Nischenstrecken zu Hammerpreisen - aus: Was ist SEN wert?

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nereus

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13.12.2009
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Die LH bietet immernoch ein relativ ordentliches Produkt, aber eben auch extrem teuer! Die Welt besteht nicht nur aus Langstrecken, wenn ich diese die letzten Jahre auf LH geflogen wäre, hätte ich schon lange den HON. Die meisten Flüge absolviere ich immer noch innerhalb Europas. Hier langt LH doch richtig zu, wenn man nur 1-2 Tage unterwegs ist. Das beste Beispiel für mich ist ein Flug den ich übermorgen antreten will nach Rzeszow in Polen. Gut 1400 Euro in Eco wird hier aufgerufen! Da ich viele kenne, die Ihren SEN nur auf europäischen Strecken erfliegen müssen, kann man sich den Gegenwert für LH schnell errechnen. Diesen Kunden noch den Service zu beschneiden finde ich sehr fatal. Jedes Unternehmen bietet seinen "guten Kunden" Vorteile im eigenen Interesse. Bei LH läuft da gerade etwas schief. In schlechten Zeiten biete ich meinen Kunden noch mehr Service und Aufmerksamkeit!
 
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flysurfer

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Hier langt LH doch richtig zu, wenn man nur 1-2 Tage unterwegs ist. Das beste Beispiel für mich ist ein Flug den ich übermorgen antreten will nach Rzeszow in Polen. Gut 1400 Euro in Eco wird hier aufgerufen!

Aber wenn du LH diesen Flug nun für 1400 EUR abgekauft hast, hatten sie doch Recht, so viel zu verlangen. Vermutlich hättest du auch 1800 EUR bezahlt? Dann wird das in ein paar Monaten wohl der neue Preis sein.

In der Marktwirtschaft gilt doch: Wenn du keine 1400 EUR bezahlen willst, nimm das Angebot nicht an. Gehe zur Konkurrenz oder warte auf ein besseres Angebot. Du kannst oder willst nicht warten? Na dann! Genau für diese Kunden hat LH den Preis von 1400 EUR in der Y gemacht. :idea:
 

kingair9

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18.03.2009
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Das beste Beispiel für mich ist ein Flug den ich übermorgen antreten will nach Rzeszow in Polen. Gut 1400 Euro in Eco wird hier aufgerufen!

Ich stimme Dir grundsätzlich zu, aber gerade die Rzeszow-Strecke ist natürlich auch ein Extremfall, wo es einfach keine echte Konkurrenz gibt und daher Angebot und Nachfrage-Mechanismen außer Kraft gesetzt werden.

Ein anderes Beispiel für eine solche Monopolstrecke ist NUE-DUS-NCL.

Wenn ich NUE-DUS-NUE und DUS-NCL-DUS separat buche, komme ich auf eine Ersparnis von ca. 40-50% gegenüber de Buchung in einem Ticket (Ergebnis ähnlich von anderen Flughäfen, wo es keine BRU-Verbindung gibt und man daher via DUS fliegen MUSS). Aber es ist nun mal die einzige Maschine nach NCL von einigen deutschen Flughäfen aus...
 

flysurfer

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Ich stimme Dir grundsätzlich zu, aber gerade die Rzeszow-Strecke ist natürlich auch ein Extremfall, wo es einfach keine echte Konkurrenz gibt und daher Angebot und Nachfrage-Mechanismen außer Kraft gesetzt werden.

Im Gegenteil, die Mechanismen funktionieren hervorragend, der der Monopolist über das (knappe) Angebot herrscht und es so gestaltet, dass er die Maschinen mit dem Teil der Nachfrage füllen kann, der bereit ist, 1400 EUR für ein Y-Ticket zu bezahlen. Und Kunden wie nereus, die das dann tatsächlich machen, geben LH Recht und bestätigen die Strategie.
 

kingair9

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Im Gegenteil, die Mechanismen funktionieren hervorragend, der der Monopolist über das (knappe) Angebot herrscht und es so gestaltet, dass er die Maschinen mit dem Teil der Nachfrage füllen kann, der bereit ist, 1400 EUR für ein Y-Ticket zu bezahlen. Und Kunden wie nereus, die das dann tatsächlich machen, geben LH Recht und bestätigen die Strategie.

