Mitarbeiter werfen Lufthansa-Chef Markenbeschädigung vor

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carlo

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Der Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber steht in der Kritik: Laut dem Chef der Personalvertretung haben Beschäftigte in einer internen Sitzung bemängelt, die Führung setze zu sehr auf Expansion - und schädige den Ruf als Premiumfluglinie.


Frankfurt am Main - Lufthansa-Mitarbeiter haben Konzernchef Wolfgang Mayrhuber auf einer Personalversammlung heftig kritisiert. Personalvertretungschef Stefan Ziegler sagte, die Beschäftigten hielten Mayrhuber vor, mit seinem Sparprogramm die Rolle des Unternehmens als Premium-Airline zu gefährden. Es war das erste Treffen des Lufthansa-Chefs mit Piloten und Kabinenpersonal seit zwei Jahren.

Die Kritiker seien in der nichtöffentlichen Sitzung mit großem Applaus aus den Reihen der etwa 500 bis 1000 Zuhörer bedacht worden, sagte Ziegler. Im Anschluss demonstrierten Mitarbeiter an der Konzernzentrale gegen eine "Verwässerung der Premiummarke Lufthansa".
Viele Mitarbeiter kritisierten laut Ziegler, dass sich das Management zu sehr mit Zukäufen im Ausland beschäftige, statt am Produkt der Lufthansa selbst zu arbeiten. Das Angebot sei durch die vielen Töchterunternehmen auch im Inland schon sehr heterogen.


Arbeitskampf: Mitarbeiter werfen Lufthansa-Chef Markenbeschädigung vor - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft
 

flysurfer

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06.03.2009
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Da haben die Mitarbeiter natürlich vollkommen Recht. Die Kunden (zumindest die, die Ahnung haben, das Produkt seit langem kennen und vergleichen können) sagen seit Jahren das gleiche, nur wird ihr Input "kompetent" von Bertelsmann gefiltert.
 
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krypta

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23.05.2009
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Das erste Treffen seit 2 Jahren - eine absolut beschämende Firmenkultur! (n)

Doch es zeigt einmal mehr, wie selbstsicher, unsensibel und wenig bedürfnisorientiert die LH-Entscheider sowohl ggü den Mitarbeitern, als auch den Kunden sind. Ein erschreckendes Bild, das sich immer deutlicher abzeichnet.
 

MLang2

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Es ist fast ein wenig so, als würde die Kuh vom Melken sprechen.

Vielleicht sind es die Altgedienten, die es noch können - aber viele Lufthanseaten können nur wenig Premium.

Also da ist mein Eindruck ein anderer. Der LH-Service an Bord wie am Boden hat in meinen Augen eine gewisse "Klasse", an die viele andere Airlines derzeit nicht herankommen, vielleicht auch gar nicht herankommen wollen. Ich beziehe mich dabei ausdrücklich nur auf den "Faktor Mensch". (y)

Das Problem der LH ist für mich im Moment nicht die Servicequalität, die die Mitarbeiter abliefen sondern ganz klar die "Hardware" mit der Mitarbeiter und Kunden leben sollen. :rolleyes:

Wie die Mitarbeiter offenbar völlig richtig erkannt haben, rettet sie dieser nette Service nicht mehr lange. Denn bequem sitzen oder schlafen kann ich eben nur in einem guten Sitz. Und die Airlines, die ein besseres Kabinenprodukt haben, sind inzwischen zahlreich vertreten. Besseres Essen (hier kann ich nicht so mitreden, denn wenn ich gut essen will, gehe ich lieber in ein Restaurant als in ein Flugzeug) soll es auch zuhauf bei anderen Airlines geben.

