Lufthansa mit CRJ700 von DUS nach Johannesburg

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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
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gefunden hier: http://presse.lufthansa.com/fileadm...newslink-51sp/lh-newslink-51sp-Maerz-2011.pdf

Es war für ihn wie ein Weihnachtsgeschenk, als Flugkapitän Rolf Schönberger einen Tag vor Heilig Abend gefragt wurde, ob er einen Eurowings-Regionaljet Bombardier CRJ700 von Düsseldorf nach Johannesburg überführen wolle. Für Piloten, die in ihrem täglichen Einsatz nur auf der Kurzstrecke in Europa fliegen, ist ein Flug über längere Distanzen und dann noch über die Wüsten Afrikas etwas ganz Besonderes. Und auch wenn für Rolf Schönberger die geplante Strecke nicht ganz neu war, weil er ähnliche Routen und Einsätze schon als Transall-Pilot bei der Bundeswehr bewältigt hatte, bedeutete der Flug mit dem Regionaljet auf Langstrecke doch eine reizvolle Herausforderung.

Die einzelnen Streckenabschnitte und Routen waren so angelegt, dass immer genügend Zusatzkraftstoff zur Verfügung stand, um gegebenenfalls sicher einen alternativen Ausweichplatz erreichen zu können. „Und die liegen in Afrika nicht so dicht zusammen wie bei uns in Europa“, erklärt Pilot Schönberger.

Keine Radarüberwachung wie in Europa
Große Aufmerksamkeit widmeten die Afrikaflieger dem Wetter und dabei besonders einem typischen Phänomen in der sogenannten ITC, der intertropischen Konvergenzzone. Gemeint ist damit ein Gebiet in Äquatornähe, auch Kalmengürtel genannt, in dem heftigste Gewitter auftreten können.

Aber neben den wetterbedingten Ausnahmesituationen erwartet Afrikaüberflieger auch bezüglich des Funk- und Flugführungssystems im Luftverkehr manche Überraschung. „Eine Radarüberwachung, wie wir sie in Europa kennen, gibt es dort nicht“, erzählt Pilot Schönberger. Die Airlinepiloten helfen sich während des Flugs gegenseitig, indem sie ihre jeweiligen Positionen über Funk von Flugzeug zu Flugzeug übermitteln.

Der lange Flug für die Kurzstreckenflieger begann in Düsseldorf und führte zunächst zu einem Auftankstopp in Athen. Von hier verlief die Route übers östliche Mittelmeer und die Nordsahara nach Marsa Alam am Roten Meer im Süden Ägyptens, wo die Crew einen Night Stopp einlegte.

Nach einer kurzen Nacht saßen die Piloten schon früh wieder im Cockpit ihrer Bombardier und starteten in Richtung Kenia, dem nächsten Zwischenstopp. Über den Sudan flogen sie am gut sichtbaren Mount Kenia vorbei nach Nairobi. Nach nur einer Stunde Tankaufenthalt ging es weiter. Es folgte die Überquerung von Tansania, Malawi, Mosambik und Sambia. Dann begann der gefürchtete Teil der langen Reise mit dem kleinen Regionaljet, der Flug durch die sogenannte ITC. „Aber wir hatten Glück und konnten die sich mächtig in den Himmel aufbäumenden Wolkengebirge relativ leicht umfliegen“, erinnert sich Rolf Schönberger.

Schließlich tauchte nach fast acht Stunden Flugzeit auf der zweiten Tagesetappe die südafrikanische Metropole Johannesburg auf. Mit der Landung auf dem OR Tambo International Airport hieß es Abschied nehmen von einem Flugzeug, in dem sich die Piloten lange „wie zuhause“ gefühlt hatten. Die Maschine wechselte den Besitzer, wurde von Technikern der South African Express in Empfang genommen.

Für die deutsche Crew begann der zweite Teil ihrer Afrikareise, der Rückflug nach Deutschland. Und auch der wurde zu einem besonderen Erlebnis: Rolf Schönberger und sein Co-Pilot Christian Everz flogen mit dem größten Passagierflugzeug der Welt, dem Airbus A380 der Lufthansa, zurück in die Heimat. „Für uns war das ein Jungfernflug und die Kollegen vorn im Cockpit gestatteten uns sogar einen Blick auf ihren komfortablen Arbeitsplatz“, erzählt Schönberger. Und für ihn gab es noch eine Begegnung on top: Als Copilot auf dem rechten Platz der A380 saß eine ehemalige Kollegin, mit der er schon viele Stunden im Cockpit eines Eurowings-Regionaljet saß. Auch die Welt der Flieger kann klein sein.
 
H

HONig

Guest
Wäre mal wirklich eine edle Tour :) In niedriger Höhe unter Sichtflug über die Elefanten ;)
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.842
2.804
ZRH / MUC / VIE
Einfach weit weg vom Kalmengürtel (wieder ein Wort gelernt).

Schade, dass die regelmäßigen Jumbolino-Flüge der LX nach Afrika auch auf dem Rückflug keine zahlenden Passagiere mitnehmen...