Vive la liberté!

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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PROLOG

Die Tage der relaxten Sommer in Odessa sind leider gezählt.

War Odessa vor einigen Jahren noch ein echter Geheimtipp, hat es sich seit dem letzten Jahr mehr in Richtung Massendestination entwickelt. Leider kommen wegen der politischen Situation weniger die wohlhabenden Russen sondern Sextouristen aus der Türkei, Israel, Westeuropa und den USA - sowie viele ältere Ehepaare.

Durch den Ansturm der Touristen hat sich jedoch das Restaurant- und Hotelangebot sehr positiv entwickelt, gerade wurde das zweite internationale Hotel (das erste war ein Kempinski, ist aber schon seit Jahren wegen Konstruktionsmängeln wieder geschlossen), das ‚Hotel de Paris’ by Accor MGallery eröffnet.

Auch die Clubs haben sich (leider) verändert. Statt ‚Party’ handelt es nun mehr um einen Fleischmarkt. Da die Sextouristen jedoch die einheimischen Gepflogenheiten nicht kennen, kann dies für diese schnell gefährlich werden. Es herrscht wohl die allgemeine Meinung, dass jede Frau in der Ukraine käuflich ist, für US$ 200 einfach alles macht. So wurde auch V. dieses Jahr im IBIZA gleich zwei Mal angefasst, ein Umstand der den Grapschenden nicht besonders gut bekam.

Da dies alles langsam nervt, wird es nach 11 Wochen Odessa in der nächsten Woche Zeit mal wieder die Koffer zu packen, Odessa für 2 Wochen in Richtung Südfrankreich zu verlassen, wo wir uns mit Freunden treffen, ich zudem etwas in Nostalgie schwelgen werde.

Gebucht habe ich das Ganze, wie üblich, schon vor einiger Zeit, auch weil man an den Wunschlocations bei kurzfristiger Buchung nichts oder überteuerten Schrott bekommt.

Obwohl die Reise erst am kommenden Dienstag startet, poste ich heute schon, da wir am 08.08.2017 zwischen 16:40 und 20:30 am Flughafen VIE sein werden. Wenn also jemand zur selben Zeit durchkommt, einfach melden.
 
Zuletzt bearbeitet:

shanahan

Reguläres Mitglied
08.02.2014
79
0
DUS
Bericht? Ich dachte im Land der Franzosen sei der ehrenwerte Herr HON/ UA immer als Nackidei getarnt und berichte daher (leider) nicht über seine V :p
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Bericht? Ich dachte im Land der Franzosen sei der ehrenwerte Herr HON/ UA immer als Nackidei getarnt und berichte daher (leider) nicht über seine V :p
Deshalb auch der Titel )))

Aber nicht nur. Als kleinen Vorgeschmack, es geht zuerst nach St. Tropez, dann nach Cap d'Agde und als Abschluss noch kurz in die Provence, nach St. Remy. Vor allem bei St. Tropez und St. Remy besuchen wir zwei hervorragende Restaurants, nach welchen wir uns schon seit einem Jahr die Finger lecken.

Mal sehen ob ich aus Cap d'Agde berichten kann - denn in den letzten Jahren wurde es immer weniger 'nackt'. Es geht dort einfach um die Freiheit sich kleiden zu dürfen wie man möchte ohne dumm angeschaut zu werden, egal ob wie Adam & Eva oder im Pelzmantel.
 
Zuletzt bearbeitet:

snickerz

Erfahrenes Mitglied
07.01.2013
1.045
-1
FRA & VIE
PROLOG

Die Tage der relaxten Sommer in Odessa sind leider gezählt.

War Odessa vor einigen Jahren noch ein echter Geheimtipp, hat es sich seit dem letzten Jahr mehr in Richtung Massendestination entwickelt. Leider kommen wegen der politischen Situation weniger die wohlhabenden Russen sondern Sextouristen aus der Türkei, Israel, Westeuropa und den USA - sowie viele ältere Ehepaare.

Auch die Clubs haben sich (leider) verändert. Statt ‚Party’ handelt es nun mehr um einen Fleischmarkt. Da die Sextouristen jedoch die einheimischen Gepflogenheiten nicht kennen, kann dies für diese schnell gefährlich werden. Es herrscht wohl die allgemeine Meinung, dass jede Frau in der Ukraine käuflich ist, für US$ 200 einfach alles macht. So wurde auch V. dieses Jahr im IBIZA gleich zwei Mal angefasst, ein Umstand der den Grapschenden nicht besonders gut bekam.

