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Retro Trip Report: America 1982 Northwest Orient Airlines
Amerika here I come
Es ist mal wieder Zeit für einen Retro-Trip-Report. 1980 war ich 28 Jahre alt und als Dozent an der Uni Hamburg angestellt. Ein guter Freund von mir war mit seiner damaligen Freundin und ihrem Sohn mit einigen anderen nach Kalifornien geflogen, um dort für einige Monate an einer längeren psychologischen Fortbildung teilzunehmen.
Vielleicht einige Sätze zum zeitgeschichtlichen Hintergrund meiner damaligen Reise:
„See me, feel me, touch me, heal me.“ Die siebziger Jahre wurden zum Jahrzehnt von Gruppendynamik und Selbsterfahrung. Viele Jüngere suchten die Revolution nun in ihren Köpfen, Körpern und Gefühlen statt auf der Straße. Sie zog es zu Persönlichkeitsentfaltung und Psychoszene. Aus Amerika war die Humanistische Psychologie an die Universitäten Deutschlands herübergeschwappt und Hamburg hatte sich zu einer Hochburg entwickelt. Der gesellschaftliche Aufbruch fand nicht mehr auf der Straße statt, aber noch immer ging es um die Befreiung aus destruktiven Familienstrukturen, den Ausbruch aus bürgerlichen Konventionen und das Abschütteln autoritär bestimmter Lebensbedingungen.
Noch immer kämpfen viele meiner Generation mit der seelischen Unterernährung der Nachkriegsjahre, auch wenn die schlimmen Jahre unter Bundeskanzler Kiesinger, der es von Goebbels Gehilfe zum Bundeskanzler gebracht hatte, schon länger her waren. Statt der Veränderung der politischen Verhältnisse und den Träumen von Utopien galten die neuen Fronten dem emotionalen Wachstum und der Entdeckung von Ich und Körper. Wir wollten unsere beschädigten Seelen heilen.
Also kam ich mit einem anderen Freund, Peter Süd…, auf die Idee ihn für einige Wochen in Amerika zu besuchen. Es sollte meine erste Amerika-Reise werden. In Fortsetzungen werde ich versuchen, das zu rekonstruieren, was ich noch als Highlights und Eindrücke erinnere. Vielleicht finde ich sogar einige der Fotos wieder, die ich von dieser Reise noch haben müsste. Von Zeit zu Zeit werde ich ein wenig Text einstellen. Vielleicht hat ja der eine oder andere Interesse mitzulesen. Wie immer geht es mir nicht nur um die Reise an sich, sondern auch um meine Erinnerungen an mich und den damaligen Zeitgeist.
Die 60 er und 70 er waren lange her....
Statt über Lucy in the sky with diamonds oder Revolution sang John Lennon nun über das Leid an seinen Eltern: Mama don’t go, daddy come home. Passend dazu brachte er das Album Mind games heraus, eine Beschreibung seiner Reise nach Innen. Die Rolling Stone spielten emotional rescue. Bob Dylan offenbarte: The man in me must hide sometimes.
Auch in meinem Leben waren damals Gruppendynamik und Selbsterfahrung interessante und wichtige Themen.
Fortsetzung folgt
Amerika here I come
Es ist mal wieder Zeit für einen Retro-Trip-Report. 1980 war ich 28 Jahre alt und als Dozent an der Uni Hamburg angestellt. Ein guter Freund von mir war mit seiner damaligen Freundin und ihrem Sohn mit einigen anderen nach Kalifornien geflogen, um dort für einige Monate an einer längeren psychologischen Fortbildung teilzunehmen.
Vielleicht einige Sätze zum zeitgeschichtlichen Hintergrund meiner damaligen Reise:
„See me, feel me, touch me, heal me.“ Die siebziger Jahre wurden zum Jahrzehnt von Gruppendynamik und Selbsterfahrung. Viele Jüngere suchten die Revolution nun in ihren Köpfen, Körpern und Gefühlen statt auf der Straße. Sie zog es zu Persönlichkeitsentfaltung und Psychoszene. Aus Amerika war die Humanistische Psychologie an die Universitäten Deutschlands herübergeschwappt und Hamburg hatte sich zu einer Hochburg entwickelt. Der gesellschaftliche Aufbruch fand nicht mehr auf der Straße statt, aber noch immer ging es um die Befreiung aus destruktiven Familienstrukturen, den Ausbruch aus bürgerlichen Konventionen und das Abschütteln autoritär bestimmter Lebensbedingungen.
Noch immer kämpfen viele meiner Generation mit der seelischen Unterernährung der Nachkriegsjahre, auch wenn die schlimmen Jahre unter Bundeskanzler Kiesinger, der es von Goebbels Gehilfe zum Bundeskanzler gebracht hatte, schon länger her waren. Statt der Veränderung der politischen Verhältnisse und den Träumen von Utopien galten die neuen Fronten dem emotionalen Wachstum und der Entdeckung von Ich und Körper. Wir wollten unsere beschädigten Seelen heilen.
Also kam ich mit einem anderen Freund, Peter Süd…, auf die Idee ihn für einige Wochen in Amerika zu besuchen. Es sollte meine erste Amerika-Reise werden. In Fortsetzungen werde ich versuchen, das zu rekonstruieren, was ich noch als Highlights und Eindrücke erinnere. Vielleicht finde ich sogar einige der Fotos wieder, die ich von dieser Reise noch haben müsste. Von Zeit zu Zeit werde ich ein wenig Text einstellen. Vielleicht hat ja der eine oder andere Interesse mitzulesen. Wie immer geht es mir nicht nur um die Reise an sich, sondern auch um meine Erinnerungen an mich und den damaligen Zeitgeist.
Die 60 er und 70 er waren lange her....
Statt über Lucy in the sky with diamonds oder Revolution sang John Lennon nun über das Leid an seinen Eltern: Mama don’t go, daddy come home. Passend dazu brachte er das Album Mind games heraus, eine Beschreibung seiner Reise nach Innen. Die Rolling Stone spielten emotional rescue. Bob Dylan offenbarte: The man in me must hide sometimes.
Auch in meinem Leben waren damals Gruppendynamik und Selbsterfahrung interessante und wichtige Themen.
Fortsetzung folgt
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