Könntest du mal kurz sagen wer die privaten Eigentümer der DB AG sind? Wer hat den die Gewinne in den letzten 15 Jahren eingestrichen? Lauter private Aktienbesitzer? Oder war es der Bund als alleiniger Eigentümer.
Es gibt tatsächlich einen gewaltigen Unterschied zwischen DE und AT/CH in dieser Hinsicht: Der Ausschreibungswahn.
Der Fernverkehr muss in DE und CH selbsttragend sein (in AT meines Wissens nicht) und ist mal aussen vor.
Der Nahverkehr wird aber in DE von den Ländern ausgeschrieben und finanziert. In Bayern hat DB Regio mittlerweile immer weniger Anteile, es fahren ab München vorwiegend Go-Ahead (Grossbritannien, ab 2021), Netinera (Italien), Transdev (Frankreich) sowie weiter nördlich Agilis, Tochter der Benex, Tochter der International Public Partnerships.
Die alle bekommen Verträge mit einer bestimmten Laufzeit (maximal 10 Jahre) und betreiben das nicht aus Nächstenliebe. Faktisch sind die also da, um Subventionen in Gewinne umzuwandeln.
Wie pervers und kundenunfreundlich das ist, erlebte ich selber im Allgäu: Hier fährt Netinera den ALEX, dessen Laufzeit erst von 2003 bis 2007, dann bis 2017 und zuletzt bis Dezember 2020 läuft. Dann ist Schluss. Ab Dezember 2021 fährt dann Go-Ahead (die sich in Baden-Württemberg nicht mit Ruhm bekleckern) die Verkehre München-Lindau vie Memmingen - dazwischen ist auf beiden Strecken von München nach Lindau für ein Jahr alles in der Hand von DB Regio.
Kein Wunder, dass das Personal des ALEX in den letzten Jahren abgewandert ist, wer will schon mit dem letzten Zug das Licht ausmachen? Das ganze gipfelt in Zugsausfällen, für die sich sogar ein Verkehrsbetrieb in Afrikanischen Busch schämen müsste. Man hat einfach keine Lokführer mehr und kann mit Leihpersonal und Lokführern einer Touristikbahn (Staudenbahn) seit etwa 2 Jahren nicht mehr alle Dienste besetzen.
Auch Transdev (Bayerische Regiobahn) hat auf den Strecken südlich von Augsburg einen Start mit zuwenig Lokführern hingelegt, was dann darin gipfelte, dass an Wochenenden auf einigen Strecken keine Züge fuhren. Landsberg am Lech sowie Klosterlechfeld waren mehrere Tage lang ohne ÖV, da auch kein Busnotverkehr eingerichtet werden konnte...
Bevor die Deutschen Bahnen mit Billigtickets aufwarten und Deutschland eine Verkehrswende einleiten möchte, müssen oben genannte Basics wieder korrigiert worden sein. Vorher wird das nichts.