LHT soll "enhanced" werden

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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.600
503
Hier auch Lufthansa droht mit Abbau von über 2000 Stellen in Hamburg - SPIEGEL ONLINE

Was soll man dazu sagen? LH will die Kosten mit aller Gewalt senken, da wird eben überall gespart.....

Wobei dies aber ein Branchenübergreifender typischer Vorgang ist.
Ein generelles Thema. Wenn weltweit nach gleichen Standards gearbeitet wird und gerade in der Flugzeugwartung gibt es ja für fast jede Tätigkeit eine 'Lizenz zum machen dürfen' dann wird alles sehr vergleichbar.

Bei uns im Automobilbau müssen sich bei jeder Produktionsvergabe die Deutschen Standorte immer wieder bewähren und qualifizieren, denn üblicherweise wächst mit jeder neuen Fahrzeugarchitektur die Produktivität um ca. 10-25%. Statt mit Löhnen kann man aber wie bei LH mit Arbeitsfexibilität arbeiten. (z.B. Gleitzeit puffer für Mehrschichten im Frühjahr, die dann im Winter mit Freischichten kompensiert werden).

Z.Zt wird bei uns das erste mal ein Auto aus Chinesischer Produktion in die USA importiert. Für den Konzern ein Novum. Es wäre zu teuer für die Restlaufzeit zum Nachfolger dieses Modell dort zu lokalisieren. Hat aber der Vertrieb verbockt der erst gesagt hat: 'nö brauche mer nit die Kiste in den USA' und jetzt sind sie angesichts des attraktiven Ergebnisses total scharf drauf.

BMW z.B. macht sowas schon lange. Dort hat man am Produktionsstandort Südafrika viele Rechtslenker Varianten gebündelt, die in die rechtslenkende Welt verteilt werden. Bei Mercedes dient der US Plant der jetzt auch die C-Klasse produziert auch als Lückenbüßer - oder mehr) für Produktiionsspitzen in Europa.

Also für LH ist das ein typischer Kostenoptimierungsvorgang der auch in anderen Branchen ähnlich stattfindet.

Flyglobal


PS (Edit): Bei allem generellen Überlegungen und der Richtigkeit der Thematik geht der Konzern hier aber wieder mit der LH Managementtypischen Empathie zu Werke: Problemlösung zusammen mit den Arbeitnehmern ist nicht die große Stärke des jetzigen Managements. Holzhammermethode schein das Einzige zu sein was man gelernt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.107
5
Das LH-Management scheint hart daran zu arbeiten überall Porzellan zu zerschlagen hat man das Gefühl. Ich denke vielen wird klar sein was erreicht werden soll, aber dann, wie Flyglobal schon sagte, mit dem Holzhammer zuschlagen und gleich mit massivem Stellenabbau drohen?
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.779
972
KUL (bye bye HAM)
Der Leistungsvorsprung der deutschen Wirtschaft wird immer kleiner, entsprechend muss man sich anpassen. Ein etwas größerer Chemiekonzern aus Ludwigshafen, hat jahrzehntelang sein Engineering HQ auf dem Werksgelände betrieben. Sozusagen der Todesstern der Chem-Industrie, Callsign Q920. Alles durfte passieren, aber da lief der Kurs schnurgerade.
Aber die Zeiten ändern sich und es werden neue Hubs in Houston und Shanghai geschaffen und die grauen Eminenzen am Rhein geschrumpft.

LHT findet heutzutage eben günstiges Personal für komplexe Aufgaben auch in anderen Ländern....
 

Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.107
5
Das sehe ich doch auch, aber muss man dann direkt mit dem Holzhammer auf die Leute eindreschen?
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.779
972
KUL (bye bye HAM)
Das sicherlich nicht, aber wäre es nicht die LH würde niemand sich ernsthaft darüber aufregen (außer den direkt Betroffenen). Den Wechsel vom Hort der Glückseligkeit in die aktuelle Realität passiert bei LH jetzt innerhalb von 3 Jahren, während andere Unternehmen das über 20 Jahre gestreckt haben.
 
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MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Wobei man natürlich bedenken muss. Wenn man immer bessere Flugzeuge (=spritsparend, weniger wartungsintensiv, größere Reichweite, ...) baut, dann hat das Nebeneffekte. Das spüren ja im kleinen auch die Vertragswerkstätten in der Automobilindustrie. Gab es früher oftmals Vorgaben, dass man alle Jahre zum Service muss, kann es sein, dass man heute bei entsprechend geringer Nutzung auch drei Jahre ohne auskommt.
 

airliner79

Aktives Mitglied
15.06.2011
218
0
EDDP
Das könnte man dramatisch nennen, was in Hamburg bei der LHT gerade bevorsteht. Man kann nur hoffen das man einen anderen Weg als Personalabbau findet. Wobei die Frage lauten sollte: wie konnte es soweit kommen?

