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Ich hatte irgendwie das Bedürfnis, meinen Tag gestern in einen Reisebericht zu packen. Vielleicht gefällt Euch sowas 
Die andere Treppe - oder "Plötzlich bin ich doch Senator"
Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal diese silberne Karte mit dem Lufthansa-Aufdruck in den Händen hielt, fühlte ich mich wie ein Bergsteiger, der sich die Zugfahrkarte in die Berge nicht leisten kann: es gibt höhere Ziele, aber die kann ich nicht erreichen. Senator? Das konnte man privat einfach nicht erreichen, das war völlig unmöglich. Das ist jetzt schon etwas her, nicht nur die Anmeldung in diesem Forum - ein einschneidendes Erlebnis in meinem Vielflieger-Leben - liegt dazwischen. Am 17.10. war es dann soweit: als ich mit meiner Frau... äh: +1... die D-AGWC von 4U auf Seat 2C boardete – es sei mir mal erlaubt, es so zu nennen – war klar: wenn der Vogel gleich von STN abhebt und eine gute Stunde in meinem Heimat-Hafen CGN auch wieder heil ankommt, dann wird sich dieses silberne Feld in meinem Meilenprofil golden färben. Wie wohl die Senator-Kofferanhänger aussehen?
Das alles war nun bekannt. Unter meinem Namen prangte das Wort „Senator“, sozusagen das Symbol des Unerreichbaren. Die roten Leder-Kofferanhänger waren auch schon bestaunt und nun hielt ich das erste mal eine Bordkarte mit dem magischen Kürzel LH*G in Händen. Schon als für den popeligen SAS Go-Flug vom Flughafen in der Nähe von Ratingen (so viel Kölner wird immer in mir stecken) mein Koffer mit dem roten Fähnchen versehen wurde, wird die Kofferbeauftragte das leichte stolze Grinsen in meinem Gesicht vernommen habe. Auch die Sicherheitskontrolle… „Fummelbude“… hatte ich überlebt und stand nun vor ihr: der Treppe. Plötzlich ging es nicht mehr hinter der überteuerten Wechselbude nach oben, sondern davor. Durch die Passagierhorden, die nach Gran Canaria wollten, um der herbstlichen Körperverblassung einen Kampf anzusagen. Besonders schön ist sie ja nicht, diese Treppe… Trotzdem war sie natürlich besonders. Und am Ende dann die nie erhofften Worte, „Lufthansa Senator Lounge“.
Wie würde es darin sein? Auf die berühmte Lufthansa-Badeente würde ich wohl definitiv verzichten müssen. Gibt es besonderes Essen? Sehen die Leute dort anders aus? All diese Fragen würden in den nächsten beantwortet sein. Zunächst aber natürlich war die Rezeption angesagt. Wie peinlich wäre es, wenn es jetzt gleich hieße, „Herr JustLHFTL, sie haben hier keinen Zugang, bitte gehen sie in die Business Class Lounge“ – und auch wenn ich die Bedingungen mehrere Male gelesen hatte und wusste, es gibt keinen Anlass, dieses Szenario zu befürchten… Die wenigen Sekunden, als die Bordkarte auf den Scanner gelegt wurde bis zu dem Moment, wo das grüne Licht aufleuchtete, wirkten irgendwie ewig.
„Herzlich Willkommen, schönen Aufenthalt“. Das befürchtete Risiko, was keines war, war beseitigt. Die ersten Schritte in ein neues Reich, das kleine große Areal, was so vielen verborgen bleibt. Das Buffet? Etwas größer vielleicht als in der Business Class Lounge, aber goldenes Besteck gibt es auch hier nicht. Dafür vielleicht etwas weniger Getränke. Oh, die Tische sind auch die gleichen. Wenigstens die Sitzmöbel schienen doch mit meinem neuen Status ein deutliches Upgrade erhalten zu haben… Genauso wie die Motivation der Mitarbeiter, hier wird wirklich ständig abgeräumt.
Der nächste Blick fiel auf den ein oder anderen „Mitbewohner“. Die Krawattendichte an diesem Freitagnachmittag war schon bemerkenswert hoch, Frauen spielten zahlenmäßig keine Rolle, sofern sie für den Aufenthalt nicht bezahlt werden. Ob ich hier auffalle? Ich bin ja schließlich ein Newbie… Da ich eh nicht allzu viel Zeit hatte, die Eindrücke auf mich wirken zu lassen – der allseits gerne mal defekte Skytrain hatte mir eine etwas knappe Verweildauer im Terminal beschert – machte ich mich als an die typischen Rituale. Tisch besetzen und ab ans Buffet. Der Gin sah besser aus wie der Lufthansa-gewohnte, sonst boten die Getränke wenig Neues. Salate, Currywurst, eine vegetarische Irgendwas-Pfanne und Nudeln mit Hackfleischsoße wollten schnell mal angetestet sein, um danach noch Bekanntschaft mit einer Rosinenschnecke zu machen.
