DB: grundlegender Umbau angekündigt

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Kurzentschlossener

Guest
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Jetzt ist die Bombe geplatzt, aber es sickern noch nicht so viele Infos durch.
Klingt fast schon wie eine Komplettsanierung.
Als Grund wird u.a. die Konkurrenz durch Fernbusanbieter genannt. :(

Grube will 610 Millionen Euro einsparen

Die Deutsche Bahn will mit einer umfassenden Konzernreform in den kommenden fünf Jahren 610 Millionen Euro einsparen. Vor allem in der Verwaltung und der Unternehmensleitung wolle Bahnchef Rüdiger Grube die Kosten durch Einschnitte senken, berichtet die Welt am Sonntag. Noch im Juli soll Grube den von ihm angekündigten "grundlegenden Umbau des DB-Konzerns" ausformulieren, vom Aufsichtsrat absegnen lassen und der Öffentlichkeit vorstellen.

Die Pläne sehen nach Informationen der Zeitung eine "umfassende Bündelung und Verschlankung" des Konzerns und seiner Strukturen vor. Letztlich stünden alle Sparten auf den Prüfstand, auch das Logistikgeschäft, vor allem aber der Personenfern- und Güterverkehr. Die Deutsche Bahn wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren. Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur stellte Grube die Eckpfeiler seiner Reform bereits am Mittwoch dem Aufsichtsrat vor.

Der Fernverkehr der Bahn leidet unter der starken Konkurrenz durch die Busanbieter. Auch der Schienengüterverkehr läuft trotz jahrelanger Sanierungsbemühungen unbefriedigend für den Konzern.

Deutsche Bahn: Grube will 610 Millionen Euro einsparen | ZEIT ONLINE

Mehdorn hatte einst große Pläne: Vergrößern, expandieren, Weltkonzern.
Diese Pläne kann man jetzt getrost begraben.
 
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Kurzentschlossener

Guest
Machen die Fernbusanbieter die Deutsche Bahn tatsächlich platt?

Oder ist es nur ein vorgeschobener Grund?

War es falsch, Fernbusverkehr in Deutschland zu erlauben?
 

Hopper

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29.04.2010
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grounded
Mal davon dass das Essen in den Bordrestaurants immer gekühlt geliefert wird und dann nur aufgewärmt wird (so wie im Flugzeug) ist es nicht möglich hier Restaurantqualität zu liefern, außer vielleicht bei Suppen.

Die Pressemitteilung klingt nach einem Praktikanten vom Wirtschaftsgymnasium am ersten Arbeitstag: "Hm...also in der Zeitung haben wir gelesen dass die Post super profitabel ist, weil sie stark an der Kostenschraube gedreht hat. Das machen wir jetzt auch. In der Verwaltung können wir doch bestimmt sparen durch Outsourcing und ein paar andere pfiffige Ideen habe ich auch noch..."
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Wen die Qualität des Speisewagens die grössten Probleme sind muss man ja fast nix machen....

Die Bahn ist für mich so atraktiv wie eine Wurzelbehandlung. Der einzige Vorteil ist ja nur das es keine Staus gibt. Wen man aber die durchschnittliche Verspätung nimmt dann ist der Stau nicht unbedingt langsamer. Ich frag mich nur warum es in anderen Ländern (vorzeige Beispiel: Japan) den funktioniert. Nur bei uns mal wieder nicht.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die Bahn muss unbedingt weniger teuer werden. Die BC50-Preise als Normalpreis wären angemessen. Der Rest ist Wucher, den sich nur eine Staatsbahn erlauben kann. Oft kann man billiger als die Bahn alleine im Auto fahren (oder zu zweit im Mietwagen) oder sogar fliegen. Man sieht doch am Erfolg der Fernbusse, wie preissensibel die Leute nach zehn Jahren stagnierender Realeinkommen sind. Studenten oder so fahren doch gar nicht mehr Bahn wie früher.

