LH & LX Short Haul C Flight Reviews mit tabellarischem Vergleich (+ VLC Impressionen)

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16.05.2015
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FRA
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Es stand wieder einmal ein verlängertes Wochenende an und von den verbleibenden europäischen Primärzielen meiner Wunschliste lag Valencia vorne. Angesichts sehr limitierter Zeitkontingente (Fr frei, Mo Nachmittag musste ich wieder dienstlich tätig werden) war ich limitiert mit der Airline-Auswahl um die Zeit am Zielort auf ein vernünftiges Niveau zu maximieren. Eine vernünftige oneworld-Option gab es nicht und angesichts des bereits verlängerten QR Platinums und gut gefülltem Meilenkonto bestand auch keine dringende Indikation für oneworld. Zeitlich und preislich am zweckmäßigsten erwies sich diese Verbindung:

28.07., LH 1160 FRA-VLC
31.07., LX 2141 VLC-ZRH
31.07., LX 1190 ZRH-NUE

So konnte ich den ersten Tag noch weitgehend für das Sightseeing nutzen und den Sonntag vollständig und musste weder am Freitag noch am Montag extrem früh aufstehen. Zum Buchungszeitpunkt waren Y und C praktisch preisgleich, unter Würdigung der Extrakosten für Exit Row wäre Y teurer gewesen. Daher sollte die LH Short Haul C seit langem mal wieder eine Chance bekommen.

In den 4 nachfolgenden Beiträgen werden die Flight Reviews und ein tabellarischer Vergleich aller in diesem Jahr auf Privatreisen geflogenen und fotografisch dokumentierten Short Haul C (Bezug nehmend auf Flüge mit einer Blockzeit von 1,5 bis 3 Stunden) Produkte (QR, BA, IB, VN, CX, LH und LX) eingestellt. Danach könnte ihr euch mit Feedback austoben und etwas verzögert gibt es dann noch einige Impressionen aus Valencia. Im Nachtaufnahmen Fotothread ist schon ein Vorgeschmack zu finden.
 

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16.05.2015
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FRA
Flight Review
LH 1160, FRA-VLC, Business

Eintreffen am Airport knapp 2 Stunden vor Abflug. Check In war bereits online erledigt. Da die Bulkhead-Reihe nicht verfügbar war, sollte die Sitzplatzsituation allerdings nochmals optimiert werden. Den Umweg zu den Premium CI-Schaltern im rechtsseitigen Teilbereich der Abflughalle wollte ich mir ersparen und konsultierte daher den nächsten freien CI-Automaten. Hier erfolgte eine Änderung des Sitzplatzes auf 6A, was sowohl eine freie Dreier-Reihe bedeutete als auch ein freier Sitz in der Reihe davor (5A) und somit keine Störung durch Recline. Ansonsten war die C voll. Gepäck wurde nicht aufgegeben.

Ein Fast Track für C/F/*G war vorhanden (Gold Track), allerdings betrug meine Wartezeit in selbigem 9 min. Vermutlich wäre es an der Economy Line schneller gegangen (Monitor zeigte 5 min), was Ausdruck einer schlechten Organisation ist, da nicht alle Linien im Fast Track geöffnet waren.

Die hier im Forum wiederholt positiv bewertete Business Class Lounge bei Gate A26 wurde in Anspruch genommen. Ich empfand sie hinsichtlich der Strukturierung durchaus akzeptabel, allerdings war sie hoffnungslos überfüllt. Es war zunächst nicht möglich, einen freien Tisch zu finden. Zudem war die Lounge offensichtlich mit zu wenig Personal bestückt, es stand ubiquitär benutztes Geschirr, das nicht zeitgerecht abgetragen wurde. Ich nutzte zunächst einen Waschraum und dessen Zustand war in Ordnung, allerdings war er weder hinsichtlich der Amenities noch hinsichtlich der Finishes bemerkenswert. Anschließend begab ich mich zum Buffet-Bereich. Die Frühstücksauswahl war basal und auf den kontinentaleuropäischen Bedarf fokussiert. Das Rühreri war genießbar, die Grilltomaten zu weich, ansonsten waren Warmspeisen Mangelware. Die Auswahl an Käse war mager, die Obstauswahl hingegen adäquat. Positiv fielen mir die (offensichtlich wechselnden) Mocktails und flavorisierte Wasser- und Teekreationen sowie der Barista-Service auf. J. Oppmann Sekt wurde angeboten, Champagner nicht. Auch die Weinauswahl war überschaubar. In Anbetracht zahlreicher anwesender Kleinkinder war das Lautstärke-Niveau in der Lounge inakzeptabel, an eine ruhige Arbeitsatmosphäre wäre nicht zu denken gewesen. Der Ausblick auf das Vorfeld war hingegen positiv herauszuheben. In der Gesamtschau war die Lounge für die vermeintliche Top C-Lounge am eigenen Hub letztlich nicht überzeugend. Sollte bei LH C-Flügen in Zukunft (so sie denn im Ausnahmefall nötig werden) hinreichend Zeit sein, werde ich die Ausreise in Kauf nehmen um die AC-Lounge im B-Bereich zu nutzen, die mir deutlich besser gefällt.









Ich begab mich pünktlich zur Boardingzeit zum Gate, wo sich der Beginn des Boardings allerdings noch verzögerte. Im Gate-Bereich lagen keine Zeitungen aus, ein kostenpflichtiger Kaffeeautomat war vorhanden. Es gab keine Ansagen zum Boarding-Ablauf und der Aufruf der einzelnen Gruppen war relativ leise. Das Priority Boarding erfolgte an einem separaten Scanner, die Schlangen waren allerdings nicht gut markiert oder abgegrenzt.