Tja, LH: quo vadis? :confused:
 

weltspion

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Also da ist mein Eindruck ein anderer. Der LH-Service an Bord wie am Boden hat in meinen Augen eine gewisse "Klasse", an die viele andere Airlines derzeit nicht herankommen, vielleicht auch gar nicht herankommen wollen. Ich beziehe mich dabei ausdrücklich nur auf den "Faktor Mensch". (y)

Das Problem der LH ist für mich im Moment nicht die Servicequalität, die die Mitarbeiter abliefen sondern ganz klar die "Hardware" mit der Mitarbeiter und Kunden leben sollen. :rolleyes:

Wie die Mitarbeiter offenbar völlig richtig erkannt haben, rettet sie dieser nette Service nicht mehr lange. Denn bequem sitzen oder schlafen kann ich eben nur in einem guten Sitz. Und die Airlines, die ein besseres Kabinenprodukt haben, sind inzwischen zahlreich vertreten. Besseres Essen (hier kann ich nicht so mitreden, denn wenn ich gut essen will, gehe ich lieber in ein Restaurant als in ein Flugzeug) soll es auch zuhauf bei anderen Airlines geben.

Tja, LH: quo vadis? :confused:

Ich finde, die Service-Qualität auf den LH-Flügen schwankt extrem und ist überwiegend vom Faktor Mensch und nicht von vereinheitlichen Prozessen abhängig.

Ich bin nicht in der F/Cl unterwegs und auch nur selten in der C/Cl (bin also ein sog. Eco-SEN, der zudem nicht im Ausland gemeldet ist). Bei LH finde ich die ganze Bandbreite des Service vor, da ist nichts standardisiert.

Bevor jetzt gemeckert wird "ja, wir wollen auch keinen Standard" - ich möchte mich auf ein gewisses Serviceniveau einstellen können, auch in der Eco Klasse.

Ich habe Flüge mit überzogener Freundlichkeit erlebt, wo sich sogar der Purser persönlich vorgestellt hat und auch kleine Extrawünsche erfüllt wurden und ich habe einen Flug erlebt, auf dem ich selbst beim Getränkeservice vergessen wurde (kann passieren, darf bei Premium-Service aber nicht passieren).

Zu Premium gehört für mich auch, dass ich keine - zumindest negativen - Überraschungen erlebe. Ich halte überhaupt nichts davon, mit meinem Namen angesprochen zu werden. Aber wenn es passiert, ist der Service meistens aufmerksam. Bleibt es aus, ist man ein 0815-Kunde auf dem Flug. Das ist meine persönliche Erfahrung. Etwas mehr Demut könnte einem Großteil des Eco-Personals nicht schaden.

Ich weiß auch, dass sich die LH in den höheren Klassen deutlich besser anstellt - nur das hilft mir leider nicht.

Ich fliege LH Eco mittlerweile ausschließlich wegen der Meilen (ok, und wegen Exit-Row). Die ein, zwei Business-Flüge, die jedes Jahr herausspringen nehme ich schon gerne mit. Die mit dem guten Service ;).

Meine persönliche Meinung ist, dass in der M/Cl zum Beispiel Asiana und South African Airways ein besseres Produkt anbieten. Bei Asiana ist aus meiner Sicht das Essen sehr nett angerichtet und genießbar. Bei Asiana und SAA bekomme ich eine Augenklappe und eine Wasserflasche für die Nacht. Das sind zwei Sachen, die mir essentiell wichtig sind und die ich bei LH immer mitbringen muss.

Mal ehrlich: Bei LH bekommt man einen Film gezeigt, dass man ja ordentlich über den Flug was trinken soll. Und dann muss man um Wasser betteln und kriegt ein kleines Becherchen. Das passt doch nicht.

Kürzlich erlebt: Zum Frühstück gab es keine Optionen und es wurde ungefragt ein Rührei aufgetischt. Das schwamm in einer grauen Mehlsoße nebst Wurst. Schönen guten Morgen, sag ich da! Ich bin kein Hochadel, aber es sah wirklich widerlich aus.

Ich werde die LH heute Nacht wieder ausprobieren - ich kann ja mal berichten, wie es so war.
 
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pimpcoltd

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03.07.2009
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Das Problem der LH ist für mich im Moment nicht die Servicequalität, die die Mitarbeiter abliefen sondern ganz klar die "Hardware" mit der Mitarbeiter und Kunden leben sollen. :rolleyes:

Eine Purserin meinte neulich zu mir: "Sie wissen ja, wie es bei uns vorne aussieht. Jedes ehrliche Wort dazu könnte mich meinen Job kosten."