Da dies alles langsam nervt, wird es nach 11 Wochen Odessa in der nächsten Woche Zeit mal wieder die Koffer zu packen, Odessa für 2 Wochen in Richtung Südfrankreich zu verlassen, wo wir uns mit Freunden treffen, ich zudem etwas in Nostalgie schwelgen werde.

Heißt all das, dass Ihr in Odessa bleibt oder denkt ihr wegzuziehen, evtl. zurück nach Kiew?
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.638
598
Ich freue mich, wieder mit euch beiden reisen zu dürfen. Egal wie gekleidet, oder auch ohne! ;) Ihr könnt es euch beide leisten!

Schade, dass es diese negative Entwicklung bei euch daheim gibt. Aber leider wird es wohl nirgendwo besser, sondern allgemein gesellschaftlich eher schlechter. Sehr schade.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Heißt all das, dass Ihr in Odessa bleibt oder denkt ihr wegzuziehen, evtl. zurück nach Kiew?
Städte ändern sich, das ist einfach so. Man muss dann einfach seine Gepflogenheiten umstellen. Würde alles immer gleich bleiben, wäre das doch sehr langweilig.

Wenn es uns zu viel wird suchen wir uns einfach eine andere Location. Und im Winter sind wir ja eh meist unterwegs, diese Wintersaison werden es 21 Wochen.

P.S.: Kiev, berichten unsere Freunde dort, ist nicht besser, im Winter & im Sommer.
 
Zuletzt bearbeitet:

BjoernSOAD

Erfahrenes Mitglied
31.12.2014
884
0
MUC
21 Wochen? Das sind ja rund 5 Monate... Also beginnt ja schon bald die Wintersaison 2017/2018. (y)
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
1. Tag; ODS – NCE; 1. Teil

Am Vorabend des ersten Reisetages kam die Email von AUA für den Online-Check-In, welchen ich artig durchgeführt habe. Und, mal wieder, gab es nur den Boarding-Pass für VIE – NCE, d.h. dann am ODS-Flughafen wieder langes Warten, da alle am Schalter einchecken müssen.

Dafür gab es auch gleich in Upgrade-Angebot für VIE – NCE, für ‚schlappe’ EUR 150/Person. Ist schon lustig, wenn ich alle 4 Segmente Upgraden könnte/würde und für Segment die EUR 150 ansetze, den Ticketpreis hinzufüge, dann würde es mich günstiger kommen gleich das Ticket in Business zu buchen.

Der erste Reisetag, obwohl Abflug erste gegen 15:30 begann früh, denn wir wollten noch ins Gym. Also erstmal Frühstück gemacht. Da es aktuell im VFT um ‚Egg Benedict’ geht, hier mal das typisch ukrainisch/russische Frühstück, das auch ich zuhause täglich zu mir nehme, Kasha’ (Haferflocken in Milch aufgekocht).


Dieses wird in unserem Fall mit einer halben Portion Proteinpulver (Vanille Geschmack), Trockenfrüchten, Walnüssen und Pfirsich oder, wie hier, Blaubeeren verfeinert. Sehr lecker und zudem gesund.

Zu Fuß ins Gym,




1 ½ Stunden Programm durchgezogen, und nach Hause, Taschen gepackt.

Mit 3 Taschen je 20 kg ging es per Taxi zum ODS Flughafen, wo da neue Terminal natürlich noch immer nicht in Betrieb ist. Also hinein in das unklimatisierte alte Terminal – zum Glück hatte es nur 30 Grad und nicht 37 wie an den Vortagen.

Zu unserer positiven Überraschung war das Terminal nicht, wie sonst im Sommer, überfüllt,


wir kamen problemlos zum Check-In Bereich der AUA. Eine Mitarbeiterin kontrollierte den Zugang zum C/SEN-Check-In, so dass wir unverzüglich an die Reihe kamen, unsere Boardingpässe nach VIE und NCE erhielten.

Innerhalb von sehr zügigen 15 Minuten durch die Sicherheits- und Passkontrolle. Wir hatten mit schlimmerem gerechnet, ein Freund benötigte letzte Woche über eine Stunde.

Natürlich bietet AUA keinen Loungezugang, obwohl vorhanden, und so suchten wir uns eine Platz auf den Metallbänken im wieder unklimatisierten Abflugbereich.

