Risiken der Hortung von Meilen

Pappkamerad · 12.11.2016

Als Statuskunde kommt es zu keinem Verfall von Prämienmeilen. Jedoch habe ich einmal von Meileninflation gelesen, der schleichenden Entwertung durch Änderungen am Vielfliegerprogramm.

Mich interessiert, wie ernsthaft das Problem der Meileninflation im Miles and More Programm ist. Ich schiebe mittlerweile einige Meilen vor mir her, die ich vermutlich erst irgendwann in 2018 einlösen möchte.

Ich erhoffe mir aus diesem Thread Antworten oder Anekdoten von Leuten, die schon länger Meilen sammeln als ich und das Risiko, Meilen ein paar Jährchen liegen zu lassen, besser verstehen.

Ralf1975 · 12.11.2016

Von wie vielen Meilen reden wir den, bei einer Abwertung gibt es ja noch eine Übergangszeit, ich würde das Risisko also als überschaubar bezeichnen.

pumpuixxl · 12.11.2016

Da ist sicherlich was dran. Airlines haben hier mehrere Stellschrauben: Die nötigen Meilenwerte für Awardbuchungen, die zusätzlich verlangten Gebühren, die Verfügbarkeiten von Awardplätzen sowie die Routingregeln (erlaubte Stoppovers, Oneway Buchungen usw.).

Im Falle vom Miles&More war die letzte fast durchgängige Erhöhung der Meilenwerte für langstreckenflüge um 10 - 15% etwa 2012, dafür wurde z. B. zum gleichen Zeitpunkt die Möglichkeit Oneway Awards zu buchen, deutlich ausgeweitet, was für den Nutzer von Vorteil ist. Die Gebühren für Awardflüge wurden in den letzten 5 bis 7 Jahren in Form von Treibstoffzuschlägen gefühlt um 50 - 100% erhöht.

Mein Rat wäre, einerseits bei echtem Bedarf natürlich die Meilen so zeitnah wie es geht einzulösen, aber andererseits auch nicht in Panik zu verfallen und irgendwelche Awards zu buchen, die Du eingentlich garnicht brauchst, nur um möglichen Programmverschlechterungen zuvorzukommen.

GoldenEye · 12.11.2016

pumpuixxl meinte:
. Die Gebühren für Awardflüge wurden in den letzten 5 bis 7 Jahren in Form von Treibstoffzuschlägen gefühlt um 50 - 100% erhöht..

Teilweise ging es aber auch in die andere Richtung. Nicht auf allen Strecken, und nicht immer so viel, wie man es sich wünschen würde, aber eine Einbahnstraße sind die Treibstoffzuschläge auch nicht immer.

pumpuixxl · 12.11.2016

GoldenEye meinte:
Teilweise ging es aber auch in die andere Richtung. Nicht auf allen Strecken, und nicht immer so viel, wie man es sich wünschen würde, aber eine Einbahnstraße sind die Treibstoffzuschläge auch nicht immer.

Du hast recht, da habe ich mich wohl zu allgemein gefasst. Ich grenze meine Angabe wie folgt ein: Bei Langstreckenflügen auf Lufthansa, den integrierten Partnern und den meisten *A Partnern (Ausnahme z. B. seit neuestem TG), weitere Ausnahmen bei Abflügen in Ländern, wo die örtlichen Behörden die Gebühren durch verbindliche Vorgaben limitieren (z. B. Japan, Philippinen, Hongkong, Brasilien).

Anonyma · 12.11.2016

Ich verwende Meilen primär dann, wenn ein Flug regulär gebucht sehr teuer wäre (gemessen an dem, was ich üblicherweise auf meinen Strecken zahle). Ohne mir großartig Gedanken zu machen, ob ich damit in 2 oder 3 Jahren vielleicht ein paar Euro mehr oder weniger sparen würde. Zumal da ich ohnehin weder weiß, welche Flüge ich in 3 Jahren habe, noch wie dann die regulären Preise sein werden, noch wie viel Meilen und Gebühren dann anfallen werden.

Sprich: Weder horten noch zwanghaft ausgeben, sondern so buchen, wie es aktuell am meisten bringt.

Desperado177 · 12.11.2016

GoldenEye meinte:
Teilweise ging es aber auch in die andere Richtung. Nicht auf allen Strecken, und nicht immer so viel, wie man es sich wünschen würde, aber eine Einbahnstraße sind die Treibstoffzuschläge auch nicht immer.

aber bei den interessanten strecken ists schon deutlich. z.b. new york 2013: 350€, heute 550€. in c.

GoldenEye · 12.11.2016

Desperado177 meinte:
aber bei den interessanten strecken ists schon deutlich. z.b. new york 2013: 350€, heute 550€. in c.