Ich finde viele Züge auch abstoßend dreckig. Zahlreiche Pinkelflecken in den IC- und sogar ICE-Polstern zum Beispiel. Die scheinen wirklich niemals richtig gereinigt zu werden.
 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Mich nervt vor allem die Unzuverlässigkeit der Bahn. Gerade bei schlechtem Wetter wartet man dann auf kalte, zugige und verdreckte Bahnsteige und weiß nicht wann der Zug wirklich kommt. Wenn ich fliege warte ich bei Chaos wenigstens in einem warmen Terminal (bzw. sogar einer schönen Lounge) und habe auch gewisse Rechte die mir dazu verhelfen auch anzukommen.

Im August hat die Bahn bei meinem Zubringer zu dem LAN-Flug die nächste Chance mir zu zeigen dass sie eine Alternative ist. Bei den letzten Chancen hat sie jedenfalls wieder mal kläglich versagt.
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Die Bahn ist für mich so atraktiv wie eine Wurzelbehandlung. Der einzige Vorteil ist ja nur das es keine Staus gibt. Wen man aber die durchschnittliche Verspätung nimmt dann ist der Stau nicht unbedingt langsamer. Ich frag mich nur warum es in anderen Ländern (vorzeige Beispiel: Japan) den funktioniert. Nur bei uns mal wieder nicht.

Nur bei uns? Mal in der USA Zug gefahren? Oder auch in anderen Ländern?

Klar Japan funktioniert super. Aber das liegt unter anderem daran, dass die Langstreckenzüge (Shinkansen) ihr eigenes Gleissystem haben - kein Regionalverkehr.

Das Gleissystem in Deutschland ist einfach überlastet - genauso wie Autobahnen, Flughäfen und Co.

Das hat man eben davon, wenn man in einem wirtschaftlich erfolgreichen und dicht besiedelten Land lebt.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ist nicht überlastet. Ist nur schlecht organisiert. Die privaten Güterzüge warten z.B. oft auf Nebengleisen und werden von dort "spontan" in den laufenden Verkehr gemischt, trotz genauer Fahrpläne, die aber durch die Bahn nicht beachtet werden. Stattdessen leitet man den Personen-Nahverkehr auf Abstellgleise, um an den dann vorgelassenen Güterzügen nochmal doppelt zu verdienen. Die Pendler haben ihre Monatskarten ja schon vorher bezahlt. Die Unpünktlichkeit ist wirklich katastrophal. Es fehlt auch erkennbar ein schnelleres Produkt zwischen Regionalexpress (Eilzug) und ICE. D-Zug und IC sind ja quasi abgeschafft.

Eine echte Frechheit ist auch das systematische Überangebot an leerer 1. Klasse, während die Leute in der 2. Klasse wie die Sardinen stehen müssen.
 
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rorschi

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09.03.2009
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ZRH / MUC / VIE
Ich frag mich nur warum es in anderen Ländern (vorzeige Beispiel: Japan) den funktioniert. Nur bei uns mal wieder nicht.

Weil in Japan (oder naheliegender in der Schweiz...) nicht die ganze Infrastruktur kapputtkastriert ist. Weil dort die Personaldecke nicht unter dem notwendigen Minimum ist. Weil Wartung präventiv erfolgt (sprich - Verschleissteile nicht erst dann ausgewechselt werden, wenn die hinüber sind). Weil dort das Kerngeschäft der Bahn die Bahn ist und nicht irgendwelche Logistikketten im Asia-Pacific-Raum.

Oder kurzum: Weil die Politik das System Bahn dort ganz anders handhabt.

Dann kommt dazu, dass in den besagten Ländern die Entscheidungsträger die Bahn auch wirklich benutzen. Die neuen Züge von DB Fernverkehr werden ja der Fernbuskonkurrenz weitgehend angeglichen, Sparbrötchenbestuhlung in beiden Klassen. Rückzugmöglichkeiten in der 1. Klasse zum ruhigen Arbeiten/Entspannen, wie die Abteile heute in den ICE-1 und -3? Gibt es nicht mehr. Familienabteile? Gibt es nicht mehr. Ruhewagen in Deutschland? BahnComfortplätze? No comment. Dafür haben die Busse alle Sitze in Fahrtrichtung, Leselampen, keine Wandfensterplätze...
 