Sehr früh wurde das Boarding aufgerufen, wir stellten uns in die Schlange


und erreichten irgendwann den in der prallen Sonne stehenden, natürlich unklimatisreten Bus. Nachdem wir schon 10 Minuten vor uns hinbrutzelten bekam ich eine Konversation zwischen Fahrer und Groundstaff mit, dass sich noch Passagiere am Check-In befinden würden. So verließen wie wieder den Bus, stellten uns in den Schatten und genossen den angenehm kühlenden Wind.

Irgendwann ging es dann los zum Flugzeug, einer Embraer 195, vorbei an einem Flugzeug der Eritrean Airlines,


wahrscheinlich im Charterbetrieb für einen Ukrainischen Touranbieter.

Wir hatten die ersten A/C-Sitze nach der Business-Class in Reihe 4, die Sitze, vor allem im Rückenbereich bretthart.

Auf dem Weg zur Start-/Landebahn rollten wir an den ganzen abgestellten Flugzeugen der Sowjetzeit vorbei.




Mit etwas Verspätung ging es nördlich hinaus, es wurde schnell Richtung Westen beigedreht und wir verließen die Ukraine in Richtung Moldavien.

Schon wurde das ‚Essen’ serviert,


selbst für Y eine unterirdische Leistung. Zum Glück wussten wir was uns erwartet, hatten Proteinriegel und ein paar süße Stückchen eingepackt.

Der Flug war ereignislos, die Landung in Wien pünktlich. Zu unserer Überraschung gab es eine Gateposition, keine weitere kostenlose Busfahrt.

Durch die Passkontrolle in Richtung G/F-Gates, wo uns eine ellenlange Schlange vor der Security erwartete. Obwohl es übel aussah waren wir nach 6 Minuten durch, gingen nach oben zur Schengen-SEN-Lounge. Diese war, wie üblich, voll und dreckig, so richtig dreckig (Boden, Sessel, Tische). V. fragte ob man uns einen Tisch freiräumen und säubern könnte, was man auch sofort erledigte.

Das Essensangebot der OS-SEN-Lounge kann leider nicht mit einer LH-SEN-Lounge mithalten, schade.






Da der Teller keine Barriere hatte, vermischte sich leider Soße & Salat.


Nun heißt es Warten auf den Weiterflug nach Nizza.
 

bfk

Erfahrenes Mitglied
19.05.2013
625
39
FRA
Deshalb auch der Titel )))

Als kleinen Vorgeschmack, es geht zuerst nach St. Tropez, dann nach Cap d'Agde und als Abschluss noch kurz in die Provence, nach St. Remy. Vor allem bei St. Tropez und St. Remy besuchen wir zwei hervorragende Restaurants, nach welchen wir uns schon seit einem Jahr die Finger lecken.


Um welches Restaurant handelt es sich in St. Tropez? Wuerde mich mal interessieren was dir da als besonders empfehlenswert empfohlen wurde, vielleicht lerne ich nach 10 Jahren Urlaub vor Ort auch nochmal was Neues kennen :)
 
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Reaktionen: hpschmid

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
@HON/UA
Das Essensangebot der OS-SEN-Lounge kann leider nicht mit einer LH-SEN-Lounge mithalten, schade.

Im Vergleich zur SEN A in FRA finde ich das Essen in VIE besser. Wie sich die Geschmäcker doch unterscheiden ;-)

Die Nicht-Schengen SENs in VIE sind i.d.R sauber und auch nicht überfüllt (jedenfalls bei meinen letzten Transits).
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
1. Tag; ODS – NCE; 2. Teil

Um kurz vor 20 Uhr ging es nach ewigem Warten hinunter zu den F-Gates, natürlich hatten wir wieder eines ganz hinten erwischt, F 22.

Kurz nach unserem Eintreffen begann bereits das Boading, Business-Class, HON, SEN und *G wurden zum Priority-Boarding aufgerufen. Nur bringt dieser Service leider nichts wenn man dann alle durchwinkt.

Das Flugzeug, ein Airbus A320 blieb in der C komplett leer, die Y war zu ca. 50% gefüllt, gefühlt sprachen 75% der Passagiere Russisch, ein höherer Anteil als auf ODS – VIE. Wenn jemand einen Raubüberfall planen sollte, dieser Flug wäre prädestiniert, goldene Rolex, Handtaschen von Hermes und LV im Überfluss.

