Ein Mini-Ostertrip

Guten Abend,

Ostern steht vor der Tür und nachdem ich heute noch gearbeitet habe und am Dienstag direkt wieder im Büro sitzen werde, worauf Mittwoch eine nervige Vorlesung folgen wird, bin ich froh, wenigstens vier Tage das Private in den Vordergrund stellen zu können.

In diesem Bericht geht es nicht weit weg.

Vorgeschichte:

Normalerweise verbringe ich die Tage um Ostern stets an der Türkischen Riviera am Strand.

Leider habe ich aber dieses Jahr nur die "reinen" Ostertage zeitlich zur Verfügung, da ich erst kürzlich einen neuen Job als studentischer Mitarbeiter angenommen habe und somit das Einreichen von Urlaub ausscheidet.

Somit kam nur ein Kurztrip in Frage.

Weiterhin hatte ich noch einen airberlin-Gutschein, der „verballert“ werden musste (lief bald ab) und somit war die Airlinewahl schnell entschieden.

Zunächst schaute ich nach einigen Zielen, die AB anfliegt und die ich gern mal wieder besuchen würde.
Hier standen u.a. Zürich, Wien und München zur Auswahl.

Die konkreten Planungen für den Trip gingen dann aber leider im Alltagsstress etwas unter und schließlich entschloss ich mich, auch angesichts der Hotel“preise“ zu Ostern, nach einer Alternative zu schauen.

Da ich seit längerer Zeit auch mal wieder nach Köln wollte, um dort u.a. eine Freundin zu besuchen, der Gutschein aber ebenso „weg“ musste, schaute ich zunächst nach einem simplen TXL-CGN return.

Auch hier fand ich kein wirklich passendes Angebot, sodass ich mich schließlich dazu entschied, die Hinreise nach Köln mit der heißgeliebten DB anzutreten und dann ex-CGN noch etwas zu fliegen.

Hierzu „befragte“ ich ganz stumpf und gefiltert Google Flights und fand schließlich folgende „Multi City“-Verbindung, die sich auch preislich wunderbar für meinen Gutschein eignete:

CGN-TXL
TXL-FRA

Zunächst erscheint es natürlich irrsinnig, letztendlich die Strecke Köln-Frankfurt zu fliegen (wo die Bahn doch nur eine gute Stunde braucht), aber es ist ja nur des Fliegens wegen...

Besonders gespannt bin ich auf das Chaos in TXL, von dem hier auch schon viel zu lesen war.
Ich reise zwar mit Handgepäck, aber dennoch könnte eine große Verspätung in FRA Probleme mit sich bringen.

Zur Übersichtlichkeit nochmal der Reiseplan:

Braunschweig – Bielefeld Westfalenbahn
Bielefeld – Köln Intercity

CGN-TXL airberlin
TXL-FRA airberlin

Frankfurt – Hannover ICE
Hannover – Braunschweig Westfalenbahn



Morgen um 11:20 Uhr (endlich mal eine angenehme Zeit) geht es dann hier am Hauptbahnhof los. Mal sehen, wie sich die Bahn diesmal schlägt.

Übernachten werde ich, dank airbnb-Guthaben, nahezu zum Nulltarif in einer Wohnung, die von einer jungen Frau inseriert wurde

Freitag, 14.04.2017:

Leider war ich bereits sehr früh wach und machte zunächst einen langen Spaziergang – einmal um den Braunschweiger Flughafen, der praktisch vor meiner Haustür liegt.
8,5km.

Nach dem Frühstück fuhr ich dann gegen 10:30 Uhr zum Braunschweiger Hbf, wo ich direkt einen Parkplatz fand, und begab mich zum Bahnsteig, an dem um 11:20 pünktlich die Westfalenbahn nach Bielefeld abfuhr.

Grund der Fahrt bis Bielefeld war übrigens, dass ab dort ein „Spar“preis der DB verfügbar waren, der sich meinen preislichen Vorstellungen zumindest etwas mehr annäherte als die ab Hannover bzw. Braunschweig aufgerufenen Preise.
Glücklicherweise ist mein Semesterticket für die komplette Strecke bis Bielefeld gültig, sodass keine Zusatzkosten entstanden.

Die Fahrt zog sich wirklich sehr und irgendwann konnte ich nicht mehr auf den harten und unbequemen Sitzen der Neubaufahrzeuge sitzen und machte einen kleinen „Spaziergang“ durch den Zug:



Pünktlich erreichten wir dann die wunderschöne Stadt Bielefeld, in der ich zunächst ein Mittagessen in einem türkischen Restaurant einnahm.