Ich bin ja sicher kein Soze - aber ein Monopol ist für mich (trotz BWL-Herkunft, mein Prof würde Dich wahrscheinlich sofort Recht geben!) KEIN Beispiel, daß Angebot und Nachfrage funktionieren.

Gerade dieser Flug ist für mich ein Beispiel von wettbewerbsverhinderndem Verhalten von Allianzen. Wenn LOT der LH ans Bein pinkeln wollte, dann würden sie EUR 149 oder meinetwegen EUR 299 auf D-WAW-RZE anbieten. Da sie aber der LH eben nicht ans Bein pinkeln wollen, jibbet datt eben nicht.
 

flysurfer

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Ich bin ja sicher kein Soze - aber ein Monopol ist für mich (trotz BWL-Herkunft, mein Prof würde Dich wahrscheinlich sofort Recht geben!) KEIN Beispiel, daß Angebot und Nachfrage funktionieren.

Aber in der EU kann doch jede Airline alles fliegen, wenn sie dort einen profitablen Markt sieht. Wenn es im einzigen Supermarkt weit und breit nur noch eine Brotsorte gibt, und davon auch nur wenige Stück, weil alle anderen Bäcker irgendwie keinen Bock haben, zu backen und zu liefern, ist doch klar, dass dieses Brot sehr teuer über den Ladentisch gehen wird.

Also ich kann LH hier absolut verstehen, sollen sie etwa aus Menschenfreundlichkeit weniger verlangen, als die Kunden offenbar bereit sind, zu bezahlen?

Und was ist, wenn die Strecke komplett eingestellt wird? Machen die Kunden dann ein Grundrecht auf Nonstop-Flugbeförderung geltend? Ist die Stadt dann von der Außenwelt abgeschnitten und verhungert? Offenbar ja nicht, es GIBT also Alternativen, sie sind nur offensichtlich nicht schnell oder bequem genug, sodass es Kunden gibt, die für Schnelligkeit und Komfort bereit sind, 1400 EUR auf den Tisch zu legen. Für mich ist das Marktwirtschaft.
 
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kingair9

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18.03.2009
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Aber in der EU kann doch jede Airline alles fliegen, wenn sie dort einen profitablen Markt sieht. Wenn es im einzigen Supermarkt weit und breit nur noch eine Brotsorte gibt, und davon auch nur wenige Stück, weil alle anderen Bäcker irgendwie keinen Bock haben, zu backen und zu liefern, ist doch klar, dass dieses Brot sehr teuer über den Tisch gehen wird.

Also ich kann LH hier absolut verstehen, sollen sie etwa aus Menschenfreundlichkeit weniger verlangen, als die Kunden offenbar bereit sind, zu bezahlen?

Bin ganz bei Dir - sowohl was die EU-Capotage-Regelung angeht wie auch die vollkommen berechtigte fehlende Menschenfreundlichenkeit der LH.

Hier zeigt sich die Limitierung des Wettbewerbs durch Allianzen. Profitabel mit gutem yield-Mix kann de facto nur eine Airline fliegen, die

- in einem der beiden Länder zu Hause ist oder eine Base hat
- die bereits in beiden Ländern bekannt ist und ein Buchungsnetzwerk hat
- die europaweit vernetzt ist

Sprich: Das kann de facto nur LO oder LH sein. Und da die beiden in einer Allianz sind, hacken die sich eben kein Auge aus.
 

flysurfer

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Genau das Gleiche sehen wir doch aktuell bei der LHPJ-Promo. Kaum werden die Sitze knapp, steigen die Preise, und zwar heftig. Teilweise um mehr als 100%. Das ist echtes Yield Management, nur dass LH es dieses Mal nicht selbst betreibt, sondern es auf einen Graumarkt zwischen Foren und (selbsternannten) Reisebüros ausgelagert wurde. Noch ein Beleg für die Inkompetenz, die LH bei dieser Promo an den Tag legt - denn den eigentlichen Profit irgendwelchen Dritten zu überlassen, ist eigentlich überhaupt nicht deren Art.

Ich bin gespannt, ob und wie sich LH irgendwann bei diesen Dritten dafür revanchieren wird.
 

nereus

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Im Gegenteil, die Mechanismen funktionieren hervorragend, der der Monopolist über das (knappe) Angebot herrscht und es so gestaltet, dass er die Maschinen mit dem Teil der Nachfrage füllen kann, der bereit ist, 1400 EUR für ein Y-Ticket zu bezahlen. Und Kunden wie nereus, die das dann tatsächlich machen, geben LH Recht und bestätigen die Strategie.