An Bord gab es keinerlei Begrüßung. Der Pre-Departure Service gestaltete sich als nicht existent. Insbesondere gab es folgende Bewertungs-relevanten Merkmale, die ich unter diesem Punkt erwarten würde, nicht: Begrüßungsgetränk, Erfrischungstücher / Handtücher (abgepacktes Erfrischungstuch später auf dem Tablett), Speisekarten, Weinlisten, Amenity Kit, Kissen und Decken, Zeitungsservice (die e-Journals zählen nur bedingt, da man am Sitz keineswegs in entspannter Position am Laptop lesen könnte – zum Glück habe ich mir Lesestoff aus der Lounge mitgenommen), persönliche Vorstellung der Crew (CSD / Purser). Es gab überhaupt keine Interaktion mit der Crew vor Abflug mit Ausnahme des Sicherheitsdurchgangs, was ich in der C komplett inakzeptabel finde, zumal andere Airlines demonstrieren, dass man in der Vorstartphase einen exzellenten und umfangreichen Service bieten kann.

Zum Hard Product: Geflogen wurde im A321, den ich bei LH bisher nur von 4 Y-Flügen kannte, immer in der Exit Row und daher in nicht ganz schlechter Erinnerung habe. Die Sitze in einer normalen Reihe, die ich nun kennenlernen musste, waren in jeder Hinsicht für C inakzeptabel. Wie das Bild dokumentiert, blieb selbst ohne Recline des (nicht vorhandenen) Vordermanns kein Platz mehr zwischen meinem Knie und dem Vordersitz. Da hilft auch der freie Nebensitz nicht wirklich. Der Sitz war äußerst miserabel gepolstert und fühlte sich bereits zum Startzeitpunkt bretthart an. AVOD war nicht vorhanden. Steckdosen am Platz ebenfalls nicht.





Gate Departure war minimal verspätet, Takeoff durch lange Rollzeit deutlich verspätet.

Nach dem Start dauerte es ca. 20 min, ehe mit dem Service begonnen wurde. In der Y ging es etwas schneller, was ich akustisch vernehmen konnte. Der Service bestand aus einem vorgerichteten Frühstückstablett ohne jedwede Wahlmöglichkeit. Ohne vorbestelltes VLML wäre keine vegetarische Option vorhanden gewesen. Warme Brötchen oder Croissants wurden aus dem Brotkorb gereicht. Die Obstplatte war ansprechend und schmackhaft, der Hummus weder ansprechend präsentiert noch mit besonderem Geschmack, der mit Plastikfolie bewährte Obst/Gemüse-Mix undefiniert (diente letztlich nur als Brötchen-Garnitur). Käse, Nüsschen (außer den beiden Walnüssen am Hummus) oder sonstige Snacks wurden nicht gereicht. Es gab keine Nachspeise, keine warmen Optionen (z. B. Eierspeisen) oder Kuchen / Kekse zum Kaffee.





Die Getränkeauswahl entsprach letztlich weitgehend derjenigen in Y. Es waren drei Säfte auf dem Trolley erkennbar (Orange, Apfel, Tomate - serviert aus dem Karton !!!) und sonst waren die üblichen Softdrinks vorhanden. Die alkoholische Auswahl ist ohne Weinliste nicht beurteilbar, aber die Absenz einer solchen ist in der Verantwortung der Airline. Daher wird das bekannte Y-Angebot (eine Sorte Rotwein, Weißwein und Bier) zur Bewertung herangezogen. Die Nachfrage nach Champagner und Cappuccino war nicht zielführend. Es gab allerdings Sekt, der nicht auf dem Trolley war, aus der Galley beigebracht werden musste und dann auch eher mit widerwilligem Gesichtsausdruck für mich geöffnet wurde. Bei den Heißgetränken war tatsächlich nur eine Sorte Tee und Kaffee vorhanden. Kein Hinweis auf die Verfügbarkeit von Cocktails, Spirituosen oder Mocktails. Der gesamte Service erfolgte vom Trolley, es gab keine Tischdecken und nur kleine und dünne Servietten. Störend war auch die henkellose Tasse für den Kaffee.

Relativ unmittelbar nach dem Frühstücksdurchgang gab es nur noch eine Getränke-Runde und sonst keinerlei proaktiven Service.

Die C-Waschräume wurden mehrfach von Y-Gästen benutzt, was nicht unterbunden wurde. Sie waren in akzeptablem Zustand, boten aber keinerlei Amenities. Die Nachfrage nach Zahnbürsten verlief negativ.

Die Landung erfolgte 3 min vor dem Ende der Blockzeit, dank sehr kurzen Rollweges war Gate Arrival aber exakt on time.

Das Deboarding war wenig organisiert, der Vorhang wurde nicht zugezogen und so stürmten Y-Gäste frühzeitig nach vorne. Ohne Einreisekontrolle, Aufgabegepäck und Zollkontrolle konnte der Sicherheitsbereich erwartungsgemäß nur 8 min nach Touchdown bereits verlassen werden.