Wir hatten 5A und 5C reserviert, 5B blieb zum Glück frei. Überpünktlich ging es zu einem wunderschönen Sonnenuntergang in die Luft.

Auf Reiseflughöhe wurde das Abendessen ausgeteilt, wir entschieden uns für die süße Variante,


welche uns von einem mürrischen Flugdrachen kommentarlos überreicht wurde. Statuswürdigung durch Namensansprache oder sonstiges natürlich generell Fehlanzeige – nicht dass mir das was geben würde.

Nach einem sehr ruhigen Flug kamen wir über der Cote d’Azur in Richtung Flughafen Nizza herein, landeten vor der geplanten Ankunftszeit und bekamen eine Gateposition.

Hinaus aus der Röhre zur Gepäckausgabe. Zwei Taschen kamen gleich zu Anfang, eine nicht. Also zum Schalter und das Formular ausfüllt. Wenigstens war die Tasche schon gefunden, blieb in Wien hängen. Man sagte mir zu, dass die Tasche am Folgetag gegen Mittag ankäme, sie dann ins Hotel geliefert würde. Hoffen wir mal.

Mit unseren Taschen zu Fuß hinüber zum Flughafenhotel. Ich hatte das ‚Campanile Nice Aeroport’ gebucht, laut TA das beste der schlechten Hotels am Flughafen.

Wegen der Baustelle vor dem Flughafen war der Weg etwas beschwerlich, V. war nicht begeistert, meisterte es aber doch. An der Rezeption erhielten wir unsere Zimmerkarte, begaben uns in den 5. Stock in unser Zimmerchen.




Es ist sauber, für eine Nacht geht das schon.

Ich wollte noch etwas zu trinken besorgen, machte mich mit einem 50 Euro-Schein bewaffnet zur Bar auf, nahm ein Wasser und eine Coke Zero aus dem Kühlschrank, begab mich zur Kasse. Hier wurde mir gleich klar gemacht, dass man 50 Euro nicht wechseln könne. Klasse! Also aufs Zimmer schreiben lassen wollen, um festzustellen, dass der Herr an der Rezeption uns nicht registriert hatte, unser Zimmer als ‚leer’ im System stand. Nach 5 Minuten war dies dann auch erledigt, nicht vorzustellen wenn ein anderer Mitarbeiter das ‚leere Zimmer’ in der Nacht noch an einen anderen Gast vergeben hätte.

Nun sind wir, nach der ganzen Reise müde, die Apple-App zeigt über 10 Kilometer an.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
2. Tag; Nizza – Saint Tropez

Während V. ohne Probleme schlafen konnte, war ich bereits um kurz nach 6 hellwach, habe Probleme zu schlafen wenn die Vorhänge das Tageslicht nicht abschotten.

Um 08:30 checkten wir aus, machten uns mit unseren zwei Taschen auf zurück zum NCE-Flughafen, Terminal 1.

Dort mussten wir feststellen, dass der Schalter von AVIS zwar existent, aber geschlossen war. Es befand sich dort nur ein Hinweis, dass man den kostenlosen Shuttle-Bus zum Terminal 2 nehmen,


dann zum Car Rental Center laufen solle.

Der Bus (Ausgang A0) kam schnell und wir fuhren los, erreichten nach 15 Minuten Fahrt und einigen Stopps das Terminal 2. Von dort ein kleiner Fußmarsch und wir kamen beim Mietwagenzentrum an. Am AVIS Schalter wurden wir ins Preferred-Zenrum im 2. Obergeschoss geschickt.

Hübsch gemacht, mit netten Autos vor der Türe.


V. nahm draußen im Schatten Platz, ich ging mit allen Unterlagen und Karten hinein, übergab alles der Dame und machte uns erstmal kostenlose Espressos am Kapselautomaten.

Bei Rückkehr wurde mir mitgeteilt, dass man uns einen Ford Fiesta geben würde – gebucht hatte ich ‚Mittelklasse (z.B. Fiat 500X, also der kleine SUV)’, extra Automatik bei AVIS Preferred angefragt, möglichst Diesel. Nun stellt ein Ford Fiesta, Benziner, Schaltgetriebe keine ‚Mittelklasse’ dar, schon gar kein Upgrade, was man mit President-Circle Karte schon erwarten dürfte.

Die Dame teilte mir mit, dass sie kaum Autos hätte, ‚Automatik’ generell nicht, ich noch aus einem Fiat Tipo und einem normalen Fiat 500 wählen könnte.