Und warum ist NYC interessanter (also allgemein, nicht für Dich persönlich) als HKG oder NRT?

nevek · 12.11.2016

IMO würd ich sagen dass das ganze Meilen und Punktespiel eine earn and burn Geschichte ist.
Der Wert einer Meile ist immer von 3 Faktoren abhängig:
a) Awardverfügbarkeit
b) Awardkosten
c) Flugkosten
Wie diese 3 Faktoren in 2018 aussehen kann keiner hier es dir genau erzählen und es ist deutlich wahrscheinlicher dass FFP sich verschlechtern als verbessern. Aber Sachen wie Verteuerung des Awardcharts passieren nicht von heute auf morgen und bedenke dass M&M Award immer 12 Monate gültig sind, somit hat man immer noch einiges an Spielraum wenn ein FFP entwertet wird(bsp. die letzten Tagen von USDM

)

Hoteltraum · 12.11.2016

Es gibt sicher Ausnahmen, aber grundsätzlich macht es wenig Sinn Meilen zu horten... Die Programme werden für den Kunden auf absehbare Zeit nicht mehr vorteilhafter und ich erwarte auch bald wieder die nächste Welle von Verschlechterungen... Der Kostendruck ist einfach zu groß, um bei den Meilen besonders großzügig zu sein...

DrThax · 12.11.2016

Ich versuche immer in jedem der Programme, in denen ich sammle, Meilen im Gegenwert von mindestens zwei First returns rumliegen zu haben.
Das hilft, falls man im "Notfall" mal eine kurzfristige Buchung machen muss, die als revenue ticket dann doch extrem teurer wäre.

rcs · 13.11.2016

Grundsätzlich ist festzustellen, dass Vielfliegermeilen und -punkte allesamt wie andere Zahlungsmittel auch einer gewissen Inflation unterliegen und dass es turnusmäßig zu Anpassungen in Hinblick auf die Nutzung kommt. Dies betrifft historisch gesehen sämtliche Programme, nicht nur Miles&More.

Wer einen großen Meilenbestand "hortet", der muss im Zweifelsfall auch damit leben können, wenn dieser Meilenbestand bei Programmänderungen tendenziell eher an Wert verliert, als an Wert gewinnt.

Ein Meilenbestand von mehr als ~500.000 Miles&More Meilen liegt bei mir persönlich dann jenseits der Komfort-Zone...

kanada99 · 13.11.2016

zu beachten gilt auch, wo kommen die Meilen her, zu welchem Preis wurden sie generiert? Wurden sie mittels Flügen "erarbeitet" sieht die Rechnung sicher anders aus, als durch blosse WAMS Abos--wie überall liegt der Gewinn im "Einkauf" und entsprechend relaxed kann mit möglichen "Entwertungen", auch bei hohen Kontenständen, umgegangen werden

Rambuster · 13.11.2016

Die letzte Abwertung bei M&M hat mich ca 500.000 Meilen gekostet.... naja, was solls. Kann ich eh alles nicht einlösen.

Huey · 13.11.2016

Rambuster meinte:
Die letzte Abwertung bei M&M hat mich ca 500.000 Meilen gekostet.... naja, was solls. Kann ich eh alles nicht einlösen.

Also bei Boeing und dem BBJ ist es nicht möglich.

Aber frag doch mal bei Airbus, ob du das linke Triebwerk mit Meilen zahlen kannst. Vielleicht reicht es dann doch zum A320 und nicht nur zum A319. [emoji87]

masgo · 14.11.2016

Was man sich auch überlegen sollte beim Horten: was kostet mich das Horten?. Wenn ich (um den Meilenverfall zu verhindern) die M&M-KK brauche dann kostet die mich erstmal Geld. Wenn das der einzige persönliche Nutzen der Karte für mich ist, dann sind das natürlich direkte Kosten. Wenn ich die KK sowieso brauche (z.B. wegen der Versicherungen) oder gratis bekomme (z.B. weil ich Senator bin) dann sieht die Rechnung natürlich anders aus.

Was ich mir auch immer überlege ist: wie schlimm waren die Abwertungen in der Vergangenheit so. Von meinem Gefühl her, erwarte ich keine Abwertung von mehr als 50% (über den Wert können wir gerne diskutieren). Dann kann man sich überlegen: löse ich die Meilen JETZT ein für z.B. 1 ct/Meile ein oder warte ich bis 2018 ab wo ich nach heutigem Stand 4 ct/Meile Gegenwert kriegen würde aber das Risiko habe, dass es vielleicht auch nur 2 ct/Meile sein wird. - Das waren jetzt nur mal ein paar fiktive Zahlen, aber ich hoffe es ist klar wie da der Gedanke ist: Abwertungen sind wahrscheinlich, aber Meilen werden meist nicht komplett wertlos.

MisterG · 14.11.2016

Prinzipiell ist meiner Ansicht nach eine frei handelbare Währung einer sehr geschränkt einsetzbaren vorzuziehen. Sprich Geld ist immer besser als Meilen.
"Horten" würde ich daher nicht.
Bei mir bleiben sie aber trotzdem über - trotz F-Flügen mit der Familie, trotz Worldshop, trotz Wechsel in Gutscheinen ...

DrThax · 14.11.2016

masgo meinte:
Was man sich auch überlegen sollte beim Horten: was kostet mich das Horten?. Wenn ich (um den Meilenverfall zu verhindern) die M&M-KK brauche dann kostet die mich erstmal Geld. Wenn das der einzige persönliche Nutzen der Karte für mich ist, dann sind das natürlich direkte Kosten. Wenn ich die KK sowieso brauche (z.B. wegen der Versicherungen) oder gratis bekomme (z.B. weil ich Senator bin) dann sieht die Rechnung natürlich anders aus.