Bei aller berechtigten Kritik an der LH-Führung sollte man jedoch nicht vergessen, dass es eine ganz andere Herausforderung darstellt, ein deutsches Luftfahrtunternehmen durch die Krise zu führen als eines von der arabischen Halbinsel: Wer sich um Treibstoffpreise wenig und um Arbeitnehmerrechte gar keine Sorgen machen muss, hat viel Spielraum für erstklassige Hardware. So bedingt letztlich auch jede einzelne Entscheidung des Fluggasts, mit wem er für wieviel fliegt, wohin LH sich entwickelt.
 
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flysurfer

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Meine persönliche Meinung ist, dass in der M/Cl zum Beispiel Asiana und South African Airways ein besseres Produkt anbieten. Bei Asiana ist aus meiner Sicht das Essen sehr nett angerichtet und genießbar. Bei Asiana und SAA bekomme ich eine Augenklappe und eine Wasserflasche für die Nacht. Das sind zwei Sachen, die mir essentiell wichtig sind und die ich bei LH immer mitbringen muss.

Mal ehrlich: Bei LH bekommt man einen Film gezeigt, dass man ja ordentlich über den Flug was trinken soll. Und dann muss man um Wasser betteln und kriegt ein kleines Becherchen. Das passt doch nicht.

Kürzlich erlebt: Zum Frühstück gab es keine Optionen und es wurde ungefragt ein Rührei aufgetischt. Das schwamm in einer grauen Mehlsoße nebst Wurst. Schönen guten Morgen, sag ich da! Ich bin kein Hochadel, aber es sah wirklich widerlich aus.

Diese Dinge liegen aber allesamt nicht am Faktor Mensch, sondern am Faktor Supersparprodukt.

Aber dass einige Crews mittlerweile gerade auch gegenüber Ecokunden und SENs keine ausgeprägte Servicebereitschaft mehr zeigen, ist sicherlich richtig, ich habe das vor wenigen Tagen ja selbst im "Was ist der SEN wert"-Thread gesagt und dafür auch Erklärungsversuche geliefert. Mitarbeiter, die sich weder mit ihrem Unternehmen (insbesondere mit seiner Führung und ihren Entscheidungen) noch mit ihren Kunden identifizieren, neigen zweifellos zu einem reduzierten, minimalen "Dienst nach Vorschrift" - passend zum reduzierten, minimalen Produkt, das sie noch anbieten können/dürfen und zur minimalen Motivation, die sie seitens ihrer Chefs erfahren.
 
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flysurfer

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So bedingt letztlich auch jede einzelne Entscheidung des Fluggasts, mit wem er für wieviel fliegt, wohin LH sich entwickelt.

Soll der Kunde also weiterhin brav teurere LH-Tickets mit schlechterem Service kaufen anstatt zum Beispiel was von Emirates? Würde das LH nicht auf ihrem Kurs bestätigen und zu weiteren Enhancements anstacheln? Ganz nach dem Motto: "Wir haben die Schmerzgrenze beim Kunden offenbar noch nicht erreicht, da geht noch was."
 

weltspion

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Diese Dinge liegen aber allesamt nicht am Faktor Mensch, sondern am Faktor Supersparprodukt.

Aber dass einige Crews mittlerweile gerade auch gegenüber Ecokunden und SENs keine ausgeprägte Servicebereitschaft mehr zeigen, ist sicherlich richtig, ich habe das vor wenigen Tagen ja selbst im "Was ist der SEN wert"-Thread gesagt und dafür auch Erklärungsversuche geliefert. Mitarbeiter, die sich weder mit ihrem Unternehmen (insbesondere mit seiner Führung und ihren Entscheidungen) noch mit ihren Kunden identifizieren, neigen zweifellos zu einem reduzierten, minimalen "Dienst nach Vorschrift" - passend zum reduzierten, minimalen Produkt, das sie noch anbieten können/dürfen und zur minimalen Motivation, die sie seitens ihrer Chefs erfahren.