Bewertung für einen 1,5- bis 3-stündigen Flug in C:

Ground Handling: 7/10
Hard Product und Zustand der Kabine (3x): 1/10
Mahlzeiten (2x): 2/10
On-Time Performance (2x): 10/10
Weinliste, Champagner und Cocktails: 3/10
Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails: 3/10
Service / Crew (2x): 1/10
Amenities / Toiletten / Ausstattung der Bäder: 1/10
IFE: 3/10 (e-Journals, Bordmagazin)
Statusanerkennung / Statuswürdigung (falls vorhanden): nicht vorhanden
Zusatzpunkte (z. B. für Bar, Snack-Auslage, Champagner > 100 €, besondere Amenities): keine

Gesamtwertung: 3.5/10

Fazit: LH Short Haul C ist aus meiner Sicht ein weit unterdurchschnittliches Angebot. Minimale Beinfreiheit, keinerlei Pre-Departure Service, Getränkeangebot kaum differenziert zur Y, ein vollkommen unspektakuläres Frühstück, kein AVOD und kaum Service und Amenities. Selbst wenn dies ein Y-Flug gewesen wäre, hätte ich das Gebotene fernab vom Erwartungshorizont beurteilt, schon alleine wegen des Sitzes.
 
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16.05.2015
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Flight Review
LX 2141, VLC-ZRH, Business

Eintreffen am Airport 1:35 vor Abflug. Kurze Wartezeit am gemeinsamen LH/LX C/Gold Check In, während sich an den Y-Schaltern eine längere Schlange befand. Die Sitzplätze für dieses und das folgende Segment hatte ich zum Buchungszeitraum bereits online ausgewählt, beide Male Front Row. Dann folgte ein großes Ärgernis: Es gab keinen Fast Track und ich musste 15 min in einer langen Schlange, die bereits weit vor den abgesperrten Wartelinien begann, anstehen. Das wird allerdings nicht der Airline zur Last gelegt, zur Last gelegt würde ihr nur, wenn es einen Fast Track gäbe und C/F keinen Zutritt bringt oder wenn es am eigenen Hub keinen Fast Track gibt.

Das Gate war A1 und die Lounge in unmittelbarer Nähe. Die Lounge war allerdings unterklassig. Es handelte sich im Wesentlichen um einen langen Raum oberhalb des Korridors zwischen den Gates. Es gab einige ungenießbare abgepackte Sandwiches und sonst nur kleine Snacks. Von einem vernünftigen Frühstücksangebot kann nicht gesprochen werden. Die üblichen Softdrinks, Wasser, Säfte, Instant Kaffeeprodukte und eine kleine Wein- und Spirituosenauswahl waren vorhanden. Die Waschräume waren in gutem Zustand. Interessanterweise war die Lounge, obwohl sie von diversen Airlines genutzt wird, kaum ausgelastet.









Das Boarding begann etwas nach der angegebenen Zeit. Es gab die übliche Priority Beschilderung, allerdings war nur ein Ausgang vorbereitet und nur eine Schlage vorbereitet. Ich stellte mich einfach neben das Priority Boarding Schild in Höhe des Beginns der Schlange. Ein anderer C-Pax, der aus der Lounge kam, tat es mir gleich. Es gab keinerlei Ansagen zum Boarding-Prozess oder der Boarding-Gruppen. Allerdings wurden wir beiden mit einer Winkbewegung zuerst an Bord gebeten. Die anderen C-Gäste dürften sich dann wohl, nachdem sie das Anstehen schon von der Siko kannten, einfach in der regulären Schlange eingereiht haben. Das kann man jedenfalls deutlich besser organisieren.

An Bord gab es eine freundliche Begrüßung auf Schweizerdeutsch. Relativ rasch nach Ende des Boardings wurden in der C abgepackte Erfrischungstücher und Wasserflaschen ausgeteilt. Decken gab es auf Nachfrage. Offene Begrüßungsgetränke gab es nicht. Nicht vorhanden waren des Weiteren: Speisekarten, Weinliste, Amenity Kit und Kissen. Einen Zeitungsservice gab es, u. a. die Neue Zürcher Zeitung.



Zum Hard Product: Zum Einsatz kam ein A320. Selbst in der Bulkhead Reihe war die Beinfreiheit sehr mager. Die abgeschrägte Fußstütze wirkte eher störend, war viel zu kurz und steil dimensioniert um nützlich zu sein. AVOD gab es nicht. Steckdosen auch nicht.



Der Abflug erfolgte 24 min verspätet.

Ca. 20 min nach dem Start wurde ein Frühstücksservice durchgeführt. Es gab eine kalte Platte mit Käse, minimaler Obst- und Gemüsebeilage, Hummus (scheint gerade angesagt zu sein bei der LH Group) und Bircher Müsli. Warme Brötchen wurden aus dem Brotkorb gereicht. Insgesamt war das Frühstück hinsichtlich Menge, fehlender Warmspeisen und Auswahl (nicht vorhanden, auch nicht für non-VLML) inakzeptabel, die Ausführung auch nicht überragend. Das Müsli war lecker (viel zu klein), der Rest komplett unspektakulär bis unterdurchschnittlich.



Die Getränkeauswahl gestaltete sich auch hier als wenig umfangreich. Cappuccino war nicht verfügbar und auch sonst war das mündlich aufgezählte Angebot nicht besonders umfangreich. Champagner gab es auf Nachfrage. Keine Evidenz für die Verfügbarkeit von Cocktails oder Mocktails.

Leider erfolgte auch bei LX der gesamte Service vom Trolley, ohne Tischdecken und auf einem viel zu kleinen Tablett. Der Service war leider nicht sehr proaktiv, allerdings stets sehr freundlich und mehrfach wurde die namentliche Anrede verwendet, inkl. Doktortitel.

Der Flug war insgesamt nicht sehr angenehm, wozu zusätzlich zum schlechten Sitz auch die beiden permanent schreienden Infants in der C (2. Reihe rechts und links) beitrugen, was natürlich nicht der Airline zur Last gelegt werden kann. AVOD mit Noise Cancelling Headphones würde dies jedoch weniger störend erscheinen lassen.