Was ich mir auch immer überlege ist: wie schlimm waren die Abwertungen in der Vergangenheit so. Von meinem Gefühl her, erwarte ich keine Abwertung von mehr als 50% (über den Wert können wir gerne diskutieren). Dann kann man sich überlegen: löse ich die Meilen JETZT ein für z.B. 1 ct/Meile ein oder warte ich bis 2018 ab wo ich nach heutigem Stand 4 ct/Meile Gegenwert kriegen würde aber das Risiko habe, dass es vielleicht auch nur 2 ct/Meile sein wird. - Das waren jetzt nur mal ein paar fiktive Zahlen, aber ich hoffe es ist klar wie da der Gedanke ist: Abwertungen sind wahrscheinlich, aber Meilen werden meist nicht komplett wertlos.

Neben einer monetären Abwertung kann freilich noch eine Abwertung der Award-Einsetzbarkeit stattfinden, z.B. F Awards nur noch für bestimmte Statusinhaber etc.
Konnte man ja bei LX sehr gut beobachten.

Starbucks · 14.11.2016

Irgendwo sollte man in der Risikoabwägung auch noch bedenken, dass man zwar vor paar Jahren billiger einlösen konnte, man dafür aber auch in Business dann eher schräg gelegen hat und nicht flach...

Goliath · 14.11.2016

Starbucks meinte:
Irgendwo sollte man in der Risikoabwägung auch noch bedenken, dass man zwar vor paar Jahren billiger einlösen konnte, man dafür aber auch in Business dann eher schräg gelegen hat und nicht flach...

Das ist für mich kein Argument. Die Cash-Preise sind in dieser Zeit ja deutlich gefallen, ich sehe deshalb keinen Grund, weshalb im selben Zeitraum die Meilenpreise steigen sollten. Aber Logik hilft ja da auch nichts und man muss es nehmen, wie es kommt.

Mit dem "Horten" halte ich es ähnlich wie DrThax, nur dass ich in C- statt F-Awards rechne: Mein Polster beträgt in etwa soviel, wie 3 C-Awards zum weitest entfernten Ziel kosten (also bei M&M 3x185k für 3+-Regionen-Awards). Wenn ich konkrete Einlöse-Pläne für die kommenden 12 Monate habe (d.h. in 12 Monaten abgeflogen), dann kann das Polster auch schon mal grösser werden.

Pappkamerad · 14.11.2016

Threadersteller hier. Danke für die Diskussion! Ich wollte bewusst nicht darauf antworten um wie viele Meilen es bei mir geht. Mich interessiert die Diskussion auf allgemeiner Ebene. Aber um es nicht völlig abstrakt zu lassen auf welchem Level ich sammle: Ich erwarte, daß noch etwa 100000 oder 150000 Meilen zu meinem jetzigen Kontostand hinzukommen bevor ich wieder Zeit zum aufbrauchen habe.

rcs · 14.11.2016

Es ist halt eine andere Ausgangssituation, wenn der Meilenstand überschaubarer ist, als wenn es sich um ein Meilenkonto mit siebenstelligem Meilenwert handelt.

Als die letzte große Abwertung kam, konnten viele Miles&More-Mitglieder mit hohem (teilweise siebenstelligem) Meilenstand halt nicht innerhalb kürzester Zeit die Meilen zu den bisherigen Werten einlösen - und mussten folglich dann eine Entwertung des verbleibenden Meilenstands hinnehmen.

oliver2002 · 14.11.2016

Ich glaube eher das in der nächsten Runde das Meilensammeln schwerer gemacht wird, und somit bereits gesammelte Meilen auf dem Konto somit mehr Wert sind. Trotz dem bin ich nicht extrem Glücklich das ich ca 500k M&M Meilen auf dem Konto habe.

Rambuster · 14.11.2016

oliver2002 meinte:
Ich glaube eher das in der nächsten Runde das Meilensammeln schwerer gemacht wird, und somit bereits gesammelte Meilen auf dem Konto somit mehr Wert sind. Trotz dem bin ich nicht extrem Glücklich das ich ca 500k M&M Meilen auf dem Konto habe.

Die Änderungen im BAEC vor 2 (?) Jahren hatten bei meinem Buchungsverhjalten einen positiven Effekt. Damals wurde mein dortiger Meilenberg um knapp 20% aufgewertet.
Es geht also (selten) auch mal in die andere Richtung.

Wenn man nicht zu viel fliegt, solle man vermutlich die "burn while you earn" Strategie fliegen.

rcs · 14.11.2016

oliver2002 meinte:
Ich glaube eher das in der nächsten Runde das Meilensammeln schwerer gemacht wird, und somit bereits gesammelte Meilen auf dem Konto somit mehr Wert sind.

Das glaube ich nicht, u.a. durch den kontinuierlichen Anstieg des Anteils an den Prämienflügen in den Premium-Klassen.

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