Also wieder hinunter zu SIXT, angefragt ob es dort ‚Automatik’ gibt. Gab es, aber man wollte wegen der kurzfristigen Buchung für einen Opel Karl stolze 600 Euro für 13 Tage. Also wieder hoch zu AVIS, wo mir die Dame nun einen Ford Focus Automatik zu einem Aufschlag i.H.v. EUR 58/Tag (also statt EUR 280 nun EUR 1'034) anbot. Dieses Sonderangebot lehnte ich ab, auch den Mini mit Schaltgetriebe für sagenhafte EUR 1'450, wir zogen los zu H10, wo der Fiat 500 stehen sollte.

Auf dem Weg kamen wir an unzähligen Autos vorbei, auch einem Fiat 500X. Nun wurde ich langsam sauer, ging wieder zurück ins Preferred Office, verwies auf das gebuchte Auto. Die Dame sagte, dass sie keinen Schlüssel für das Auto hätte, dieser unten bei der normalen AVIS Abfertigung läge, ich dort nachfragen solle. Also wieder hinunter und der zuvorkommenden Dame freundlich mein Problem dargelegt. Und schau da, plötzlich zog sie einen Renault Captur Automatik aus dem Hut, so ganz ohne Aufpreis.


Wozu braucht man eine President-Circle-Karte, wenn der normale Service und Fahrzeugauswahl besser ist?

Also wieder hoch, Taschen in den Captur verstaut und losgefahren. Auf der Autobahn war einiges los, V. steuerte uns trotzdem zügig in Richtung Ausfahrt St. Maxime/St. Tropez.

Das Navi des Captur zeigte für St. Maxime heftigen Stau an (wie üblich), führte uns über enge Straßen in den Hügeln um die Stadt herum. Vor St. Tropez


rechts im Kreisverkehr in Richtung Strand und über Nebenstraßen zum Hotel.

Ich hatte schon vor einem halben Jahr über hotels.com das ‚Hotel Le Garbine’ gebucht, ein kleines Hotel an der Route de Tahiti.


Auto abgestellt, Taschen abgegeben und gleich weiter zum Mittagessen am Plage 55. Die Straße hinunter zum Strand war, wie üblich, verstopft


und so warteten wir 30 Minuten im Stau bis wir unser Auto dem Wagenmeister übergeben konnten.

Obwohl ich erst für 14:30 einen Tisch reserviert hatte, bekamen wir problemlos um kurz nach 13 Uhr einen Tisch zugewiesen, bestellten Wasser, Kir Vin Blanc und als Vorspeise die Crudites, mein liebstes Gericht am Plage 55 (und das geröstete Brot mit gesalzener Butter).

Die Crudites war wie erwartet, einfach köstlich.


Gegen 13:30 füllte sich das Restaurant, die verdienen sich wirklich eine goldene Nase.


Die Hauptgerichte, ein Schnitzel vom Kalb


und ein Heilbutt,


waren dafür unterirdisch. Das Schnitzel ging gleich zurück, der Heilbutt war geschmackslos, aber essbar.

Dafür war das Ambiente wunderschön, wir fingen an nach dem ganzen Stress etwas abzuschalten.

Bezahlt, kurz einen Blick auf den Strand geworfen


und geschockt gewesen. Ich war ja schon einige Male im August in St. Tropez. Aber so wie es jetzt ist habe ich es noch nie gesehen: am Plage 55 hat man die Kapazität der Liegen dadurch erhöht, dass man nun selbst Platz nutzt, an welchem früher niemals jemand lag, geschweige denn etwas bezahlt hätte. So wurde nun die Kuhle zwischen Restaurant und Strand aktiviert, selbst der Platz neben den Strandtoiletten.

Auto holen lassen uns zurück ins Hotel, wo unser Zimmer nun bezugsfertig war.


Für EUR 300/Nacht im August kann man nicht meckern, der Blick vom Balkon ist schön


und es ist ruhig.

Wir legten uns etwas an den hübschen Hotelpool


bis wir gegen 18:30 endlich mit unserer fehlenden Tasche wiedervereint wurden. Nun haben wir final Schuhe zum Wechseln, denn bei der nicht angekommenen Tasche handelte es sich um die, welche prall mit all unseren Schuhen gefüllt ist.