Der Waschraum wurde benutzt und war in akzeptablem Zustand, allerdings waren keine Seat Covers oder desinfizierenden Tücher vorhanden. Es gab eine Pflegelotion und ein revitalisierendes parfümiertes Spray für das Gesicht, allerdings (auch auf Nachfrage) keine Dentalhygiene-Sets.

Kurz vor der Landung wurde in C und Y Schokolade verteilt.

Die Landung erfolgte verspätet, Gate Arrival war 16 min zu spät, was mich ärgerte, da ich ohnehin wenig Zeit für die Lounge hatte. Die Purserin hat sich zumindest für die Verspätung bei ihrer Ansprache entschuldigt. Rasches Deboarding über Fluggastbrücke.

Bewertung für einen 1,5- bis 3-stündigen Flug in C:

Ground Handling: 4/10
Hard Product und Zustand der Kabine (3x): 2/10
Mahlzeiten (2x): 2/10
On-Time Performance (2x): 8/10
Weinliste, Champagner und Cocktails: 5/10
Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails: 3/10
Service / Crew (2x): 3/10
Amenities / Toiletten / Ausstattung der Bäder: 3/10
IFE: 3/10
Statusanerkennung / Statuswürdigung (falls vorhanden): nicht vorhanden
Zusatzpunkte (z. B. für Bar, Snack-Auslage, Champagner > 100 €, besondere Amenities): keine

Gesamtwertung: 3.5/10

Fazit: Das Hard Product war auch bei diesem Segment inakzeptabel und unbequem. Der Service war marginal besser als LH bei den Details (Zeitungen, Champagner, Erfrischungstuch und Wasserflasche vor Abflug), das Frühstück hingegen komplett enttäuschend. Selbst, wenn man das Hard Product unter „europäischer Standard“ verbucht, könnte man in über 2 Stunden reiner Flugzeit so viel mehr anbieten um das Gesamtprodukt angenehmer zu gestalten.
 
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16.05.2015
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LX 1190, ZRH-NUE, Business

Betreten des Terminals in ZRH durch den leicht verspäteten Flug zuvor nur 45 min vor Abflug. Daher war nur ganz kurz Zeit für die Lounge im zentralen Bereich, von dem die A-Gates abgehen. Die C-Lounge war durchaus gut gefüllt, bot aber genügend Sitzplätze. Das Buffet bot Salate, einige Snacks und zwei warme Optionen. Auch die Getränkeauswahl war ordentlich, wobei ich keinen Champagner entdecken konnte. Insgesamt fand ich das Ambiente für die niedrigste Lounge-Kategorie weitgehend angemessen, eine detailliertere Bewertung verbietet sich angesichts des nur wenige Minuten dauernden Aufenthalts.







Dann begab ich mit zu den Busgates in unmittelbarer Nähe zu den Lounges. Das Einsteigen in den Bus hatte bereits vorzeitig begonnen, sodass über die Umsetzung des Priority Boardings keine Aussage getroffen werden kann. Ein separater Bus für die C kam allerdings nicht zum Einsatz, was mit Abzug bedacht wird. Das Einsteigen in den Bus verzögerte sich, da noch etliche Handgepäckstücke ein Label zur Abgabe vor dem Einsteigen bekamen. Meines nicht, war dann aber an Bord zu groß und passte erst, als ich die Kulturtasche (ein QR Hartschalen Amenity Kit) aus der Außentasche nahm und separat im Bin platzierte.



Geflogen wurde nämlich in einer Bombardier Q400. Diese hatte eine 2-2 Konfiguration, wobei in der C nur je ein Sitz belegt war. Dieser wechselte von Reihe zu Reihe zwischen Fenster und Gang, sodass niemand durch den Recline des Vordermanns belästigt wurde. Rechtsseitig fehlt die erste Reihe und dort befindet sich ein Notausgang, sodass Reihe 2 mehr Beinfreiheit hat. Ich hatte mir 2F ausgesucht und kam mit der Beinfreiheit für den kurzen Flug klar. Reihe 1 links sah noch etwas besser aus, v. a. Gang-seitig, wo die Beinfreiheit unlimitiert ist. Der Recline war überraschend ordentlich. Die C war bis Reihe 4 ausgewiesen, von den 7 möglichen Plätzen waren nur 4 belegt. Auf der rechten Seite saß außer mir niemand. AVOD und Steckdosen waren nicht vorhanden. Einen Vorhang zwischen C und Y gab es auch nicht, nur ein kleines Kunststoffschild über dem Sitz.





Das Flugzeug stammte von OS, hatte auch ein OS-Logo vor der C-Kabine und die FAs trugen OS-Uniformen. Alle anderen Services entsprachen LX-Standards. Es gab eine persönliche Begrüßung der C-Gäste. Grundsätzlich wurde bei jeder Interaktion die namentliche Ansprache inkl. Doktortitel verwendet. Es gab dieselben Wasserflaschen und Erfrischungstücher wie beim Segment zuvor und einen Zeitungsservice vor dem Abflug (u. a. Handelsblatt, FAZ, Süddeutsche).

Der Abflug erfolgte wenige Minuten nach der geplanten Zeit.