Die Überholung (Heavy Maintenance) ist bereits zum Gutteil ins Ausland verlagert, aber ob das immer wirtschaftlich ist kann man getrost anzweifeln. Die Ansprüche der DLH decken sich regelmäßig nicht mit den tatsächlich gelieferten Leistungen. Oftmals sind weitere Liegezeiten an den Hubs notwendig, um ein Flugzeug in den gewünschten Zustand zu versetzen. Besonders problematisch, wenn man viele Flugstunden produzieren will. Bin sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird...Asiaten sind manchmal vielleicht billiger, aber eben nicht preiswerter, von den rechtlichen Rahmenbedingungen und komplexen (und entsprechend kostenintensiven) Vertragsbeziehungen zwischen den vielen verschiedenen Töchtern...
 
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Foxfire

Füchslein
10.09.2012
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545
MUC/EDMM
Meiner bescheidenen und unwichtigen Meinung nach, sollte LH die Wartung ihrer Maschinen z.B. in Ägypten vornehmen lassen. Neben "preisgünstigen" Mitarbeitern kann man dort sogar die "Original"Ersatzteile überraschend preisgünstig erwerben...
LH-Maschinen, die auf diese Art gewartet werden, würden den Anspruch einer 5*****-Airline gewaltig verdeutlichen...
=;
 
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trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Seit dem letzten großen Streik der LHT habe ich mir das eigentlich gewünscht, von daher wundere ich mich nur, dass es so lange gedauert hat...
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
13.832
6.845
Wobei dies aber ein Branchenübergreifender typischer Vorgang ist.
Ein generelles Thema. Wenn weltweit nach gleichen Standards gearbeitet wird und gerade in der Flugzeugwartung gibt es ja für fast jede Tätigkeit eine 'Lizenz zum machen dürfen' dann wird alles sehr vergleichbar.

Und ich denke das ist Branchenübergreifend der falsche Ansatz. Ein vernünftiges Produkt sollte auch mit einer vernünftigen Kalkulation attraktiv sein, und die Menschen die es produzieren sollten eben auch vernünftig bezahlt werden. Irgendwann wird man so keine Vorteile mehr erzielen können - dann hat man aber längst verlernt ein gutes Produkt zu liefern - weil der Profit der vergangenen Jahre ja in erster Linie der Kostenoptimierung zu verdanken war.
 
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AndreasCH

Erfahrenes Mitglied
06.02.2012
3.711
79
Die Überholung (Heavy Maintenance) ist bereits zum Gutteil ins Ausland verlagert, aber ob das immer wirtschaftlich ist kann man getrost anzweifeln. Die Ansprüche der DLH decken sich regelmäßig nicht mit den tatsächlich gelieferten Leistungen.

Genau dieses wurde mir auch vom Standort ZRH berichtet, Stichwort Abbau bei SR Technics
 
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F

feb

Guest
(...)
PS (Edit): Bei allem generellen Überlegungen und der Richtigkeit der Thematik geht der Konzern hier aber wieder mit der LH Managementtypischen Empathie zu Werke: Problemlösung zusammen mit den Arbeitnehmern ist nicht die große Stärke des jetzigen Managements. Holzhammermethode schein das Einzige zu sein was man gelernt hat.

Wie wahr! Und wie widersinnig!! Und wie widerwärtig....
 
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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.636
545
Bayern & Tirol
Neben den Direktflügen aus Deutschland ist einer der USPs von LH die Wartung in Deutschland und das sichere Gefühl. Mit dem 4U Absturz hat das schon einen Knacks bekommen. Mit Gewalt kriegt man aber alles klein!

Kunden, Mitarbeiter und Vertriebspartner kosten Geld und müssen ausgequetscht werden.
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.600
503
Zitat von flyglobal
(...)
PS (Edit): Bei allem generellen Überlegungen und der Richtigkeit der Thematik geht der Konzern hier aber wieder mit der LH Managementtypischen Empathie zu Werke: Problemlösung zusammen mit den Arbeitnehmern ist nicht die große Stärke des jetzigen Managements. Holzhammermethode schein das Einzige zu sein was man gelernt hat.


Wie wahr! Und wie widersinnig!! Und wie widerwärtig....

Genau dieser Kommentar trifft es. Alles gleichzeitig!

Denn hier geht es auch um das was man Unternemenskultur nennt.
Idealerweise arbeitet man mit den Arbeitnehmern zusammen am Produkt und an Kosteneffizienz.

Z.B: : was hält man in Deutschland im vergleichsweisen Hochlohnland? Spezialisierung auf bestimmte neue Varianten und Tätigkeiten, Hot(service)spot für Spezialfälle. Identifizierung von Alleinstellungsmerkmalen, z.B. Tätigkeiten in der Nacht vor Ort, die man woanders nicht ausführen kann. usw usw.

