"Ankommensbericht" FMO-MUC-ICN-MUC-FMO mit Lufthansa

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flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
3
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FMO-MUC-ICN-MUC-FMO mit Lufthansa

Inhaltsverzeichnis

1. Ohne packen keine Reise
2. Ignorante Flugbegleiterin
3. Munich sucks
4. Das Crewfeedback
5. Welcome to Seoul
6. Grillen auf koreanisch
7. Tischmanieren in Korea
8. Deutschland-England
9. Der Koreaner an sich
10. Nützliche Tipps für Seoul Besucher
11. Street food
12. Eindrücke aus dem nächtlichen Seoul
13. Changdeokgung Palast

Nach einer gefühlten Ewigkeit wieder mal eine Langstrecke. Der Weg führt mich dieses Mal nach Seoul. Die Reise startet diesmal mangels verfügbarer Busverbindung mit dem Taxi. Pünktlich um 7:30 ca. eine Stunde vor Abflug steht dieses vor der Tür. Wie immer habe ich auch diesmal in aller letzter Minute den Koffer gepackt, so ist das mit guten Vorsätzen. Sie halten meist bis man Sie umsetzen sollte. Schon etwas nervös wartet der Fahrer als die letzen Sachen ihren Weg in meinen Koffer finden.


Nach einer kurzen Fahrt durch das „schöne“ Münsterland erreichen wir den verschlafenen Flughafen FMO. Die Halle ist wie leer gefegt zu dieser frühen Stunde, einzig unser Flug nach München geht in Kürze. Das erste Mal seitdem ich ab FMO fliege nutze ich den First Class Schalter und später die „priority Siko“. Ein westfälischer Witz. Trotz guter Planung bleiben noch einige Minuten um in der Lounge abzusteigen. Außer uns ist nur noch ein einziger Gast hier. Ein Asiat der emsig eine japanische Reklam Ausgabe zu studieren scheint. Ein ruhiger, freundlicher Mann, der unseren Gruß erwidert.

Wenig später laufen wir die 2 Minuten zum Gate und sehen, dass der Flieger hinten rappelvoll wird. Während des Einsteigens läuten schon meine Alarmglocken. Die Crew unterhält sich munter, ohne Rücksicht auf Passagiere. Einer direkt vor uns ruft provozierend laut ein fröhliches „Guten Morgen“ in das brasilianische Flugzeug. Kurz, für Sekunden stockt die Unterhaltung der Damen. Sie gucken kurz hoch, ehe Sie sich wieder einander zuwenden.

Mir schwant schon beim einsteigen böses. Selbstverständlich verstaue ich unsere Sachen ohne jegliches zutun der Damen. Man scheint die drei Business Class Gäste entweder noch nicht wahrgenommen zuhaben oder aber geflissentlich zu übersehen. Wir fügen uns in unser Schicksal. Die Türe schließt sich und man beginnt mit den gesetzlich notwendigem. Kurz vor der Startbahn fällt den Damen dann doch noch auf, dass es Gäste in der Eco plus gibt. Hastig sucht man nun den Stapel der Zeitungen und Magazine. Bevor man das tut, sollte man vielleicht mal seine Gäste begrüßen.

Wenig später nachdem Start beginnt dann der „Service“. Wir werden befragt, ob wir etwas essen möchten, wir bejahen und erhalten ein Tablett der Armseeligkeiten.
 

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flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
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Ignorante Flugbegleiterin

Die Damen verschwinden sogleich und beginnen mit dem Getränkeservice in der ECO. Bevor Sie das tun, ziehen Sie noch ihre Blazer aus und legen sie in die erste Sitzreihe. Zu diesem Zeitpunkt sitzen bereits alle C Paxe vor den abgegessnen Tabletts und würden sich gerne anderen Dingen zuwenden.

Unserer Leidensgenosse eine Reihe hinter uns macht die Damen auf diesen Umstand aufmerksam. Diese erwidert nur: “Sie habe sich nun Gäste zubetreuen“. Eine bestechende Logik, wie ich finde. Nachdem die Damen noch zwei Mal durch den Gang gerannt kommen, ohne dass das Problem behoben wird, ergreife ich meine eigene Lösung und stelle ihr das Zeug auf die kleine Anrichte. Dort bleibt der Abfall auch bis kurz vor der Landung. Ich bin zu müde und zu lustlos mich weiter damit zu beschäftigen oder mich zu ärgern. Eine zweite Getränkerunde fällt auch flach. Wieso sollte man den Gästen auch Getränke ausschenken, man selber hat ja schon heißen Tee auf dem Weg zur Startbahn laut schlürfend und gut ersichtlich getrunken. Da der Körper von Flüssigkeit alleine auch nicht leben kann, wird eifrig die Rausch Schokolade nachgeschoben.