Bereits nach gut 10 min wurde der Service begonnen. Vom Trolley wurden kalte Platten gereicht mit 2 Snacks und einem Schokoladenmousse. Alle drei Komponenten waren in der Präsentation und geschmacklichen Ausführung wenig überzeugend. Eine Wahlmöglichkeit bestand nicht. Das Getränkeangebot war überschaubar, 2 Säfte, Mineralwasser, kleines Softdrink-Angebot, Kaffee, Tee. Die Präsentation der Getränke war adäquat. Nach alkoholischen Getränken hatte ich nicht gefragt und Weinlisten gab es nicht, sodass hier von einer Bewertung abgesehen werden muss. Die Größe der Getränkedosen war erfreulich. Falls diese auch in der Y so ausgegeben werden, handelt es sich gemessen an der Flugdauer um ein faires Angebot. Zudem konnte ich beobachten, dass in der Y auch ein kleiner Snack ausgegeben wurde. Anschließend kamen die FAs wieder in die C um dort eine zweite Getränkerunde vorzunehmen. Abschließend wurde in beiden Klassen noch Schokolade ausgegeben.



Die Landung erfolgte ca. 12 min vorzeitig und auch die Parkposition war schnell erreicht. Dann dauerte es noch ca. 3 min bis das zuvor verladene Handgepäck wieder zur Mitnahme aufgebaut war. Erst dann erfolgte das Deboarding. Zunächst nur C, wofür ein eigener Bus zur Verfügung stand. Ohne Aufgabegepäck, Einreise- oder Zollkontrolle verließ ich zur geplanten Ankunftszeit bereits den Airport.

Bewertung für einen < 90 min Flug in C:

Ground Handling: 5/10
Hard Product und Zustand der Kabine (3x): 3/10
On Time Performance: 10/10
Mahlzeiten (< 90 min nicht doppelt gewichtet): 3/10
Weinliste, Champagner, Cocktails: nicht bewertet
Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails: 4/10
Service / Crew: 6/10
Amenities, Toiletten, Ausstattung der Bäder: nicht bewertet
IFE: 3/10
Statusanerkennung / Statuswürdigung: nicht vorhanden

Gesamtwertung: 4.5/10
 
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16.05.2015
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FRA
Es folgt der versprochene tabellarische Vergleich meiner 90- bis 180-minütigen C-Privatflüge zwischen Januar und Juli 2017. Es zählen Privatflüge, die fotodokumentiert wurden, sodass z. B. anhand der Zeitstempel Rückschlüsse zu den Service-Abläufen getroffen werden können. Alle eingeschlossenen Flüge wurden bereits im Forum einzeln vorgestellt, allerdings nicht alle im Rahmen von Reiseberichten (betrifft die beiden BA-Segmente, die nur im Europa C Bordessen-Thread diskutiert wurden).

7 verschiedene Airlines konnten nach diesen Einschlusskriterien berücksichtigt werden.

Es folgt die Tabelle und anschließend die Interpretation:



Folgende Anmerkungen:

Bei QR sind beide Segmente nicht unbedingt repräsentativ, da eines davon ein 5th Freedom Segment (mit reduziertem Service) war und eines von den Ramadan-Restriktionen betroffen war. Sie stellen also eher das untere Ende des möglichen Spektrums dar. Alleine die Abwertung für fehlenden Wein und Champagner wirkt sich auf den Gesamtscore für einen Flug mit 0.67 Punkten Abzug aus. Bei QR sind zudem mehrere Flüge knapp am Einschluss gescheitert, CAI-DOH mit 3:05 ebenso wie KWI-DOH mit 85 min. Diese waren beide formal als F vermarktet, was aber kein Ausschlusskriterium gewesen wäre, da die Premium-Kabine einer 2-class Konfiguration nach C-Maßstab bewertet wird (gilt analog z. B. auch für US-Carrier). Beide Flüge waren mit 8.5/10 bewertet, hätten den QR-Score also eher verbessert.

Bei CX und VN sollte natürlich berücksichtigt werden, dass auch Recliner auf den Short Haul Segmenten zum Einsatz kommen, was dann zu einer deutlich niedrigeren Wertung führen könnte.

Statusanerkennung wird 0.5-fach gewertet, wenn es sich um einen Fremdstatus handelt, und gar nicht, wenn kein Status vorhanden ist. Das Hard Product zählt 3-fach, Mahlzeiten, Serviceablauf und OTP zählen 2-fach.

Es sei explizit angemerkt, dass dies keine Qualitätsbewertung der Airlines darstellt, da ich dafür (wie mehrfach ausgeführt) erwarten würde, ein großes Spektrum an Airlines aktuell in allen Klassen über verschiedene Distanzkategorien geflogen zu sein. Dies kann ich selbst für QR aktuell angesichts fehlender Long Haul Y Segmente nicht gewährleisten. Daher überlasse ich das gerne den Skytrax-Auditoren.
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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ZRH / MUC / VIE
Der LH-Teil ist ja recht unterhaltsam geschrieben, und ich habe sogar zwei neue Worte gelernt :)

Was mich jedoch irritiert, ist die Beinfreiheit in Reihe 6. Ich bin durchaus schon längere Strecken mit der NEK in Reihe 2 und 3 geflogen und empfand die Beinfreiheit trotz meiner eigenen Länge als sehr angenehm. Ich dachte, die Reihen im vorderen Compartment seien alle gleich, oder wurde da in den letzten 4 Jahren mal nachverdichtet?

Ps.: Interessant, dass LX Zeitungen anbietet... dachte, das sei wie bei LH abgeschafft worden. Also doch ein kleiner Wettbewerbsvorteil?
 
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QR_Seb

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16.05.2015
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FRA
Meine Körpergröße beträgt 200 cm, das ist dann ein echter Prüfstein für das Hard Product (betrifft dann in der Long Haul C analog die Bettlänge). Darin begründet liegt natürlich maßgeblich auch die Aversion gegen Y-Sitze in der Short Haul C. In diesem Sitzen kann ich nicht bequem ausruhen und schon gar nicht am Laptop arbeiten.