Nachdem wir uns von den Strapazen des Tages etwas erholt hatten, ging es in Richtung Gassin, wo wir einen Tisch auf der Terrasse des Restaurant ‚La Verdoyante’, mit Blick auf die Bucht von St. Tropez reserviert hatten. Mal wieder war der Stau furchtbar, wir schleppten uns mit den Tagestouristen aus St. Tropez in Richtung St. Maxime hinaus.

Das Restaurant liegt wunderschön in den Hügeln, wir bekamen einen Tisch in der ersten Reihe mit herrlichem Ausblick zugeteilt. Es werden 3 Menüs angeboten, zwei mit 3 Gängen zu EUR 29 und EUR 47, eines mit 5 Gängen zu EUR 57 – recht günstig für St. Tropez und Umgebung.

Wir entschieden uns für das mittlere Menü, wählten aus Vorspeisen einen Salat vom rohen Fisch


sowie ein pochiertes Ei auf Parmesan auf Auberginensalat mit Sommertrüffeln.


Beides war sehr lecker, speziell für St. Tropez.

Als Hauptgericht entschieden wir uns beide für einen Petersfisch auf Risotto, was wirklich sehr ordentlich war.


Das beste Gericht kam jedoch zum Schluss, eine lauwarmer, weicher Schokoladenkuchen mit einer Kugel Haselnusseis, dazu angeröstete Mandeln.


Wow, dieser Kuchen war wirklich eine Schokoladenexplosion im Mund, genau das was ich heute als Abschluss benötigte.

Inklusive Wasser und zwei Kir Vin Blanc kam die Rechnung auf EUR 113, sehr akzeptabel für St. Tropez.

Ohne Stau zurück zum Hotel, wo wir den Tag mit einer kalten Coke Zero auf dem Balkon unseres Zimmers ausklingen ließen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
3. Tag; Saint Tropez

Im Gegensatz zu Odessa, wo wir fast jeden Morgen um 9 schon 30 Grad hatten, erwartete uns in St. Tropez relative Kühle und Wolken.


So entschieden wir uns, statt Frühstück im Hotel und direkt zum Strand, unser Frühstück in St. Tropez einzunehmen und eine lokale SIM-Karte zu besorgen. Mit dem Auto hinunter in die Stadt, im Parkhaus geparkt.

V. traf, wie immer in den ersten Tagen in Europa, der Schlag über die Preise. Ein Kaffee, ein Glas Saft (wenigstens frisch gepresst) und ein Croissant zu EUR 9. Da wir in der Nähe des Zentrums keinen Telefonanbieter fanden, ging es aus der Stadt hinaus in ein Einkaufszentrum, wo ich für EUR 40 eine Prepaid-SIM mit 10 GB Daten erwarb.

Zurück zum Hotel war dann allerdings ein Akt, die ganzen Tagestouristen verstopften die Straßen zurück in Richtung St. Tropez. So nahm ich die Ausweichroute über Ramatuelle, zwar wesentlich weiter – dafür aber hübscher und im Endeffekt auch nicht zeitaufwendiger.

Kurz frischgemacht und zum Mittagessen mit Freunden am ‚Cabane Bambou Beach’. Dieser Strandclub liegt ganz am Ende des Pampelonne Strands,


ist wesentlich relaxter als der überfüllte Club 55, so dass man an den Tischen auch wesentlich mehr Privatsphäre hat.


Unsere Freunde waren schon am Tisch, wir gesellten uns dazu,


bestellten eine Fisch Ceviche, was in Europa oft leider nur eine moderne Ausdrucksweise für Fisch-Tartar ist und mit echter Ceviche wenig zu tun hat.


Trotzdem was das Fisch-Tartar lecker, wir freuten uns auf das Hauptgericht, eine Dorade vom Grill, Kartöffelchen für V., sehr schmackhaftes Gemüse für mich.


Der Fisch war perfekt gegrillt, nicht trocken, vorzüglich.

Nach 2 Stunden Unterhaltung kam endlich die Sonne heraus, wir fuhren zurück ins Hotel und knallten uns noch für knapp 2 Stunden in die Sonne am Pool.

Wer ein nettes Hotel in sehr guter Lage zu bezahlbaren Preisen sucht, ist mit dem ‚La Garbine’ wirklich gut beraten.


Gut nachgebräunt ging es um kurz nach 20 Uhr los in Richtung unseres Lieblingsrestaurants in der Region, der ‚Auberge de la Mole’, einer ehemaligen Tankstelle.