Da magst Du wohl recht haben.
 

weltspion

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Soll der Kunde also weiterhin brav teurere LH-Tickets mit schlechterem Service kaufen anstatt zum Beispiel was von Emirates? Würde das LH nicht auf ihrem Kurs bestätigen und zu weiteren Enhancements anstacheln? Ganz nach dem Motto: "Wir haben die Schmerzgrenze beim Kunden offenbar noch nicht erreicht, da geht noch was."


Socken/Augenklappe/Wasserflasche kosten maximal €1 für Beschaffung und Verteillogistik pro Kunde. Ich verstehe es nicht, warum unser Vorzeige-Heimat-Carrier das nicht auch anbietet.

Nur weil es das hinten nicht gibt, buche ich mich für einen vierstelligen Aufpreis ja nicht vorne ein. Ich wechsel ganz einfach die Airline.

Stattdessen bauen sie nun überall teure Monitore ein, zu einem Zeitpunkt, wo eine Steckdose ausreichen würde, weil die meisten ihre Gadgets selbst mitbringen. Die Filme könnte man auch gleich über WLAN ausstrahlen.
 

flysurfer

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Socken/Augenklappe/Wasserflasche kosten maximal €1 für Beschaffung und Verteillogistik pro Kunde. Ich verstehe es nicht, warum unser Vorzeige-Heimat-Carrier das nicht auch anbietet.

Salz- und Pfeffertütchen kosten wenige Cents, trotzdem wurden sie aus der Langstrecken-C gestrichen, nur noch "auf besondere Anfrage".

Laut einer aktuellen LH-Umfrage wünschen sich die Kunden in der Eco keine Goodies, wie du sie gerne hast. Das Weglassen von Augenklappe, Zahnbürste etc. erfolgt bei LH also auf vielfachen Kundenwunsch zum Wohle des Reisenden. Nein, das ist keine Ironie sondern die offizielle LH-Position.

Der Hintergrund ist natürlich, dass Kunden, die man in einer Umfrage nach so etwas fragt, in erster Linie schreiben, dass sie genug Beinfreiheit wollen, damit sie den Flug unversehrt überstehen können - und andere Basics wie einen bequemen Sitz, Stauraum fürs Handgepäck etc.

Wie ich bereits in der CL bemerkte, sind solche LH-Umfragen ungefähr so aussagekräftig wie eine Umfrage der US-Regierung bei den Guantanamo-Häftlingen, die herausfinden möchte, ob die Insassen gerne Plastikkämme mit Monogramm zum Geburtstag haben wollen, und falls ja, lieber in rot oder in blau. So eine Umfrage übersieht natürlich, dass die Häftlinge in erster Linie ihre Freiheit haben wollen, oder als Kompromiss wenigstens einen folterfreien Samstag im Monat.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Laut einer aktuellen LH-Umfrage wünschen sich die Kunden in der Eco keine Goodies, wie du sie gerne hast. Das Weglassen von Augenklappe, Zahnbürste etc. erfolgt bei LH also auf vielfachen Kundenwunsch zum Wohle des Reisenden. Nein, das ist keine Ironie sondern die offizielle LH-Position.
Die Fragestellung ist ja auch so, dass man eher ablehnt. In etwa "Wären Sie bereit für unser bisher schon tolles Produkt auch etwas mehr zu zahlen, wenn wir es noch toller machen, z.B. mit Augenklappe, Zahnputzset und Socken ?".

Logisch, dass die Kunden dafür nicht mehr bezahlen wollen. Und LH transferiert die Antwort in "Kunden wollen das nicht".