Herzlich willkommen in einer neuen Welt… Die sie gar nicht so anders anfühlt wie die alte. Trotzdem schön, ich werde sie genießen.
Die andere Treppe - oder "Plötzlich bin ich doch Senator"
Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal diese silberne Karte mit dem Lufthansa-Aufdruck in den Händen hielt, fühlte ich mich wie ein Bergsteiger, der sich die Zugfahrkarte in die Berge nicht leisten kann: es gibt höhere Ziele, aber die kann ich nicht erreichen. Senator? Das konnte man privat einfach nicht erreichen, das war völlig unmöglich. Das ist jetzt schon etwas her, nicht nur die Anmeldung in diesem Forum - ein einschneidendes Erlebnis in meinem Vielflieger-Leben - liegt dazwischen. Am 17.10. war es dann soweit: als ich mit meiner Frau... äh: +1... die D-AGWC von 4U auf Seat 2C boardete – es sei mir mal erlaubt, es so zu nennen – war klar: wenn der Vogel gleich von STN abhebt und eine gute Stunde in meinem Heimat-Hafen CGN auch wieder heil ankommt, dann wird sich dieses silberne Feld in meinem Meilenprofil golden färben. Wie wohl die Senator-Kofferanhänger aussehen?
Das alles war nun bekannt. Unter meinem Namen prangte das Wort „Senator“, sozusagen das Symbol des Unerreichbaren. Die roten Leder-Kofferanhänger waren auch schon bestaunt und nun hielt ich das erste mal eine Bordkarte mit dem magischen Kürzel LH*G in Händen. Schon als für den popeligen SAS Go-Flug vom Flughafen in der Nähe von Ratingen (so viel Kölner wird immer in mir stecken) mein Koffer mit dem roten Fähnchen versehen wurde, wird die Kofferbeauftragte das leichte stolze Grinsen in meinem Gesicht vernommen habe. Auch die Sicherheitskontrolle… „Fummelbude“… hatte ich überlebt und stand nun vor ihr: der Treppe. Plötzlich ging es nicht mehr hinter der überteuerten Wechselbude nach oben, sondern davor. Durch die Passagierhorden, die nach Gran Canaria wollten, um der herbstlichen Körperverblassung einen Kampf anzusagen. Besonders schön ist sie ja nicht, diese Treppe… Trotzdem war sie natürlich besonders. Und am Ende dann die nie erhofften Worte, „Lufthansa Senator Lounge“.
Wie würde es darin sein? Auf die berühmte Lufthansa-Badeente würde ich wohl definitiv verzichten müssen. Gibt es besonderes Essen? Sehen die Leute dort anders aus? All diese Fragen würden in den nächsten beantwortet sein. Zunächst aber natürlich war die Rezeption angesagt. Wie peinlich wäre es, wenn es jetzt gleich hieße, „Herr JustLHFTL, sie haben hier keinen Zugang, bitte gehen sie in die Business Class Lounge“ – und auch wenn ich die Bedingungen mehrere Male gelesen hatte und wusste, es gibt keinen Anlass, dieses Szenario zu befürchten… Die wenigen Sekunden, als die Bordkarte auf den Scanner gelegt wurde bis zu dem Moment, wo das grüne Licht aufleuchtete, wirkten irgendwie ewig.
„Herzlich Willkommen, schönen Aufenthalt“. Das befürchtete Risiko, was keines war, war beseitigt. Die ersten Schritte in ein neues Reich, das kleine große Areal, was so vielen verborgen bleibt. Das Buffet? Etwas größer vielleicht als in der Business Class Lounge, aber goldenes Besteck gibt es auch hier nicht. Dafür vielleicht etwas weniger Getränke. Oh, die Tische sind auch die gleichen. Wenigstens die Sitzmöbel schienen doch mit meinem neuen Status ein deutliches Upgrade erhalten zu haben… Genauso wie die Motivation der Mitarbeiter, hier wird wirklich ständig abgeräumt.
Der nächste Blick fiel auf den ein oder anderen „Mitbewohner“. Die Krawattendichte an diesem Freitagnachmittag war schon bemerkenswert hoch, Frauen spielten zahlenmäßig keine Rolle, sofern sie für den Aufenthalt nicht bezahlt werden. Ob ich hier auffalle? Ich bin ja schließlich ein Newbie… Da ich eh nicht allzu viel Zeit hatte, die Eindrücke auf mich wirken zu lassen – der allseits gerne mal defekte Skytrain hatte mir eine etwas knappe Verweildauer im Terminal beschert – machte ich mich als an die typischen Rituale. Tisch besetzen und ab ans Buffet. Der Gin sah besser aus wie der Lufthansa-gewohnte, sonst boten die Getränke wenig Neues. Salate, Currywurst, eine vegetarische Irgendwas-Pfanne und Nudeln mit Hackfleischsoße wollten schnell mal angetestet sein, um danach noch Bekanntschaft mit einer Rosinenschnecke zu machen.
Herzlich willkommen in einer neuen Welt… Die sie gar nicht so anders anfühlt wie die alte. Trotzdem schön, ich werde sie genießen.
