Frage zur Wirkung und Verbindlichkeit einer Ticketreservierung

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Pettig

Reguläres Mitglied
05.01.2011
63
0
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Liebe Mitstreiter im Forum,

ich hoffe, die Flugprofis hier können mir bei meiner Frage weiterhelfen:
Ich habe am Donnerstagabend dieser Woche über die Miles-and-More-Hotline eine Verbindung für ein Prämienticket angefragt; durch die - vermeintlich kompetente und hilfsbereite - Dame am anderen Ende wurde eine entsprechende Verbindung (LEJ-MUC-ZRH-MIA-FRA) reserviert. Ich erhielt daraufhin im unmittelbaren zeitlichen Anschluß von der Lufthansa eine Bestätigungs-E-Mail mit nochmaliger Angabe der einzelnen Segmente und dem Hinweis:

"Bitte beachten Sie, dass Prämienbuchungen Einschränkungen unterliegen. Diese Reservierung wird automatisch gestrichen, wenn Sie die Ticketerstellung nicht bis zum 16. November 2013 beauftragen."

Ich ging deswegen davon aus, daß die Verbindung, weil ja reserviert, bis einschließlich heute von mir wie reserviert gebucht und in Auftrag gegeben werden könne. An der Hotline erfuhr ich aber eben, daß dies mitnichten so sei: Vielmehr habe die Lufthansa die beiden Zubringer (LEJ-MUC und MUC-ZRH) aus der Reservierung gestrichen. Eine erneute Einbuchung sei nun aber nicht mehr möglich, weil zumindest einer der Zubringer (wohl LEJ-MUC) nicht mehr als Prämienticket verfügbar sei.

Nun meine Frage: Ist mein Verständnis einer Reservierung falsch, wonach ich davon ausging, daß es sich dabei quasi um ein bindendes Angebot von Miles-and-more handelt, an das sich diese Seite bis heute gebunden hält und bei dem ich also die Möglichkeit hätte, dieses heute mit einem verbindlichen "ja" nur noch zu bestätigen? Oder ist eine Reservierung tatsächlich nur ein unverbindliches Angebot, von dem jederzeit abgewichen werden kann bzw. bei dem einzelne Segmente ohne weitere Vorwarnung gestrichen werden können? Nach Auskunft des - heute eher wenig hilfsbereiten - Hotline-Mitarbeiters von Miles-and-more ist Letzteres der Fall. Hat er damit tatsächlich recht? Oder gibt es irgendeine Handhabe, mit der man Miles-and-more oder die Lufthansa an dem festhalten kann, was in der Reservierung scheinbar (?) versprochen wurde?

Danke für Euere Hilfe vorab!
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Das ist natürlich sehr ärgerlich.

Liegt es vielleicht daran, dass auf dem Hinweg eigentlich keine zwei Anschlussflüge in Europa zugelassen sind (LEJ-MUC-ZRH)????
Müsstest du vielleicht mal FRA-ZRH-MIA probieren und mit der Bahn nach FRA.

http://www.vielfliegertreff.de/mile...-buchen-von-miles-more-fla-gen.html#post71977

Ich bin kein Jurist, aber meines Wissens wird die Reservierung erst durch Ticketausstellung (und natürlich Bezahlung) verbindlich; mal abgesehen davon dass diese Geschichte ein miserabler Kundenservice ist, dir anfangs eine falsche Auskunft zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.193
1.010
Das ist natürlich sehr ärgerlich.

Liegt es vielleicht daran, dass auf dem Hinweg eigentlich keine zwei Anschlussflüge in Europa zugelassen sind (LEJ-MUC-ZRH)????
Müsstest du vielleicht mal FRA-ZRH-MIA probieren und mit der Bahn nach FRA.

http://www.vielfliegertreff.de/mile...-buchen-von-miles-more-fla-gen.html#post71977
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Ich bin kein Jurist, aber meines Wissens wird die Reservierung erst durch Ticketausstellung (und natürlich Bezahlung) verbindlich; mal abgesehen davon dass diese Geschichte ein miserabler Kundenservice ist, dir anfangs eine falsche Auskunft zu geben.
Wenn kein Flug LEJ-ZRH existiert, sollte das Routing ok sein. IMHO ist die Reservierung ein bindendes Angebot, aber IANAL
 
A

Anonym12392

Guest
Ich würde erstmal ein Fax schicken, in der die Reservierung verbindlich gebucht wird.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.721
2.383
FRA
Die Frage ist, was Du erreichen möchtest?!?

