wahrscheinlich A321 heißen, oder? ;)