Gegen 14:55 kam dann der verspätete „Intercity“ nach Köln, für den mein „Spar“preis galt.
Leider werden mittlerweile auch auf dieser Strecke nur noch die Plastik-Doppelstock-„Intercities“ eingesetzt.

Wie bereits in einem früheren Bericht erwähnt: ein furchtbarer Verlust jeglichen Komforts und nur noch mit einem Regionalexpress vergleichbar – ein absolut minderwertiges Bahnprodukt...

Köln Hbf wurde dann wieder halbwegs pünktlich erreicht:



Ich ging direkt, natürlich zu Fuß, los nach Ehrenfeld zu der bei Airbnb gemieteten Unterkunft.
Nachdem ich meinen Koffer abgestellt hatte ging es zugleich wieder in die Innenstadt, um einen weiteren großen Spaziergang zu machen und beim „REWE to go“ noch etwas einzukaufen.



Nachdem ich bei einem Chinesen im Hauptbahnhof eine Kleinigkeit zum Abendessen gegessen hatte und mich erneut auf den Weg Richtung Rheinufer machte, kam mir in einer Seitenstraße in der Innenstadt eine junge Frau entgegen, die mir direkt „bekannt“ vorkam.
Es war eine junge Moderatorn, die u.a. bei 1LIVE (der einzig wahre Radiosender – in Niedersachsen mangelt es nicht nur an anständigen Flughäfen, sondern auch an hörbaren Radiosendern!) zu hören und bei Galileo zu sehen ist.
Ich sprach sie an, wir unterhielten uns etwas und nach einem Selfie trennten sich unsere Wege leider wieder...

Inzwischen war es dunkel und ich genoss die idyllische Stimmung am Rheinauhafen:



Nach einem weiteren Spaziergang kam ich dann schließlich gegen 22:30 Uhr wieder an der Unterkunft an. Die „Laufbilanz“ des Tages konnte sich sehen lassen:



Kurz ins Bad und ab ins Bett – ich war fertig.

lifetime.b.c. meinte:

Die Westfalenbahn hat sogar die Komfort-Variante der Sitze bestellt. Andere KISS-Betreiber haben härtere Sitze

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Diese Entwicklung ist schon übel... Ich erinnere mich gern einige Jahre zurück, als im Nahverkehr noch Züge mit dicker Polsterung und Platz sowie angenehmer Belüftung und Helligkeit unterwegs waren...

Ein stetig wachsender Rückschritt in Punkto Komfort.

schlepper meinte:

Welche Komfortmerkmale fehlen denn hier gegenüber früheren Intercitys?



Das stimmt so nicht, von ICE bis "altem" IC ist alles vertreten.

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Zum ersten Punkt:
- kleinerer Sitzabstand
- deutlich dünnere/härtere Sitzpolsterung
- kleinere "Deckengepäckfächer"
- kaum verstellbare Sitzlehne
- nur noch Plörre, Schokoriegel und andere wenig nährwertige Produkte vom beauftragten Subunternehmen

Zusammengefasst also höchstens ein Nahverkehrsprodukt (da ja auch Vmax 160), keinesfalls ein Fernverkehrszug.

Zum zweiten Punkt:
Bei Strecke meinte ich eher die "Linie" Leipzig-Köln, die u.a. bei mir in Braunschweig hält, auf der nur noch dieser Müll fährt.
Hier gibt es lediglich eine Ausnahme am frühen Morgen/Abend (IC 2012/2013) mit richtigen Intercity-Wagen.

Sonnabend, 15.04.2017:

Leider war ich immer noch im falschen Rhythmus, sodass ich bereits gegen 07:00 Uhr wieder hellwach war...

Zunächst ein Einblick in die schicke Unterkunft:



Nachdem ich geduscht und meine Sachen gepackt hatte, ging es in die Innenstadt zum Frühstück...



... und danach weiter zum Köln/Bonn Airport:



Nach dem obligatorischen „Reprint“ für die Sammlung ging ich noch etwas durch die Terminals.

Hier fiel mir unter anderem auf, dass Eurowings inzwischen die Handgepäckbeschränkungen knallhart umsetzt:



Nach der schnellen Sicherheitskontrolle ging es direkt in den exklusiven Wartebereich, der hier nicht wirklich mit einer reichhaltigen Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften glänzte:



Das Boarding meines Fluges nach TXL begann pünktlich...