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pitmueller

Tough Guy 2013
04.05.2010
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13
ADW
Die Bahn muss unbedingt weniger teuer werden. Die BC50-Preise als Normalpreis wären angemessen. Der Rest ist Wucher, den sich nur eine Staatsbahn erlauben kann. Oft kann man billiger als die Bahn alleine im Auto fahren (oder zu zweit im Mietwagen) oder sogar fliegen. Man sieht doch am Erfolg der Fernbusse, wie preissensibel die Leute nach zehn Jahren stagnierender Realeinkommen sind. Studenten oder so fahren doch gar nicht mehr Bahn wie früher.

Ich finde viele Züge auch abstoßend dreckig. Zahlreiche Pinkelflecken in den IC- und sogar ICE-Polstern zum Beispiel. Die scheinen wirklich niemals richtig gereinigt zu werden.

Teuer ???

In England zahle ich für mein Peak Ticket von zuhause nach London (70 Meilen) mal schnöde 100 GBP. Off Peak noch 50 GBP und Super Off Peak 30 GBP.

Als ich das letzte Mal in Deutschland ICE gefahren bin, kam ich mir wie im Traum vor.

Einziger Vorteil in UK, free wifi. Allerdings nur bei meinem Anbieter.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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Berlin-Köln kostet in der Bahn z.B. 117 Euro einfach, ohne Sitzplatzreservierung und in der 2. Klasse, richtig unbequem eng mittlerweile. Nicht unter 4,5 Stunden. Dafür findet man auch Flüge.
 

Japandi

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06.04.2014
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BRN
Manchester - London kostet 164.50 Pfund. 2. Klasse, einfache Fahrt.
Tokyo - (Shin-)Osaka im Nozomi kostet momentan ziemlich genau 100€ ohne Reservierung. Dort gibts aber so gut wie keine Vergünstigungen (BahnCard, Sparpreis etc.)

Wer eine gute Bahn will, muss dafür zahlen wollen. Ansonsten gibts eben unpünktliche, verdreckte Züge. Hauptsache billig.

In Kombination mit Sparpreisen und BC25 finde ich die Bahn in Deutschland erstaunlich günstig stellenweise. Der doofe ist derjenige, welcher spontan reisen muss. Also wie im Flugverkehr auch. Ich hätte aber kein Problem damit mehr zu zahlen, wenn dafür Pünktlichkeit/Sauberkeit/Komfort und Frequenz besser werden.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ich fahre viel Bahn und ärgere mich häufig über das schlechte Preis-Leistungsverhältnis. Unter anderem kommt man sehr oft viel später an als verspochen, obwohl man ICE-Zuschlag zahlen musste. Von verpassten Anschlüssen rede ich gar nicht. Ich finde die überarbeiteten ICE auch als geradezu unbequem.
Ohne Bahncard gewinnt preislich oft das Flugzeug, das Auto sowieso immer. Siehe oben.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Nur bei uns? Mal in der USA Zug gefahren? Oder auch in anderen Ländern?

Schlechter Vergleich, in den USA ist (bis auf wenige Ausnahmen) Zugfahren eher ein Event als Transportmittel.

Klar Japan funktioniert super. Aber das liegt unter anderem daran, dass die Langstreckenzüge (Shinkansen) ihr eigenes Gleissystem haben - kein Regionalverkehr.

Das stimmt so nicht, auch die Schmalspurbahn ist absolut zuverlässig und pünktlich. Und die teilt sich den Verkehr mit Güterzüge und schnellen und langsamen Zügen.

Das Gleissystem in Deutschland ist einfach überlastet - genauso wie Autobahnen, Flughäfen und Co.

In Deutschland ist schon mal ein grundlegender Systemfehler dass das Netz nicht in einer unabhängigen oder staatlichen Hand ist. Konkurrenz zur DB wird der Zugang nach wie vor erschwert.
Es war auch viele Jahrzehnte kein politischer Wille zur Unterstützung der Bahn vorhanden. Gerade unter der Regierung Kohl wurde die Bahn langsam kaputtgemacht. Aber Deutschland ist halt ein Autostaat dem sich alles unterordnen muss.

Das hat man eben davon, wenn man in einem wirtschaftlich erfolgreichen und dicht besiedelten Land lebt.

Dass es auch anders geht beweist die Schweiz. Dort wird die Bahn auch vom Staat unterstützt und der Straße nicht der Vorrang gegeben.