Trotz E190 bekommen wir eine Gateposition. Schnell verlasse ich das Flugzeug. Wie immer stauen sich vor solch einem Trip noch Dinge auf, die noch unbedingt erledigt werden müssen. Diesmal schlage ich mich mit Einschreiben rum. Das Gepäck parke ich im fast ganz leeren Sen Cafe ehe ich mich auf die Suche mache. Die Lounge Dame warnte mich schon vor und erklärte, dass man nur im T1 eine Post habe. So mache ich mich also auf den Weg
 

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f0zzyNUE

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08.03.2009
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Jammern auf hohem Niveau? =;

Wenn mich nicht alles täuscht ist in den Embraer Jets in Business Class der Nebensitz geblockt. Auch der hat einen Tisch zum Runterklappen den man als Zwischenablage für ein Tablett nutzen kann...
 
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fantus

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27.01.2010
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BER
Jammern wir hier nicht alle auf hohen Niveau ?? Allerdings ist der Bericht nicht gerade ein positiver für die FBs.... wobei ich sowas auch noch nicht hatte...


Das Problem mit der Post kenn ich (y)(y) auch in München auch auf den Weg nach ICN.... ich hatte allerdings Glück das der Loungedrache gerade Feierabend machte und so nett war und den Brief eingeworfen hat... war allerdings auch kein Einschreiben....
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
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Jammern auf hohem Niveau? =;

Wenn mich nicht alles täuscht ist in den Embraer Jets in Business Class der Nebensitz geblockt. Auch der hat einen Tisch zum Runterklappen den man als Zwischenablage für ein Tablett nutzen kann...

Nur doof wenn man die Freundin da sitzen hat =;

Die hat auch keinen Bock auf meinen Müll. Den erträgt Sie schon oft genug =;

Eine Crew die es in 40 Minuten nicht schafft drei Tabletts wegzuräumen, ist sicher nicht Jammern auf hohem Niveau.
 
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flying_student

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04.04.2009
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Munich sucks

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Ich zucke zusammen als ich die Menschenmassen vor den Ausreiseschaltern sehe. Ein einziger Fast Track ist für C und F Gäste geöffnet. Trotz weniger Leute dauert die ganze Übung sehr lange. Mit Verwunderung stelle ich fest, dass es gar keinen Iris Scanner gibt. Wenig später sitzen wir in der SEN Lounge. Die ist proppe voll, nur mit Not bekommen wir nur einen Platz. Mit viel Glück und einer Nachfrage ergattere ich noch etwas Marmelade und kann noch Frühstücken. Man trägt bereits das Mittagessen auf. Es ist noch vor 11. Keine studentische Zeit für Leberkäse. Die anwesenden Amis, sind nicht mehr zuhalten und schlagen kräftig zu.

Kurze Zeit später marschieren wir zu H48, eine ordnetliche Strecke. Das Prio Boarding ist schon vorbei nur noch eine lange Schlage von Eco Paxen schlägelt sich durch die Halle. Als letzte C Paxe betreten wir den Flieger. Wir sitzen in der Minikabine des A340 in Reihe 3. Alle Gepäckfächer sind schon voll. Wir dürfen unsere Koffer in den Schrank der Trennwand zur First stellen. Später gibt es dann eine trocknende Vorspeise, ehe man uns dreschens Bremsklötze serviert. Das Dessert lassen wir beide aus und legen uns schlafen.
 

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Toconaur

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08.02.2010
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in Quarantäne
War bestimmt nicht das erste Mal, dass jemand angefangen hat zu lachen, nachdem er im Flugzeug das Essen serviert bekommen hat :D =;
 

dreschen

Gründungsmitglied und Senior Chefredakteur VFT
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07.03.2009
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...ehe man uns dreschens Bremsklötze serviert. Das Dessert lassen wir beide aus und legen uns schlafen.

Das Dessert war das Beste, eine leckere Box mit 4 verschiedenen Köstlichkeiten.