... und wir waren zügig in der Luft mit rund 50% Auslastung:



Der Flug nach Berlin verlief dann recht unspektakulär.
Eingesetzt war auf diesem Flug D-ABHJ, ein ex-Österreicher, der noch nicht umlackiert war:



In Berlin war dann wirklich widerliches Wetter.
Ich fuhr kurz zum Zoo, ging u.a. über einen kleinen Ostermarkt am Breitscheidplatz...


... bevor ich mich, wegen des starken Regens, der inzwischen eingesetzt hatte, wieder auf den Rückweg zum wunderschönen und zentralen Airport machte.

Dort ging ich direkt durch die Sicherheitskontrolle und konnte durch ein wenig Glück in den Genuss der Lounge im Terminal C kommen, in der ich ein spätes Mittagessen einnahm:



Überraschend pünktlich begann dann auch das Boarding meines nächsten Legs nach FRA.
Eingesetzt war hier D-ABHC mit Werbung für die Oneworld:



Auch dieser Flug war nur zu rund 50% ausgelastet und verlief recht unspektakulär.

Landung in FRA pünktlich und auf Aussenposition:



Ich fuhr mit dem Zug weiter in die Innenstadt, wo ich einen kleinen Spaziergang Richtung Zeil machte...



... und eine wunderbare Pizza genießen konnte:



Sehr lecker und das zu einem fairen Preis bei toller türkischer Gastfreundlichkeit.
Leider habe ich den Namen der Location nicht notiert, liegt in der Taunusstraße.

Um 21:13 Uhr kam dann der für mich unangenehme Teil des Abends: Die Zugfahrt nach Hause.

Ich will gar nicht viele Worte verlieren...

In Göttingen standen wir dann rund 20 Minuten am Bahnsteig, die kundenorientierten Mitarbeiter machten selbstverständlich keine Ansage, sie qualmten lieber vor der Tür und unterhielten sich lautstark.

Ankunft in Hannover Hbf erfolgte dann auch verspätet, Anschlussinformationen gab es keine und meine Westfalenbahn, deren Abfahrtzeit auf meiner Fahrkarte mit „00:16 Uhr“ angegeben war, wurde am Bahnsteig mit einer Abfahrt um 00:13 Uhr angezeigt.

Nach einer nervigen Fahrt auf harten Sitzen war ich dann schließlich gegen 01:00 Uhr in Braunschweig und nach gut 15 Minuten zu Hause.

Dziubdziuk meinte:

Danke für den kurzweiligen Reisebericht. Immer wieder schön zu lesen wenn in solchen Berichten der Wohnort auftaucht, wenn auch nur am Rande.

Deine Kritik zur Westfalenbahn kann ich aber nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach das Beste was hier rumfährt im Nahverkehr. Ausreichend Platz an den Sitzen, viele Steckdosen zur Verfügung, nicht so versifft wie das Material das die DB einsetzt, mehr Platz für Gepäck und die Haltestellenanzeige finde ich auch gut. Die Polsterung finde ich völlig in Ordnung auch für längere Strecken, mich schüttelt es immer wenn die DB statt eines Regionalexpress diese S-Bahnwagen einsetzt mit Sitzen die nur für Kinder ausgelegt sind und von einer Polsterung kann man dort überhaupt nicht mehr reden. So unterschiedlich können halt Empfindungen sein

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Richtg, da hat jeder sein eigenes Empfinden.

Eine Freundin von mir ist auch total begeistert von den Kisten.

Ich kenne die Strecke seit über fünf Jahren durch Pendelei Braunschweig-Hannover und habe dementsprechend auch den Vergleich zwischen DB und WFB.

Und mir gefiel dort die DB, trotz ihrer damaligen Unzuverlässigkeit, vom Wagenmaterial deutlich besser.
Unter anderem auch wegen der Beleuchtung, die so angenehm war, dass ich peoblemlos auch ein Auge zubekam, während die WFB in dem Punkt eher an eine grelle Zahnarzrpraxis erinnert...

Aber ich sage ja... Jeder denkt da anders

schlepper meinte:

Wegen Bauarbeiten 3 Minuten spätere Abfahrt der WFB 95793 am 16.04., die Aktualisierung hat es in deine Reiseverbindung geschafft, aber leider nicht in die Software am Bahnsteig.

http://www.westfalenbahn.de/fileadm...0-70-Ersatzfahrplan_15.-24.04.20117-20364.pdf

Danke für den Bericht.

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Furchtbar, dass man da im Jahr 2017 keine einheitlichen Informationen gibt...

Immer gern