Den Flug habe ich nicht gebucht! Bei dem Preis hört für mich der Spaß auf. Da es keine direkte Verbindung ist, bin ich letztendlich 6 Stunden unterwegs. Mit dem Auto bin ich in der gleichen Zeit vor Ort, also diesmal mit dem Auto. Also geht in diesem Fall die Strategie von LH nicht auf. Meine Schmerzgrenze war bei diesem Preis erreicht.
 

belimo

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21.01.2010
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KN
Den Flug habe ich nicht gebucht! Bei dem Preis hört für mich der Spaß auf. Da es keine direkte Verbindung ist, bin ich letztendlich 6 Stunden unterwegs. Mit dem Auto bin ich in der gleichen Zeit vor Ort, also diesmal mit dem Auto. Also geht in diesem Fall die Strategie von LH nicht auf. Meine Schmerzgrenze war bei diesem Preis erreicht.
M.E. geht diese Strategie ohnehin direkt nicht auf. Wetten, für diese Strecke wäre ein FlySmart-Award in Eco für 15'000 Meilen kurzfristig zu haben?
 

flysurfer

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Den Flug habe ich nicht gebucht! Bei dem Preis hört für mich der Spaß auf. Da es keine direkte Verbindung ist, bin ich letztendlich 6 Stunden unterwegs. Mit dem Auto bin ich in der gleichen Zeit vor Ort, also diesmal mit dem Auto. Also geht in diesem Fall die Strategie von LH nicht auf. Meine Schmerzgrenze war bei diesem Preis erreicht.

Sehr gut. Wenn nun auch alle anderen Kunden so handeln würden, wäre es mit der Hochpreispolitik schnell vorbei - oder LH würde die Strecke einstellen.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
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MUC
Also ich fliege nächste Woche nach RZE, connex in FRA und habe ca. 700.-€ bezahlt.

Ist teuer, aber immer noch billiger als der vom OP genannte Preis.

Gibt halt nur 2 Wege, hinzukommen. Via FRA oder WAW.
 

nereus

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13.12.2009
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Sehr gut. Wenn nun auch alle anderen Kunden so handeln würden, wäre es mit der Hochpreispolitik schnell vorbei - oder LH würde die Strecke einstellen.

Oder auf ein normales Preisniveau zurückschrauben. Bin von LH ja hohe Eco-Preise gewohnt da 80% meiner Europaflüge kurzfristig gebucht werden. Nun kann man natürlich sagen "Angebot und Nachfrage" und bei Nischenprodukten schrauben wir den Preis hoch. Doch auch LH-Kunden kann man damit verärgern! Wir vertreiben auch Nischenprodukte, die wenn sie schnell gebraucht werden, nur bei uns gekauft werden können. Hier wird auch anders kalkuliert, aber nicht überzogen. Fühlt der Kunde sich übervorteilt sucht er auch hier nach Alternativen. Deshalb halte ich es für sehr kurzsichtig derart überzogene Preise zu nehmen.
 

nereus

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Also ich fliege nächste Woche nach RZE, connex in FRA und habe ca. 700.-€ bezahlt.

Ist teuer, aber immer noch billiger als der vom OP genannte Preis.

Gibt halt nur 2 Wege, hinzukommen. Via FRA oder WAW.

Hätte ich vor 1 Woche gebucht, hätte ich auch einen günstigeren Preis bekommen. 700 Euro hätte ich auch akzeptiert.
 

flysurfer

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Hier wird auch anders kalkuliert, aber nicht überzogen. Fühlt der Kunde sich übervorteilt sucht er auch hier nach Alternativen. Deshalb halte ich es für sehr kurzsichtig derart überzogene Preise zu nehmen.

Ihr seid eben richtige Kaufleute. So etwas arbeitet bei LH aber nicht. Ich weiß deshalb auch immer noch nicht, wo man die größeren "Maximierer" findet: im FCT oder in der LH-Vorstandsetage. The jury is still out on that.
 