Das ist eine schmackhafte Roulade bei mir gewesen, nur sieht man ja auch hier, selbst die hochgelobten Münchener Crews können den "Bremsklotz" nicht schöner servieren. :)
 

flying_student

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04.04.2009
7.005
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Das Dessert war das Beste, eine leckere Box mit 4 verschiedenen Köstlichkeiten.

Bei uns hätte es Holunderblütencreme mit Rababerkompott gegeben.

Das ist eine schmackhafte Roulade bei mir gewesen, nur sieht man ja auch hier, selbst die hochgelobten Münchener Crews können den "Bremsklotz" nicht schöner servieren. :)

Geschmacklich okay. Die Vorspeise war halt sehr trocken. Vielleicht nicht ganz passend zur Jahreszeit diese Roulade. Die Optik kann keine Crew retten. Dafür war ihr Service 1a.
 

Lion

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14.08.2009
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Dahoam
www.1steintisch-in-krabi.de
Ich bin mir zwar nicht ganz sicher warum, aber bei mir assoziieren sich gerade so Sachen wie Apfelstrudel, Kirschstreusel, Erdbeerkuchen, Himbeerrouladen, Rahmgeschnetzeltes, Wurstsalat, Wiener, Depreciner. Döner (ja, auch die Türken haben eine Existenzberechtigung)!

Auch Tzaziki bevorzuge ich jederzeit einer Brägenwurst mit Grünkohl.

Aber ich komme vom Thema ab!

Spanferkel? hmm! Kartoffelsuppe mit Wiener? hmm! Sardellenbutter? hmm! Steinofenbrot? hmm! Kartoffelsalat mit Salatgurke? hmm! Tomatensuppe mit Reis? hmm!

Aber Fischsauce anstelle von Salz?:sick:
 

flying_student

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04.04.2009
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Das Crewfeedback

Zwei Stunden vor der Landung wird das volle Kabinenlicht eingeschaltet. Wenig später kommt die „verlockende“ Ankündigung dass man uns in Kürze das Frühstück reichen werde. Ich bekomme wieder meinen extra Fruchtsalat und bestelle sonst das kalte Frühstück. Beim Frühstückservice muss wohl ein pfiffiger BWL'er am Werk gewesen sein. Der Teller ist wohl einem enhancement zum Opfer gefallen. Noch muss ich meine Zollerklärung und die Arrival Card ausfüllen. Der pfiffige Koreaner hat das Formular passend im Passformart gedruckt. So passt alles knitterfrei in den Pass.

Nachdem ausfüllen dieser Formulare erinnere ich mich wieder and icedivers Post http://www.vielfliegertreff.de/luft...on-lufthansa-flugbegleitern-2.html#post179421 rund um die Feedbackbögen. Der Service war deutlich überdurchschnittlich, meine kleinen Sonderwünsche und Probleme mit dem Sitz wurden extrem freundlich und professionell gelöst. Wieso also nicht einen Bogen anfordern. Ich bitte also um einen Bogen, die FB guckt und fragt mich verstört was für einen Bogen ich denn Wünsche. Ich erkläre ihr mein anliegen, anschließend bringt Sie mir den richtigen Bogen. Ich schreibe ein paar nette Sätze und hebe „meine“ Lieblings-FB besonders hervor.

Wenig später beginnen wir den Sinkflug in das völlig dunstige Incheon. Es nieselt leicht, es ist kurz nach 5 und es hat schon über 20 Grad. Die Flugzeugtüre öffnet sich und die feucht-warme Luft schlägt uns drückend entgegen. Vor dem verlassen des Fliegers gebe ich noch den Bogen ab. Wieder guckt man mich etwas irritiert an. Scheinbar ist man nicht gewohnt, dass der Kunde Feedback gibt. Im Terminal teilt sich die Gruppe der ankommenden Passagiere, falls man nach Busan weiter fliegen wollte, wird man unter tatkräftiger Mithilfe des koreanischen Lufthansapersonals vom Hauptstrom abgetrennt. Auch im Terminal ist es extrem feucht. Es scheint als sei die Klimaanlage noch nicht eingeschaltet worden. Mit einem Zug fahren wir zum Hauptterminal. Dort angekommen reihen wir uns in eine extrem lange Schlage an der Emigration ein. Hier vertrödeln wir über eine Stunde. 3 Schalter hat man für internationale Pässe deren 8 für Koreaner. Mit uns sind einige andere Flieger gelandet.