Dieses Restaurant besuche ich schon seit vielen Jahren immer wieder, auch mehrmals wenn länger in St. Tropez. V. war mit mir das erste Mal vor 2 Jahren dort, träumt noch heute vom Essen.

Die Fahrt gestaltete sich nervenaufreibend, Google Maps zeigte eine Fahrtzeit von 46 Minuten für 21 Kilometer an.


Kaum waren wir jedoch losgefahren gab es auch schon eine Routenänderung, statt über die Küstenstraße nun übers Hinterland in 58 Minuten. Überall staute es sich, der reine Horror! Der Verkehr ist wirklich ein Grund St. Tropez zu meiden, das macht alles keinen Spaß mehr, man sitzt eigentlich den halben Tag im Auto um zum Strand und Restaurants zu kommen – früher war dem nicht so, wenigstens nicht so extrem.

Trotzdem schafften wir es pünktlich um 21 Uhr am Restaurant anzukommen,


fanden einen Parkplatz und liefen zum Eingang.




Wir bekamen einen kleinen Zweiertisch im Außenbereich zugewiesen,


gaben die Getränkebestellung (Kir Vin Blanc & Coke Zero) auf, erhielten die Speisekarte.


Es gibt nur ein Menü, zu EUR 55, bei welchem man aus verschiedenen Vorspeisen und Hauptgerichten auswählen kann – der Rest ist fix.

Schon bekamen wir die kalten Vorspeisen hingestellt, 4 Terrinen mit verschiedenen hausgemachte Pasteten, darunter Pate de Campagne, Rillettes & Entenmousse.


Man nimmt sich einfach von was man möchte, soviel man verträgt, dazu eingelegtes Gemüse und Röstbrot.


Einfach nur zum Reinsetzten! Nur muss man aufpassen, dass man sich nicht schon daran satt isst.

Im Anschluss erhielten wir hausgeräucherten Lachs


und Froschschenkel Provencale.


Der Lachs war okay, die Froschschenkel köstlich.

Es folgten die Hauptgerichte, für V. Gänsestopfleber mit Äpfeln und Bratkartoffeln,


für mich Tournedo Rossini, also Rinderfilet (rare) getoppt mit einer ordentlichen Ladung Gänsestopfleber und ebenfalls Bratkartoffeln.


Die Hauptgerichte waren, wie immer, ein Traum, die in Gänsefett in einer Grußform gebratenen Kartoffeln ein Gedicht. V. schwärmt mir seit Monaten von diesen vor.

Die Käseauswahl schlugen wir aus, auch bei uns stellte sich nun ein gewisses Sättigungsgefühl ein.

Wir wussten ja was noch kommt: zuerst eine kleine krosse Apfeltarte mit Vanilleeis


und als Abschluss die Dessertauswahl, nochmals 4 Terrine, eingelegte Birnen und Backpflaumen, eine Creme Caramel und eine wunderbare, mit Schlagsahne durchzogene Schokoladenmousse.


Das Problem der Desserts ist, dass man schon relativ voll ist, diese aber überaus lecker sind, vor allem die Mousse – und so legte ich nochmals ordentlich auf, schwelgte in Schokolade.

Dass St. Tropez für teuer bei schlechter Qualität steht, dies ist ein Fehlurteil – solange man weis wo man hingehen muss.

Glückselig verließen wir das Restaurant nach 3 Stunden des Schlemmens, fuhren in 30 Minuten über enge, kurvige Straßen zurück nach St. Tropez, von wo sich noch immer die Tagestouristen im Stau in Richtung St. Maxime quälten.

Um 00:40 erreichten wir das Hotel, genossen noch eine Coke Zero auf dem Balkon mit Blick über den nächtlich beleuchteten Hotelgarten und Pool.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Danke wieder einmal fuer den Bericht. Ich lese gerne mit.
Ich moechte gerne folgendes fragen (wenn es nicht passt, einfach ignorieren).
Warum fahrt ihr im August nach St Tropez, wenn Franzosen Ferien an der Kueste machen?
Normalerweise kosten Croissants und Kaffee in Frankreich viel weniger. Ein gutes Croissant bekommt man beim Baecker fuer 1,10Euro, einen Kaffee fuer 2Euro. Vielleicht kostet dann das Croissant im Restaurant 2-3Euro. 9 Euro war fuer alles zusammen?
Aber wenn man 300Euro/Nacht fuer ein Zimmer ausgibt, sind dann nicht 9Euro fuer ein Fruehstueck ein Klacks, ebenso die Mietpreise fuer die Autos?
Ich verstehe nicht, wo ihr Eure Linie beim Preis zieht.
 