Laut Seatguru gibt es nur eine Version im LH A321 und die bietet in den vorderen Reihen keine zusätzliche Beinfreiheit (wie das z. B. bei IB der Fall ist, die haben eine Reihe weniger vor dem ersten Notausgang). Das können die LH-Experten hier aber sicher besser beantworten. Gut gefällt mir z. B. der Ansatz von KL, die größere Sitzabstände und mehr Recline im vorderen Abschnitt haben und übrig gebliebene Sitze, die nicht für die C benötigt werden, gegen Aufpreis an Eco Passagiere verkaufen oder an Statuskunden vergeben.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.835
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ZRH / MUC / VIE
Laut Seatguru gibt es nur eine Version im LH A321 und die bietet in den vorderen Reihen keine zusätzliche Beinfreiheit (wie das z. B. bei IB der Fall ist, die haben eine Reihe weniger vor dem ersten Notausgang). Das können die LH-Experten hier aber sicher besser beantworten.

Seatguru liegt hier falsch. Meine LH-Erfahrung im A321 endete bislang mit der NEK, ich meine, dass man mittlerweile da auch, wie im A320 NEO, die Eco auf unter Billigfliegerniveau verdichtet hat, allerdings die C (Bereich zwischen Türen 1... und 2...) unangetastet liess.
 

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16.05.2015
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FRA
Was ist die Schlussfolgerung aus der Bewertung? Ab jetzt innereuropäisch nur noch mit QR? :D

Generell fliege ich zum Glück wenig intraeuropäisch. Dabei wird oneworld präferiert, falls LH Group unvermeidbar ist (in den 12 Monaten zuvor nur ein einziges Segment), wird auch weiterhin nur in Ausnahmefällen C gebucht, sondern Y Exit Row bevorzugt. Ich schätze die Beinfreiheit für mich deutlich wichtiger ein als den freien Nebensitz.
 

QR_Seb

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16.05.2015
1.493
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Seatguru liegt hier falsch. Meine LH-Erfahrung im A321 endete bislang mit der NEK, ich meine, dass man mittlerweile da auch, wie im A320 NEO, die Eco auf unter Billigfliegerniveau verdichtet hat, allerdings die C (Bereich zwischen Türen 1... und 2...) unangetastet liess.

Das macht die C aber nicht besser, sondern entwertet nur zusätzlich die Y in den non-Exit-Rows. Dazu kann ich im A321 nichts beitragen. Ein Y-Flug im A320 (nicht die neo-Variante) im letzten Dezember (das eine Segment, das ich in #11 anführe) war eigentlich nur aushaltbar, weil ich mir eine freie Dreierreihe sichern konnte und solange es möglich war, auf dieser lag.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
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HAM/LBC
Zur besseren Einordung der Benotung würde mich noch der Maßstab interessieren; d.h. was wäre jeweils unter "10" zu verstehen?
 
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DerSimon

Erfahrenes Mitglied
01.03.2015
7.354
8
Insbesondere gab es folgende Bewertungs-relevanten Merkmale, die ich unter diesem Punkt erwarten würde, nicht: Begrüßungsgetränk, Erfrischungstücher / Handtücher (abgepacktes Erfrischungstuch später auf dem Tablett), Speisekarten, Weinlisten, Amenity Kit, Kissen und Decken, Zeitungsservice (die e-Journals zählen nur bedingt, da man am Sitz keineswegs in entspannter Position am Laptop lesen könnte – zum Glück habe ich mir Lesestoff aus der Lounge mitgenommen), persönliche Vorstellung der Crew (CSD / Purser).
Hatte nur auf den Thread-Titel geschaut und nicht auf den Name des Posters, aber da war es dann doch erkenntlich :)

Aber bestätigt im Prinzip meine Erfahrung, dass sich C innerhalb Europas als Statuskunde praktisch nicht wirklich lohnt, von den vereinzelten Widebody-Strecken mal abgesehen.
 
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xTeitix

Aktives Mitglied
25.09.2016
193
0
25
Munich
Zur besseren Einordung der Benotung würde mich noch der Maßstab interessieren; d.h. was wäre jeweils unter "10" zu verstehen?

Einfach mal in diversen anderen Werken des Vorumsbruders Sepp nachrecherchieren. Dort lassen sich unter anderem die Maßstäbe für 10 Punkte finden.

br,
xteitix
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.835
2.785
ZRH / MUC / VIE
Mit seinem skydreck/Katarrh/Ich-zentrierten Weltbild hinterlässt Seppl folgenden Eindruck: Missionar oder radikaler Skydreck-QRist.

Das ist eine Ausdrucksweise, die ich im Forum nicht mal im Zusammenhang mit LX und AF verwenden würde, geschweige denn mit einem anderen User...

Auf alle Fälle finde ich es interessant, wie jemand aussenstehender über LH schreibt. Und irgendwelche Kraftaudrücke oder Bashing lese ich im Tripreport keine...
 

SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.004
40
BER
Man kann ja von den QR-Reviews des OP halten, was man will. Und auch die Frage nach Mocktails, Zahnbürsten, Amenity Kit bei einem 2h-Flug ist m.E. Unsinn.
Ansonsten hat er doch die nicht mehr vorhandene Qualität bei europäischen C-Flügen (nicht nur LH-Group) gut und detailliert dargestellt. Bis auf ein paar Meilenjunkies oder als ohnehin inkludierter Zubringer zu einem Langstrecken-C-Flug ist Kont-C doch ein Witz. Man hat die Produkte dermaßen zusammengestrichen und die Sitzabstände auf ECO-Niveau gesenkt, dass sich kein relevanter Vorteil zu Y mehr ergibt (es sei denn man wiegt 120kg und ist auf freien Nebensitz angewiesen).