Als ich endlich an der Reihe bin, überrascht mit der Beamte in zweierlei Hinsicht. 1. Mit seinem extrem schlechten Englisch und 2. mit einem freundlichen Lächeln und den Worten: „England, tonight“ und einer horizontalen Bewegung in Höhe seines Halses. Ich muss lachen.

Leider sei sein Team völlig unverdient ausgeschieden. Ich bekunde mein Mitgefühl ehe er mir mit den Worten: „Victory, go Germany“ den Stempel in meinen Pass drückt.

Obwohl wir nur mit Handgepäck reisen, müssen wir am Gepäckband vorbei. Dort sehen wir auch unsere Crew wieder. Ich gehe am Nachbar Gepäckband vorbei, am Ende von diesem fängt mich die P1 und „meine“ FB ab. Beide scheinen wieder ziemlich nervös zu sein, wollten aber nicht die Möglichkeit verpassen mir noch einmal persönlich für mein Feedback zudanken. Ich beteure, dass Sie und die gesamte Crew in C, dieses Lob auch wirklich verdient haben. Sie freuen sich ehrlich, schon fast kindlich. Damit dürfte ich meine gute Tat des Tages bereits abgeliefert haben. Schon cool, dass man mit einpaar netten Worten eine ganze Airbus Crew glücklich machen kann.
 

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flying_student

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04.04.2009
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Welcome to Seoul

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Wenig später versuchen wir uns, durch das urbane Chaos der 11 Millionen Stadt zuschlagen. Vom Flughafen nehmen wir den Bus 6008. Wir sind die einzigen nicht Asiaten im Bus. Mit Händen und Füßen haben wir unser Ziel erklärt. Der Fahrpreis wird passend in eine Plexiglasbox geworfen.

Nun sitzen wir im Bus und saugen die ersten Eindrücke auf. Es nieselt immer noch, die Wolken hängen tief, die Hitze ist drückend. Der Bus fährt erst einmal zum Gimpo Airport. Nach der Eröffnung von Incheon fliegen ab Gimpo nur noch domestic Flüge. Ein Alptraum für alle, die von internationalen Flügen kommen. Nun verlässt der Bus die Flughafenautobahn und begibt sich ins richtige Getümmel. Unser Ziel ist glücklicherweise der Umkehrpunkt für diese Buslinie. An der Yeongdeungpo Station steigen wir aus. Wir irren etwas herum, versuchen uns mithilfe der Karte zu recht zu finden. Schnell bemerken wir, dass es in Seoul keine Straßennamen gibt. Die Stadt ist einfach in Viertel aufgeteilt, in denen die Häuser einfach durchnummeriert sind. Die Zahlen folgen schlicht dem Datum des Baus. Somit kann die 142 auch mal neben der 442 stehen. Der männliche Stolz verbietet es selbstverständlich Passanten nach dem richtigen Weg zufragen. Aber auch ohne Straßennamen funktioniert das eingebaute Navi (fast) fehlerfrei (Es soll eine zweite Variante der Story geben ...).

Wir haben einen early check in angefragt. Leider ist das Hotel die Nacht voll ausgebucht gewesen. So müssen wir eine Stunde totschlagen, ehe uns ein Raum zur Verfügung steht. Unsere Körper sehnen sich nach einem vernünftigem Bett. Die Stunde überbrücken wir, mit etwas spazieren gehen in unserem Viertel und einem zweiten Frühstück. Wenig später kehren wir zurück und bekommen ein schickes Zimmer im 6. Stock zugeteilt. Nach einer Dusche legen wir uns noch einmal für ein Mittagsschläfchen hin.

Nach Einbruch der Dunkelheit starten wir einen Rundgang durch das nächtliche Seoul. Einer meiner Reisegewohnheiten ist am ersten Abend vom Hotel loszulaufen und einfach ohne Ziel oder Plan so lange zulaufen bis der Hunger einsetzt oder aber die Füße wehtun.