Der einfache Weg ist, FRA-ZRH-MIA als Award anzufragen und mit dem ICE nach Frankfurt zu fahren. Ist ärgerlich, aber nervenschonend.

Du kannst auch eine Mail an LH schreiben, aber wenn Du nicht gerade SEN/HON mit größeren Umsätzen bist, wirst Du irgendeine wenig zufriedenstellende Antwort aus dem Textbausteinkasten erhalten.

Dritte Möglichkeit ist sicher, rechtliche Schritte einzulegen. Die Frage ist dann nur, wie hoch die Chancen sind, dass man da wirklich erfolgreich ist. Am Ende hat man viel Stress und keinen Flug.
 

Pettig

Reguläres Mitglied
05.01.2011
63
0
Vielen Dank für die vielen Hinweise!
Tatsächlich ist etwas erstaunliches passiert: Eine Dame von Miles-and-more rief mich zurück und fragte nach, ob ich weiterhin Interesse an der Buchung hätte, von der man mir Stunden vorher mitteilte, sie sei nicht mehr verfügbar. Dies bejahend wurde mir nun doch die Buchung angeboten - und letztlich durchgeführt...von daher habe ich letztlich das erhalten, was ich ursprünglich wollte. In der Tat war ich aber sehr überrascht, daß man mich ohne Aufforderung zurückrief, damit hat der Verein bei mir wirklich wieder Sympathien zurückgewinnen können.

Danke trotzdem für Euere Alternativvorschläge, auf die ich ansonsten (insbes. Reisebeginn in Frankfurt!) sicherlich zurückgegriffen hätte!
 

Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.107
5
Hier greift wohl auch der Terminus "invitatio ad offerendum". I.d.R. ist es nämlich so, dass der Nachfrager ein Angebot abgibt zu einem Preis x eine Ware/Dienstleistung zu erwerben. Das "Angebot" des Anbieters ist eben nur eine Einladung an den Nachfrager ein wirksames Angebot abzugeben.
 
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Reaktionen: meilenfreund

rower2000

Erfahrenes Mitglied
Das ist natürlich sehr ärgerlich.

Liegt es vielleicht daran, dass auf dem Hinweg eigentlich keine zwei Anschlussflüge in Europa zugelassen sind (LEJ-MUC-ZRH)????
Das ist IMHO so nicht richtig. Auf einer Interkontinentalbuchung sind insgesamt drei Segmente erlaubt, die Verteilung muss nicht Zubringer-Langstrecke-Zubringer sein. Kann's sein dass du im Kopf grad bei USDM warst?
 

ilhayahelwa

Erfahrenes Mitglied
30.12.2010
498
1
VIE/AKL
Hier greift wohl auch der Terminus "invitatio ad offerendum". I.d.R. ist es nämlich so, dass der Nachfrager ein Angebot abgibt zu einem Preis x eine Ware/Dienstleistung zu erwerben. Das "Angebot" des Anbieters ist eben nur eine Einladung an den Nachfrager ein wirksames Angebot abzugeben.

Würde ich hier eher nicht so sehen.
Klassiche Fälle der "invitatio ad offerendum" ist zb. die im Supermarktregal ausgestellte Ware oder Postwurfwerbung, etc.

Hier hingegen schaut das Angebot schon recht konkret aus (Datum, Name des Passagiers, Preis, Datum bis wann man sich an das Angebot gebunden fühlt,...) Würde hier bei dieser konkreten Reservierungsbestätigung aus juristischer Sicht von einem "echten" Angebot ausgehen.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Au ja, eine Diskussion um des Kaisers Bart (da Problem schon aus der Welt) mit rechtlichen Aspekten und lateinischen Rechtsgrundsätzen. Supi.
Da mach ich auch mit:

"si tacuisses philosophus mansisses" ist für mich hier wohl am passendsten, gefolgt von "quod licet iovi non licet bovi"
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.748
5.448
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300x250
Ist doch nichts Neues, dass das hier mitunter der virtuelle Travel Moot Court ist. :D