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LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
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931
DRS
Obwohl es sieben Uhr morgens ist, hätte ich durchaus Lust auf dieses Menü ;) sieht echt wunderbar aus! Wenn ich das nächste Mal unten bin - gebongt.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
...Ich verstehe nicht, wo ihr Eure Linie beim Preis zieht.
Wir verstehen uns da auch manchmal nicht.

Nun ist es aber doch so, dass oft nicht der absolute Preis zählt, sondern das Gefühl ob man einen 'guten Deal' gemacht hat, man nicht abgezogen wurde. So sind EUR 280 für einen 'Mittelklasse'-Mietwagen für 13 Tage in der Hauptsaison ab/bis Nizza Flughafen ein überaus guter Deal, über EUR 1'000 für einen Ford Focus oder gar 1'450 für einen MINI eine Verarschung. Genauso beim Hotel, 4* in Ramatuelle im August für unter EUR 300 ist ein Schnäppchen, hätte ich das Hotel statt im Januar erst im Juni gebucht wären über EUR 600/Nacht fällig gewesen. Das ist wie bei Flugtickets im Forum, über EUR 4'000 für einen F-Flug nach HNL ist absolut gesehen noch immer viel Geld (der Durchschnittsukrainer arbeitet dafür knapp 2 Jahre), aber eben doch auch ein Schnäppchen.

Warum im August?
1.) Nach St. Tropez geht man ja auch um etwas zu sehen - und im September, als wir das letzte Mal hier waren - war es einfach langweilig. Dafür ohne Stau. Preislich macht es - außer bei den Hotels - keinen großen Unterschied ob August oder Juni/Juli/September. Früher, während meines Berufslebens, war ich auch immer im August in St. Tropez. Damals, vor 10 bis 20 Jahren, war es allerdings nie so schlimm mit dem Verkehr und den Menschenmassen.
2.) Es war schon immer so, dass im August auch meine Freunde in St. Tropez waren, ob sie nun Kinder hatten oder nicht. Es war auch früher einfach mehr los im August, mehr Party am 'Voile Rouge' Strand, im 'Cave du Roy'.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
wer so auf Gänseleber steht, wird mir immer sympathischer...............
V. liebt Gänseleber! Würde ich sie vor die Wahl stellen, 'Gänseleber mit diesen herrlichen Bratkartoffeln oder mich', wahrscheinlich hätte ich keine Chance. :cry:

Aber, als sie mit mir das erste Mal in Frankreich war, musste sie sich einen Gänseleberbetrieb ansehen, die heute industrielle Stopfung per Kompressor und Schlauch. Ich finde, dass wenn man so etwas schon ißt, dann muss man auch wissen wie es zustande kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
Nach einer langen Fahrt mit viel Stau sind wir nun in Cap d'Agde angekommen, haben unser Apartment bezogen.

Da man hier sowieso keine Fotos machen darf wird es nun für die nächsten 9 Tage ruhig in diesem Reisebericht.

Ich poste wieder wenn wir Cap d'Agde in Richtung Provence verlassen, mit einer jugendfreien Zusammenfassung dieses Aufenthalts.
 

maxn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2011
1.363
71
muc
Aber wenn man 300Euro/Nacht fuer ein Zimmer ausgibt, sind dann nicht 9Euro fuer ein Fruehstueck ein Klacks, ebenso die Mietpreise fuer die Autos?
Ich verstehe nicht, wo ihr Eure Linie beim Preis zieht.

Das ist ja das Kuriose an der -verzeih mir den Ausruck- Stammtisch-Denke:

nur weil man Geld hat, muss man es nicht sinnlos aus dem Fenster werfen.
Ich halte es wie HON/UA: ein schönes Hotel darf gerne was kosten, solange das Gesamtpaket stimmt. Ein gutes Essen darf gerne was kosten, solange es schmeckt. Aber 2,50 EUR für eine besch***enne Currywurst ist verschwendetes Geld, z.B.
Ich fliege seltenst C innerhalb Europas oder D, weil ich (Status) keine relevanten Vorteil sehe.

Leute, denen Geld wirklich egal sein könnte, werden sich auch nicht in Foren austauschen, wo's die besten Deals gibt ;) Die lassen suchen =;
 
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Reaktionen: phxsun und oschkosch