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Diesmal macht der Hunger das Rennen. Mit einer traumwandlerischen Sicherheit setzen wir uns in ein Fischrestaurant. Ein Fischrestaurant verträgt sich denkbar schlecht mit einer Fischallergie. Dass wir in einem solchen sitzen, finden wir durch die Befragung von Gästen am Nachbartisch heraus. Keiner der Kellner spricht auch nur ein Wort einer anderen Sprache. Wir wollen höfflich erscheinen und bestellen beim Kellner Getränke. Am Ende als ich zahlen möchte schaut man mich mit großen Augen an. Unser Übersetzer erklärt, dass die Getränke umsonst sind. Mit großen Gesten verabschieden wir uns, schon fast peinlich berührt. Einige Lokale weiter suchen wir uns eine typisch koreanische Grillgaststätte aus.
 

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flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
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Grillen auf koreanisch

Auch hier spricht man nur Koreanisch. Wir deuten an, dass wir einfach das leckerste und typischste von der Karte haben möchten. Wie üblich liegt ein Block auf dem Tisch, auf welchem man seine Wünsche eintragen lassen kann. Da wir eh nicht wissen was wir bestellen machen wir das mit Tipps der Bedienung und nach dem Zufallsprinzip. Das Resultat kann sich absolut sehen lassen. In die Mitte des Tisches werden heiße Kohlen gebracht, ehe man diese mit einem Grillrost „abdeckt“.





Auf 11 Uhr sieht man Samgyeopsal. Das sind dünn geschnittene Scheiben vom Schweinebauch. Natürlich sind diese roh, da man sie selbst am Tisch grillt und anschließend in Salatblätter einschlägt. Auf ca. zwei Uhr sieht man Sprossen. Im übernächsten Schälchen findet man einen Krautsalat. In dem Schälchen auf 8 Uhr findet sich wohl die bekannteste koreanische Spezialität Gimchi. Je nach Machart salzig oder feurig scharf. In der Geschichte sicherte man sich durch das fermentieren den Vitamin C Nachschub im Winter. Die hohe Haltbarkeit machte das Gericht sehr beliebt.

Wie üblich in Asien gibt es keine Messer. Die Koreaner kochen allerdings nicht alles in mundgerechten Stücken. Man behilft sich recht praktisch mit einer Schere. Diese wird einfach für alles hergenommen was geschnitten werden muss. Die koreanischen Tischsitten unterscheiden sich recht wohltuend von denen der Chinesen.
 
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flying_student

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04.04.2009
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Tischmanieren in Korea

Im Gegensatz zur China führt man keine Schalen zum Mund. Während der koreanische Adel an Tischen aß, mussten die Bauern und einfachen Leute Schüsseln in den Händen halten. Aus diesem Grund gilt es noch heute als ordinär so zu essen.

Wie in vielen Kulturen in Asien (bedingt durch den Konfuzius) spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Sitzt man in einer Gruppe am Tisch beginnt der älteste mit der Mahlzeit. Solange er dies nicht tut, isst keiner. Auch wird nicht gesprochen solange der Älteste nicht das Wort erhoben hat. Rücksichtnahme wird am Essenstisch großgeschrieben. So auch beim Esstempo, man sollte dieses stets so anpassen, dass keiner am Tisch sich genötigt fühlt schneller oder langsamer zu essen. Das führt jedoch sehr häufig dazu, dass das Essen sehr lange dauert. Gleiches gilt bei gemeinsam genutzten Schälchen, hier pickt man nicht herum und nimmt schon gar nicht die schönsten Stücke heraus. Diese bleiben üblicherweise bis zum Schluss liegen und sind dann reserviert für den Ältesten. Dieser kann diese dann auch wahlweise anderen zuteilen.

Das essen mit den Händen gilt generell als unfein. Eine der wenigen Ausnahmen gibt es, wenn das gegrillte in Salat eingeschlagen ist. Auch sollte man nicht mit der linken Hand essen, das zeugt nicht von gutem Stil. Es wird das gesamte Essen nur mit der rechten Hand zu sich genommen. Somit schließt sich auch die gleichzeitige Benutzung von Löffel und Stäbchen aus.

Erfreulicherweise wird beim essen weder Geschmatzt noch wird mit Geschirr oder Stäbchen unnötiger Lärm gemacht. Die Suppen wiederum dürfen geschlürft werden, da diese oft sehr heiß sind nur so ohne zuwarten gegessen werden können. Ebenfalls anders als in China galt in Korea der Reis als wertvoll. Deshalb sollte man auch heute noch den Reis aufessen.

Das aller größte no-go ist aber das Nase putzen am Tisch!
 
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