Ich habe übrigens genau an einer solchen Befragung mit etwa 30 anderen geladenen Kunden in 2003 für die neue First Class teilgenommen. Es war genauso: "Wären Sie bereit für eine zukünftig noch bessere First Class mehr zu bezahlen?". An diese von einigen Teilnehmern recht emotional geführte Diskussion kann ich mich immer noch gut erinnern. Nun, auch sieben Jahre später gibt es noch keine neue First Class. Dafür sind die Normaltarife seit damals um 30-40% gestiegen. :sick:
 
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pimpcoltd

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03.07.2009
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Soll der Kunde also weiterhin brav teurere LH-Tickets mit schlechterem Service kaufen anstatt zum Beispiel was von Emirates? Würde das LH nicht auf ihrem Kurs bestätigen und zu weiteren Enhancements anstacheln? Ganz nach dem Motto: "Wir haben die Schmerzgrenze beim Kunden offenbar noch nicht erreicht, da geht noch was."

LH-Tickets werden immer teurer sein als die aus Nahost, ohne dass der Aufpreis in die Kasse der LH fließt. Unsere Lebensbedingungen haben einen Preis, der sich auch in der Produktion niederschlägt. Man muss kein Globalisierungsgegner oder Demokratie- und Rechtsstaats-Fundamentalist sein, um dies zu erkennen und - soweit man wählen kann und möchte - in die Kaufentscheidung einfließen zu lassen.

Ich bezweifle zudem, dass sich die Sparmaßnahmen der LH darauf verkürzen lassen, die Schmerzgrenze des Kunden auszutesten. LH verfolgt seit geraumer Zeit das Ziel, sich als globaler Carrier zu positionieren, und zwar, was die Ausdehnung anlangt, mit einigem Erfolg. Ich hatte noch nicht das Vergnügen, auf der restrukturierten Swiss in C oder F Langstrecke zu fliegen, aber nach allem, was ich höre, bietet sich dort eine ziemlich angenehme Form des Schmerzes. Solche Umbauten kosten Geld, das irgendwoher kommen muss. Die jüngste Auseinandersetzung mit den Mitarbeitern zeigt allerdings, dass die Quelle bald erschöpft ist und man dringend etwas tun muss, um die treuen Kunden bei Laune zu halten.
 

flysurfer

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Die jüngste Auseinandersetzung mit den Mitarbeitern zeigt allerdings, dass die Quelle bald erschöpft ist und man dringend etwas tun muss, um die treuen Kunden bei Laune zu halten.

Wenn LH der globale Player sein will, den du schilderst, dann muss LH das Produkt auch lokal zu den jeweils lokal günstigsten Produktionsbedingungen anbieten können und dürfen.

Genau das verweigern dem Konzern jedoch die Mitarbeiter, allen voran derzeit die Piloten. Offensichtlich sind die Mitarbeiter nicht an einer globalen Ausdehnung interessiert.

Viele Mitarbeiter kritisierten laut Ziegler, dass sich das Management zu sehr mit Zukäufen im Ausland beschäftige, statt am Produkt der Lufthansa selbst zu arbeiten. Das Angebot sei durch die vielen Töchterunternehmen auch im Inland schon sehr heterogen.

Oder aber sie sind Traumtänzer, wenn sie tatsächlich glauben, dass man mit deutschen Tarifverträgen und hiesigen Strukturen global (also auf lokalen Märkten in aller Welt) in einem immer deregulierteren Umfeld (jeder Global Player darf sein Produkt fast überall anbieten) überleben oder sogar profitabel sein kann.

Irgendwie scheint das Konzept von LH als globaler Airline also so oder so in eine Sackgasse zu führen. :confused:
 

flysurfer

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LH-Tickets werden immer teurer sein als die aus Nahost, ohne dass der Aufpreis in die Kasse der LH fließt.

In einem freien, deregulierten Marktumfeld würde das dazu führen, dass LH eingeht. Außer ihr Produkt ist besser als das aus Nahost und rechtfertig somit den Aufpreis.

Alternativ hängt man sich an alte Monopole, betreibt protektionistische Lobbyarbeit und versucht, die bessere Konkurrenz von seinem Kernmarkt fernzuhalten. Die Frage ist hierbei, wie lange man das Unvermeidliche hinauszögern kann.
 

MLang2

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MUC
Diese Dinge liegen aber allesamt nicht am Faktor Mensch, sondern am Faktor Supersparprodukt.

Eben.