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derpelikan

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08.02.2010
2.211
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status

ich faende es uebrigens gut, wenn die LH auch fuer diese Leute ein Basepoints (ala Hilton ) System einfuehrt.

wenn jemand z.b 50.000 Euro ausgibt im Jahr, hat er doch mindestens den Senator verdient, (auch wenn er nur 2x wochentlich auf teuren fares hoppt, die kaum meilen geben )

vs. einem lx business saver sen , der nur 6000 Euro ausgibt...

gruss dp
 

flysurfer

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wenn jemand z.b 50.000 Euro ausgibt im Jahr, hat er doch mindestens den Senator verdient, (auch wenn er nur 2x wochentlich auf teuren fares hoppt, die kaum meilen geben )

vs. einem lx business saver sen , der nur 6000 Euro ausgibt...

Diese Diskussion hatten wir schon mehrfach, und auch die Wiederholung ändert nichts daran, dass der Umsatz allein keine brauchbare Größe ist. Wer für 20.000 EUR E-Klasse-Tickets kauft, bringt unterm Strich einfach weniger ein als einer, der zweimal im Jahr in F zum vollen Preis in die USA düst und sonst überhaupt nicht fliegt.

Weder die erflogenen Statusmeilen noch der Umsatz sind eben wirklich verlässliche Größen, um den "Wert" eines Kunden festzulegen.

Deshalb hat LH auch längst den ominösen CAF, der letztlich nichts anderes als die Profitabilität des Kunden zeigt. Denn für eine Firma wie LH ist das einzige attraktive Merkmal eines Kunden zweifellos der Profit, den er dem Unternehmen bringt (bzw. in Zukunft bringen könnte/wird, wenn man ihn bei der Stange hält).
 

MLang2

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08.03.2009
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MUC
Hätte ich vor 1 Woche gebucht, hätte ich auch einen günstigeren Preis bekommen. 700 Euro hätte ich auch akzeptiert.

Lass es mich mal so sagen: Hätte ich einfach nur Hin-und-Zurück gebucht, hätte ich alles in Y für knappe 1400.-€ gehabt. Geht aber ja auch anders. :eyeb:
 

Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
2
DUS/MNL
Deshalb hat LH auch längst den ominösen CAF, der letztlich nichts anderes als die Profitabilität des Kunden zeigt. Denn für eine Firma wie LH ist das einzige attraktive Merkmal eines Kunden zweifellos der Profit, den er dem Unternehmen bringt (bzw. in Zukunft bringen könnte/wird, wenn man ihn bei der Stange hält).
Deswegen funktioniert seatblocking bei mir nie. SEN mit AUA und US gemacht und auf LH gibts immer nur Billigtickets :p
 

SMK77

Cessna-HON
01.04.2009
2.543
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Singapur
Diese Diskussion hatten wir schon mehrfach, und auch die Wiederholung ändert nichts daran, dass der Umsatz allein keine brauchbare Größe ist. Wer für 20.000 EUR E-Klasse-Tickets kauft, bringt unterm Strich einfach weniger ein als einer, der zweimal im Jahr in F zum vollen Preis in die USA düst und sonst überhaupt nicht fliegt.

Weder die erflogenen Statusmeilen noch der Umsatz sind eben wirklich verlässliche Größen, um den "Wert" eines Kunden festzulegen.

Deshalb hat LH auch längst den ominösen CAF, der letztlich nichts anderes als die Profitabilität des Kunden zeigt. Denn für eine Firma wie LH ist das einzige attraktive Merkmal eines Kunden zweifellos der Profit, den er dem Unternehmen bringt (bzw. in Zukunft bringen könnte/wird, wenn man ihn bei der Stange hält).

Die Diskussion lohnt sich m.E. doch, da Umsatz in jedem Fall dem starren Punktesystem ueberlegen ist: Wer fuer 1.000 EUR jetzt nach ICN in der Businesskapser Class fliegt, bekommt genauso viele Punkte wie der, der fuer das Ticket 4.000 EUR ausgibt. Die Profitabilitaet fuer LH ist bei letzterem Kunden sicher hoeher.

Economy Tickets verzerren das Bild nicht wirklich, wenn man nur die tatsaechliche Base Fare und nicht den Gesamtpreis (incl YQ und Tax) zu Grunde legt.

Und ansonsten gucken wir uns SQ noch einmal an: Da zaehlen nur C und F Tickets, um in den PPS Club aufgenommen zu werden.