Aus meiner Sicht wäre es konsequent die Kont-C abzuschaffen. Oder eben wirklich aufwerten.

Und, dass LH FBs widerwillig den Sekt aus der Galley holen, kann ich mir bildlich vorstellen. Ich fand eigentlich bei LH das Personal immer ganz gut, aber irgendwie wirkt sich der allgemeine Sparzwang auf die Mentalität aus und es wird häufig sehr kleinlich agiert. Den Gast "verwöhnen zu wollen" strahlen sie jedenfalls nach meiner Erfahrung immer seltener aus.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Zur besseren Einordung der Benotung würde mich noch der Maßstab interessieren; d.h. was wäre jeweils unter "10" zu verstehen?

Also auf Kurzstrecke kann man das schon in Asien und im mittleren Osten finden, in Europa sicher nicht. Also ich hatte im letzten Jahr C Kurzstreckenfüge mit QR, CA und UL wo ich bei sehr ähnlichen Kriterien wie sie der TE anlegt durchaus eine 9 oder 10 vergeben hätte.

Auch wenn der TE leicht tendenziell QR bevorzugt, kann ich eine 3-4 von 10 Bewertung von LH durchaus nachvollziehen. NEK ist halt Mist im Vergleich zu lie flat und auch das Service geht wirklich besser.
 

QR_Seb

hidden LH-Seb
16.05.2015
1.493
96
FRA
Zur besseren Einordung der Benotung würde mich noch der Maßstab interessieren; d.h. was wäre jeweils unter "10" zu verstehen?

Hier gibt es zwei Mustertexte, die ein perfektes Produkt beschreiben würden:
http://www.vielfliegertreff.de/reis...eber-silvester-mit-lufthansa-qr-und-cz-7.html

Die Kriterien hängen von der Distanzkategorie (< 90 min, 1,5-3 h, 3-5 h, 5-7 h, 7-10 h, > 10 h) und der Kabinenklasse ab, nicht von der geografischen Region (in Europa und Asien wird z. B. derselbe Standard verlangt) oder vom Flugzeugmodell.

Hier die Zusammenfassung der Erwartungen an einen 10-Punkte-Flug für 1,5-3 h in C:


Ground Handling:
- Keine Wartezeit am CI
- Die besten noch vorhanden Sitzplätze werden zugewiesen bzw. die vorab ausgewählten nicht geändert
- Alle relevanten Priority Labels werden korrekt am Gepäck angebracht
- Falls Fast Track vorhanden, besteht eine Nutzungsmöglichkeit
- Am eigenen Hub: Fast Track bei Immigration und Siko
- Zutritt zur korrekten (d. h. unter Würdigung von Status und Kabinenklasse besten) Lounge wird ermöglicht
- Priority Boarding klar ausgewiesen (markiert und durchgesetzt)
- Boarding beginnt genau zeitgerecht
- Am eigenen Hub: Gesonderter Bus für C/F wird verwendet, falls es zu einem Bus-Boarding oder Deboarding kommt
- Pluspunkte gibt es für besonders wertige Bordkartenhüllen, Einladungskarten, Handgepäckanhänger etc.


Hard Product und Zustand der Kabine:
- Lie Flat Sitz mit > 200 cm nutzbarer Bettlänge und direktem Gangzugang (Bewertung nach relativ starrer Tabelle, Y-Sitz bringt z. B. nie mehr als 2 Punkte in der Kategorie und ab 3 h grundsätzlich 0)
- Reichlich Ablagefläche (Kamera NIKON D7200, Geldbeutel, Brillenetui und die üblichen Kleinutensilien müssen darin verstaubar sein)
- Kabine in makellosem Zustand (Sitzbezüge neuwertig, perfekte Sauberkeit, keine Rückstände in den Sitztaschen oder Ablagen)


On Time Performance:
- Ankunft vor dem oder genau zum Ende der Blockzeit, bis 15 min Verspätung (offiziell noch „on time“) gibt es 9 Punkte, danach je nach Distanz in festen Zeitintervallen je einen Punkt Abzug


Mahlzeiten (bei der Kategorie steigen die Anforderungen natürlich am stärksten mit zunehmender Flugzeit, bis 3 h wird Folgendes erwartet):
- Angewärmte Nüsschen oder vergleichbarer Snack
- Mindestens eine Suppe oder ein Salat, jeweils (auch) in vegetarischer Ausführung, auch ohne Vorbestellung von VLML
- Mindestens drei Hauptgerichte, mindestens eines davon vegetarisch
- Käse-Gang und / oder Dessert (erst bei > 3 h wird beides erwartet)
- Kuchen oder Kekse zum Heißgetränk
- Alles ansprechend präsentiert und wohlschmeckend (aufgrund der Subjektivität des Kriteriums aber deutlich geringer gewichtet als die Auswahl)


Weinliste, Champagner, Cocktails:
- Champagner und Rose Champagner vorhanden, andere hochwertige Schaumweine können alternativ gewertet werden
- Mindestens 3 Rot- und 3 Weißweine, Port und Dessertwein
- Mindestens 3 Cocktails auf der Karte
- Spirituosen spielen für mich keine Rolle, wird u. U. im Text erwähnt, aber nicht bepunktet


Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails:
- Stilles und sprudelndes Wasser
- Tomaten-, Orangen-, Apfel- und mindestens einen weiteren Saft
- Cola (auch in Light Ausführung), Bitter Lemon, mindestens zwei Limonaden
- Kaffee, mindestens ein Schwarztee, mindestens ein Früchtetee und mindestens ein sonstiger Tee, Espresso und mindestens zwei Espresso-basierte Getränke (v. a. Cappuccino)
- Mindestens 3 Mocktails
- alles ansprechend präsentiert, z. B. Zitrone und Eis auf Wunsch
- Weitere Zusatzangebote (z. B. besonders ausgeprägte Teeauswahl) können ggf. andere Lücken ausgleichen


Amenities / Toiletten / Ausstattung der Bäder
- 2 Punkte für das Amenity Kit (nicht vorhanden = 0, ansonsten müssen mindestens Schlafsocken und Schlafbrille vorhanden sein, mehr wird erst bei längeren Distanzkategorien verlangt)
- 3 Punkte für die Amenities im Waschraum: Kamm, Zahnpflegeset, Desinfektionstücher, Seat Covers, Pflegelotion, Parfüm (Amenities im Amenity Kit werden angerechnet)
- 2 Punkte für den Zustand der Bäder (perfekter Zustand, Waschbecken sauber, idealerweise Seat Cover eingelegt)
- 3 Punkte für die Amenities am Sitz (bei der Distanzkategorie nur Handtücher / Erfrischungstücher vor und nach dem Essen, hinreichend groß und dick dimensioniertes Kissen und Decke)
- Bei längeren Flügen sind die Kriterien umfangreicher bzw. kommen neue hinzu wie Pyjama, Matratzenauflage, …


Serviceablauf
- Pre-Departure Service: Persönliche (namentliche) Begrüßung, Erfrischungstücher, Wasserflasche, zusätzliches Begrüßungsgetränk inkl. Schaumwein, Amenity Kit, Menükarten inkl. Getränke- und Weinliste
- Menüwünsche bereits vor dem Start aufgenommen, dabei kann ggf. zwischen Spezialmenü und Optionen der regulären Karte kombiniert werden
- Dine on demand System (wird auf jeder Distanzkategorie ab 1,5 h gefordert): Beliebige Reihenfolge und Zeitpunkte des individuellen Getränke- und Mahlzeitenservice
- Erster Getränkeservice nicht später als 30 min nach dem Start mit Snack-Beigabe
- Tischdecken, großformatige Stoffservietten und hochwertiges Besteck
- Gänge werden einzeln aufgetragen, weder Tablett noch Trolley kommen zum Einsatz
- Mehrfach namentliche Ansprache während des Service
- Regelmäßige proaktive Getränkeangebote
- Feedbackrunde und / oder persönliche Verabschiedung


IFE
- Zeitungen (entweder am Gate, in der Fluggastbrücke oder an Bord), je mindestens ein Titel in der Sprache des Start- und Ziellandes und in Englisch
- AVOD mit hinreichend dimensioniertem Display
- Inhaltlicher Schwerpunkt liegt bei mir auf der Musikauswahl, bei wiederholten Flügen in kurzen Zeitabständen müssen regelmäßige Neuaufnahmen erkennbar sein
- Noise Cancelling Headphones


Statusanerkennung / Statuswürdigung
- Alle Status-bezogenen Services werden vor Abflug bzw. nach Ankunft reibungslos gewährt (z. B. Meet & Assist Service)
- Namentliche Begrüßung an Bord
- Besondere persönliche Ansprache und Dank für die Treue
- Priorisierung bei der Menüaufnahme


Noch nie hat ein Flug 10 Punkte erreicht, aber 9 gab es schon. Weniger als 2,5 wurden auch noch nicht vergeben.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.835
2.785
ZRH / MUC / VIE
Man kann ja von den QR-Reviews des OP halten, was man will. Und auch die Frage nach Mocktails, Zahnbürsten, Amenity Kit bei einem 2h-Flug ist m.E. Unsinn.
Ansonsten hat er doch die nicht mehr vorhandene Qualität bei europäischen C-Flügen (nicht nur LH-Group) gut und detailliert dargestellt. Bis auf ein paar Meilenjunkies oder als ohnehin inkludierter Zubringer zu einem Langstrecken-C-Flug ist Kont-C doch ein Witz. Man hat die Produkte dermaßen zusammengestrichen und die Sitzabstände auf ECO-Niveau gesenkt, dass sich kein relevanter Vorteil zu Y mehr ergibt (es sei denn man wiegt 120kg und ist auf freien Nebensitz angewiesen).

Aus meiner Sicht wäre es konsequent die Kont-C abzuschaffen. Oder eben wirklich aufwerten.

Und, dass LH FBs widerwillig den Sekt aus der Galley holen, kann ich mir bildlich vorstellen. Ich fand eigentlich bei LH das Personal immer ganz gut, aber irgendwie wirkt sich der allgemeine Sparzwang auf die Mentalität aus und es wird häufig sehr kleinlich agiert. Den Gast "verwöhnen zu wollen" strahlen sie jedenfalls nach meiner Erfahrung immer seltener aus.

Sagen wir es so, das Risiko, zu dritt in einer standardmäßigen Dreierreihe zu sitzen, möchte ich schon umgehen. Zumal es bei LH hinten mittlerweile enger zugeht als bei Ryanair und Easyjet.

Aber mit den letzten Servicekürzungen (Zeitungen) bin ich bei LH am Punkt angelangt, dass ich auch einen Exitrow-Sitz reservieren würde, wenn verfügbar und billiger als vorne. Dafür brauche ich auch keinen Status mehr...

Ich bin zwar nicht 120kg schwer, aber fast so lang wie QR_Seb.
 
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