Wie die von weltspion geforderten einheitlichen Prozesse aussehen, haben wir auf dem Jakarta-Trip bei TK sehen können. Toller Sitz, tolles Essen - aber der Service war eben gernau so, wie es trainiert wurde. Freundlich, nett - ja. Aber keine Extra-Aufmerksamkeit, einfach nicht diese - ich kann es nur nochmal schreiben - professionelle "Klasse" und die Freude an der Dienstleistung, die ich bei LH meistens erlebe.

Und ich als einfacher FTL habe auf LH410 vor 2 Wochen zum Beispiel ein sehr nettes Gespräch mit der P2 und auch mit der Flugbegleiterin in der mittleren ECO-Galley (keine Ahnung,welche Pos. das jetzt ist) geführt. Nett, interessiert, freundlich, offen, einfach ein sehr angenehmes Gespräch.(y)

Das - zusammen mit einem gutem Service - macht mein Flugerlebnis wertvoller als eine Schlafmaske oder eine Zahnbürste. Die kann ich mir selbst mitbringen. Die Flugbegleiter nicht. :cool:
 

flysurfer

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Wie die von weltspion geforderten einheitlichen Prozesse aussehen, haben wir auf dem Jakarta-Trip bei TK sehen können. Toller Sitz, tolles Essen - aber der Service war eben gernau so, wie es trainiert wurde. Freundlich, nett - ja. Aber keine Extra-Aufmerksamkeit, einfach nicht diese - ich kann es nur nochmal schreiben - professionelle "Klasse" und die Freude an der Dienstleistung, die ich bei LH meistens erlebe.

Das liegt aber an der Auswahl der Personals und am Training. Wenn man Leute rekrutiert, die kein oder kaum Englisch sprechen und ihnen die Sprache anschließend auch nicht verpflichtend beibringt, verbessert von selbst natürlich wenig.

Aber auch aufmerksamen Service kann man durchaus trainieren, man nehme als Beispiel SQ, wo der antrainierte Service auf sehr hohem Niveau abgespult wird. Aber klar, mir selbst ist Asiana lieber, wo ich den SQ-Service ebenfalls bekomme, aber mit persönlicher Note und weniger Distanz (wenn ich es will).
 

MiPf76

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10.03.2009
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Wie die Mitarbeiter offenbar völlig richtig erkannt haben, rettet sie dieser nette Service nicht mehr lange. Denn bequem sitzen oder schlafen kann ich eben nur in einem guten Sitz. Und die Airlines, die ein besseres Kabinenprodukt haben, sind inzwischen zahlreich vertreten. Besseres Essen (hier kann ich nicht so mitreden, denn wenn ich gut essen will, gehe ich lieber in ein Restaurant als in ein Flugzeug) soll es auch zuhauf bei anderen Airlines geben.

Auch bei den Mitarbeitern kann man Glück oder Pech haben. Ich hatte in den letzten 2 Wochen in C eine sehr gute und eine sehr schlecht Crew. Letztere hatte den Sinn eines Nachflugs überhaupt nicht verstanden, man muss wirklich das Ende des Abendessens nicht über drei Stunden hinziehen, da erstens die meisten Passagiere schlafen wollen und da zweitens das Essen unter quantitativen* Gesichtspunkten (über die Qualität müssen wir nicht reden, insbesondere gilt das von Dir gesagte über gutes Essen) überhaupt nicht dazu geeignet ist.

Irgendwer hat hier letzt mal etwas von der Notwendigkeit, Sättigungsbeilagen zu sich zu nehmen um satt zu werden, geschrieben, das trifft es m.E. sehr gut.

Zum Ausgleich für das späte Ende des Abendessen hat man dann aber angefangen, 2,75 Stunden vor der Landung das Kabinenlicht wieder anzumachen und mit lautem Krach das Frühstück zu verteilen.:censored:

Bei einem Flug, der 10:50 dauert, bleiben dann noch ca. 5 Stunden zum schlafen übrig...


* Mir fällt hier spontan meine Vorspeise ein, die aus zwei Miniaturgarnelen bestand...