Da fällt einem ein: wir reden ja hier von sogenannten besonderen Fachkräften und es wird ja geklagt dass wir den totalen Fachkräftemangel haben. Aber LH hat über Fachkräftemangel ja nie geklagt?

Dann fällt mir ein: LH Personalleasing als Geschäftszweig: Leihen die Fachkräfte aus die woanders fehlen. (wenn sie fehlen)

Flyglobal

PS: hat nicht Emirates Verträge mit LHT? Sollen die doch mal auf die Flieger schreiben: gewartet und überholt in Deutschland mit deutscher Gründlichkeit.
 
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Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.107
5
Neben den Direktflügen aus Deutschland ist einer der USPs von LH die Wartung in Deutschland und das sichere Gefühl. Mit dem 4U Absturz hat das schon einen Knacks bekommen. Mit Gewalt kriegt man aber alles klein!

Kunden, Mitarbeiter und Vertriebspartner kosten Geld und müssen ausgequetscht werden.

Wobei schon jetzt für viele Maschinen zumindest größere Wartungen im ehemaligen Ostblock, Malta, den Philippinen oder China stattfindet.
 

tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.369
1.419
Löhne
PS: hat nicht Emirates Verträge mit LHT? Sollen die doch mal auf die Flieger schreiben: gewartet und überholt in Deutschland mit deutscher Gründlichkeit.

Ich glaube, dass genau hier das Problem für die LH liegt. Die Wartung von Flugzeugen anderer Gesellschaften. Die interessiert es nicht die Bohne, ob in Deutschland gewartet wird. LHT ist dort sicherlich als sehr kompetent bekannt, aber wenn die Kosten über denen der Konkurrenz liegen, gehen die Aufträge woanders hin.

LHT hat vielleicht einen kleinen Bonus, aber sehr viel teurer dürfen sie nicht sein. Und die Qualität muss überall gleich sein, egal wo LHT jetzt die Wartung tatsächlich durchführt.
 

spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
4.778
2.708
FRA
Die meisten hier wollen zum Superduperpreis möglichst hochwertig fliegen. Da darf der Chanpagner gar nicht teuer genug sein. Hat sich aber jemand schon Gedanken gemacht wo die Maschinen in denen dann maximiert wird gewartet werden? Ich glaube weniger. Die meisten können sicher die Vor-und Nachteile des jeweiligen C- und F-Produktes aus dem Stegreif aufzaehlen. Aber die Frage nach dem Ort und der Qualitaet der Wartung....Dies hab ich jetzt bewusst provokativ formuliert.
 
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blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
9
above and below the clouds
LHT hat vielleicht einen kleinen Bonus, aber sehr viel teurer dürfen sie nicht sein. Und die Qualität muss überall gleich sein, egal wo LHT jetzt die Wartung tatsächlich durchführt.

Genau damit hatten aber nicht wenige deutsche Firmen in der Vergangenheit Probleme: Da wurde Produktion in Ausland verlagert und bei weniger Stundenlohn und weniger Infrastrukturkosten das gleiche Ergebnis erwartet, das dann aber ausblieb. Viele sind zurückgekehrt, aber bei manchen war der inzwischen erlittene Imageschaden nicht mehr so einfach zu beheben. In der Airlineindustrie passiert zum Glueck relativ wenig, aber wenn es mal einen medienwirksamen Unfall wegen eines Wartungsmangels in einem Tochterbetrieb in einem Billiglohnland gäbe, dann wäre das für die LHT wohl nicht optimal. :rolleyes:
 
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MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
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Wien
... aber wenn es mal einen medienwirksamen Unfall wegen eines Wartungsmangels in einem Tochterbetrieb in einem Billiglohnland gäbe, dann wäre das für die LHT wohl nicht optimal. :rolleyes:

... und wenn es mal einen medienwirksamen Unfall wegen eines Wartungsmangels in einem Tochterbetrieb in Deutschland gäbe? Wäre das für LHT optimal?
 

htb

Erfahrenes Mitglied
10.10.2010
1.074
2
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... und wenn es mal einen medienwirksamen Unfall wegen eines Wartungsmangels in einem Tochterbetrieb in Deutschland gäbe? Wäre das für LHT optimal?

Besser, als wenn LH sich vorwerfen lassen muss, Kosten durch Verlagerung ins Ausland gespart zu haben. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Kosten sparen und Unfall muss für den Imageverlust nicht vorliegen, auch wenn er in so einem Fall (Unfall nach Verlegung der Wartung aus Kostengründen ins Ausland) sehr wahrscheinlich zutreffen würde.

HTB.